Bewertung - Immobilien-Treuhänder
Bewertung
Bewertung
Set of flashcards Details
Flashcards | 32 |
---|---|
Students | 64 |
Language | Deutsch |
Category | Other |
Level | Other |
Created / Updated | 15.07.2014 / 19.08.2024 |
Weblink |
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Die Grundstückfläche (GSF) ist unterteilbar in...
- Gebäudegrundfläche
--> wird von Gebäude oder Gebäudeteilen durchdrungen
- Umgebungsfläche
--> bearbeitete Umgebungsfläche
--> unbearbeitete Umgebungsfläche
Was ist die Geschossfläche (GF)?
Umschlossene und überdeckte Grundrissfläche
Alle zugänglichen Geschosse
Die Geschossfläche ist unterteilbar in:
- Nettogeschossfläche
- Konkstruktionsfläche
Was ist die Konstruktionsfläche (KF)?
- Aussen- und Innenwände
- Stützen
- Brüstungen
- Tür- und Fensternischen
Die Konstruktionsfläche ist unterteilbar in:
- Konstruktionsfläche tragend
- Konstruktionsfläche nicht tragend
Was ist die Nettogeschossfläche (NGF)
Fläche zwische den Wänden gemessen (Fläche ohne Ausse- und Innenwände aka Konstruktionsfläche)
Die Nettogeschossfläche ist unterteilbar in:
- Verkehrsfläche
- Funktionsfläche
- Nutzfläche
Was ist die Verkehrsfläche (VF)?
Verkehrsflächen...
- dienen ausschliesslich der Erschliessung
- ausserhalb der Wohnung liegend
- MERKE: Wohnunginterne Treppen sind keine Verkehrsflächen!
Was ist die Funktionsfläche (FF)?
Die Funktionsfläche ist haustechnischen Anlagen zur Verfügung gestellt:
- Heizungsraum, Tankraum
- Liftmotorenraum
- Lüftungszentrale
- Installationsschächte
- Installationsgeschosse
Was ist die Nutzfläche (NF)?
Die Nutzfläche dient der Zweckbestimmung und Nutzung des Gebäudes im weiteren Sinn. Sie ist unterteilbar in:
- Hauptnutzfläche (HNF)
- Nebennutzfläche (NNF)
Umschreibung Hauptnutzfläche (HNF)
- "die Grösse meiner Wohnung"
- das Ladenlokal
- die Büros
- die Unterrichtsräume
Umschreibung Nebennutzflächen (NNF)
Ergänzende Nebennutzungen und -flächen zur Hauptnutzfläche
- Kellerabteil
- Einstellhallenplatz
- Lager
- Personalraum
- Archiv
- Kopierraum
- WC-Anlagen
- Garderobe
Aufzählung Hauptgruppen Baukostenplan (BKP)
--> je zwei Beispiele pro Hauptgruppe aufzählen
- BKP 0: Grundstück
Erwerb, Handänderungskosten, Erschliessung (ausserhalb Grundstück), Finanzierung vor Baubeginn
- BKP 1: Vorbereitungsarbeiten
Abbruch, Baugrunduntersuchungen, Altlasten, Anpassungen an bestehende Bauten/Leitungen/ Verkehrsanlagen
- BKP 2: Gebäude
Baugrube, Rohbau 1+2, Haustechnik, Elektro, HKL, Sanitär, Ausbau 1+2, Honorare
- BKP 3: Betriebseinrichtungen
Gliederung wie BKP2
Für spezielle Nutzung
Fest mit dem Gebäude verbunden (Maschinen etc.)
- BKP 4: Umgebung
Gartenanlagen, Terraingestaltung, Wege/Plätze, Stützmauern, Honorare
- BKP 5: Baunebenkosten
Bewilligungen, Gebühren, Wettbewerbskosten, Finanzierung ab Baubeginn, , Rückstellungen, Reserven; MWST
- BKP 6,7,8: Reserve
I.d.R. Analog BKP 2 gegliedert
Für andere Kostenträger innerhalb eines gleichen Projekts (zB Mieterausbau)
- BKP 9: Ausstattung
Möbel, Lampen, Vorhänge, Geräte, Apparate, Honorare
Richtwerttabelle Baukosten
Abbrucharbeiten (SIA 416)
Range: CHF 30 - CHF 48 (je nach Bauweise, Materialien)
- UG Mauerwerk, OG's Mauerwerk, Decken, Holz, Steildach:
CHF/m3: CHF 30
- UG Beton, OG's Mauerwerk, Decken Beton, Flach-/Steildach
CHF/m3: CHF 36
- UG Beton, OG's Beton, Decken Beton, Flach-/Steildach
CHF/m3: CHF 48
Ungefähre Erneuerungskosten bei Wohnbauten
- Grossobjekt mit 70 WHG: Fassaden, Fenster, Storen/60% wertvermehrend
ca. CHF 70'000/WHG - Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fenster, Heizungsanlage:
ca. CHF 53'000/WHG - Durchschnittliches MFH: Umfassende Erneuerung, Umbau/Zimmeranbau/60% wertvermehrend
cca. CHF 95'000/WH - Durchschnittliches MFH: Fassaden (ohne Fenster), Dach, Erneuerung Innenausbau
ca. CHF 65'000/WHG - Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fenster, Dach, Spengler: ca. CHF 35'000/WHG
Erneuerung Innenausbau, Nasszellen, Küchen: ca. CHF 75'000/WHG - Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fesnter, Dach, Balkone/33% wertvermehrend:
ca. CHF 37'000/WHG - Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fenster, neues Walmdach:
ca. CFH 43'000 - Grossobjekt: umfassende Erneuerung innen und aussen, Grundrissumteilung:
ca. CHF 400/m3 (SIA 116) - Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fesnter, Storen, Balkone, Dach, Spengler, Nasszellen, Küchen (Sparlösung)/3½ - 4½-WHG:
ca. CHF 85'000/WHG - CHF 100'000/WHG - Durchschnittliches MFH: Fassaden, Fenster, Storen, Balkone, Dach, Spengler, Bad, WC, Küchen, Leitungsnetze:
ca. CHF 125'000/WHG
--> MERKE: je nach Alter der Liegenschaft!
Definitionen
Wert / Preis
Wert und Preis sind ökonomisch nicht dasselbe!
- Wert
Der Wert bemisst sich nach der individuellen Einschätzung des Nutzens, den der Kauf eines Gutes abwirft
- Preis
Der Preis ist das Ergebnis eines Anpassungsprozesses, in dem sich Wertvorstellungen von Anbieter und Abnehmer ausgleichen
Wert- und Preisbetrachtung
Wertmodell / Preismodell
- Wertmodelle:
Basierend auf einer Anzahl von wertbestimmenden Parametern wird mit Hilfe finanzmathematischer Ansätze ein Wert berechnet (zB Substanz- und Ertragswert, Barwert, DCF-Wert)
- Preismodelle:
Der Preis gehorcht nicht nur dem Wert, sondern noch anderen, durch die Konjunktur bedingten Gesetzmässigkeiten. Wert und Preis sind nicht dasselbe, weshalb Wertmodelle von Preismodellen zu unterscheiden sind (NUR hedonisch)
Definition / Facts zum klassischen Ertragswert
klassicher Ertragswert =
- sehr einfaches Praktikerverfahren
- auf Erfahrung beruhend
- Berechnung einer "ewigen Rente"
Der Ertragswert einer Liegenschaft ergibt sich durch die Kapitalisierung des Mietwerts mit einem bestimmten Kapitalisierungsfaktor.
Fachverbände Immobilienbewertung
- SVKG
Schweizerische Vereinigung kantonaler Grundstückbewertungsexperten - SIV
Schweizerischer Immobilienschätzerverband - RICS
Royal Institution of Chartered Surveyors - SEK-SVIT
Schweiz. Schätzungsexperten-Kammer - VAS-AEC
Verein amtlicher und unabhängiger Immobilienschätzer
Anforderungen an einen Schätzer
- Berufsethik
- Fachmännisches Wissen / Erfahrung / Marktkenntnisse
- Integrität / Schweigepflicht
- Neutralität und Objektivität
- Standhaftigkeit
- Sorgfaltspflicht
- Transparenz / Nachvollziehbarkeit
- Haftung (Haftpflichtversicherung)
- etc.
Gründe für eine Bewertung
- Handänderung (Kauf/Tausch/Schenkung etc.)
- Erbteilung
- Scheidung
- Begründung von StWE
- Errichtung/Ablösung Wohnrecht/Nutzniessung
- Errichtung/Verlängerung/Heimfall Baurecht
- Ablösung/Errichtung Dienstbarkeit
- Gründung/Liquidation Gesellschaft (AG, GmbH etc.)
- Überführung Liegenschaft vom Privat- ins Geschäftsvermögen
- Fiskalische (steuerliche) Zwecke
- etc.
Schätzungsablauf
- Auftrag
- Schätzungsgrundlagen organisieren
- Objektbesichtigung (Augenschein)
- Analysen/Recherchen (Daten aufbereiten)
- Berechnungen
- Schätzungsbericht erstellen und kommentieren
- Schätzungsbericht abgeben und besprechen
Was ist im Schätzungs-Auftrag enthalten?
- Auftragsformulierung (schriftlich) / Annahme
- Verlangter Wert (Bewertungszweck)
- Stichtag festlegen
- Vollmachten einholen
- Kosten
- Termine
- Unterlagen (wer beschafft welche)
Welche Unterlagen sind notwendig für eine Bewertung?
- Grundbuchauszug
- Situations-/Katasterplan
- Orts- und Zonenplan
- Bau-Planunterlagen, Projekt- evtl. Werkpläne
- Kant. Baugesetz, Reglement und Verordnungen
- Bau- und Zonenordnung / Zonenplan
- GVZ-Nachweise (Gebäudeversicherungswerte)
- Amtliche Schätzungen / Fiskalschätzungen (u.a. Eigenmietwert)
- Baubeschrieb
- Bauabrechnungen / Kostenvoranschläge
- Angaben über Sanierungen, Um- und Anbauten
- Liegenschaftsabrechnungen
- Mieterspiegel, Mietverträge
zusätzlich bei ME und StWE:
- StWE-Begründungsakt
- Grundbuchauszug über gemeinschaftliches Grundstück (Stammparzelle)
- Reglement StWE-Gemeinschaft
- Nutzungs- und Verwaltungsordnung
- Verwaltungsabrechnungen / Stand (Höhe) Erneuerungsfonds
zusätzlich bei Baurecht:
- Grundbuchauszug des belasteten Grundstückes
- Baurechtsvertrag
Möglicher Inhalt/Schema Bewertungsbericht
Allgemeiner Teil
- Auftrag
- Amtliches
- Beschreibung
- Raumprogramm
Berechnungen
- Substanzwert
- Ertragswert
Verkehrswert bzw. verlangter Wert
- Vorbehalte, Kommentar und Schlussbemerkungen
Anhang
- Entwertung 2. Art
- Räume, Flächen
- Fotodokumentation
- Begriffsdefinitionen
Beilagen
Schlagwörter Makrolage
- Region, Stadt, Gemeinde
- Demografie
- Wirtschaft, Steuern (Kanton)
- Fern- und Naherschliessung
- etc.
Schlagwörter Mikrolage
- Lage in der Gemeinde: Quartier, direkte Umgebung
- Strassen- und Verkehrsanbindung
- Bebauung, Bauzone(n), örtliche Topografie
- Nachbarschaft, (Gemeinde-)Infrastruktur (Schulen, Einkaufsmöglichkeiten)
- Kulturangebot, Erholung, Natur usw.
- Steuerfuss (Gemeinde), Immissionen
- Lage: Besonnung, Aussicht
- etc.
Überprüfung eines Gutachtens
--> auf was achten?
- entsprechen die eingesetzten Neubaukosten aktuellen Kosten bzw. heutigen Preisen? Wie wurden die Umgebungs- und Baunebenkosten eingesetzt?
- wurde die Strukturzahl für die Landermittlung richtig eingesetzt?
- wurde nachhaltiger Mietertrag gewählt?
- Besteht dauerhafter oder nur "temporärer" Leerstand? Wie berücksichtigt?
- besteht temporärer Mehr- oder Mindernutzen? Aufgestauter Unterhaltsbedarf?
- entsprechen die Bewirtschaftungskosten dem nachhaltigen jährlichen Aufwand?
- welcher Zinssatz wurde für die Rechnung gewählt? Ist dieser nachvollziehbar/plausibel? Wiederanlagemöglichkeit der rückfliessenden Mittel?
die 3 Bewertungsmethoden (auch: Bewertungsverfahren)
- Vergleichswertmethode (hedonisch)
Kennzahlen, Benchmarks, Statistik
- Sachwertmethode (auch Substanz- oder Realwert)
Bauwerte, Landwert
abzüglich
Entwertung
- Ertragswertmethode (Barwert ewig oder befristet, DCF)
Umschreibung Sachwertmethode (auch Real- oder Substanzwert)
DER WERT RICHTET SICH NACH DEN ERSTELLUNGSKOSTEN, ABZÜGLICH ALTERUNG, ZUZÜGLICH LANDWERT
Der Sachwert (Real- oder Substanzwert) setzt sich zusammen aus dem Zeitwert (Zustandswert) aller baulichen Anlagen auf einem Grundstück, den Kosten für die Umgebungsarbeiten, den Baunebenkosten sowie dem Landwert
Umschreibung Vergleichswertmethode
DER WERT RICHTET SICH NACH DEN BEZAHLTEN PREISEN VERGLEICHBARER OBJEKTE
Umschreibung Ertragswertmethode
DER WERT RICHTET SICH NACH DEN ERTRÄGEN UND AUFWENDUNGEN
Der Ertragswert ist der kapitalisierte jährliche Mietwert (nachhaltig erzielbare geschätzte Ertrag) eines Grundstückes und entspricht dem Barwert einer ewigen Rente.
Er ergibt sich rechnerisch aus der
DIVISON des mit
100 MULTIPLIZIERTEN MIETWERTS
durch den
KAPITALISIERUNGSSATZ
Umschreibung Mischwertmethode (Praktikermethode)
Bei der Mischwertmethode wird durch Gewichtung von
Sach- und Ertragswert
der Marktwert überbauter Grundstücke ermittelt. Bei dieser Methode ist es in der Bewertungspraxis üblich, den Sachwert stets einmal und den Ertragswert mit einem Faktor (m) zu gewichten.
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