Beeinträchtige Mobilität/Rehabilitationskonzept
02 PM 05 Aktivität und Ruhe
02 PM 05 Aktivität und Ruhe
Kartei Details
Karten | 32 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 24.10.2016 / 26.03.2024 |
Weblink |
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Grundsätze der Selbsthilfe:
- Haltungshintergrund während der Aktivität
- Mehr betroffener Arm/Hand muss beachtet und gesichert werden
- Mehr betroffener Arm wird eingesetzt, aber nicht um jeden Preis
- Platzieren der Hand während der Aktivität
- Aktivitäten im Stand fördern
Bobath im Pflegealltag:
- Individuelle Gestaltung der Umwelt
- Fazilitation in ADL-Situationen
- Nötige Hilfsmittel integrieren
- Direkte Bewegungserfahrung
- Raumstruktur und begrenzung mit einbeziehen
Neuropsychologische und andere Störungen:
- Neglekt
- Apraxie
- Aphasie
- Anosognosie
- Pusher
- Aufmerksamkeit, Konzentration, Motivation
Neglekt:
Unzureichende Fähigkeit oder Unfähigkeit über neue oder bedeutungsvolle Reize auf der Hirnschädigung gegenüberliegenden Seite zu berichten, auf diese zu reagieren oder sich an diesen zu orientieren.
Neglekt: Tipps für die Pflege:
- Aktivität so viel wie möglich über die mehr betroffene Seite
- Wenn der Patient zu stark betroffen ist, dann Inputs über die weniger betroffene Seite geben
- Raumgestaltung
- Verletzungen vermeiden
- Mehr betroffene Seite einbeziehen in die ADLs
Apraxie:
- Die Schwierigkeit mit Gegenständen zu hantieren und eine angepasste Bewegung für eine Situation auszuwählen
- Die Unfähigkeit, Tätigkeiten ihrer Reihenfolge entsprechend auszuführen
- Eine Störung der Ausführung willkürlicher zielgerichteter und geordneter Bewegungen bei intakter motorischer Funktion
- Schwierigkeiten zwischen Objekte und eigenen Körperteilen zu unterscheiden.
Apraxie Tipps für die Pflege:
- Erkennen des Problems
- Handlung in Teilschritte aufteilen
- Einfache Aufträge
- Perservationen stoppen
- Patient führen in alltägliche Handlungen, immer die gleiche Reihenfolge
Aphasie:
- Zentrale Sprachstörungen, die den vollständigen Verlust oder eine Störunge der erworbenen Sprache bedeutet:
- Sprechen
- Verstehen
- Lesen
- Schreiben
- Nonverbale Kommunikation
Aphasie Tipps für die Pflege:
- Geschlossene Fragen stellen
- Deutlich sprechen und starke deutliche nonverbale Gestik
- Aphasiker zu Ende reden lassen und Zeit dafür geben
- Eventuell Bildtafel einsetzen
- Angehörige aufklären über Sprachstörung
Anosognoise:
- Unfähigkeit die Erkrankung oder Funktionsausfälle zu erkennen. (Fehlende Krankheitseinsicht / reduzierte Störungseinsicht)
Anosognoise Tipps für die Pflege:
- Immer wieder die mehr betroffene Seite einbeziehen
- Immer wieder Patient Fragen stellen und konfrontieren mit seiner mehr betroffenen Seite
- Vorsicht mit Komplimenten bezüglich Fortschritte
- Interdisziplinäre Abmachungen
Pusher:
- Unfähig, das Gewicht auf die weniger betroffenen Seite zu bringen / verlagern (Pat. leisten Widerstand)
- Schwierigeiten Alignment zu erlangen oder zu halten
- Versetzte subjektive Körpermittellinie zu der mehr betroffenen Seite
- Erhöhter Tonus/Hyperaktivität auf der weniger betroffenen Seite (wegstossen-wegdrücken)
- Resultierende Schwierigkeiten beim Sitzen, Transferieren, Stehen, Gehen.
Pusher Tipps für die Pflege:
- Patient durch verbale Anleitung und Orientierungshilfen in die Mitte bringen
- Langsames bewegen
- Ruhe vermitteln
- Stabile Unterstützungsfläche
- Stabilität durch Lagerungsmaterial und Raumgestaltung
- Die objektive Mittellinie nicht erzwingen
- Patient wird häufig über die weniger betroffene Seite transferiert
Aufmerksamkeit verbessern durch:
- Einfache, alltagsnahe, auf Pat. gerichtete Aufträge
- So wenig wie möglich Ablenken
- Kurze Abschnitte voller Konzentration
- Gute Kommunikation
- Patient auffordern seine Ressourcen zu nützen.
Motivation durch:
- Realistische Ziel, abgesprochen mit em Pat.
- Erfolgsergebnisse
- Problemexploration ermöglichen
- Angemessenes Lob
- Zeit geben. Tempo anpassen dem Pat.
- Sprache gezielt einsetzen
- Humor
Ziele und Philosophie des Bobath-Konzepts:
= 24- Std.- Konzept / internationales Konzept der Rehabilitation
= Ein interaktiver Prozess zwischen der betroffenen Person, dem interdisziplinären Team und den Angehörigen
Ziele:
- Selektive Bewegung ermöglichen und fördern
- Orientierung an der normalen Bewegung
- Positive Beeinflussung von verändertem Muskeltonus
- Wahrnehmung schulen
- Wiederherstellen von Funktionen und Aktivitäten des täglichen Lebens
- Aktives Handeln des Pat. & Repetition = Grundlage für motorisches Leben
Definition normale Bewegung:
Die koordinierte und angepasste Antwort des zentralen Nervensystems auf verschiedene Reize um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Sensomotorischer Kreislauf:
Jede Bewegung, auch die kleinste, erfolgt in einem ständigen Kreislauf:
Sensorischer Input => Sensorische Kontrolle => Motorische Reaktion <=
Definition Muskeltonus:
Geschwindigkeitsabhängige Widerstand gegen eine passive Bewegung.
Zur Bewegung muss der Tonus dem sensomotorischen Ziel entsprechen.
Muskeltonus Einflussfaktoren:
- Psychische Faktoren: Unsicherheit, Angst, Trauer
- Mangelnde Information
- Temperatur: Kälte steigert
- Zeit, Geschwindigkeit: Stress, schnelle Bewegungen
- Schmerz
- Unterstützungsfläche, Verhältnis zur Schwerkraft
- Aktivität-Ziel
UMNS: Upper Motor Neuron Syndrom:
Syndrom des oberen Motoneurons: beschreibt mögliche motorische Beeinträchtigungen eines Pat. nach einem Schlaganfall oder anderen Erkrankungen des ZNS.
Spastizität:
Abnormale Bewegungsmuster beim Versuch einer willkürliche Bewegung in Muskeln, die nicht unmittelbar an der Bewegung beteilgt sind.
Assoziierte Reaktionen:
= Abnormale Bewegungsmuster beim Versuch einer willkürlichen Bewegung in Muskeln, die nicht unmittelbar an der bewegung beteiligt sind.
- meist in typischen Bewegungsrichtung, stereotyp
- Assozierte Reaktionen vermeiden => Durch: eindeutige Berührung - klare Informationen - ruhige Ansprache und beachten der Reaktionen des Pat. - anforderungen vereinfachen.
Minus Symptomatik:
- Parese
- Plegie
- Hypotonus
- Verlust der Geschwindigkeit
- Ermüdungsanfälligkeit
Plus Symtomatik:
Spastik:
- Gesteigerte Reflexe
- Geschwindigkeitsabhängige Zunahme der Dehungs-Reflex- Aktivität
- Hypertonus
- Klonus
- Dyssynergetische Kontraktionen von Agonist und Antagonist
Wahrnehmung:
- Zentraler Prozess im Gehirn
- Verarbeitung der ankommenden Reize und diesen eine Bedeutung geben - einschätzen
- Voraussetzung: Sinnesorgane nehmen Info auf
- Ein aktiver Protess:
- Hängt von der Aufmerksamkeit ab
- Weiter Faktoren: Stimmung, emotionaler Kontext, Interesse, Motivation - Ziel.
Gleichgewicht - posturale Kontrolle:
- Basiert auf visiuell-vestibulären und propriozeptien Informaitonen
- Enge Verbindung zwischen antizipatorischen und feedbackgesteuerten Anpassungen, internes und externes Feedback
- Vorraussetzung: aktualisiertes Körperschema, die Muskulatur aktivieren können.
Plastizität:
Die Fähigkeit des Nervensystems sich anzupassen und seine Organisation und Funktion umzugestalten.
Die Umgestaltung findet als Antwort auf Veränderungen in der äusseren und inneren Umgebung eines Menschen statt.
Schlüsselpunkte:
- Kontrollpunkte innerhalb des Körpers, die durch Haltungs- und Bewegungstonus beeinflusst, angepasst und verändert werden.
- Kopf
- Proximaler Schlüsselpunkt: Schulter, Becken mit beiden Hüften
- Zentraler Schlüsselpunkt: Thorax
- Distaler Schlüsselpunkt: Hand, Fuss
Postural Set:
Ist die Haltung/Stellung aus der heraus Bewegung/Handlung intiiert (begonnen) werden kann.
Dies bedingt eine entsprechende Einstellung der Körperabschnitte zueinander (Alignment)
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