Bio Psycho Soziale Phänomene und Behandlungsmodelle

unerwartete Ereignisse, tragische Vorkommnisse können erklärt und eingeordnet werden

• Handhabbarkeit drückt die Überzeugung aus, dass problematische Gegebenheiten lösbar sind.
• Es geht um die Zuversicht, Mittel zu besitzen, um bestimmte Anforderungen bewältigen zu können.
• Menschen mit einem hohen Ausmaß an Handhabbarkeit vertrauen dabei nicht nur auf sich, sondern sind auch in der Lage Ressourcen nahestehender Menschen zu nutzen

• Das Ausmaß, in dem eine Person das Leben emotional als sinnvoll empfindet, dass die vom Leben gestellten Probleme und Anforderungen es wiert sind, dass man Energie in sie investiert
• Menschen mit einem hohen Maß an Bedeutsamkeit erleben Aufgaben und Anforderungen eher als willkommene Herausforderungen als als Lasten und Bürden

Die Handhabbarkeit

Die Bedeutsamkeit

• Durch die wiederholte Erfahrung, dass ausreichend Widerstandsressourcen zur Verfügung stehen,
• dass das Leben nicht willkürlich chaotisch oder zufällig ist, sondern dass Menschen Einfluss nehmen können; 
• dass das was sie tun Sinn macht, und dass sie den Anforderungen gewachsen sind

Erfahrung der

• Konsistenz: Dinge wiederholen sich, Abläufe sind unter gleichen Bedingungen ähnlich
• Belastungsbalance: Menschen dürfen weder chronisch überfordert noch unterfordert sein, Erleben einer Ausgeglichenheit
• Erfahrung d. Partizipation: man kann Einfluss auf die Welt um sich herum nehmen und an der Gestaltung von Ergebnissen mitwirken

• soziale Belastungssituationen, geringe oder fehlende soziale Integration und mangelnde soziale Unterstützung wirken krankheitsförderlich
• umgekehrt wirken soziale Ressourcen aus einem sozialen Netzwerk wie ein psychosoziales Immunsystem

um soziale Netze und darin wirksam werdende Unterstützungsleistungen

ein System sozialer Bezehungen zwischen Individuen, mehr oder weniger organisiert

Familie, Partnerschaften, Verwandte, enge Freunde

Beziehung zu Bekannten, Nachbarn, Kollegen, Freizeit- oder Selbsthilfegruppen, Vereine

Arbeitskreise, Nachbarschaftszentren, Organisationen

• strukturelle Merkmale: Größe, Dichte, Erreichbarkeit, Grad der Zentralität, Zusammensetzung
• Beziehungsmerkmale: Intensität, Intimität, Kontakthäurigkeit, Dauer / Stabilität, Vielgestaltigkeit
• normativer Kontext: bezieht sich auf die Zugänglichkeit zu sozialen Beziehungen: welche kulturellen Normen gehen mit dein einzelnen sozialen Beziehungen einher?
• funktionale Merkmale: soziale Integration, soziale Regulation und Kontrolle, soziale Unterstützung; 

• Haupteffekt: prinzipiell gesundheitsfördernd; Begünstigung von prinzipiellem Wohlbefinden, positiver Grundstimmung, Nuversiht; negative Lebensereignisse können über Erfahrung von Zugehörigkeit, Anerkennung, Respekt ausgeglichen werden
• Puffereffekt: soziale Unterstützung wirkt wie ein Puffer zwischen belastenden und potenziell krankmachenden Lebensereignissen; Puffereffekte können verhindern, dass eine Überforderung zu negativen Stresseffekten führt, die krankheitsanfällig machen können

• die effizientere Gestaltung direkter Arbeit mit KlientInnen
• eine gerechtere Verteilung von Hilfeleistungen

Investigations = Erkundungen, Einschätzungen; 

bilden die Grundlage für Diagnosen, die Einschätzung individueller Lebenslagen und Lebensbewältigungsstrategien

• die wechselseitige Beziehung zwischen KlientInnen und deren sozialer Situation als Grundlage für die Behandlung;
• es sollen keine einseitigen Anpassungsleistungen von KlientInnen an ihre Umwelt erwartet werden
• KlientInnen und deren soziale Situation werden als wechselseitege Beziehung erfasst, auch die helfende Person hat in diesem System Einfluss

• Vertretung der Sozialbedingtheit und Sozialrelevanz von Störungen, Krisen und Erkrankungen als Niederschlag der sozial-biographischen Erfahrungen, des Erlebens und Verhaltens und der lebenslage der KlientInnen
• Ergänzung der biologisch-naturwissenschaftlichen-medizinischen und der psychologisch-psychotherapeutischen Behandlungs-Perspektive durch psycho-soziale, sozialarbeiterisch, sozialtherapeutische Beratungs- und Interventionsformen
• Förderung der Beratungs-, Interventions- und Forschungskompetenzen im Rahmen psychosozialer Fallarbeit

• bio-psycho-soziale Perspektive
• Salutogenetische Perspektive
• soziale Unterstützung / Psychosoziale Belastung
• Person in der Situation / Person in environment
• soziale Entwicklung

• Wissen, Können und Haltung
• klinisch-soziales Bedingungs- und Interventionswissen
• Handlungskompetenz

auf Basis methodisch geschulter Fertigkeiten und supervidierter klinischer Praxis

Krankheitsbilder, Krisen und störungen ergben sich aus einem Zusammenspeil von

• sozialem Erleben,
• individuellem psychologischen Verhalten und Erleben und der
• leiblichen biologischen Existenz

• Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik
• Schaffung von gesundheitsförderlichen Lebenswelten
• unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen
• Entwicklung persönlicher Kompetenzen
• Neuorientierung d. Gesundheitsdienste

• kritische Auseinandersetzung mit medizinisch und technisch-pharmakoogisch ausgerichteter Verhaltensprävention
• anwaltschaftliche Mitwirkung in nationalen Aktionsplänen in denen es um soziale Unterstützung sozial und politisch gefährdeter Gruppen geht
• Mitarbeit in gesundheitsfördernden settings
• Gruppe der schwer Erreichbaren
• Kooperation mit dem Gesundheitswesen, Stärkung einer salutogenetischen Ausrichtung
• Mitwirkung jenseits dem medizinischen Arbeitsgebiet zur Verbesserung der Gesundheitschancen von benachteiligten Gruppen
• soziale Integration und Inklusion
• Anwendung von Konzepten wie Lebensweltorientierung, Geschlechtergerechtigkeit

positiv oder negativ bevorzugte Lebensbedingungen, welche durch ungleiche Verteilung von Ressourcen gesellschaftlich hervorgebracht werden

Ungleichheit von Einkommen, Eigentum, Bildung, Konsumgütern, Ansehen, Macht

Ungleichheiten und Benachteiligungen, welche durch Unterschiede in Bildung, beruflichem Status, Einkommen und Macht entstehen

Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen, religiösen Praktiken, ethnischer Zugehörigkeit, Familienstand, alltagskultureller Praktiken

• biologisch-organische, psychische und soziale Bedingungen stehen in sich kontinuierlich ändernden Wechselbeziehungen
• das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell zieht psycho-soziale Faktoren zur Erklärung und Behandlung von Erkrankungen heran

• soziale Erfahrungen wirken über soziopsychische und psychobiologische Prozesse auf Körpersysteme und umgekehrt
• das primär biologisch geprägte Verständnis von KRankheit wird in einen biopsychosozialen bzw. soziopsychologischen Kontext transformiert
• in der Praxis ist dies verbunden mit der Wahrnehmung d. Klienten als ganzem Menschen mit körperlichen, psychischen und sozialen Bedürfnissen
• es geht um die primäre Orientierung an Gesundheit, nicht nur an Krankheit