BETH01 Wirtschaftsethik IUBH - LE 2

1. Teleologie
   1. Charakter-/Tugendethik -  Plato, Aristoteles
   2. Religionsethik – Augustinus, Thomas von Aquin
   3. Utiliarismus – John Stuart Mill, Jeremy Bentham
2. Sozialvertragstheorie
   1. Thomas Hobbes – eher negativ
   2. John Rawls – eher positiv
   3. Donaldson und Dunfee - indifferent
3. Deontologie
   1. Kategorischer Imperativ- Immanuel Kant
   2. Ethik Theorie von William David Ross

Telos = Ziel/Ende

• es geht darum als Mensch den Zustand des Glücks zu erreichen
• individuelle Handlungen werden daran gemessen, inwieweit sie zu diesem Ziel beitragen
• Glück ist in diesem Fall kein Zufall

1 - Charakter-/Tugendethik - 

Plato, Aristoteles

Ein erfülltes Leben erfordert, das man sein Verhalten nach moralischen Tugenden ausrichtet. Z.B. Ehrlichkeit, Mut, Großzügigkeit, Glaubwürdigkeit

+ praktische Weisheit, um sich selbst zu ethischer Perfektion zu entwicklen

2 - Religionsethik –

Augustinus, Thomas von Aquin

Es braucht religiöse Tugenden. In dieser Perspektive leiten Gott und die Kirche den Menschen zu einem erfüllten Leben.

Religiöse Tugenden sind gefragt, der Mensch wird als vollkommen angesehen.

                    3 - Utiliarismus –

                     John Stuart Mill, Jeremy Bentham (18/19. Jahrhundert)

Fordert das man seine Handlungen darauf ausrichtet, das größte Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen zu erreichen. Soziale Aspekte müssen eine Rolle spielen, um die Interessen der Gesellschaftsmitglieder angemessen zu berücksichtigen.

x

Beispiel der Kinderarbeit in Asien/Teeplantage:

Tugendethiker – 1. Abschnitt, unzureichende Infos, Kinderarbeit – unethisch weil die Charakterzüge erstmals auf Gier und Rücksichtslosigkeit schließen lassen

Nach Abschnitt 2, fällt es schwerer, es könnten ethisch gute Charakterzüge sein, sodass die Einschätzung sehr viel differenzierter ausfallen muss

Religonsethiker – aus Sicht des 21. Jahrhundert und unter Annahme einer christlichen Weltanschauung ist Kinderarbeit grundsätzlich unethisch. Man muss beachten das wir den Fall einer religiösen Sicht aus Deutschland beurteilen, in z.b. Indien kann das anders sein

Utilitaristen – bei Abschnitt 1 fehlen auch hier die Informationen, deswegen kein Urteil möglich. Unter Abschnitt 2, kommen die Utilitaristen wohl zu der Auffassung das es ethisch vertretbar ist, das es zumindest scheinbar das größtmögliche Glück für eine große Anzahl an Beteiligten erreicht. Einkommen für arme Familien, Bildung für Kinder.

Sehen ethisches Handeln auf gesellschaftlichen Normen beruhend an, die die Menschen daran hindern, in ständigem Krieg zu leben.

Thomas Hobbes (1588 – 1679)

John Rawls (1971)

Donaldson und Dunfee

Thomas Hobbes (1588 – 1679)

• Seine Sicht auf den Charakter ist negativ
• Das Individuum hat keine angelegten ethischen Motive
• Jeder Mensch sucht nach Macht und Durchsetzung seiner Interessen

Seine Annahme beruhte allerdings auch auf der Zeit in der er lebte, eine Epoche ständiger kriegerischer Auseinandersetzungen

John Rawls (1971)

Moderner Interpretation der Sozialvertragstheorie

• Gesellschaft sollte seinen Bürgern ein größtmögliches Maß an Freiheit bieten
• Die Grenzen liegen dort, wo die Freiheit die eines anderen zu beschränken beginnt
• Soziale Durchlässigkeit, gleiche Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe sind fundamentale Voraussetzungen
• Geht davon aus das Menschen in der Lage sind mit den gewährten Freiheiten verantwortungsbewusst und gemeinwohlorientiert umzugehen

Donaldson und Dunfee

In diesem Konzept werden die drei Normen unterschieden:

• Mikrosoziale Normen
  sind Regeln, die in der lokalen Gemeinschaft gelten
• Authentische Normen
  herrschende Gesetzte
• Hypernormen
  fundamentale bzw. universelle Prinzipien, die über alle Gesellschaften hinweg Gültigkeit haben

Die moralische Bewertung einer Handlung wird davon abgeleitet, welche Normen auf welcher Ebene betroffen sind.

Im Verständnis Thomas Hobbes’ käme man wohl zu dem Schluss, dass das Verhalten der Teeplantage aus Sicht einer deutschen Zertifizierungsorganisation unethisch wäre, da eben deutsche Gesetze und soziale Normen Kinderarbeit verbieten. Bedenken Sie, dass dieser theoretische Ansatz in einer Zeit weit vor jeder internationalen Zusammenarbeit entstanden ist.

Versucht man, die Perspektive von Rawls einzunehmen, dann könnte man wohl zu dem Schluss kommen, dass die Teeplantage ethisch handelt, und entsprechend müsste man wohl das Zertifikat für fairen Handel verleihen. Hier dürfte der Gedanke leiten, dass die Plantage die ihr gewährte Freiheit durchaus im Sinne einer gerechteren Verteilung nutzt und der Staat auch Einfluss darauf nimmt.

Würde man seine Ansicht auf die Gedanken von Donaldson und Dunfee gründen, ergibt sich ein gemischtes Bild, denn es werden Normen der verschiedenen Ebenen berührt. Eine Entscheidung fällt damit schwer. Die mikrosozialen Normen im Land der Teeplantage lassen das Handeln als ethisch gut gelten, die authentischen Normen ebenfalls, während im Land der Zertifizierungsorganisation die Handlung als unethisch betrachtet würde. Hinsichtlich der Hypernormen fällt die Entscheidung schwer.

= Pflichtethik

Verneint generell, dass die ethische Qualität einer Handlung von dessen Konsequenzen abhängt. Vielmehr geht es darum das es grundsätzlich richtige moralische Prinzipien gibt, die nicht verletzt werden dürfen.

1) Kategorischer Imperativ

Einflussreichster Vertreter: Immanuel Kant (1785)

2) Ethik Theorie von William David Ross

Einflussreichster Vertreter: Immanuel Kant (1785)

• Für ethische Einschätzungen werden weder Erfahrungswissen noch Gefühle oder Konsequenzen Maßstäbe sein können.
• Die Menschliche Fähigkeit, Emotionen und Wünsche zu kontrollieren, befähigt einen bewusste ethische Entscheidungen zu treffen

2 Maximen:    

• Handlung ist gut wenn das dahinter stehende Prinzip universelle Gültigkeit haben kann. Um dies zu entscheiden muss man sich fragen, wie die Welt aussähe, wenn das Prinzip ein universell gültiges Gesetz würde. Schließlich gäb es zu überlegen ob man in ein solchen Welt leben wollte.

Jede Moralische Handlung erfordert, das Menschen in Ihrer Individualität respektiert und nicht lediglich als Mittel zum Zweck angesehen werden. Eine Tat ist folglich dann ethisch gut, wenn Sie die betroffenen Menschen respektiert. Würde steht über der Nützlichkeit der Handlung

Verneint die Existenz einer einzigen gültigen Regel, um Handlungen ethisch zu bewerten.

Jede Handlung muss auf ihre grundsätzliche moralische Qualität hin überprüft werden

Im zweiten Schritt muss der Kontext betrachtet werden, zb. Töten is immer Unethisch, aber in einer Notsituation kann es doch moralisch gerechtfertigt werden.

Es erfordert einen menschlichen Intellekt, die Abwägung zwischen grundsätzlicher Qualität einer Handlung und den situativen Einflussfaktoren vorzunehmen.

x

Beispiel Teeplantage:

Unter Grundlage einer Kantischen Sicht durfte die Teeplantage keinesfalls zertifiziert werden, weil das Handeln schlicht unethisch ist.

Betrachten Sie dazu die Fragen, die man sich stellen sollte: Ist Kinderarbeit bzw. das ihm zugrunde liegende Prinzip dazu angetan, als universelles Prinzip zu gelten? Wie sahe die Welt dann aus, und wurden wir in einer solchen Welt leben wollen? Wohl kaum.

Perspektive von Ross: ändert sich das Bild. Die grundsatzliche ethische Qualitat der Kinderarbeit ist sicherlich ethisch verwerflich. Wenn man nun die Situationsfaktoren mit einbezieht, so kann man dennoch zu dem Schluss kommen, dass die Plantage zertifiziert werden konnte.

1. Korrektive Wirtschaftsethik -  Wirtschaft ist Moralfrei!
2. Funktionalistische Wirtschaftsethik - Utiliarismus
3. Integrative Wirtschaftsethik - Ethik hat Priorität - direkter Bezug auf Deontologie

Modul of Managing Morality

1. Amoralischer Modus
2. Reaktiver Modus
3. Compliance Modus (compliance = einhalten, befolgen)
4. Integritätsmodus
5. Integrationsmodus