Allgemeine Psychologie II: Lernen & Gedächtnis
Uni Hamburg (SoSe 2015)
Uni Hamburg (SoSe 2015)
Set of flashcards Details
Flashcards | 198 |
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Students | 15 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 02.09.2015 / 03.03.2025 |
Weblink |
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Was ist eine elaborierte Verarbeitung?
- Ergänzung der Theorie der Verarbeitungstiefe
- Elaboriert: Stimuli in Relation zu anderen Stimuli verarbeitet
Beispiel: „Der dicke Mann liest das Schild“ und „Der dicke Mann liest das Schild, das vor dem Betreten des Eises warnt“
→ Erinnerungsleistung für Adjektiv bei zweitem Satz besser
Wie lässt sich die Gedächtnisbildung verbessern?
- Bedeutungshaltiges/elaboriertes Lernen (Zusammenhänge verstehen)
- zeitliche Trennung von Enkodiervorgängen (spacing effect)
- besser jeweils 5 Lerndurchgänge an zwei Tagen als zehn Lerndurchgänge am Stück
- erhöhte Konzentration auf einzelne Lerndurchgänge
- verteiltes Lernen fördert Erhöhung der Enkodiervarabilität
- „add a little bit arousal“ (siehe emotionales Gedächtnis)
- eigene Aktivität statt bloßer Wahrnehmung (generation effect)
- selbst generierte Information stärkt Gedächtnisbildung
- Methode der Orte (method of loci)
- Items mit Orten auf bekannter Route verbunden
- z.B. Einkaufsliste: Küche –Kühlschrank –Milch; Backofen –Pizza; Regal –Kartoffeln
Was wird als Gedächtniskonsolidierung bezeichnet?
- Konsolidierung: zeitabhängiger Prozess der Festigung von Gedächtnisspuren
- Konsolidierung transferiert Erinnerung vom Kurzzeit-ins Langzeitgedächtnis
Wecleh Arten der Gedächtniskonsolidierung kennen Sie?
Synaptische Gedächtniskonsolidierung
- Veränderung synaptischer Effektivität nach Lernerfahrung
- z.B. größere synaptische Wirkungsfläche, mehr dendritische Verzweigungen, neue Synapsen
- Zeitfenster: Minuten bis Stunden
Systemische Gedächtniskonsolidierung
- Transfer der Gedächtnisspur vom medialen Temporallappen in neokortikale Areale
- Zeitfenster: wenige Tage bis mehrere Jahrzehnte?
Welche Dichotomien wurden beim systemorientierten Zugang zum LZG vorgeschlagen?
- explizites vs. implizites Gedächtnis
- prozedurales vs. deklaratives Gedächtnis
- semantisches vs. episodisches Gedächtnis
Was ist der Unterschied zwischen deklarativen und nicht-deklarativen Gedächtnis?
Deklaratives: Faktenwissen (episodisch, semantisch)
Nicht-Deklaratives: Prozesse und Wahrnehmungen (prozedural, perzeptuell)
Was fällt beim autobiografischem Gedächtnis auf?
infantile Amnesie (keine Erinnerung bis zum 3. Lebensjahr) und Erinnerungsbuckel (vermehrte Erinnerung zwischen 20 und 30. Lebensjahr)
Wie ist das semantische Gedächtnis nach collins & Quillian organisiert?
- Konzepte: abstrakte Repräsentation einer Klasse von Objekten, fassen ähnliche Objekte zusammen und erlauben somit Effizienz kognitiver Prozesse (Wahrnehmung, Schlussfolgern, Erinnern etc.); z.B. Hund, Boot, Baum, Frucht, Stadt
- Semantische Netzwerke: Konzepte im semantischen Gedächtnis sind durch Knoten repräsentiert, die miteinander und mit anderen Knoten verbunden sind, Eigenschaften werden auf höchst möglicher Ebene abgespeichert (z.B. „bellt und kann beißen“ auf Ebene Hund abgespeichert, nicht für jede Hunderasse separat) --> kognitive Ökonomie
- Propositionen: kleinste Informationseinheit, die als wahr oder falsch bezeichnet werden kann, Beispiel: „der Hund“ ist keine Proposition; „der Hund trug eine Mütze“ ist eine Proposition --> repräsentieren Bedeutung, nicht die Items selbst, Propositionen können semantische und episodische Inhalte repräsentieren
- Schemata: erfahrungsbasierte Rahmenstruktur für bestimmte Informationen --> enthält Positionen (slots) für Informationen, die zunächst mit Standards (default values) gefüllt sind, z.B. Schema für Büro: Schreibtisch, Stuhl, Telefon, Regal etc.
- Skripts: Schema für Handlungssequenzen, z.B. Skript für Restaurantbesuch: Ankunft, Platzwahl, Kellner Bestellung, Unterhaltung Essen, Bezahlung
Warum ist free recall schwieriger als recognition?
- Zwei Stufen-Theorie: 1. Durchsuchungsprozess; 2. Entscheidungsprozess → für freien Abruf beide Prozesse erforderlich, für Wiedererkennen nur Entscheidungsprozess erforderlich
- Wiedererkennenstest liefert mehr Hinweisreize, die Erinnerung stützen können
Was sind die 5 Stadiren ders prospektiven Gedächtnis?
1. Enkodierung
◦ Einspeicherung der Intention, was wann getan werden soll
2. Behalten
◦ Längerfristige Speicherung der enkodierten Information
3. Abruf
◦ Erinnerung an Handlungsintention in passender Situation
4. Ausführung
◦ Umsetzung der Handlungsintention
5. Evaluation
◦ wenn Umsetzung
Funtioniert das Ergnis- oder das Zeit-basierte prospektive Gedächtnis besser?
Erinnerungsleistung häufig besser für Ereignis-basierte Handlungen, da häufig durch externale Hinweisreize aktiviert (z.B. am Postkasten vorbeigehen)
Was ist der Unterschied zwischen dem zeit- und ereignisbasiertem prospektiven Gedächtnis?
- Zeit-basiertes prospektives Gedächtnis: Erinnerung daran, Handlung zu bestimmtem Zeitpunkt auszuführen („Karte am 22. einwerfen“)
- Ereignis-basiertes prospektives Gedächtnis: Erinnerung daran, Handlung bei bestimmtem Ereignis auszuführen („Karte einwerfen, wenn ich das nächste Mal am Postkasten vorbeikomme“)
Ist unser Gedächtnis kontextabhängig?
Ja, Gedächtnisabruf meist besser, wenn zum Zeitpunkt der Erinnerung Merkmale des Lernkontextes präsent sind
Wie erinnern wir uns?
Mustervervollständigung (pattern completion)
- wenn einzelne relevante Reize (re)aktiviert werden, werden verbundene Reize mitaktiviert (siehe semantische Netzwerke)
- aus reaktivierten Details baut sich Erinnerung auf (Mustervervollständigung)
Der Gedächtnisabruf und das Prinzip der Reaktivierung (Simulation)
- bei Erinnerung werden jene Hirnregionen reaktiviert, die an Enkodierung beteiligt waren
Können internale Reize den Gedächtnisabruf beeinflussen?
Ja.
Zustandsabhängiges Gedächtnis
- auch internale (physiologische) Zustände können als Hinweisreiz für Gedächtnisabruf dienen
- Erinnerungsleistung besser, wenn Zustand während Enkodierung und während Abruf einander entsprechen
Stimmungskongruentes Gedächtnis
- Stimmung als Hinweisreiz für Erinnerungen, die in ähnlicher Stimmung (Emotion) enkodiert wurden
- in freudiger Stimmung eher positive Ereignisse erinnert, in trauriger Stimmung eher neg. Erlebnisse
- „Abwärtsspirale“ bei depressiver Erkrankung?
Welchen Teil des Gedächnisses hat Sperling mit seinen Experimenten zu Teil- und Vollbericht untersucht?
Welche zeitliche Abfolge trifft auf die Spurenkonditionierung zu?
Welches ist keine Komponente von Baddeley's KZG-Modell?
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Bei welcher Art der operanten Konditionierung wird ein aversiver Reiz entfernt?
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Bei welchem Verstärkerplan ist die Nachverstärkungspause am längsten?
Welches Phänomen spricht gegen das Rescorla-Wagner-Modell?
Was passiert im Rescorla-Wagner-Modell mit der Stärke des Reizes und der erwarteten Stärke des Reizes?
Welche Aussage zu Reizdiskrimination und Generalisierung ist falsch?
Was ist chunking?
Was ist das Premak'sche Prinzip?
Wie nennt man das Wiederholen von zu merkenden Einheiten?
Wenn auf einen Reiz zum zweiten Mal eine Habituation erfolgt, tritt die Habituation _______________ auf.
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