Atemgifte $

Atemgifte werden nach ihrer Konsistenz in Schwebestoffe und gasförmige Stoffe eingeteilt.    

Schwebestoffe sind in der Luft schwebende sehr kleine feste oder flüssige Teilchen ( Staub, Rauch, Nebel , Aerosole).

Soweit es sich bei Schwebestoffen um feste Stäube handelt, müssen sie in jedem Falle als Atemgifte angesehen werden, da sie mindestens bei längerer Einatmung zu gefährlichen Schäden führen können. 

Gasförmige Stoffe sind Gase oder Dämpfe.    

Siedepunkt bei 1 bar unter 20°C   Gase

Siedepunkt bei 1 bar über 20°C    Dämpfe

Es gibt Stickgase, Reizgase, Narkotische Gase, Zellgifte.    

1. In geschlossenen Räumen

2. Bei Giftkonzentrationen über 1%

3. Bei Auftreten von CO- oder CO2- haltigen Gasen

4. Bei starker Flocken-, Russ- oder Staubbildung

5. Bei weniger als 17% O2 (Bei höchster Anstrengung kann sogar ein O2 Gehalt von 19% zu gering sein und somit zu einer Leistungsminderung führen.)

der Einsatz von Filtermasken verboten ist und immer der Umluft unabhängiger Atemschutz einzusetzen ist.

Filteraktivität sind bis Konzentrationen von max. 1 Vol% gewährleistet
Der Einsatz von Filtermasken wird vom Einsatzleiter oder Chemieberater angeordnet. 

Nach der physiologischen Wirkungen, d. h. nach der Wirkung auf den menschlichen Körper, teilt man die Atemgifte in drei Gruppen ein. 

Atemgifte mit erstickender Wirkung    

Atemgifte mit Reiz- oder Ätzwirkung    

Atemgifte mit Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen    

In diese Gruppe gehören nur Stoffe, die keinerlei Giftwirkung haben. Es handelt sich also um Gase oder Dämpfe, die durch ihre Anwesenheit den zur Atmung notwendigen Sauerstoff verdrängen. 

bsp CO2

Bei schwacher Konzentration rufen die Stoffe dieser Gruppe eine Reizung der Augen oder der oberen Atemwege hervor. Rötung und Tränen der Augen, Hustenreiz bis zum Erbrechen sowie Erstickungsgefühl sind hier als Warnung zu betrachten. 

Besondere Vorsicht ist jedoch angebracht, wenn es sich bei dem Atemgift um einen Stoff mit Latenzzeit (Zeit vom Eintritt des Giftes in den Körper bis zum Ausbruch der Erkrankung) handelt. 

Stärkere Konzentrationen dieser Stoffe werden nicht in der Feuchtigkeit der Atemwege aufgefangen und dringen durch bis zu den Lungenbläschen. Sie zerstören die sonst nur gasdurchlässigen Lungenbläschen, so dass Flüssigkeit (Blut) durch die Häutchen der Lungenbläschen tritt und in die Atemwege gelangt (Lungenödem). Der Auswurf von Blut ist in diesem Falle ein Zeichen dafür, dass Teile der Lunge zerstört worden sind. 

Während in den ersten beiden Gruppen relativ gleichartig wirkende Stoffe zusammengefasst sind, finden wir in der dritten Gruppe Stoffe, die entweder nur auf das Blut, nur auf die Nerven und Zellen oder gleichzeitig auf Blut, Nerven und Zellen wirken.

Kohlenmonoxid und Blausäure sind reine Blutgifte; Narkotika, wie Chloroform und Äther sind reine Nervengifte, während z. b. Blei und Bleiverbindungen als Gifte zu betrachten sind, die sowohl auf das Blut als auch auf Nerven und Zellen wirken. 

Kohlenmonoxid    

Kohlendioxid    

Farb- und geruchlos, ohne eigenen Geschmack
Entsteht bei der Atmung, alkoholische Gärung, Verbrennung von Kohlenstoff und dessen Verbindungen
Wasserlöslich, dabei bildet sich Kohlensäure H2CO3
Kohlensäure ist schwerer als Luft, es sammelt sich am Boden (Schächte, Kanäle, Keller, Brauereikeller und verdrängt dort den Sauerstoff O2. 

Gas, farb- und geruchlos, brennbar
CO ist etwa gleich schwer wie Luft
Bei jeder unvollständigen Verbrennung
Vermischt sich schnell und gleichmässig mit Luft
CO bindet sich sehr schnell, etwa 325-mal stärker als Sauerstoff, an die rote Blutkörperchen (Hämoglobin) dadurch wird die Sauerstoffaufnahme erschwert. 

Hohe Konzentrationen werden im allgemeinen in Volumenprozent (Vol.-%) angegeben, also 1 Teil einer Substanz in 100 Teilen Luft. Z.B. besteht Luft aus 21% Vol.-% Sauerstoff, d. h. 100 Teile Luft enthalten 21 Teile Sauerstoff. 

Bei kleineren Konzentrationen wird die Dimension in ppm = parts per million verwendet. Die Konzentrationsangabe ppm bedeutet 1 Teil einer Substanz in 1 Million Teilen Luft. 

Neben gasförmigen Bestandteilen kann die Luft auch "gelöste" feste oder flüssige Stoffe enthalten, so genannte Aerosole. Da wegen der geringen Grösse der luftgetragenen Tröpfchen oder Partikel eine Volumenangabe wenig sinnvoll ist, gibt man die Konzentration der Aerosole in mg/m3 an.