bhv M 4.6 Lernverhalten Hund
Wie lernt der Hund
Wie lernt der Hund
Kartei Details
Karten | 22 |
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Lernende | 20 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.06.2014 / 20.08.2024 |
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Lernen
Verhaltensanpassung an eine sich ändernde Umwelt als Folge gemachter Erfahrungen
Dient der optimierung des eigenen Zustandes und der Steigerung der biologischen Fitness
! Lernen findet immer statt (Habituation Sensibilisierung Stimmungsübertragung Nachahmung Erkenntnis = Nicht assoziatives Lernen)
Formen des Lernens
Nicht assozitives Lernen:
- Habituation (Gewöhnung): Wiederholt auftretende Reize werden als unwichtig eingestuft, wenn sie nicht unmittelbar schädlich sind (schützt vor Reizüberflutung und sichert Reaktionsbereitschaft bei neuen Stimuli)(Bsp. Verkehrslärm)
- Sensibilisierung: Bei Reizen, die für den Organismus wichtig sind, da sie eine Gefahr signalisieren (können) findet bei wiederholter Konfrontation keine Gewöhnung an Reiz sondern eine Verstärkung der Reaktion statt.
! Wesentlich schlechter reversibel als Habituation (Bsp. Geräuschphobien)
- Stimmungsübertragung: meist vom Älteren (Erfahreneren) auf den Jüngeren (Jagen in der Meute / Hüteverhalten in der Meute (Sonderform des Jagdverhaltens) / Spiel / Unsicherheit vom Halter)
- Nachahmúng: des Verhaltens der Mutter oder anderer Rudelmitglieder (Junge Hütehunde werden mit älteren eingesetzt um ihren Job zu lernen) Wissenschaftliche Beweise stehen aus! P.: Anekdotische Erforschung
- Lernen durch Erkenntnis: Lernen durch Ausprobieren und Überlegen (der Mensch - kognitiv) Ist fraglich da schwer nachweisbar (als Bsp. gerne genommen: Umgehen eines Hindernisses durch Wahl eines nie zuvor benutzen Weges)
Assoziatives Lernen = Lernen durch Verknüpfung
2 voneinander unabhängige Ereignisse/Reize die in engen zeitlichen Zusammenhang treten werden miteinander verknüpft
Assoziatives Lernen
Klassische Konditionierung
Instrumentelle Konditionierung
Sekundäre Verstärker (positiv und negativ)
Strafe (positiv und negativ)
Klassische Konditionierung
Die beiden unabhängigen Reize sind sensorisch (Sinneswahrnehmungen)
Pawlow: "nur" die Verknüpfung eines neutralen Reizes mit einem angeborenen Auslöserreiz (Glocke Futter) Exp. Speichelflußgewinnung Fütterer betrat Raum Fluß begann - These über unbedingte (angeborene) und bedingte (gelernte) Reflexe - daher BelohnungsReflexe (Aversionskonditionierungen)
Moderne Definition ist weiter und bezieht sich auf jede Signalverknüpfung
Die reine Pawlowsche Reflexkonditionierung ist bei der Hundeerziehung relativ bedeutungslos z.B. für Lösesignal (Harn- Kot- Absatz)
Bei der klassischen Konditionierung bedingter Reflexe wird aber gleichzeitig ein Gefühl verknüft.
Dies ist bei der Erziehung von Hunden von entscheidender Bedeutung
neutraler Reiz CS + auslösender Reiz US = Reflex(-antwort)
Glocke Clicker + Futter = Speichel
"Lösen" + volle Blase = Absatz Erleichterung
Daraus wird nach mehreren Wiederholungen
kond. Reiz CS = Reflex(-antwort)
! Bei der klassischen Konditionierung ist kein Verstärker notwendig
Die Koppelung an das nachfolgende Verhalten muß erhalten bleiben
Damit folgt automatisch die Verstärkung
Wird lange Zeit kein US (Futter) mehr gegeben kann die Konditionierung abklingen
! Angstkonditionen sind nicht löschbar
Tauschgeschät = klassische Konditionierung
Pawlow
Unbedingter Reflex = angeboren (z.B. Speichelfluß bei Futter = US) = UR
Bedingter Reflex = gelernt (z.B. Speichelfluß bei Signal daß gleich Futter kommt =CS) = CR
US unkonditioniertes Signal UR unkonditionierter Reflex
Futter Speichel
Lernprozess:
CS konditioniertes Signal + US - CR konitionierter Reflex
Glocke Futter Speichel
Gelernter Reflex
CS - UR
Glocke Speichel
Spurkonditionierung
deklaratives Gedächnissystem ("erklärend" "beschreibend")
Der Lernende muß seine Aufmerksamkeit auf die Lernsituation richten (bewußte Wahrnehmung)
CS 0,5-1 s später US
Verzöerungskonditionierung
implizites Gedächnissystem (nicht-deklarativ "imperativ" "befehlend")
Der Lernende muß seine Aufmerksamkeit nicht bewußt auf das Geschehen richten
CS beginnt kurz (o,25 s) und endet gleichzeitig mit US
Instrumentelle Konditionierung
Der Hund lernt aus den Folgen seines Handelns - Lernen am Erfolg
Das Verhalten wird als Instrument (Mittel/Werkzeug) eingesetzt um etwas zu erreichen
Ein Verhalten das positive Folgen hat wird künftig häufiger gezeigt
Verhalten + (max 1 s) Verstärkung
Hund setzt sich + Futter
Operante Konditionierung
Bei der operanten Konditionierung betrachtet man beliebiges spontanes Verhalten, das vom Lebewesen auch unbeabsichtigt oder rein zufällig gezeigt werden kann und ohne weitere Bedingungen (wie z. B. das Vorhandensein eines Problems) wiederholt werden kann
und benutzt dieses
Neurophysiologisches Modell
Verstärker: Reiz der die Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens ändert
Positiv: Lösen angenehme Emotionen aus - Verhalten wird mehr
Negativ: vv
Primäre (angeborene) Verstärker: Futter Wasser Sozialkontakt selbstbelohnende Verhaltensmuster (bei best. Hunden versch. Sequenzen des Jagdverhaltens - Ball Dummi ...) Schmerz Bedrohung
Sekundäre (konditionierte) Verstärker: "Fein" Clicker Fisher Disks verärgerte Worte Ignoranz
Lerntheoretisches Modell
Positive Belohnung Negative Belohnung
etwas Angenehmes geben Etwas Unangenehmes entfernen
(Freude) (Erleichterung)
Positive Strafe Negative Strafe
etwas Unangenehmes geben etwas Angenehmes wird entzogen
(Angst Schmerz) (Frust)
Positives Strafen - Sinn & Tierschutz
um Wirkung zu erzielen muß eingehalten werden:
Timing: max 0,5-1 s
Intensität: das unerwünschte Verhalten muß sofort unterbrochen werden (Sehr schwer für Halter)
Konsequenz: immer
werden diese Vorraussetzungen nicht eingehalten ist mit keinem Lernen zu rechnen - eher tierschutzrelevanz
Negative Effekte gg Traainer/Halter
Technisch inkorrekt - Potenzierung
Verstärkungsschemata
Regelmäßig: jedesmal verstärkt neues Verhalten
Fester Zeitraum: das Verhalen wird z.B. 10s gezeigt Beschleunigung der Reaktion
Variabler Zeitraum: Verstärkung erfolgt mal nach 3 mal 14s Sitz... verlängern
Feste Anzahl: jedes zehnte mal Agility
Variable Anzahl: Verstärkung erfolgt mal nach 1, 5, 16 mal Festigung von Übungen (hier sehr hoher Widerstand
gg Löschung)
Mix Kl. Kond und instr. Kond. im Trainingsalltag
klassische Kond. zur Verknüfung Signal Verhalten
instrumentelle Kond. daß das Verhalten oft genug gezeigt wird
(kann ja später wegfallen)
CS + 0,5s Verhalten
"Sitz" Hund setzt sich + 1s Verstärkung (Futter)
(kl.Kond.) (instrumentelle Kond.)
Hat der Hund die Verknüpfung Signal Verhalten gelernt wird er für sich setzen ohne Signal nicht mehr belohnt
Sekundäre Verstärker (Bedeutung beim Training)
Man erhält einen sekundären Versärker indem man einen primären (angeborenen) Verstärker auf Signal setzt
In der Regel Lobwort oder Clicker für gleich gibts Futter
Ist der Verstäker gelernt muß er aber immer wieder mal gelehrt werden - sonst evtl Löschung
Nach erfolgter Konditionierung muß die Zeitspanne nicht mehr eingehalten werden
Signalauswahl
Lobwort
Clicker
Pfeife
Überschattung
! Grundsätzlich achtet der Hund auf alle Umwelteinflüsse und Gestiken (auch kleinste)
Diskriminierung = Unterscheidbarkeit
! Sitz Platz Kitz Witz
Generalisierung
überall
mit jedem
...
Bsp Hinsetzen Signal
Welche Signale (akustisch optisch) will & kann ich nutzen "Sitz" "Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger"
Welche Signale dienen (später abbaubar) als Hilfe "mit Leckerli vor der Nase Richtung Boden gehen" "später leere Hand" "noch später Reduktion HAndbewegung" Handbewegung weglassen"
!! Welche Signale nutze ich unwissentlich (Körperhaltung Positionierung zum Hund ...
Lernumgebung
Schaffen einer neutralen ablenkungsfreien Lernumgebung
Später immer weiter generalisieren
Eustress Distress
guter (angenehm empfundener) Stress negativer Stress
der Erregungslevel darf nicht überschritten sein (bei jedem Hund anders)
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