6. Semester
Ethik
Ethik
Kartei Details
Karten | 25 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Religion/Ethik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.04.2014 / 31.05.2019 |
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Unterschied zwischen Moral und Ethik!
Und was versteht man unter Ethik als Wissenschaft? (Welche 3 wissenschaftlichen Disziplinen gibt es in der Ethik? / Welche Kategorien unterscheidet sich Ethik?)
Ethik ist Klärung und Begründung von Normen und Werthaltungen durch Reflexion.
Moral ist faktisch wirksame Normen und Werthaltungen = Verhalten
siehe Grafik:
- deskriptive Ethik (beschreiben von Moralvorstellung)
- präskriptive (normative) Ethik (Regelungen für moralische Handlungen)
- Meta-Ethik (Veränderung der Ethik im Zeithorizont)
Ist Moral angeboren?
- Ist Moral angeboren? Experiment STraßenbahn: Religion, Ausbildung, Alter, Kultur spielen keine Rolle; Moral angeboren nicht anerzogen => Wir nehmen Nebenwirkungen in Kauf wenn wir nicht direkt handeln!
- KEnnen Tiere Moral? Experiment Primaten – Salatgurke oder Weintraube? Gerechtigkeitssinn als Voraussetzung für moralisches Verhalten; Moral beginnt mit der Sorge um den Anderen (durch z.B. Mitgefühl, Gefallen tun füreinander, Sich um andere kümmern, Versöhnung nach Streitereien) => Vorteile im Kampf ums Überleben durch Zügeln des Egoismus
- Tabula RAsa oder alles schon da? Aristoteles (blanke Tafel – die nach und nach beschrieben wird); Jean Piaget (4 Stufen der Moralentwicklung); Kohlberg (Kognitive Entwicklungstheorie des moralischen Urteils); Experiment „Darf man Süßigkeiten wegnehmen und heimlich essen?“; Moralische Wissen hat kategorische Bedeutung (es ist nicht böse, aber man darf es nicht); Moralische Motivation kommt später (geklaute Süßigkeiten schmecken Kindern bis zu ca. 11 Jahren gut) => Moralisches Wissen und moralische Motivation sind unterschiedliche Prozesse
- Haben BAbys Moralverständnis? Babys zwischen 6 und 10 Monaten; Beobachtung von unterschiedlich farbigen Figuren; Figur will Berg hoch – Helfer – Blockierer werden gezeigt; Helfer wird nachher von Baby als Spielzeug gewählt; Befremdung wenn Helfer/Blockierer nah beieinander gezeigt werden => Soziales Verständnis notwendig für ein moralisches System
Ist Moral angeboren? II
- Universale Grammatik der Moral: Universale Moralprinzipien sind angeboren, nicht bewusst; Unterscheidung zwischen aktiver und vorhersehbarer passiver Schädigung (z.B. Sterbehilfe); Aktion wird bei gleichem Resultat negativer bewertet; Moralische Entscheidungen werden häufig reflexhaft und unbewusst betroffen => Intuitives Handeln sollte durch rationales Handeln ersetzt werden
- Wie unser Gehirn moralische Entscheidungen trifft? Präfrontaler Kortex durch MRT lokalisiert; Hirn ist jedoch Netwerk und sehr komplex; Hirngeschädigte Patienten fehlen „emotionale Bremsen“ sie handeln ausschließlich nach dem Zweck (z.B. Straßenbahn Experiment) => Landkarte des Gehirns noch wenig erforscht
- Das moralische Dilemma! Frau liegt im Sterben, Apotheker entdeckt Heilmittel, will 10x soviel Geld, Ehemann probiert das zu beschaffen und bittet Verwandte und Behörden, schafft nur die Hälfte, erzählt dem Apotheker von sterbenskranker Frau und ob er später den REst zahlen kann; Apo. lehnt ab, will viel Geld machen; Ehemann überlegt einzubrechen und Medi zu stehlen aus Verzweiflung (Kohlberg)
- Ebenen der Ethik (des moralischen Verhaltens)
Nenne die Ebenen der Moral! (moralischen Verhaltens)
siehe Grafik
- - Lohn und Strafe = Man will Strafe vermeiden und sich der überlegenen Macht von Autoritäten fügen.
- Zweckdenken = Man möchte die eigenen Interessen und Bedürfnisse befriedigen und lebt dabei in einer Welt, in der man auch die Interessen anderer berücksichtigen muss. - - Übereinstimmung mit anderen = Man möchte erfüllen, was nahestehende Menschen von einem
erwarten. Es ist wichtig, „gute Absichten“ zu haben und anderen zu helfen.
- Orientierung an der Gesellschaft = Es ist richtig, die Gesellschaft, Gruppen oder Institutionen zu stützen
Man muss seine Pflicht erfüllen und die Gesetze befolgen (es sei denn, dass diese mit anderen festgelegten Pflichten kollidieren) - - Sozialvertrag und individuelle Rechte = Gesetze sind zum Wohle aller da, und um die Rechte aller Menschen zu schützen. Es soll der größtmögliche Nutzen für die größtmögliche Zahl von Menschen erreicht werden. Leben und Freiheit sind Werte von absolutem Charakter.
- Ethische Prinzipien = Als vernünftiger Mensch glaubt man an die Gültigkeit allgemeiner moralischer Prinzipien und fühlt sich persönlich verpflichtet. Prinzipien sind allgemeine Vorstellungen von Gerechtigkeit, wie die Auffassung, dass für alle Menschen das gleiche Recht gilt und wir auf die Würde des Menschen achten müssen.
Situationen und Handeln sind abhängig voneinander!
- Komponente 1: Interpretation der Situation in Hinsicht darauf, wie die eigenen Handlungen das Wohlergehen anderer beeinflussen
- Komponente 2: Formulieren, was eine moralische Handlungsweise sein würde: das moralische Ideal in einer spezifischen Situation identifizieren.
- Komponente 3: Unter den konkurrierenden Idealen – die in verschiedene Werte resultieren – dasjenige auswählen, nach dem man sich richtet; entscheiden, ob man versuchen soll, sein moralisches Ideal zu erfüllen oder nicht.
- Komponente 4: Durchführen und Vollenden dessen, was man zu tun beabsichtigt.
Nun kommt die Präskriptive (normative Ethik! (davor ab Moral angeboren war alles deskriptive Ethik)!
Nenne wertorientierte Ansätze für normative!
1. Philosophiegestützte Ansätze (Aristoteles, Kant) (Philosophische Prinzipien bieten konkrete Handlungsanweisungen)
2. Gesellschaftsbezogene Ansätze (Unternehmen sind Teil des Systems mit Normen und Werten)
3. Rechtsbezogene Ansätze (Grundwerte finden in Verfassung und Gesetzen Eingang)
4. Theologieorientierte Ansätze (Prinzipien und Leitlinien aus den heiligen Schriften der Religionen)
Was sind Treiber für CSR?
- Abnehmender Einfluss der Regierungen wegen
- abnehmender Ressourcen
- Misstrauen gegenüber Regulierung
- Einforderung von verstärkter Transparenz
- Zunehmendem Kundeninteresse an ethischem Verhalten der Firmen
- Kaufverhalten
- Investitionsverhalten
- Wettbewerb auf dem Arbeitgebermarkt
- Bedingung im Zulieferermanagement
Nenne zentrale Elemente in der CSR!
- CSR im Kerngeschäft (im eigenen Unternehmen und bei Zulieferern)
- Umweltschonende Leistungserbringung
- Beachtung von Arbeitsnormen
- Schutz der Menschenrechte
- Verzicht auf Korruption
- CSR in der Zivilgesellschaft
- Corporate Giving (Spenden und Sponsoring)
- Corporate Volunteering
- CSR für die Rahmenordnung
- Gesellschaftsorientiertes Lobbying
- Mitarbeit an freiwilligen Regulierungen
Was sind typische CSR-MAßnahmen?
- Engagement in Gesellschaft und Wissenschaft (Stiftungen, Bildung, gesellschaftlicher Zusammenhalt)
- Engagement für Umwelt- und Klimaschutz (Nachhaltigkeit, Lebenswerte Architektur, Energieeffizienz, Mülltrennung, CO2-Reduktion)
- Engagement für Mitarbeiter (Aus- und Weiterbildung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Chancengleichheit, Arbeitssicherheit und Gesundheit)
- Jugendschutz (Verhaltenskodex)
CSR als Managementansatz!
- Ausrichtung der Unternehmensführung, -kultur, -struktur
- Identifikation von Stakeholdern und deren Interessen
- Formulierung von Zielen, Plänen, Aktionen
- Kommunikation von Zweck, Prozess, Nutzen
- Kommunikation von Aktionen und Resultaten
Was ist Maßstab für Erfolg?
- Fundament auf dem institutionenspezifische Rating-Modelle errichtet und betrieben werden können sind internationale Normen und Konventionen
- Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen (UN)
- die Arbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
- die Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
- Entwicklung (OECD) für multinationale Unternehmen
- die OECDLeitlinien für Corporate Governance
- grundlegende Umweltnormen
- „Ein allgemein akzeptiertes oder normiertes Bewertungsmodell gibt es
- nicht“,
Ansätze der Messbarkeit von CSR
- Risikobewertungsansätze Bewertet wird der Umgang des Unternehmens mit seinen Umwelt- und Sozialrisiken
- Nachhaltige Unternehmenswertsteigerung Frühzeitiges Erkennen und Umsetzen von ökonomischen, ökologischen und sozialen Trends generiert Wettbewerbsvorteile v.a. Steigerung der Öko-Effizienz und Investitionen in Humankapital
- Überdurchschnittliches Wachstum durch „Innovatoren“ Ökologische und ökonomische Chancen, die sich aus einem ökologisch innovativen Produkt oder Produktionsprozess ergeben
- Managementmodelle (überwiegend Kontinentaleuropa) Von besonderer Bedeutung sind Prozess-Elemente wie Strategie und Planung, operative Umsetzung, Bewertung und Berichterstattung sowie die Ausgestaltung von Stakeholderdialogen
Vergleiche Oxymoron Case mit Business Case!
Oxymoron CAse:
- Ethik kostet Geld (positiver Oxymoron Case)
- Wirtschaftlicher Erfolg kann sich die Kosten der Ethik nicht leiste (negativer Oxymoron Case)
- Verdrängt durch den Business Case
Business Case
- Der Verzicht auf Ethik kostet Geld (negativer Business Case)
- Ethik zahlt sich aus (positiver Business Case)
- Unternehmensethik ist ein strategischer Erfolgsfaktor
- Wichtige CSR-Initiativen (z.B. EU-Grünbuch) argumentieren mit dem Business Case
- Wichtigste theoretische Basis Stakeholder-Ansatz (Freeman,1984)
- Ethische Unternehmen werden belohnt, unethische bestraft durch ihre Anspruchsgruppen (Moralisierung der Märkte)
Nenne die Theorie des Business CAse!
Und gehe auf Kritik ein!
siehe Bild
Kritik:
- Interessensgruppen können das ethische Verhalten der Firmen nur in Einzelfällen beurteilen
- Greenwashing oder „Ethischer Schein“
- Einflussreichen Stakeholdern ist das ethische Engagement der Unternehmen egal -> fehlende Motivation zur Sanktionierung
- Business Case stellt auf demokratische Gesellschaften ab
Fazit:
Unternehmen können aufgrund ihrer ethischen Praktiken erfolgreich sein, sie müssen es aber nicht!
Business Case
- Einfache Aufklärungsarbeit
- Doppelte Beruhigungstaktik
- Ethik macht sich bezahlt als „comforting slogan“
- Ethik kann im Rahmen der normalen Tätigkeit weiter geführt werden
Gehe von der Moralisierung der Märkte auf Moralisierung des Management ein und auf die Legimentierung der Gewinne!
- Moralisierung der Märkte (Business Case) zeigt sich durch
- - ethisch orientierte Anspruchsgruppen (z.B. Mitarbeiter, Käufer)
- = wirtschaftsbürgerliche Integrität des Einzelnen
- - Unternehmer verspürt Gewinnverantwortung (Ethik ohne Moral)
- Moralisierung des Managements (Integrity Case) zeigt sich durch
- - Entscheidungen unter Einbezug derer Wirkungen
- - Geld anständig verdienen
siehe Bild
Legimentierung:
- Unternehmerisches Gewinnstreben von seiner sozial und ökonomischen Legitimität abhängig machen
- Als Manager das Tun vor sich selbst und anderen vertreten und für „gut“ befinden können
- Begrenzung des unternehmerischen Erfolgsstrebens auf „ausreichende“ Rentabilität
- Klare Definition was nicht gewollt ist (Kunden, Aufträge, Zulieferer)
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