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Bewegungslernen und Analysatoren Bewegungskoordination

Bewegungslernen und Analysatoren Bewegungskoordination

Bewegungslernen und Analysatoren Bewegungskoordination


Kartei Details

Karten 31
Sprache Deutsch
Kategorie Sport
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.05.2016 / 12.05.2016
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Wie werden sportliche Bewegungen gelernt?


Formen des motorischen Lernens
Motorisches Lernen umfasst den Erwerb, Erhalt und die Veränderung von
Bewegungen. Ziel ist die Verbesserung der Bewegungskoordination und somit die
Effektivierung der Ausführung von Bewegungshandlungen und Bewegungsfertigkeiten
in der Alltags-, Arbeits- und Sportmotorik.
In das motorische Lernen fließen viele Komponenten auf physiologischer,
psychologischer und motorischer Ebene ein. Inhaltliche Abgrenzungen des
Lernbegriffs ergeben sich zu den nachfolgenden Begriffen:
Motorisches Lernen beansprucht nicht nur die motorischen,
sondern auch die sensorischen, kognitiven und emotionalen Fähigkeiten des
Lernenden.
MotorischesLernen

3 Lernarten die von  'Motorischem Lernen" abzugrenzen sind

<> Reifung als endogen bedingte Zunahme von Leistungsvoraussetzungen und
morphologischen Gegebenheiten.
<> Wachstum als einfache quantitative Zunahme von körperlichen Merkmalen, Fähigkeiten
und Fertigkeiten.
<> Sozialisation als die Entwicklung von Normgefügen und sozialen Verhaltensweisen, die
auch auf die Motorik rückwirken oder sich darin äußern.

Während Lernen stets die Aktivität des Subjektes in Form von Üben, Trainieren oder
Erfahrungs- und Wissenserweiterung zur Voraussetzung hat, sind Reifung,
Wachstum und Sozialisation nicht unmittelbar daran gebunden. Sie sind jedoch zu
gleichen Teilen wichtige Einflussfaktoren für das Lernen.

3 Dimensionen von Lernen nach Poehlmann


Nach PÖHLMANN (1986, 252) vollzieht sich motorisches Lernen im dreidimensionalen
Bezug von:
Vermittlungsstruktur:
Didaktik, Unterrichtsmethodik und Lehrtechniken
Anforderungsstruktur:
Aufgabe (Orientierungs-, Antriebs-, Energie- und Koordinationsanforderungen)
Bewältigungsstruktur:
informationeile und energetische Grundlagen des Lernenden (Fähigkeitsniveau, Fertigkeitsniveau,
morphologische Besonderheiten usw

Welche Grundformen des Lernens gibt es beim Menschen?


Lernen kann in allgemeiner Form als Zuwachs von Gedächtnisbesitz in
unterschiedlichen Dimensionen bezeichnet werden. Dies betrifft nicht nur die
Zunahme von Wissen, sondern auch dessen interne Verknüpfung und
Neustrukturierung.
.In Abb. 20 sind wesentliche Arten des Lernens in Anlehnung an Kux (1973)
tabellarisch aufgelistet. Die verschiedenen Arten des Lernens grenzen sich nicht
scharf gegeneinander ab, sondern gehen fließend ineinander über und bauen
aufeinander auf

5 Grundformen menschlichen Lernens

1- Habituation (abgeweohnen unbedingter Reaktionen)

2- bedingte reflektorische Konditionierung (bedingte Reaktion)

3- operante Konditionierung (bedingte Aktionen)

4- Versuch und Irrtum Lernen (Bildung u Pruefung v internen Annahmen)

5- Problemloesen und Lernen durch Einsicht (Finden und Anwenden von Strategien, verknuepfung v strategien)

mit steigendem Komplexitaetsgrad

Habituation

Habituation ist Lernen durch Gewöhnung. Diese Lernform gilt als die elementarste
Form des Erwerbs von Erfahrung. Ein unbedingter Reflex wird durch wiederholteKonfrontation mit dem gleichen Reiz abgewöhnt. So beobachtet man in der Praxis
oft, dass Anfänger im Tor bei einem gegnerischen Schuss oder Wurf die Arme nicht
zur Abwehr des Balls, sondern zum Schutz des Gesichts einsetzen. Durch häufige
Darbietung der Situation werden diese Angst- oder Schutzreflexe allmählich
reduziert. Es tritt eine Gewöhnung an den ursprünglich reflexauslösenden Ballwurf
und damit eine Änderung des motorischen Verhaltens ein.

Lernen durch die Ausbildung bedingter Reflexe (Klassische Konditionierung)

Bei der klassischen Konditionierung wird aus einem ursprünglich unbedingten,
unwillkürlichen Reflex durch die zeitliche Kopplung mit einem ursprünglich neutralen
Reiz ein bedingter, anerzogener Reflex.
PAWLOW erhielt 1904 für die Untersuchungen des Speichelflussreflexes bei Hunden
den Nobelpreis. Dieser Reflex ist unbedingt, d.h. er wird nur bei Berührung derGeschmackspapillen
im Mund durch das Futter oder die Nahrung ausgelöst. Gibt man
jedoch jedes Mal kurz vor der Futtergabe einen (neutralen) Reiz (Klingelzeichen),
wird der Speichelreflex des Hundes nach einigen Wiederholungen allein durch
dieses Klingelzeichen ausgelöst.
Soziale Faktoren spielen beim Erwerb motorischer Leistungen eine kaum zu
überschätzende Rolle. Die landesweite oder regionale Entwicklung einzelner Disziplinen
hängt oft sehr stark von erfolgreichen Sportlern ab, die diese betreiben und als
Nachahmungs- und Identifikationsobjekte wirken. Spuren sozialer Faktoren lassen
sich bis ins Details des motorischen Lernprozesses verfolgen, z.B. wenn Kinder eine
bestimmte Art und Weise technischer Ausführung von ihrem Lehrer übernehmen.
Diese Art des Lernens ist besonders durch die berühmten Experimente des
russischen Physiologen I.P. PAWLOW (1849-1936) bekannt geworden. Die
Entwicklung bedingt-reflektorischer Verknüpfungen gehört zu den
Grundmechanismen des motorischen Lernens. Sehr eng ist diese Lernform an
positive und negative Verstärkung bzw. Belohnungs- und Bestrafungstechniken
gebunden. Äußerungsformen finden sich z.B. in der Entwicklung der Antizipation und
Vorwegnahme von Ereignissen (Auftauchen von Hindernissen, Finten des Gegners)
oder in der Herausbildung sozialer sowie mannschaftsdienlicher Verhaltensweisen.
Bei der klassischen Konditionierung kommt es lediglich zur Anpassung an die
Umwelt mit Hilfe einer Reiz-Reaktions-Verstärkung. Das Erlernen neuer Handlungen
kann dadurch nicht erklärt werden.

Lernen durch operante bzw. instrumenteile Konditionierung


Beim operanten Konditionieren wird das eigene aktiv suchende Verhalten zum
entscheidenden Faktor des Lernens. Operant heißt diese Art der Konditionierung
deshalb, weil das lernende Subjekt zum Erhalt der Belohnung eine bestimmte
Operation durchführen muss. Im Zuge des aktiven Agierens können sich neue
Formen des Verhaltens und der Bewegung entwickeln, die durch den Lernenden
selbst gefunden und in Kopplung mit bestimmten Bedürfnisbefriedigungen gelernt
werden.