Blut-Physiologie
(für Veterinärmediziner/innen)
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 68 |
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Utilisateurs | 10 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 31.03.2015 / 25.03.2025 |
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Leukozyten - Monozyten
(9 Punkte)
• Durchmesser: 12-20 μm
• grösste Phagozytosekapazität
• Antigenpräsentation für Lymphozyten
• ungranuliertes Zytoplasma
• wandern amöboid nach 2-3 Tagen aus dem Blut ins Gewebe + werden dort als Gewebemakrophagen (Histiozyten) sesshaft
• ständig vorhanden in Lymphknoten, Alveolarwänden + in Sinus von Leber, Milz + Knochenmark
• im Entzündungsbereich, weiterhin teilungsfähig
• scheiden zytotoxische Leukotriene und Zytokine aus
• Monozyten + Gewebsmakrophagen = mononukleäres Phagozytensystem
Leukozyten - Lymphozyten
(4 Punkte)
• Durchmesser: 7-10 μm
• spezifische Immunabwehr; nur 1% im Blut – 99% in lymph. Organen (Milz, Thymus, Lymphknoten, Tonsillen)
• Bildung im Knochenmark; Lebensdauer: 8 Tg. – mehrere Jahre
• Lymphozytenprägung:
* im Knochenmark: B-Zellen
* im Thymus: T-Zellen
B-Zellen & T-Zellen
(Lymphozyten)
B-Zellen: humorale Immunreaktion durch Produktion spezifischer Antikörper;
siedeln sich in Milz + Lymphknoten an, wo sie erste Exposition mit Antigen erfahren + dann zu Gedächtnis- oder Plasmazellen (Milz, Mark) differenzieren
T-Zellen: spezifische zelluläre Immunreaktion;
Selektion/ Expansion im Thymus;
halten sich v.a. in Lymphknoten und Milz auf;
Aktivierung durch Antigen-präsentierende B-Zelle
Hämostase
Blutstillung und -gerinnung
1. primäre Hämostase (Blutstillung) --> 1.Schritt Blutverlust stoppen!
• Blutungsstillung nach 1 – 4 min
• Messung über die Blutungszeit
2. sekundäre Hämostase (Blutgerinnung) --> 2.Schritt Schafen reparieren!
• Gerinnung nach 5 – 7 min
• Messung über die Gerinnungszeit
Hämostase - Gefässreaktion
(3 Punkte)
• sofort nach Verletzung: Verengung (=Vasokonstriktion) bedingt durch lokale, nervale Reflexe, direkte Wirkung auf glatte Muskulatur + Abgabe von vasoaktiven Substanzen (von verletzten Gewebe + Thrombozyten)
• Kontraktion hält ca. 30 Min. an, verhindert Blutung + ermöglicht Bildung eines Thrombozytenpfropfes
• verletztes Endothel rollt sich zusammen und verklebt
Ein sehr effizientes System.
Thrombozyten
(5 Punkte)
(= Blutplättchen)
• Durch TPO#-kontrollierte Abschnürung von Zytoplasma der Megakaryozyten (∅ 30-100μm) entstehen 4'000 - 5'000 Thrombozyten im KM; Aussenmembran Thrombos = ER Megas
• kernlose, unregelmässig runde Scheibchen (∅ 2-4μm)
• Normwert: 140.000 – 360.000 / μl;
--> Thrombopenie: < 30000 / μl
• zirkulieren 5-11 Tage im Blut; Abbau: Leber, Lunge, Milz
• enthalten kontraktile Elemente (Aktin, Myosin, Tropomyosin), Mitochondrien + Granula (Enzyme + Gerinnungsfaktoren)
Thrombozytose & Thrombozytopenie
(Thrombozyten = Blutplättchen)
• Thrombozytose (Thrombozytenzahl steigt)
z.B. bei Infektionserkrankungen oder Tumoren --> Thrombenbildung!
• Thrombozytopenie (Thrombozytenmangel):
Blutstillung versagt
Blutstillung
(4 Punkte)
• Thrombozyten lagern sich an Wundrändern an (von Willebrand-Faktor) --> Thrombozytenadhäsion
• Danach folgt Thrombozytenaggregation:
--> Entstehung eines Thrombozytenpfropfes (weisser Thrombus), der nicht allzu grosse Wunden innert 1-3 Minuten verschliesst
--> Roter Thrombus = Einlagerung von Ec
• Während Aggregation leeren sich Granula: Thromboxan A2 --> Vasokonstriktion
• Zeit zwischen Verletzung und Blutungsstillstand = Blutungszeit
Blutgerinnung
(3 Punkte)
• Thrombozytenpfropf (= weisser Abscheidungsthrombus) kann grössere Gefässläsionen alleine nicht abdichten
• Durch Blutgerinnung (= sekundäre Hämostase) werden Gefässe mit dem roten Abscheidungsthrombus (Ec-haltiger Blutkuchen) endgültig verschlossen
• Ziel: Bildung eines Fibrinnetzes um Pfropf = endgültiger Thrombus
Gerinnungsfaktoren
(4 Punkte)
• die meisten Gerinnungsfaktorensind Serinproteasen:
im Plasma inaktiv (Proenzyme); aktivieren sich bei Einleitung der Gerinnung kaskadenartig
• 15 Faktoren (römische Ziffern)
• zumeist Plasmaproteine (Synthese in Leber)
• Faktoren II, VII, IX und X: Vitamin K-abhängig
Gerinnungskaskade
Def.
2 Wege
Damit es zur Fibrinbildung kommt, müssen Gerinnungsfaktoren „kettenreaktionsartig“ aktiviert werden = Gerinnungskaskade
Diese wird über zwei verschiedene Wege aktiviert:
• exogenes System (extrinsic system, extravaskulärer Weg):
- bei grösseren Verletzungen
- sobald Blut in das Gewebe
- übertritt. Initial-Aktivierung, innerhalb von Sekunden, von Faktor III = Gewebethromboplastin (FIII, tissue factor), welcher exogenes Gerinnungssystem startet
• endogenes System
- nur Endothelschaden --> exogenes System nicht aktiviert
- Auslöser: plasmatische Gerinnungsfaktoren innerhalb von Minuten
- verläuft über mehr Schritte --> braucht mehr Zeit (1-6 Min) als exogener Weg
=> endogene und exogene Kaskade konvergieren (stimmen überein) bei Faktor X
extrinsische Kaskade & intrinsische Kaskade
extrinsische Kaskade
• schneller Aktivierungsweg
• wenig effektiv
- meist geschädigtes Endothel
- reagiert durch Kontakt mit extravaskulärem Gewebsthromboplastin
- mit einer Aktivierung des Faktor VII zu Faktor VIIa, welcher zusammen mit Kalzium den Faktor X zu Faktor Xa aktiviert
--> hier mündet die extrinsische Gerinnungskaskade in den gemeinsamen Endweg der plasmatischen Gerinnungskaskade zusammen mit der intrinsischen Gerinnungskaskade.
intrinsische Kaskade
• langsamer Aktivierungsweg
• sehr effektiv
- stellt überwiegend die Reaktionen an der Oberfläche aktivierter Thrombozyten dar
- unterhält die weitergehende Fibrinbildung
--> hierbei sind der Faktor VIII + der von-Willebrand-Faktor von wesentlicher Bedeutung.
Gerinnungsfaktoren I-XIII
I - Fibrinogen
II - Prothrombin
III - Gewebsthrombokinase
IV - Ca2+
V - Proaccelerin
VII - Proconvertin
VIII - antihämophiles Globulin A (von-Willebrand-Faktor)
IX - antihämophiles Globulin B (Christmas-Faktor)
X - Stuart-Prower-Faktor
XI - Plasma-Thromboplastin-Antecedent
XII - Hageman-Faktor
XIII - fibrinstabilisierender Faktor
Gerinnungskaskade
Ca2+
Synthese
Vitamin K (3 Punkte)
• Ca2+: Schlüsselstellung (als Chelatoren binden EDTA und Natriumcitrat Ca2+)
• Synthese der Gerinnungsfaktoren: Leber (Zirrhose)
• Vit. K: benötigt zur Synthese von Faktor II, VII, IX und X
• Da Vit. K fettlöslich: Mangelernährung, gestörte Fettresorption oder Antibiotika (Darmflora) --> Vit. K-Mangel
• Vit. K-Antagonist: Cumarin (-Derivate)
Gerinnungsretraktion und –organisation
(6 Punkte)
• Fibrinnetz bringt durch Retraktion Wundränder näher
• im Fibrinnetz wachsen Fibroblasten ein
• Bindegewebiger Umbau des Thrombus („organisieren")
• Verschluss der Wunde, Narbenbildung
• Rekanalisierung der Blutgefässe durch Fibrinolyse (Abbau der Fibrinpfröpfe)
Merke:
Auch beim Gesunden gibt's kleine Mengen an Fibrin, die ebenfalls abgebaut werden müssen.
Funktionen des Blutes
(10 Punkte)
1. (Weiter-)Transport der Atemgase (O2, CO2, NO) zwischen Lunge und Gewebe
2. Transport von Nährstoffen vom Verdauungstrakt zur Leber, Transport von Nährstoffen zwischen den Geweben
3. Transport von Metaboliten zum Zielorgan (z.B. Laktat = Milchsäure nach Arbeit vom Muskel zur Leber --> Abbau)
4. (Weiter-)Transport von Stoffwechselendprodukten zu den ausscheidenden Organen (z.B. Harnstoff von Leber zur Niere)
5. Transport von Hormonen (z.B. Erythropoietin von der Niere zum Knochenmark)
6. Wärmetransport: Regulierung der Abwärme aus inneren Organen
7. Abwehrfunktion: Transport von Leukozyten, γ-Globulinen (z.B. IgG) + weiteren Abwehrstoffen
8. Koagulation: Schutz vor Blutverlust
9. Aufrechterhaltung der Homöostase in der Gewebeflüssigkeit, definiert als Isotonie, Isoionie, Isohydrie + Isothermie (werden kontrolliert von Regelkreiskontrolle per Lunge, Leber, Niere, Darm)
10. Diagnostische Bedeutung, da Transport von Zellinhalten aus beschädigtem Gewebe (Anreicherung von Stoffwechselprodukten bei gestörter Organfunktion)
1. Blut ist ein Organ - Stimmt diese Aussage?
2. Wird CO2 im Blut als Gas transportiert?
3. Wie lange dauert die Lebenszeit von Stickstoffmonoxid?
4. Entspricht die gemessene Körpertemperatur der Körperkerntemperatur?
5. Wie gross ist der Blutanteil am Körpergewicht?
1. JA.
2. NEIN. Es wird nicht als Gas transportiert, sondern als Carbon.
3. eine Millisekunde
4. NEIN. Die Körperkerntemperatur ist höher.
5. etwa ein Drittel des Körpergewichts ist Blut
Menge & Bestandteile des Blutes (%)
Blut 5-6 Liter:
42% Blutkörperchen (=Hämatokritwert)
- Erythrozyten (machen fast die ganzen 42% aus)
- Leukozyten
- Thrombozyten
58 % Plasma
- Wasser (90% des Plasmas)
- Proteine (8% des Plasmas) = Bluteiweisse
- Kleinmolekuare Stoffe (2% des Plasmas): Ionen, Glukose, Hormone, Kreatinin, Harnstoff, Elektrolyte, etc.
Blut zentrifugieren (2 Möglichkeiten)
Blutserum
Blut + Antikoagulantien → Zentrifugation → Plasma
Blut gerinnen lassen (Blutkuchen) → Zentrifugation → Serum (hier keine Gerinnungsfaktoren, Plasma ohne das Fibrin)
Serum = Plasma ohne Fibrin(ogen)
Fibrinogen ist ein Glykoprotein das in der Leber produziert wird. Es spielt eine zentrale Rolle in der Blutgerinnung.
Welche Elektrolyte kommen im flüssigen Blutbestandteil vor? - Geordnet nach absteigendem Mengenanteil
Na+
Cl–
HCO3–
K+
Ca2+
H2PO4–/HPO42-
Mg2+
SO42-
Flüssige Bestandteile des Blutes
Osmolarität in den Körperkompartimenten
hypertone & hypotone Infusion
pH-Wert
Welche Elektrolyte machen den grössten Teil der osmot.aktiven Teilchen aus?
Proteingehalt zw. Blutplasma + interstitieller Flüssigkeit
• In allen Körperkompartimenten ist die Osmolarität praktisch gleich gross: 290 mosmol/l → Isotonie
→ hypertone Infusion: Zelle verliert Wasser;
→ hypotone Infusion: Zelle nimmt Wasser auf
• pH Wert: 7,37-7,43
• 85% osmot. aktiver Teilchen = Na+ (142 mmol/l) + Cl- (102 mmol/l)
• Proteingehalt zw. Blutplasma und interstitieller Flüssigkeit ist leicht unterschiedlich:
→ kolloidosmotischer (onkotischer) Druck: 25 mmHg;
→ von grosser Bedeutung für Wasserverteilung zw. Intra- und Extravasalraum
Was muss eine Salzlösungen in Infusionen sein?
Welche Bedeutung hat das Verhältnis der Elektrolyte zueinander?
• Salzlösungen in Infusionen = isoton!
• Verhältnis der Elektrolyte zueinander wichtig:
Unterschied der Ionen in Extra- und Intrazellulärraum ist Voraussetzung für Aufrechterhaltung der Membranpotentiale
Osmolarität & Osmolalität
Eine Angabe der osmotisch aktiven Bestandteile pro Volumeneinheit in einer Lösung.
--> wird in osmol/l angegeben
Wird die Konzentration osmotisch wirksamer Teilchen in einer Lösung auf die Masse bezogen, spricht man von Osmolalität.
kolloidosmotische Druck
Der osmotische Druck, der durch Kolloide in einer Lösung ausgeübt wird.
Die Höhe des kolloidosmotischen Drucks wird durch die Anzahl der gelösten Teilchen (Kolloide) bestimmt.
Flüssige Bestandteile des Blutes - Plasmaproteine
(7 Punkte; davon 5 Fkt.)
• Gemisch aus >100 Proteinen
• zumeist in Leber synthetisiert
• Transport (z.B. Bilirubin, Fettsäuren, Lipide, Proteine, Hormone, Vitamine, Kationen, Xenobiotika)
• Pufferung
• Nährfunktion
• Enzymfunktion
• Regulation von:
a) Blutviskosität
b) Blutgerinnung
c) kolloidosmotischer Druck
Plasmaproteine
Alpha-1-Globuline
Alpha-2-Globuline
Beta-Globuline
Gamma-Globuline
Alpha-1-Globuline sind ein Proteingemisch das (wie Albumin, α2-, β und γ-Globulinen) im Blutplasma vorkommt
--> Bezeichnung stammt aus der Serumelektrophorese, in der diese Proteine in der Alpha-1-Fraktion liegen.
--> Bestimmung der Alpha-1-Globulin-Konzentration = wichtige Hilfe zur Diagnose verschiedener Erkrankungen
Das Plasmaprotein Alpha-2-Globulin ist ein Teil der Alpha-2-Fraktion der Serumelektrophorese.
--> gehört zu den so genannten Akutphasenproteinen
Beta-Globuline sind eine Gruppe globulärer Proteine, die im Blutplasma vorkommen
--> werden in Leber gebildet
Gammaglobuline = Plasmaproteine, die in der Serumeiweißelektrophorese am langsamsten wandern
--> bilden die Gammafraktion
--> repräsentieren die im Blut zirkulierenden Antikörper
Dysproteinämie
Def.: Verschiebung des quantitativen Verhältnisses der einzelnen Proteinfraktionen
* Störung in der Proteinverteilung im Blutplasma bzw. Blut
* Proteine liegen nicht in ihren physiologischen Verhältnissen vor
* kann angeboren oder erworben sein
Plasmaproteine und Filtrationsdruck
(3 Punkte)
• Ungleichverteilung der Proteine zwischen Intra- und Extravasalraum: Kolloidosmotischer (=onkotischer) Druck
• „Gegenkraft" zum hydrostatischen Druck bewirkt Regulation des Flüssigkeitsaustausches
• Ungleichgewicht ⇒ Oedem
Druckverhältnisse im Kapillargebiet - Übergang vom Blut von Arterie in Vene
* Hydrostatischer Druck in der Kapillare
* Kolloidosmotischer Druck in der Kapillare
* Kolloidosmotischer Druck im Gewebe
hydrostatischer Druck: Druck der innerhalb einer ruhenden Flüssigkeit durch den Einfluss der Gravitationskraft hervorgerufen wird. Der hydrostatische Druck ist eine statische Größe, die nur von der Höhe der Flüssigkeitssäule über dem Messpunkt abhängt.
Flüssige Bestandteile des Blutes - NPN
(4 Verbindungen)
NPN = Stickstoffhaltige Nichtprotein-Verbindungen
(Reststickstoff), harnpflichtig
• Harnstoff:
→ Endprodukt Protein/AS Stoffwechsel (Ureotelie)
→ Entsteht im Harnstoffzyklus in der Leber bei
der Entgiftung von Ammoniak
• Hippursäure:
Entgiftungsprodukt der Benzoesäure aus Magen-Darm-Trakt (Wdk)
• Kreatinin:
Muskelstoffwechsel
• Harnsäure:
→ bei Primaten, Dalmatiner (Transport-Defekt): Harnsäure Endprodukt; kaum Allantoin Umwandlung
→ bei Reptilien und Vögel physiol. Endprodukt (Uricotelie)
→ Auskristallisation führt zu Gicht
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