Aggression_Sozialpsych

Das liegt an der Kognitiven Dissonanz nach der Handlung - man hält sich für einen guten Menschen und muss das Ganze rechtfertigen mit "der hat das verdient" - hier erfolgt dann eine Einstellungsänderung, die eine erneute aggressive Handlung wahrscheinlicher macht.

Beispiel: Kriegsopfer werden so gerechtfertigt, weil mit steigender Zahl der Toten auch die kognitive Dissonanz steigt - dann müssen die Opfer abgewertet werden.

•  Konstruktive Kommunikation 

•  Entschuldigung des Verursachers 

•  Vorbild nicht-aggressiven Verhaltens (Kinder, die größere Kinder sehen, die sich nicht provozieren lassen, zeigen weniger aggressive Reaktionen)

•  Abreagieren oder Selbsterkenntnis - Erlernen angemessener Selbstregulation

•  Empathie (Entmenschlichung der Opfer macht Gräueltaten möglich)

•  Entfernung aggressionssteigernder Reize (Namen statt Nummern, keine Waffen...)

Das ist multikausal, situative Bedingungen wie eine Provokaton im Zusammenspiel mit individuellen Charakteristika können zu aggressiven Handlungen führen.

Negative Gefühle können die Aggressionsbereitschaft erhöhen. Typische Quellen sind 

Provokation/soziale Zurückweisung

Frustration

situative Bedingungen (Hitze, Lärm)

Unerwartete Blockade eines wichtigen Ziels, z.B. Computerabsturz vor einer Abgabe. Wichtige Quelle negativer Gefühle. Durch Frustration kann sich Aggressivität entwickeltn und auch gegen "Unschuldige" richten.

Teilnehmer, die willkürlich von ihrem Lehrer frustriert worden waren, plädierten stärker dafür, dass dieser nicht an einer Folgestudie teilnehmen sollte, als wenn eine willkürliche Frustration erfolgte - dies war besonders hoch, wenn die Angabe anonym erfolgte.

Hier wird die Aggression gegen Menschen oder Objekte gerichtet, die nicht Auslöser der nagativen Gefühle waren.

Nein. Die Aggression ist vielmehr stärker, als wenn beim Boxen an was anderes gedacht wurde oder der teilnehmer nur ruhig dasaß.

Nur wenn sich das aggressive Verhalten gegen den Provokateur richtet und die Rache erfolgreich ist. Wenn das nicht gegeben ist, dann erhöhen Rachegedanken und zielunspezifisches aggressives Verhalten die Aggression.

Nein, es äußert sich nur anders: Männer zeigen mehr physische Gewalt, Frauen neigen zu verdeckter Gewalt.

Sind Personen Teil einer Massek, kann ein Verlust normaler Verhaltensbeschränkungen auftreten und dadurch ein Anstieg impulsiven und abweichenden Verhaltens bewirkt werden.

Ja.

Es kommt zur Veränderung in der Hirnaktivität;

zu einer verminderten Sensibilität gegenüber Gewalt

sowie zu einer Überschätzung der Häufigkeit von Gewalt.

Bei Computerspielen werden aggressionsrelevante Einstellungen, Enthemmungen etc. durch das aktive Spielen und Handeln unmittelbar gelernt, geübt und verstärkt. Dadurch wird aggressives Verhalten wahrscheinlicher. Das zieht auch

• neurobiologische Veränderungen nach sich
• kann zum lernen eines aggressiven Selbstkonzepts führen - zudem wirken sich Belohnung von Gewalt im Spiel so steigt das aggressive Verhalten

Schädigung ist Mittel zum Zweck, um ein übergeordnetes Ziel zu erreichen. Aggression dient als Mittel, um ein Ziel zu erreichen, das über die Schädigung des anderen hinausgeht. 

Kosten-Nutzen-Überlegungen gehen voraus

sog. "kalte" Aggression: vorsätzliches und geplantes Verhalten.

Schädigung ist hier das Endziel der Handlung. Aggression erfolgt aus Emotion (wie Ärger und Wut) heraus und dient dazu, jemandem zu schaden.

sog. "heiße" Aggression

Bestrafung vermindert Aggression besonders dann, wenn der Aggressor nicht besonders ärgerlich ist, einen eher geringen Nutzen von der Aggression hat und das Ausmaß der zu befürchtenden Bestrafung groß ist.

• Kultirübergreifendes Auftreten
• Hiweise auf Vererbbarkeit
• Neurobiologische Basis
• Zusammenhang mit Testosteron

Ja, Aggression kann unterdrückt werden, wenn dies von Vorteil ist.

Das kann man pauschal nicht sagen, es existieren konkurrierende Forschermeinungen.

Wird durch den sozialen Kontext und die Vorerfahrungen bestimmt.

• Amygdala: Bereich im Gehirn, der mit aggressiven Verhalten in Verbindung gebracht wird
• Serotonin: Chemischer Stoff im Gehirn, der möglicherweise der Hemmung aggressiver Impulse dient (Gewaltverbrecher weisen häufig einen niedrigen Serotoninspiegel auf)
• Testosteron: männliches Sexualhormon, das mit Aggression in Verbindung gebracht wird. Gewaltverbrecher weisen im Vergleich zu anderen einen höheren Testosteronspiegel auf.

Ja.

• Jungen neigen zu offener Aggression. Mädchen zeigen vermehrt verdeckte Aggression.
• Eine Metaanalyse aus 64 Experimenten zeigte:
  • Männer verhalten sich unter gewöhnlichen Umständen aggressiver als Frauen
  • Männer fassen mehrdeutige Situationen aggressiver auf
  • Bei einer Provokation gibt es jedoch KAUM Geschlechtsunterschiede

• Schmerz und Unwohlsein
• Soziale Situation
• Anwesenheit aggressiver Cues

1. Unangenehme äußere Umstände
   1. z.B. stieg bei Studenten, deren Hand in kaltes Wasser getaucht wurde, die Wahrscheinlichkeit einer aggressiven Handlung
   2. politische Unruhen und Krawalle finden eher an heißen Tagen statt
   3. Studenten in heißen Räumen waren feindseliger als die in normal temperierten
   4. Gewaltverbrechen kommen an heißen Tagen eher vor
2. Interpreation innerer Zustände
   1. negative Gefühle jeder Art können die Aggressionsbereitschaft erhöhen
   2. Typische Quelle dieser Gefühle sind: Angriffe gegen die eigene Person; Bedrohung, Blockierung eigener Ziele
   3. Missatribution von Erregung

• Provokation
• soziale Zurückweisung
  • beides sind wichtige Quellen negativr Gefühle und können die Aggressionsbereitschaft erhöhen, besonders, wenn es in der Öffentlichkeit erfahren wurde

• Absichtlichkeit: provokation wird als unabsichtlich wahrgenommen
• Mildernde Umstände: Wenn der andere wahrscheinlich einen schlechten Tag hatte

Frustration (also die unerwartete Blockade eines wichtigen Ziels), ist Quelle negativer Gefühle und kann die Aggressionsbereitschaft erhöhen

Frustration stellt sich ein, wenn ein erwartetes Ziel nicht erreicht werden kann oder sich eine Befriedigung aus irgendeinem Grund nicht einstellt.