Anatomie - Lymphatisches System
(für Veterinärmediziner/innen)
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 33 |
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Utilisateurs | 13 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 19.03.2015 / 21.09.2022 |
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Milz (andere Bezeichnungen?)
aus was setzt sie sich zusammen?
(ein sekundäres lymphatisches Organ)
(Lien s. Splen)
* Die Milz ist ein in den Blutkreislauf (A. lienalis) eingeschaltetes lymphatisches Organ, das von einer Kapsel aus Bindegewebe und glatter Muskulatur umgeben ist und sich aus der roten und weissen Pulpa zusammensetzt.
* überall treten Darmgefässe in Milz ein
* hier wird das Blut auf Antikörper kontrolliert
* funktionell auch ein Blutspeicher v.a. bei Hund und Pferd
Rote & Weisse Pulpa der Milz
Rote Pulpa
* wird von Blut durchströmt
* dient dem Abbau von gealterten Erythrozyten und Thrombozyten
* dient auch als Blutspeicher. --> Flfr und Pfd besitzen eine typische Speichermilz
Weisse Pulpa
* repräsentiert das lymphatische Gewebe aus Lymphfollikeln (Milzknötchen) und periarteriellen lymphatischen Scheiden (PALS), welche als Lymphozyten- Mantel die Zentralarterien umgeben
* dient der Lymphozytenproduktion & Einleitung von Immunreaktionen auf die vom Blut angespülten Antigene --> Elimination von Antigenen
Lage der Milz
Form und tierartliche Unterschiede
Lage der Milz
Die Milz liegt auf der linken Seite im grossen Netz des Magens (exkl. Wdk) und vollständig oder grösstenteils im intrathorakalen Teil der Bauchhöhle.
--> bei Flfr und Schw ist die Lage der Milz abhängig vom Füllungszustand des Magens; die Milz wird mit zunehmender Magenfüllung nach kaudal verlagert
Form und tierartliche Unterschiede
Die Milz besitzt ausser beim kl. Wdk eine längliche Form mit einem Dorsal- und Ventralende.
Flfr: zungenförmig mit verbreitertem Ventralende
Schw: zungenförmig mit schmalem Ventralende und dreieckigem Querschnitt
Rind: langgestreckt oval; die Viszeralfläche ist grossflächig mit dem Pansen bindegwebig verwachsen
Kl. Wdk: unregelmässig drei- (Schf) bis viereckige (Zge) Gestalt und etwa handtellergross; ähnlich wie beim Rind Verklebungszone mit dem Pansen
Pferd: sensenblattförmig mit breitem Dorsalende und zugespitztem kranial gerichteten Ventralende; mit der linken Niere durch das Lig. renolienale verbunden
--> Einklemmen der Beckenflexur des Colon ascendens mit Kolik
Lymphgefässsystem - Bestandteile
Besteht aus Lymphkapillaren, Lymphgefässen und Lymphsammelgängen
Lymphkapillaren
(5 Punkte)
(Bestandteil des Lymphgefässsystems)
* Lymphkapillaren besitzen interendotheliale Öffnungen (IEO), Ankerfilamente und vereinigen sich zu einem Lymphgefäss
* führen als blind endende Endothelschläuche überschüssige Flüssigkeit aus den Gewebespalten ab
* transportieren Lymphe aus dem Gewebe in Richtung Herz
* beginnen als blinde Enden
* sind meist im lockeren Bindegewebe verankert:
--> Schwellung führt zur Aufweitung und Öffnung der IEO
Lymphgefässe
grössere Lymphgefässe
Transportieren, mit Klappen ausgestattet, die Lymphe zu einem Lymphknoten (Vasa afferentia)
--> mehrere Lymphgefässe treten - ausser beim Schw - peripher in den Lymphknoten ein
--> 1-2 abführende Lymphgefässe (Vasa efferentia) treten am Lymphknoten-Hilus aus (exkl. Schw, da mehrere)
--> efferente Lymphgefässe vereinigen sich schliesslich zu Lymphsammelgängen
grössere Lymphgefässe:
- besitzen Klappen
- haben dickere Wände
- besitzen glatte Muskelzellen
Lymphsammelgänge (andere Bezeichnungen?) - Funktion
Lendenzisterne
Brustlymphgang
Truncus jugularis
(Lymphstämme, Kollektoren)
Führen die Lymphe schliesslich ins Venensystem zurück.
• Lendenzisterne (Cisterna chyli = unpaar)
Liegt dorsal und rechts der Aorta im Übergangsbereich zwischen Brust- und Bauchhöhle (letzter BW bis 2. LW)
--> Sammelbecken für die Lymphe aus dem hinteren Körper und aus den Organen der Bauchhöhle
• Brustlymphgang (Ductus thoracicus – unpaar)
Geht kranial aus der Lendenzisterne hervor
--> zieht im Mediastinum der Brusthöhle zunächst rechts und dorsal der Aorta nach kranial
--> wechselt Mitte Brusthöhle auf die linke Seite
--> mündet vor der ersten Rippe in den linken Venenwinkel (V. jugularis ext. und int. bzw. V. subclavia)
• Truncus jugularis (s. trachealis – paarig)
Verläuft beidseits dem Halsteil der Luftröhre entlang in Nähe der A. carotis communis und V. jugularis interna
--> führt Lymphe aus dem Kopf- und Halsgebiet in den gleichseitigen Venenwinkel oder über den Ductus thoracicus in den Blutkreislauf zurück
Regionäre Lymphknoten und ihr tributäres Gebiet
Regionäre Lymphknoten, die in der Regel beidseits ausgebildet sind, kontrollieren die Lymphe (Primärlymphe) ihres tributären Gebietes (direktes Einzugsgebiet) mit teilweise erheblichen tierartlichen Unterschieden.
Erkrankungen im tributären Gebiet haben häufig eine Vergrösserung der regionären Lymphknoten zur Folge, was diagnostisch von Bedeutung ist.
Lnn. mandibulares
Tributäres Gebiet?
(Kehlgangslymphknoten, Lc. mandibulare)
Liegen oberflächlich im Kehlgang zwischen den Unterkieferkörpern (Pfd) oder unmittelbar kaudal des Unterkieferwinkels (Flfr)
--> bei Flfr und Pfd (auch im nicht vergrösserten Zustand) gut palpierbar
Tributäres Gebiet: vorderer und unterer Kopfbereich, Mund- und vordere Nasenhöhle
--> beim Pfd vordere 2/3
Lnn. retropharyngei
Tributäres Gebiet?
(Rachenlymphknoten, Lc. retropharyngeum)
* Lnn. retropharyngei laterales
- liegen ventral der Atlasflügel in der Atlasflügelgrube (Fossa retromandibularis)
- werden beim Pfd auch als Luftsacklymphknoten bezeichnet, da sie kaudolateral der Luftsackwand anliegen
* Lnn. retropharyngei mediales
- liegen dorsolateral der Rachenwand auf
Tributäres Gebiet: hinterer Kopfbereich; erhalten auch Durchgangslymphe von den übrigen Kopflymphknoten, so dass insbesondere die Lnn. retropharyngei mediales die gesamte Kopflymphe kontrollieren (exkl. Schw, Wdk)
Lnn. cervicales superficiales
Tributäres Gebiet?
(Buglymphknoten, Lc. cervicale supf.)
Liegen kraniodorsal des Schultergelenks meist unter dem M. omotransversarius bzw. M. brachiocephalicus
--> beim Rd ist i.d.R. ein gut palpierbarer grosser Einzelknoten vorhanden
Tributäres Gebiet: oberflächlicher Halsbereich, Brustwand und vor allem distale Teile der Schultergliedmasse
Lnn. subiliaci
Tributäres Gebiet?
(Kniefaltenlymphknoten, Lc. inguinale supf.)
Liegen vor dem M. tensor fasciae latae dorsal der Kniefalte
--> beim Rd ist meist ein gut palpierbarer grosser Einzelknoten vorhanden
--> fehlt beim Hd
Tributäres Gebiet: Bauchwand und oberflächlicher Oberschenkelbereich
Lnn. inguinales superficiales
Tributäres Gebiet?
(Leistenlymphknoten, Lc. inguinale supf.)
Liegen oberflächlich unmittelbar vor dem Pecten ossis pubis in Nähe des äusseren Leistenrings
--> beim weiblichen Wdk hingegen kaudal an der Euterbasis
--> bei männlichen Tieren werden sie als Lnn. scrotales, bei weiblichen Tieren als Lnn. mammarii bezeichnet.
Tributäres Gebiet: Hodensack und Penis bzw. Euter (Wdk, Pfd) oder kaudales Gesäuge (Flfr, Schw)
Lnn. iliofemorales
Tributäres Gebiet (Rd)?
(Lnn. inguinales profundi (Pfd), Lc. inguinale prof.)
Tierartlich unterschiedliche Lage an der A. iliaca externa meist noch in der Bauchhöhle.
--> Beim Rind ist ein grosser Einzelknoten handbreit unter dem Kreuzbein unmittelbar vor der Darmbeinsäule vom Mastdarm (Rektum) aus tastbar (--> sog. Innere Darmbeinlymphknoten)
Tributäres Gebiet (Rd): Bauchfell, Becken, Niere, Harnblase, Uterus und vor allem
tiefe Regionen der Beckengliedmasse
! Lnn. iliaci mediales !
Tributäres Gebiet?
(mittlere Darmbeinlymphknoten, Lc. iliosacrale)
Liegen beidseits an der Aortenaufteilung in die Aa. iliacae externae und internae und sind die wichtigsten Lymphknoten im hinteren Körperbereich.
Tributäres Gebiet: Becken, Beckenorgane und proximale Abschnitte der Beckengliedmasse sowie Durchgangslymphe von Lymphknoten der hinteren Bauchwand, des Beckens und der Beckengliedmasse.
--> Die mittleren Darmbeinlymphknoten kontrollieren somit die Lymphe der gesamten hinteren Körperregion.
LYMPHATISCHES SYSTEM (lat.?)
Funktion
(SYSTEMA LYMPHATICUM)
Das lymphatische System dient vor allem der spezifischen Erkennung und Elimination von Fremdeiweissen (Antigenen) sowie Krankheitserregern, tumorös entarteten und fremden Zellen;
und dem Abtransport von überschüssiger Flüssigkeit aus dem Interstitium (Interzellulärflüssigkeit).
Gliederung des Lymphatischen Systems
• Lymphatische Organe
- Primäre (zentrale) lymphatische Organe
- Sekundäre (periphere) lymphatische Organe
• Lymphgefässsystem
- Lymphgefässe
- Lymphsammelgänge
LYMPHATISCHE ORGANE
Grundgerüst besteht mit Ausnahme des Thymus aus retikulärem Bindegewebe
--> Netzwerk aus fibroblastischen Retikulumzellen und feinen retikulären Bindegewebsfasern, welche von Fortsätzen der Retikulumzellen eingehüllt werden
--> Netzwerk enthält die freien Zellen, wie Lymphozyten, Plasmazellen und Makrophagen
Retikulinfasern
(4 Punkte)
= Kollagenfasern Typ III
- Anordnung wie in 3D-Netzwerk
- Bestandteil des Grundgerüsts von hämatopoetischen Geweben wie Knochenmark und von lymphatischem Gewebe (nicht Thymus!)
- Synthese hier durch faserbildende Retikulumzellen
- Fortsätze dieser Zellen umschliessen Retikulinfasern
PRIMÄRE LYMPHATISCHE ORGANE
Proliferation und Differenzierung von Lymphozyten zu immunkompetenten B- und T-Zellen --> erkennen ein bestimmtes Antigen bzw. modifizierte/fremde Zellen
--> anschliessende Besiedelung peripherer lymphatischer Organe
Primäre Lymphatische Organe:
1. Knochenmark bzw. Bursa-Äquivalente
2. Thymus
Knochenmark bzw. Bursa-Äquivalente
Für was ist das B-Zellsystem verantwortlich?
ein primäres lymphatisches Organ
[Bursa cloacalis (Fabricii) bei Vögeln]
Das Knochenmark und zum Teil das lymphatische Gewebe des Magen-Darmtraktes (Peyersche Platten beim Rd) gelten als Bursa-Äquivalente
--> dienen der Produktion und Prägung von immunkompetenten B-Lymphozyten.
Das B-Zellsystem ist für die humorale Immunität verantwortlich.
--> Nach Kontakt mit dem spezifischen Antigen differenzieren sich B-Lymphozyten zu Plasmazellen, welche die entsprechenden Antikörper produzieren.
Thymus (andere Bezeichnungen?)
Aus was entwickelt er sich?
Aufbau?
Was produziert er?
ein primäres lymphatisches Organ
(Milke s. Bries)
Der Thymus entwickelt sich aus der 3. Schlundtasche des Kiemendarmes (Entoderm) und besitzt als einziges lymphatisches Organ ein Grundgerüst aus epithelialen Retikulumzellen ohne Bindegewebsfasern.
Der Thymus ist unvollständig in kleine Läppchen gegliedert und setzt sich aus der lymphozytenreichen Rinde und dem lymphozytenarmen Mark zusammen.
In der Thymusrinde vermehren sich aus dem Knochenmark eingewanderte Stammzellen und differenzieren sich unter dem Einfluss verschiedener Hormone zu immunkompetenten T-Lymphozyten, die für die zelluläre Immunität verantwortlich sind.
Gliederung und Lage des Thymus
Wann erreicht der Thymus seine grösste Entfaltung?
Was passiert danach?
Der Thymus besteht mit tierartlichen Unterschieden prinzipiell aus einem meist unpaaren Brust- und einem weitgehend paarigen Halsteil.
- Brustteil: bei allen Haussäugetieren unmittelbar vor dem Herzen im Mittelfell (präkardiales Mediastinum) der Brusthöhle gelegen
- Halsteil: nur bei Schw und Wdk (Hsgt) ausgebildet, erstreckt sich beidseitig ventrolateral der Luftröhre (Trachea) vom unpaaren Verbindungsstück (Isthmus) zwischen Brust- und Halsteil bis zum Kopf
Der Thymus erreicht seine grösste Entfaltung je nach Tierart in den ersten Lebenswochen bis -monaten. Danach setzt die Involution (Rückbildung) des Thymus ein, die sich meist über den Eintritt der Geschlechtsreife hinaus hinzieht und i.d.R. auch nicht ganz vollständig erfolgt.
Welches Blutkreislaufsystem sieht man im Brustsitus von einem Hund v.a. auf der linken bzw. auf der rechten Seite?
Von links: v.a. arterielles Blutkreislaufsystem sichtbar
Von rechts: v.a. venöses Blutkreislaufsystem sichtbar
SEKUNDÄRE LYMPHATISCHE ORGANE
Bestehen aus lymphatischem Gewebe oder enthalten es.
Sekundäre lymphatische Organe:
1. Lymphatisches Gewebe
2. Mandeln (Tonsillen)
3. Lymphknoten [Nodi lymphatici (Nll.) s. Lymphonodi (Lnn.)]
4. Milz (Lien s. Splen)
Lymphatisches Gewebe
(ein sekundäres lymphatisches Organ)
* Lymphatisches Gewebe besteht aus einer Ansammlung von Lymphozyten in einem Netzwerk aus Retikulumzellen und retikulären Fasern (retikuläres Bindegewebe).
* Es kommt in Schleimhäuten und sekundären (peripheren) lymphatischen Organen in Form von diffusen Lymphozyten-Ansammlungen (Rundzellinfiltrate) und organisierten kugeligen Lymphozytenkolonien (Lymphfollikel s. Solitärfollikel) vor.
Lymphfollikel (oder Solitärfollikel) (lat.?)
(gehören zum lympatischen Gewebe --> sek.lymph.Organe)
(Folliculi lymphatici solitarii)
Kommen als Primär- und Sekundärfollikel vor
- Primärfollikel
Homogen erscheinende Lymphfollikel v.a. bei Feten und steril gehaltenen Tieren zu finden, ohne aktuelle
Abwehrvorgänge
- Sekundärfollikel
Lymphfollikel mit hellem Reaktions- oder Keimzentrum nach erfolgtem Antigenkontakt
Peyersche Platten (lat.?)
(gehören zum lympatischen Gewebe --> sek.lymph.Organe)
(Folliculi lymphatici aggregatii)
* Zusammenhängende antimesenteriale Ansammlung einer grossen Zahl von Lymphfollikeln in der Submukosa und Schleimhaut des hinteren Dünndarmes (Jejunum, Ileum).
* Die Peyerschen Platten können sich meterlang ausdehnen
* gelten beim Wdk als Bursa-Äquivalent (B-Lymphozyten prägend)
--> Sie werden auch als lymphatisches Organ ("Darm-Mandel") angesehen.
* gehören (wie die Mandeln) zum Mukosa-assoziierten lymphatischen Gewebe MALT
Mandeln (lat.?)
(ein sekundäres lymphatisches Organ)
(Tonsillen)
* Tonsillen sind abgegrenzte, bei den einzelnen Tierarten konstant auftretende lymphatische Schleimhautorgane im Rachenbereich.
* Sie bestehen aus einer subepithelialen Ansammlung von zahlreichen Lymphfollikeln
* Dienen dem Abfangen von Infektionserregern, die über die Nasen- und Mundhöhle eindringen können.<
--> Vorposten des Immunsystems an besonders exponierter Stelle (Kreuzung von Atem- und Speiseweg)
* nur abführende Lymphgefässe
Tonsilla palatina
Die Gaumenmandel oder Tonsilla palatina ist ein mandelförmiges lymphatisches Organ, das zwischen dem vorderen und hinteren Gaumenbogen lokalisiert ist.
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