Allgemeine II
Emotion und Motivation
Emotion und Motivation
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Cartes-fiches | 83 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 01.02.2016 / 01.02.2025 |
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5. Wie lassen sich die Ergebnisse von Ekman und Kollegen erklären? Was ist die Rolle von Kultur im emotionalen Erleben?
Die Ergebnisse lassen sich einerseits mit Sprachbarrieren erklären: die Eingeborenen konnten nicht lesen und mussten sich daher alle 6 Emotionen merken, wodurch das Arbeitsgedächtnis erheblich belastet war (und sich Primacy und Recency – Effekte ergaben).
In einer zweiten Studie mit den Fore wurde die Aufgabenstellung abgewandelt: den Probanden wurde eine Geschichte vorgelesen und sie sollten ein dazu passendes Gesicht aus einer Reihe dargebotener Gesichtsausdrücke wählen.
Diese Methode veränderte die Ergebnisse dahingehend, dass die Emotionen fast alle richtig erkannt wurden. Allerdings wurde Angst wenn sie mit Überraschung und Traurigkeit zusammen dargeboten wurde nur zu 28% erkannt.
Kultur bestimmt demnach,
1. welche Umstände eine Emotion auslösen (zum Beispiel wurde für „Angst“ sehr ausführlich die Situation geschildert, dass eine Wildsau plötzlich in der Küche steht).
2. Welche Handlungen auf eine bestimmte Emotion folgen
3. wann und wie welche Emotionen gezeigt werden.
6. Was ist der wissenschaftliche Zweck der Suche nach Primär- bzw. BasalEmotionen?
Bei Basal-Emotionen kann von einer biologischen, evolutionären und sozialen Notwendigkeit der jeweiligen Emotionen ausgegangen werden. Somit lassen sich Rückschlüsse auf die Kontexte ziehen, in denen solche Emotionen auftreten. Auch spricht das für eine besonders hohe Bedeutung der Basal-Emotionen.
Als biologisches Primat haben Basal-Emotionen einen evolutionären Ursprung, sind biologisch festgelegt und universal zu finden.
Psychologisch betrachtet sind Basal-Emotionen nicht weiter in andere aufzuteilen, sie treten früh in der ontogenetischen Entwicklung auf und sind universal zu finden.
Sinvoll kann die Annahme basaler Emotionen erscheinen, um die Vielfalt erlebbarer Emotionen zu untergliedern.
7. Was ist die Kritik von Ortony & Turner am Konzept der basalen Emotionen?
1. Die große empirische Varianz in der angenommenen Zahl basaler Emotionen.
2. Die fehlende theoretische Abgrenzung zu Primär- und Sekundäremotionen.
3. Es lässt sich empirisch nicht wiederlegen, ob eine Emotion basal ist oder nicht – somit ist die Erklärung wertlos.
4. Emotionen sind wie Sprachen: es gibt keine „Ursprache“ - die Basics sind zwar sinnvoll in Chemie und Kunst, nicht aber in der Emotionsforschung
Emotion & Kognition
1. Was sind mögliche Beziehungen von Emotion und Kognition
1. Emotionen sind Unterarten und damit Teilbereiche von Kognitionen.
2. Emotionen und Kognitionen beeinflussen sich wechselseitig. Diese Annahme ist empirisch nicht nachweisbar, weil es 3 Freiheitsgrade gibt (Wirkung Kognitionen auf Emotionen, Wirkung Emotionen auf Kognitionen, Wechselwirkung).
2. Was sind Flashbulb-Memories? (Kritik am Konzept?)
Flashbulb Memories sind sehr detaillierte Erinnerungen an selbst ausgeführte Tätigkeiten während einprägsamer Ereignisse.
Kritik: alleine durch häufiges Reden über dramatische / einzigartige Ereignisse (wie Anschlag auf WTC) wird Erinnerung gefestigt.
3. Was sind neben Gedächtnis- und Aufmerksamkeitseffekten die klassischen Felder des Zusammenspiels von Emotion und Kognition?
Kongruenz-Effekte, Urteilseffekte und Denkstil-Effekte.
Bei Kongruenz-Effekten geht neben dem besseren Abrufen von Worten, die die gleiche Valenz haben wie eine Emotion beim Lernen, im Priming das Erkennen und Klassifizieren besser. Hierzu haben Isen et al. und Bower Studien durchgeführt.
Bei Urteilseffekten (z.B. von Schwarz und Kollegen erforscht) nutzen Menschen Emotionen für Urteile, zum Beispiel über die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben oder Produkte. Weil die Ursachenzuschreibung oft fehlattribuiert wird, setzt die Werbung auf positive Stimmungen – so kann es passieren, dass die Fehlattribution auf das Produkt erfolgt.
Die Denkstil-Effekte, die Bless & Fiedler erforschten, zeigen dass die Valenz von Emotionen die Art der Kognitionen prägt: bei positiven Emotionen denken Menschen kreativer, bei negativen Emotionen sind sie aufmerksamer (insbesondere für Details, die bei guter Stimmung leicht übersehen werden).
Wie haben Isen et al. (1978) Stimmungskongruenz gezeigt? Was waren Probleme bei dieser Studie? Was ist „state-dependent memory“?
Zunächst versetzten Isen et al. die Versuchspersonen in positive und negative Stimmung, indem sie deren Gewinnchancen bei einem Computerspiel derart manipulierten, dass Gewinne oder Verluste erzielt wurden.
Den Teilnehmern wurden anschließend 36 Wörter dargeboten – darunter waren 6 positive, 6 negative, 6 neutrale und 18 Kontrollwörter.
Das Design der Untersuchung war ein 2x2 Design: die VPN spielten zunächst (t1) mit Gewinn oder Verlust, hörten dann die Wörter über Tonband, spielten noch einmal (t2) und wurden die Wörter abgefragt.
Als AV wurde die Zahl der Wörter je nach Valenz erhoben.
Das zweimalige Spielen wurde durchgeführt, um die „state-dependent memory“ als Ursache für das bessere Lernen (bzw. Enkodieren) auszuschließen. Dabei handelt es sich um das Phänomen, dass Erinnern von Wörtern am besten gelingt, wenn der Zustand beim Abspeichern und Abrufen gleich ist.
Problematisch an der Studie ist, dass es keinen großen Effekt gibt bei negativen und neutralen Wörtern und dass kein Manipulation-Check vorgenommen wurde (keine Überprüfung, ob die schlechte oder gute Stimmung tatsächlich vorhanden ist).
Die Probleme bei der Studie waren außerdem, dass es sich um eine Antwort-Tendenz statt den Effekt einer positiven Stimmung handeln könnte. Denn der Effekt ließ sich signifikant nur für positive Wörter zeigen.
Mit der Signalentdeckungsanalyse haben Fiedler et al. dies jedoch 2001 ausgeschlossen, da sie nachgewiesen haben, dass die Sensitivität und nicht das Antwortverhalten für den Effekt verantwortlich sind.
5. Wie erklärt Bower (1981) das Zusammenspiel von Emotion/Stimmungen und Gedächtnis?
Mit einem Netzwerkmodell: darin sind Emotionen Knoten im Netzwerk, die sich wechselseitig hemmen oder aktiveren. Zum Beispiel wird bei Aktivierung des Knotesn „Freude“ der Knoten „Ärger“ gehemmt. Zusätzlich ist es wahrscheinlich, dass Informationspfade im Umfeld des aktivierten Knotens aktiviert werden – es entsteht eine „spreading activation“.
Mit dieser Theorie lassen sich die Phänomene stimmungskongruenter Erinnerungen sowie zustandsabhängige Erinnerungen (zum Beispiel unter Drogen) erklären.
6. Wie haben Schwarz & Clore (1983) Urteilseffekte gezeigt und sich dabei von Kongruenz-Effekten abgegrenzt?
Im Experiment von Schwarz & Clore gab es 2 unabhängige Variablen: das Wetter (das nicht im eigentlichen Sinne ein UV ist, weil es nicht aktiv manipuliert werden kann) und die Attribution der eigenen Stimmung auf das Wetter. Diese wurde durch die Art des Fragens manipuliert: es wurde das Wetter entweder nicht erwähnt, beiläufig erwähnt oder direkt danach gefragt.
Als abhängige Variable wurden Glücklichsein und Zufriedenheit auf einer Skala von 1 bis 9 abgefragt.
Das Ergebnis war, dass in der Bedingung ohne Erwähnung des Wetters die Angaben signifikant schlechter waren (ca. 2 Punkte).
Die Abgrenzung zum Kongruenz-Effekt erfolgte über die Tatsache, dass die Teilnehmer über Ihre jetzige Lebenszufriedenheit befragt wurden. Hierzu gibt es keinen im Gedächtnis gespeicherten Wert, der zu einem bestimmten Zeitpunkt enkodiert wurde und mit dem jetzigen kongruent sein könnte.
Allerdings ist es verwunderlich, dass bei „Hapiness“ sonnig die Werte bei der beiläufigen Erwähnung nicht korrigiert wurden, und auch nicht signifikant bei „Zufriedenheit“.
7. Wie erklären Bless und Kollegen die asymmetrischen Effekte von S & C?
Diese Asymmetrie erklären Blesse et al. motivational, indem sie annehmen dass Menschen generell vor allem ihre schlechten Gefühle erklären wollen (weil diese von den sonst vorherrschenden positiven abweichen).
8. Was sind Assimilation und Akkomodation? Wie passt dies zu den anderen Funktionen von Emotionen?
Bei der Assimilation werden äußere Reize den inneren Schemata, Heuristiken, Skripten und Stereotypen angepasst. Die Top-Down Verarbeitung ist stärker, nach dem Motto „alles ist gut“. Insgesamt ist die Verarbeitung von Information kreativer und holistischer.
Die Akkomodation hingegen meint die eigene Anpassung an das Umfeld. Somit ist die Verarbeitung mehr von Bottom-Up Prozessen geprägt, detailgenau und präzise – das herrschende Motto ist „Veränderung nötig“.
Emotionale Zufriedenheit
1. Was sind Bedingungen für Lebenszufriedenheit?
Subjektives Wohlbefinden gemessen mit 5 Items (von Diener et al.):
1. „Im Großen & Ganzen ist mein Leben so, wie es sein sollte.“
2. „Meine Lebenssituation ist hervorragend.“
3. „Ich bin mit meinem Leben zufrieden.“
4. „Bis jetzt habe ich die wichtigen im Leben, die ich erreichen wollte, erreicht.“
5. „Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich fast nichts ändern.“ → Zustimmung zum jetzigen Status Quo; positive Einschätzung der aktuellen Lebenssituation; Einschätzung, persönlich wichtige Dinge im Leben erreicht zu haben; positiver Rückblick auf das Leben
Geld nur begrenzt: Kurve von Verhältnis BSP zu Lebenszufriedenheit verläuft nicht-linear, Beschleunigung lässt deutlich nach
objektiv: Ernährung, Informationszugang, Bruttosozialprodukt (laut UNO)
positiver Affekt (gemessen über PANAS)
2. Auf welchen Dimensionen sollten Menschen ihre emotionalen Reaktionen vorhersagen können?
Valenz: sehr gute Vorhersagen (z.B. lieber einen Kinobesuch als eine Blinddarm-OP)
Intensität: weniger gut – Gedächtnis variiert: „peak and end“ (z.B. Taylor et al.: Menschen bei Darmspiegelung gefragt „wie schmerzhaft ist es?“, danach Gesamturteil „wie schlimm war es?“; Ergebnis: nicht Summe, sondern schlimmster Schmerz und Schmerz zum Schluss bestimmten Gesamturteil).
Dauer: völlig unklar
3. Wie haben Gilbert und Kollegen die Idee des „Immune Neglect“getestet?
Sie ließen Menschen Vorhersagen über ihre emotionalen Reaktionen auf gute und schlechte Ereignisse treffen. Die Studien bezogen sich auf Liebesbeziehungen und Tenure-Entscheidungen.
I Liebesbeziehungen
Es wurde unterschieden zwischen Luckies, Leftovers, Loners und Lovers, wobei jeweils unterschiedliche Aufgaben gestellt wurden.
Luckies: sind in 1 Beziehung und sollen Gefühl nach Trennung vorhersagen
Leftovers: berichten nach Trennung ihre Zufriedenheit
Loners: sind nicht in einer Beziehung + sollen ihre Zufriedenheit in 1 Beziehung vorhersagen
Lovers: seit 6 Monaten in Beziehung, berichten Zufriedenheit
Ergebnis: kein signifikanter Unterschied zwischen momentanem Befinden von frisch verlassenen, länger verlassenen und Glücklichen; wenn Glückliche aber ihre Zufriedenheit nach einem möglichen Verlassenenwerden vorhersagen, schätzen sie diese bedeutend geringer ein als ihre jetzige Zufriedenheit
Loners-Vorhersage: gut, passend zum wahren Wert
→ belegen Immune Neglect: positive Ereignisse können gut vorhersagt werden, negative nicht so gut (verzerrt zum negativen Erleben hin)
Problem: Vergleich über unterschiedliche Personen hinweg (Äpfel mit Birnen vergleichen)
II Tenure - Entscheidungen
Assistenz-Professoren schätzen ein, wie glücklich sie sind/wären
1. nach vorgestellter positiver Tenure-Entscheidung
2. nach vorgestellter negativer Tenure-Entscheidung
3. nach tatsächlicher positiver Tenure-Entscheidung
4. nach tatsächlicher negativer Tenure-Entscheidung
Ergebnisse: wesentlich schlechtere Zufriedenheit vorhergesagt bei vorgestellter negativer Entscheidung; reale negative Erfahrung positiver als vorhergesagt – kein signifikanter Unterschied zu positiver Erfahrung; tatsächliche Zufriedenheit nach 5 Jahren: gut erholt von negativer Entscheidung
→ Vorhersage für kurzen Zeitraum inkorrekt, für längeren (nach 5 Jahren) eher korrekt!
4. Was sind mögliche Erklärungen, warum sich Menschen emotional so schnell erholen?
1. Ein „emotionales Immunsystem“: negative Ereignisse werden „wegerklärt“ durch z.B. externale Attributionen, Änderungen der Fokussierung.
2. Positive und negative Ereignisse werden falsch eingeschätzt, z.B. aufgrund von sozialem Einfluss („wie würdest Du Dich fühlen, wenn Deine Mutter stirbt?“ - soziale Erwünschtheit → positive Antworten = unerwünscht)
3. Falsche Theorien über die Stärke der emotionalen Reaktion.
4. Motivierte Verzerrungen: positive Vorhersagen sind per se angenehm; negative Vorhersagen sind ein defensiver Pessimismus.
Was ist der Unterschied zwischen Handeln und Verhalten?
Verhalten ist unwillkürlich, automatisch, unbewusst
Sich verhalten ist empirisch wertlos, weil man sich nicht nicht verhalten kann.
Handeln ist absichtsvoll, zielgerichtet, sinnvoll Veränderung oder Verhinderung einer Situation (produktives & präventives Handeln)
3 Stufen: mehrere Alternativen (Entscheidungsfreiheit), Abwägen & Entschluss Impliziert rationales Handeln und Verantwortung !
Wenn Motivation das Zusammenspiel von Situation und Person ist, welche Rolle spielen dabei Anreize, Ziele und Motive?
- Das Ziel von Verhalten ist eine möglichst gute Affektbilanz („fühlt sich gut an“) (BIS-BAS) – Ereignisse und Tätigkeiten erhalten Anreizcharakter wegen der ausgelösten Affekte.
- Der Anreizcharakter entsteht durch Zusammenwirken von Umwelt (Hinweisreize) und Person (und deren innerem Zustand), zum Beispiel hat ein trockenes Stück Brot einen hohen Anreizcharakter auf eine hungrige Person, während es einen niedrigen Anreizcharakter auf eine satte Person hat.
- Motive sind menschliche Eigenschaften, auf bestimmte Ziele (zum Beispiel Leistung, Macht) emotional zu reagieren. Damit bestimmten Motive, wie Menschen Dinge und Situationen bewerten und welchen Anreizcharakter sie haben.
- Nach Heckhausen gibt es Tätigkeits- und Ergebnisanreize.
Wie ist Maslow‘s Bedürfnis-Pyramide aufgebaut?
Von unten nach oben:
1. physiologische Bedürfnisse (Hunger, Durst, Sexualität, Schlaf)
2. Bedürfnisse nach Sicherheit (persönliche, finanzielle)
3. Liebe & Zugehörigkeit
4. Anerkennung (durch sich selbst und andere)
5. Selbstaktualisierung
Wichtige Aussage: einige Bedürfnisse sind mächtiger als andere – grundlegende Bedürfnisse motivieren stärker
Probleme:
1. Hierarchie wird nicht immer eingehalten (zum Beispiel Arbeiten trotz Hunger und Durst, Fasten und Hungerstreiken)
2. empirisch schwer prüfbar
Was ist der Unterschied zwischen biogenen und soziogenen Motiven?
Biogene Motive (zum Beispiel Hunger, Durst, Sexualität – physiologische Bedürfnisse)
1. angeborene emotionale Qualität
2. stark genetisch geprägt
3. variieren intraindividuell
Soziogene Motive (Anschluss, Intimität, Macht, Leistung)
1. gelernte emotionale Verbindung
2. stark durch lernen geprägt
3. inter-individuell unterschiedlich
beide haben je genetische und gelernte Anteile !
Wie kann man Motive messen?
1. Fragebogen
Annahme: bewusster Zugang zu internen Prozessen möglich; Problem: soziale Erwünschtheit; kein Zugang zu unbewussten Motiven; „telling more than we can know“
2. TAT (Thematic Apperception Test von Murray 1938 – thematischer Auffassungstest)
Zeigen eines Bildes; Aufforderung, Geschichte dazu zu erzählen; Interpretation nach vorherrschendem Motiv (Macht, Bindung oder Leistung)
Problem: Validität
Feldstudie von Atkinson & McClelland (1948): Matrosen fasten 1 bis 16 Stunden
Fragebogenergebnis: Bezüge zu Hunger mit umgekehrt u-förmigem Verlauf (erst niedrig dann hoch, dann wieder niedrig)
in TAT: lineare Zunahme nahrungsbezogener Inhalte
3. Multi-Mutive-Grid (Sokolowski et al., 2000)
14 Bilder mit 12 Aussagen je keine, mittlere und hohe Ambiguität bezüglich der Situation (Leistungs-, Macht- & Bindungskomponenten)
Empirische Anwendungen
1. Puca & Schmalt (1999): Durch Leistungsmotiv Vorhersage der Reaktionszeit und wie angenehm die Reaktionszeitaufgabe erlebt wurde
2. Sokolowski & Kehr (1999): Durch Machtmotiv Vorhersage des erlebten Lernens in einem Kurs für Manager
3. Schmalt & Langens (1999): Bindungsmotiv sagt Häufigkeit von Beziehugnsthemen in Tagebuchstudie mit Studenten vorher
Wichtig: interindividuelle Unterschiede sagen vorher, welche Stimuli für eine Person Anreizcharakter haben
zum Beispiel: Leistung (kompetent fühlen vs. fehlende Fähigkeiten), Bindung (gerne andere treffen, Angst vor Zurückweisung), Macht (Einfluss ausüben, Angst vor Kontrollverlust)
Warum sind Instinkte zur Erklärung von Verhalten problematisch?
Wegen der Zirkularität: aus einem Verhalten wird auf einen Trieb geschlossen, der dieses Verhalten erklären soll.
Was unterscheidet Lerntheorien und psychodynamische Theorien bei der Erklärung von Verhalten?
In psychodynamischen Theorien wird davon ausgegangen, dass Verhalten von Trieben aus dem Körper motiviert wird, deren Reduktion das Ziel des Verhaltens zum Lustgewinn sei. Somit führen spezifische Triebe zu spezifischem Verhalten.
Lerntheoretisch hingegen wird angenommen, dass Verhalten nicht von innewohnenden Trieben gesteuert, sondern gelernt wird durch Verknüpfungen von Reiz-Reaktionsmustern. Dabei spielt die bei einer Reiz-Reaktions-Verknüpfung gemachte Erfahrung eine Rolle, wie stark die Verknüpfung gespeichert wird.
Der Trieb ist also ein unspezifischer „Energielieferant“ für Verhalten.
Nach Hull entspricht die Stärke des Verhaltens der Stärke des Triebes multipliziert mit der Stärke der gelernten Verbindung.
Theorien der Motivatio
Freud, Verhaltensforschung, Soziobiologie
1. Annahme der mechanischen und „gott-gleichen“ Menschenbilder?
Mechanische Menschenbilder gehen vom Menschen als einer Maschine aus, die über bestimmte Regelkreisläufe funktioniert. Hierzu zählen biologische Theorien (Darwin, Dawkins, Triebtheorien (Hull) und der psychodynamische Ansatz (Freud). Andere Theorien wie Attributionstheorien (Heider, Kelley, Seligman, Weiner) und die Erwartungs x Wert Theorie (Atkinson) gründen auf dem Menschenbild eines bewussten Individuums, das Entscheidungen kognitiv abwägt und willentlich fällt.
2. Struktur, Dynamik und Ebenen des Freud’schen Ansatzes
Struktur:
Es: gesamte psychische Energie, Lustprinzip; Primärprozess: verlangt direkte Triebbefriedigung; kann real und irreal nicht unterscheiden
Ich: Realitätsprinzip: Aufschub von Triebbefriedigung (an die Realität angepasst), Sekundärprozess (Denken, Wille, Logik, Gedächtnis)
Über-Ich: entwickelt durch Identifikation mit gleichgeschlechtlichem Elternteil; Belohnen + Bestrafen
Dynmik: Lebens- & Todestrieb
Ebenen: Bewusstes, Unbewusstes, Vorbewusstes
3. Empirische Überprüfung des Freud‘schen Ansatz
1. Schwierig wegen tautologischem Zirkelschluss: zum Beispiel bei Ödiplus-Komplex - wenn nicht zutreffend, wird wahrer Wunsch verdrängt.
2. Katharsis – Konzept von Bushman, Baumeister & Stack (1999) geprüft: VPN prügeln auf Sandsack ein und bestrafen Mitspieler in fiktivem Spiel mit unterschiedlicher Lautstärke Ergebnis: der Wunsch, den Sandsack zu schlagen korreliert hoch mit Aggression gegenüber den Mitmenschen in den weiteren trials nach dem ersten.
4. Lorenz hydraulisches Modell
Das Modell ist bildlich zu veranschaulichen anhand eines Wassertankes, dessen Schleusen sich hydraulisch öffnen. Das Gewicht an der Schleusenöffnung sind die Reize – das Wasser stellt die Triebenergie und damit die motivationale Kraft dar. Wenn viel Wasser im Tank ist (starke Motivation), kann auch ohne das Ziehen des Gewichtes an der Schleusenöffnung (Reize) eine Reaktion erfolgen. Umgekehrt kann auch bei wenig Wasser im Tank (Motivation) durch ein schweres Gewicht (Reiz) die Schleuse geöffnet werden und zu einer Reaktion führen.
4.1 Kritik: Lorenz hydraulisches Modell (Probleme/Vorteile)
Kritik:
1. „Energiereservoir“ lässt sich empirisch nicht nachweisen
2. Modell ist sinnvoll zur Erklärung von reaktivem Tierverhalten, nicht für willkürliches
Vorteile: Übersprungshandlungen (das Energiereservoir ist voll und daher wird bei Konflikten zwischen Reaktionsmustern eine unpassende Reaktion ausgeführt) und Leerlauf- / Vakuumhandlungen (volles Energiereservoir führt zu Verhalten, obwohl kein Reiz da ist) können mit diesem Modell gut erklärt werden
5. Soziobiologische Grundannahmen und empirische Überprüfung dieser Annahmen
Verhalten wird bestimmt von distalen / ultimaten Determinanten (Gene, Überleben der Art) und Menschen sind sich der ultimativen Ziele Ihres Verhaltens nicht bewusst. Das Verhalten ist flexibel und sichert das Überleben des Gen-Pools. Empirische Überprüfung mit Fragebögen zu familiären Einschätzungen (zum Beispiel Kind welchen Alters retten; Wichtigkeit der Großeltern). Schwer zu testen !
6. Vergleichende Würdigung dieser „maschinistischen“ Ansätze
Psychodynamisch:
1. keine Theorie im eigentlichen Sinne -> empirisch schwer zu prüfen
2. hoher heuristischer Wert
3. Basis für Folgetheorien
Verhaltensforschung
1. proximale Determinanten von Verhalten (Hormone & Umwelt)
2. Unterscheidung Instinkt & instinktives Verhalten
3. erklärt eher Tierverhalten als willkürliches menschliches
4. Energiereservoir nicht empirisch nachweisbar
Soziobiologisch
1. hoher heuristischer Wert
2. schwer zu testen
3. Analyse-Ebene: nicht an Individuen orientiert
Hull´s Triebtheorie und Lewin´s Feldtheorie
1. Charakteristika von Hull gegenüber Freud?
Gemeinsamkeiten: Homöostase & Hedonismus steuern Verhalten
Unterschiede: Quelle der Motivation: geschlossenes Energiesystem (Freud) vs. beliebige Triebstärke (Hull)
Datenquelle: Therapie vs. Laborexperimente,
Erklärungen: psychologische Konstrukte vs. beobachtbare Bedürfnisse
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