Biochemie I
Themen: Makromoleküle, Enzyme, Lipide-Membranen-Polysaccharide, Allgemeine Molekularbiologie & Vitamine (für Veterinärmediziner)
Themen: Makromoleküle, Enzyme, Lipide-Membranen-Polysaccharide, Allgemeine Molekularbiologie & Vitamine (für Veterinärmediziner)
Kartei Details
Karten | 496 |
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Lernende | 18 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 11.03.2015 / 15.06.2022 |
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Stoffwechsel Vitamin K - Transport/Aktivierung
- nach der Resorption wird Vit.K in Chylomikronen eingelagert und über den Lymph- und Blutweg zur Leber transportiert
- Vit.K3 wird in der Leber zu Vit.K2 (Menachinon-4) aktiviert
Stoffwechsel Vitamin K - Speicherung
Eine Speicherung von Vit.K kommt praktisch nicht vor.
Physiologische Wirkung Vitamin K (1/5)
- Für was ist es nötig? (3 Pkte.)
- Wo greift Vit.K ein?
- Vit.K ist für die Blutgerinnung nötig
- bei der Blutgerinnungskaskade wirken eine Vielzahl von Blutgerinnungsfaktoren
- diese Faktoren entstehen zum Teil aus Vorstufen; diese müssen aktiviert werden, damit die Blutgerinnung überhaupt ablaufen kann
- Vit.K greift in die Aktivierung der Vorstufen von Prothrombin sowie der Faktoren VII, IX und X ein.
Physiologische Wirkung Vitamin K (2/5)
- Wo entstehen die inaktiven Vorstufen von Prothrombin, Faktoren VII, IX und X?
- Worum handelt es sich dabei?
- Wie funktioniert die Aktivierung der Vorstufen? Abhängig wovon?
- Was entsteht dabei und was komplexiert dies?
- Was bewirkt die Komplexierung von ??? ?
- die inaktiven Vorstufen von Prothrombin (= Faktor II) sowie der Faktoren VII, IX und X entstehen in der Leber
- es handelt sich um Proteine, deren aminoterminalen Sequenzen reich an Glutaminsäure-Resten sind
- die Vit.K-abhängige Aktivierung der Vorstufen besteht in der gamma-Karboxylierung dieser Glutaminsäure-Resten
- dabei entstehen gamma-Karboxyglutaminsäure-Reste, welche Ca++ komplexieren
- die Komplexierung von Ca++ bewirkt die Aktivierung der Gerinnungsfaktoren (über 2 Mechanismen)
Physiologische Wirkung Vitamin K (3/5)
Mechanismen zur Aktivierung der Gerinnungsfaktoren
Die Komplexierung von Ca++ bewirkt die Aktivierung der Gerinnungsfaktoren über 2 Mechanismen:
a) die Gerinnungsfaktoren nehmen eine aktive Konformation an, und...
b) ... die Gerinnungsfaktoren lagern sich unter Ausbildung von Protein-Ca++-Phospholipid-Komplexen an die Zellmembranen der Endothelzellen und Thrombozyten an, sodass sie direkt am Ort der Gefässschädigung wirken können
Physiologische Wirkung Vitamin K (4/5)
- Was ist eine Vit.K-abhängige gamma-Karboxylierung?
- Als was wirkt Vit.K dabei?
- Weitere ???
- die Vit.K-abhängige gamma-Karboxylierung ist eine posttranslationelle Modifikation
- dabei wirkt Vit.K als Kofaktor einer Epoxidase/Karboxylase
- weitere Kofaktoren sind CO2 und O2
Physiologische Wirkung Vitamin K (5/5)
- Wobei wirkt Vit.K auch noch mit?
(2 Pkte.)
Kalzifizierung des Knochens
- analog zur Blutgerinnung wirkt Vit.K bei der Kalzifizierung und Dekalzifizierung des Knochens miz
- auch hier müssen Proteine gamma-karboxyliert werden, damit eine Interaktion mit Ca++ möglich wird
Hämostase
Blutstillung = ... Hämostase
Blutgerinnung = ...Hämostase
Hämostase
- ein lebenswichtiger Prozess, der die bei Verletzungen der Blutgefässe entstehenden Blutungen zum Stillstand bringt
Blutstillung
(= zelluläre Hämostase)
- die Blutplättchen (Thrombozyten) verkleben die Wandzellen der betroffenen Blutgefässe und Gewebe ausserhalb des Gefässes und stellen so den ersten Wundverschluss her
Blutgerinnung
(= plasmatische Hämostase)
- die Blutgerinnung wird diesen noch losen Verschluss durch die Bildung von Fibrin-Fäden verstärken --> Vit.K!
Mangel Vitamin K - Symptome
Das Leitsymptom ist eine erhöhte Blutungsneigung.
Mangel Vitamin K - Ursachen (1/2)
- ungenügende Zufuhr mit Nahrung (2 Pkte.)
- eine spontane Hypovitaminose K infolge ungenügender Zufuhr mit der Nahrung ist wegen der ausgiebigen enteralen Synthese bei adulten Lebewesen selten
- gefährdet sind allenfalls:
--> Neugeborene und frisch geworfene Jungtiere mit erhöhtem Vit.K-Bedarf infolge noch unreifer Leberfunktion (Symptom: Nasenbluten); deswegen erhalten Säuglinge nach der Geburt prophylaktisch Vit.K
--> alle Arten von Geflügel (haben einen besonders hohen Vit.K-Bedarf)
Mangel Vitamin K - Ursachen (2/2)
- Hypovitaminose K kann ausserdem auftreten im Gefolge von...
(4 Pkte.)
- Gallengangsverschlüssen (ungenügende Emulgierung des Vit.K im Darm infolge Fehlens der Gallensäure)
- Leberschäden (verminderte Synthese und Aktivierung der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X)
- allgemeinem Malabsorptionssyndrom
- längerer, peroraler Behandlung mit antibakteriellen Chemotherapeutika (Sulfonamide, Antibiotika)
--> diese zerstören die Darmflora und unterdrücken so die enterale Vit.synthese
Mangel Vitamin K - Vitamin-K-Antagonisten
- wie entstehen akute Fälle von Vit.K-Mangel?
- was sind Vit.K-Antagonisten?
- wie wirken sie?
- Hauptangriffspunkt/was auch noch?
- akute Fälle von Vit.K-Mangel entstehen bei Überdosierung von Vit.K-Anatgonisten
- dabei handelt es sich um Strukturanaloge des Vit.K, welche in den Stoffwechsel des Vit.K eingreifen
- sie wirken als Antikoagulantien --> d.h. sie verzögern die Blutgerinnung
- Hauptangriffspunkt ist die Epoxidreduktase, daneben wird auch die Vit.K-Reduktase gehemmt
Cumarine
- Klasse
- Humanmedizin
- Veterinärmedizin
- wichtige Klasse der Vit.K-Antagonisten
- wurden zur Behandlung thromboembolische Erkrankungen des Menschen (Herzinfarkt, Thrombosen, Embolien) entwickelt
- in der Tiermedizin werden sie mit wechselndem Erfolg zur Behandlung der Strahlbeinlahmheit des Pferdes eingesetzt
Mangel Vitamin K - Behandlung der Cumarinvergiftung
- Was wird in Ködern verwendet?
- Wie wirken sie?
- Problem?
- Cumarinvergiftungen bei Hunden
--> Äusserung?
--> Therapie?
--> Nicht verwenden? Warum?
- Cumarine und andere Vit.K-Antagonisten werden auch in Ködern als Rattengift verwendet
- Tiere sterben durch Verbluten
- Hunde & Katzen nehmen die wohlschmeckenden Köder gerne auf, besonders wenn aufgebrochene Packungen im Stall herumstehen
- Cumarinvergiftungen bei Hunden sind deshalb relativ häufig
--> äussern sich durch aktute innere Blutungen
--> sofortige Therapie nötig! --> Vit.K-Verabreichung, intramuskulär, in schweren Fällen zusätzlich Blutransfusionen
--> kein Vit.K3 verwenden --> wirkt zu langsam, Aktivierung in der Leber beansprucht 2-3 Tage
Überversorgung Vitamin K
Eine Vit.K-Hypervitaminose ist nicht bekannt.
Biochemie Definition
"die Chemie des Lebens"
Die Biochemie untersucht die lebende Substanz und die Lebensvorgänge in Zellen und Organen, soweit sie sich mit chemischen und physikalisch-chemischen Methoden und Konzepten befassen, beziehungsweise beschreiben lassen.
Bedeutung in der Veterinärmedizin
In Bezug auf die Veterinärmedizin ist die Biochemie und Molekularbiologie ausserordentlich wichtig für das Verständnis vieler normaler und krankhafter Vorgänge im tierischen Organismus. Sie sind überdies die Grundlage für die klinische Chemie, welche in der modernen naturwissenschaftlichen Tiermedizin eine wichtige Rolle bei der Diagnosestellung spielt.
Grössenvergleich biologischer Strukturen
Wahrnehmbar mit (blossem Auge, Lichtmikroskop, Elektronenmikroskop) - Beispiel?
Wahrnehmbar mit: (max. Auflösungsvermögen) Beispiel: (Zahlen geben grösste Dimension an)
Blossem Auge* Gewisse Eukaryontische Zellen (10-500μm)
Lichtmikroskop (0.2μm) Rotes Blutkörperchen 7μm, Bakterien 0,5
– 3μm, Mitochondrien 0,5 – 2μm
Elektronenmikroskop Viren 20 – 300 nm, Ribosomen 20 – 25 nm,
Hämoglobin 6,4 nm, Wasser 0,4 nm
[*1 Bogenminute; das heisst: 0.1 mm bei 1/3 m Entfernung (= 33 cm)]
Übersicht über die Biomoleküle
Chemische Elemente in der belebten Materie
Von den insgesamt etwa 100 Elementen der Erdkruste treten mindestens 23 als essentielle Bestandteile der lebenden Materie auf:
1. Hauptelemente: (95 Massen-%) C, H, O, N, P, S
2. Ionische Elemente Na+, K+, Mg2+, Ca2+, Cl-
3. Spurenelemente Fe, Zn, Cu, Mn, Co, Mo, I, F, Se, Cr, Sn, V
Hierarchie der molekularen Strukturen in lebender Materie - Beispiele?
(nach dem Grad ihrer Komplexität geordnet, von oben nach unten abnehmend)
Organellen z.B. Kern, Mitochondrien
Supramolekulare Einheiten (Partikelgewicht (106 - 109)) z.B. Multienzymkomplexe, Kontraktile Systeme,
Membranen, Viren
Makromoleküle (MG 103 - 106) z.B. Nucleinsäuren, Proteine, Polysaccharide, Lipide
Bausteine (MG 100 - 350) z.B. Mononucleotide, Aminosäure, Einfache Zucker, Fettsäuren/Glycerin
Bausteinvorstufen (MG 50 - 250) z.B. Ribose, Oxalacetat, Pyruvat, Acetat
Anorganische Vorstufen (MG 18 - 44) z.B. CO2, H2O, NH3
Molekulare Zusammensetzung der lebenden Materie
Masse&Komplexität?
Hauptbestandteil der Zellmasse?
Andere Bestandteile?
Mit zunehmender Molekülmasse nimmt die Komplexität der Biomoleküle zu. Ihre zunehmende Vielfalt ist ersichtlich aus der molekularen Zusammensetzung lebender Organismen.
Der Hauptteil der Masse einer Zelle entfällt auf Wasser.
Andere Bestandteile (%Anteil in Zelle von oben nach unten abnehmend):
Anorganische Ionen
Zucker + Vorläufer
Aminosäuren + Vorläufer
Nucleotide + Vorläufer
Lipide
Andere niedermolekulare Verbindungen
Makromoleküle (Proteine, Nucleinsäuren, Polysaccharide)
Wasser
(4 Punkte)
1. Wasser (H2O) ist ein unbedingt notwendiger Bestandteil jeder lebenden Substanz auf unserer Erde.
2. Wasser (H2O) ist das universelle biologische Lösungsmittel, in welchem sich alle biochemischen Vorgänge abspielen.
3. Es ist Reaktionspartner bei vielen biochemischen Reaktionen (z.B. hydrolytischen Spaltungen).
4. Es ist wesentlich mitverantwortlich für die Ausbildung der biologischen Strukturen und Formen (hydrophober Effekt).
Biochemisch wichtige Eigenschaften des Wassers
(3 Punkte)
* H2O hat hohe Kohärenz (starke intermolekulare Wechselwirkungen durch H-Bindungen), die sich in hohem Schmelz- und Siedepunkt manifestiert:
--> H2O ist trotz ähnlichem Bau wie gasförmiges H2S bei physiologischen Temperatur- und Druckverhältnissen flüssig
* H2O hat eine hohe Dielektrizitätskonstante (Mass für die Schwächung eines elektrischen Feldes
durch einen Dipol):
--> polare Wassermoleküle setzen elektrostatische Wechselwirkungen zwischen Ionen herab --> begünstigen damit Trennung von Ladungen z.B. die Dissoziation von Salzen in Ionen
* Die genannten Eigenschaften lassen sich durch den Bau des H2O-Moleküls erklären:
--> H2O-Molekül zwar elektrisch neutral, aber durch ungleichmässige Verteilung der Bindungselektronen decken sich positive + negative Ladungsschwerpunkte nicht
kohäsive Natur des Wassers - Ursache & Effekt?
Die kohäsive Natur des Wassers, deren Ursache ein dynamisches Netzwerk von Wassserstoffbrücken ist, führt zu dessen ungewöhnlichen Eigenschaften, wie z.B. die hohe Oberflächenspannung und den hohen Schmelz- und Siedepunkt.
Was bewirkt der Dipolcharakter des H2O-Moleküls
Warum ist H2O ein gutes Lösungsmittel in biologischen Systemen?
Durch den Dipolcharakter des H2O-Moleküls werden elektrostatische Wechselwirkungen wirksam, die als H-Bindungen bezeichnet werden. Es bestehen drei Möglichkeiten zur Ausbildung von H-Bindungen:
• Zwischen H2O-Molekülen
• Zwischen einem H2O-Molekül und einer polaren Verbindung
• Zwischen zwei polaren Verbindungen
Die grosse Tendenz von H2O-Molekülen, H-Bindungen zu bilden, macht H2O zu einem ausgezeichneten Lösungsmittel in biologischen Systemen.
Wasser als Lösungsmittel
Hydrophobe (lipophile) Verbindungen
(schlecht in H2O löslich)
Diese Verbindungen besitzen keine geladenen oder polaren Gruppen; sie sind apolar und können keine H-Bindungen eingehen. Sie sind daher wasserunlöslich.
Wasser als Lösungsmittel
Hydrophile Verbindungen (Beispiele?)
(gut in H2O löslich)
Ionische, bzw. ionisierbare Verbindungen (Salze, Säuren, Basen):
Geladene Moleküle oder geladene Gruppen haben grosse Tendenz, sich mit Wasserdipolen, d.h. mit einem Hydratmantel, zu umgeben. (Zudem wird die Ionisierung, sofern dabei eine Ladungstrennung stattfindet, durch die hohe Dielektrizitätskonstante des Wassers begünstigt.)
Beispiele: Aminosäuren, Proteine, Nucleotide.
Wasser als Lösungsmittel
Verbindungen mit Heteroatomen
(O, N)
Verbindungen mit solchen Atomen haben ähnliche Dipoleigenschaften wie H2O; man nennt sie deshalb polare Verbindungen. Auch sie gehen H-Bindungen mit H2O ein.
Wasser als Lösungsmittel
Amphiphile Verbindungen (Beispiele?)
(griechisch:«amphi» = beid-)
Diese Verbindungen haben sowohl polare (hydrophile) Gruppen als auch apolare (hydrophobe, lipophile) Gruppen und zeigen im Allgemeinen nur geringe echte Wasserlöslichkeit.
Beispiele:
Deprotonierte Fettsäure: CH3-(CH2)16-COO- Na+
CH3-(CH2)16-COO- = Kohlenwasserstoffkette = hydrophobe Komponente
Na-stearat (= Kernseife) = Carboxylatgruppe = hydrophile Komponente
Mizellen
Es ist eine Erfahrungstatsache, dass Seife in Wasser eine trübe «Lösung» bildet, die keine echte Lösung (das heisst: Einzelmoleküle von H2O umgeben), sondern eine Suspension von Mizellen ist:
Dabei lassen sich Stearat-Anionen zu supramolekularen Aggregaten zusammen lagern, die man als Mizellen bezeichnet (Durchmesser < 20 nm).
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