41520 Finanzintermediation und Bankmanagement KE4
FernUni Hagen - Sommersemester 2014
FernUni Hagen - Sommersemester 2014
Kartei Details
Karten | 31 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 03.09.2014 / 25.08.2018 |
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4.3 Erfolgsbeiträge und Margen in dynamischer Betrachtung
Zinsstrukturkurve ändert sich im Zeitverlauf, daher sind die Margen ex ante nicht berechenbar.
Erfolgskomponenten, die auf Änderungen der Zinsstruktur zurückzuführen sind, sind Teil des Strukturbeitrages, der der zentralen Disposition unterliegt.
Für die Bilanzsumme wird die durchschnittliche Bilanzsumme, häufig auch die am Ende der Periode verwendet.
4.3 Barwertkalkül
Marktzinsmethode hat Schwächen
- zeitlichen Struktur wird nicht berücksichtigt
- Zuordenbarkeit der Erfolge nicht immer gegeben
- Opportunitätsprinzip ausschließlich für endfällige Geschäfte möglich
Die Barwertmethode bezücksichtigt auch Zahlungszeitpunkte
4.3 Konditionsbeitragsbarwert
Sämtliche Zahlungskonsequenzen aus dem Kundengeschäft unter adäquater Berücksichtigung der zeitlichen Struktur zu erfassen und als auf den Abschlusszeitpunkt bezogenen Wert (in Geldeinheiten) auszudürcken.
Der Zahlungsstrom aus dem Kundengeschäft wird perfekt dupliziert, durch eine Serie an kongruenten Opportunitätsgeschäften.
4.3 Strukturbeitragsbarwert
Der Strukturbeitrag der Periode 2 ist unsicher, da er von der Entwicklung der Zinsstruktur abhängt.
r~1(1) .. Zinssatz am Ende der Periode 1
Der Strukturbeitragsbarwert ist 0, da hier immer Geschäfte mit dem Interbankenmarkt abgeschlossen werden und diese gleich den Opportunitätszinssätzen sind.
4.3 Verrentung von Barwerten
Um die mittels Barwertkalkül ermittelten Erfolge den perioden zuzuordnen, kann eine Verrentung der Barwerte vorgenommen werden.
Ansätze
- Zeitproportionale Verteilung
- jede Periode einen identischen Konditionsbeitrag zuweisen
- Kostenproportionale Verteilung
- Perioden mit hohen Betriebskosten werden hohe Konditionsbeiträge zugewiesen
- Kapitalbindungsproportionale Verteilung
- Perioden mit hoher Kapitalbindung werden hohe Konditionsbeiträge zugewiesen
4.4 Mindestmargenkalkulation
Zinskosten
= Zinsuntergrenze (Marge 0)
+ Provisionskosten
- Provisionserlöse
= Mindestmarge I
+ Risikokosten
= Mindestmarge II
+ Betriebskosten
= Mindestmarge III
+ Eigenkapitalkostenanteil
= Mindestmarge IV
+ Gemeinkostenanteil
= Mindestmarge V
4.4 Standard-Risikokosten
RQ .. Rückzahlungsquote
NW .. Nominalwert
p .. Ausfallswahrscheinlichkeit
Erwartungswert der Rückzahlung
E[Z1] = p * RQ * NW + (1-p) * NW * (1 + i)
erwarteter Verlust
EL = NW(1 + i) - E[Z1]
= p * NW (1 + i - RQ)
Standard-Risikokosten = erwarteter Verlust
r .. Opportunitätszinssatz am Interbankenmarkt
kS .. prozentuale Standard-Risikokosten
kS = p (1-RQ) / (1-p)
4.4 Eigenkapitalkosten
Erwartete Rendite der Eigenkapitalgeber.
rp ..Risikoprämie
kEK = rp + rp*kS / (1+r)
4.5 Aspekte unvollkommener Märkte
- bei Eingehen größerer Risiken steigt die Gefahr einer Insolvenz.
Hiermit sind Insolvenzkosten verbunden
- Risiken sind nicht vollständig handelbar
- Regulatorische Anfoderungen schreiben externe Restriktionen in Bezug auf die Risikoübernahme vor
- Die Aufnahme von neuem Haftungspotenzial ist mit externen Kosten (jenseits der Kapitalkosten) verbunden
Somit "verbraucht" ein Kredit einen Teil des Gesamtrisikopotentials. Das Gesamtrisikopotential stellt einen zusätzlichen Engpass dar.
Keine Totalmodelle, sondern Partialmodelle (Heuristiken), die auf Plausibilitätsüberlegungen basieren, ohne dass sie beweisbar zu einer optimalen oder zumindest sehr guten Lösung führen.
4.5 RAPM Risikoadjustiertes Performancemap
RAPM = Erwarteter Gewinn / Risiko
4.5 RORAC Retorn on Risk-Adjusted Capital
RORAC = (Erwartetes) Nettoergebnis / Risikokapital
4.5 Hurdle Rate
Es werden nur Investitionen durchgeführt, deren RORAC mindestens so groß wie die im Rahmen der Gesamtbanksteuerung vorgegebene Hurdle Rate ist.
4.5 RARORAC
Risiko Adrusted Retorn on Risk-Adjusted Capital
RARO(RA)C = Risikoadjustiertes (erwartetes) Nettoergebnis / Risikokapital
Die fehlende Risikoadjustierung im Zähler kann beim RORAC dazu führen, dass Investitionen mit einer negativen Gewinnmarge noch eine positive risikoadjustierte Performance aufweisen.
Das kann beim RARO(RA)C nicht auftreten.
4.5 Limit-Steuerung
Das insgesamt verfügabere Risikokapital wird auf dezentrale Einheiten aufgeteilt.
Die dezentralenManager sind autonom, solange sie sich in die Limitvorgabe in Bezug auf das maximal zu verbrauchende Risikokapital halten.
In der Praxis verschiedene Probleme mit dem Limitsystem verbunden. Beispielsweise Behandlung von Diversifikationseffekten.
4.1 lineare Zinsrechnung
Z = A0 * i * T
T .. Zinsperiode in Jahren
Unterjährig in Verwendung, für längere Laufzeiten ungebräuchlich
4.1 Diskrete Zinsrechnung
Z = A0 * (1 + i)T - A0
im mehrjährigen Bereich Standard
4.1 Kontinuierliche Zinsrechnung
Z = A0 * eiT - A0
Zinseszins auch unterjährig.
Für reale Bankgeschäfte nur äußerst selten verwendet.
4.1 Tageszählkonventionen
30/360 Konvention
- Monate zu je 30 Tage
- Jahre zu je 360 Tage
- Tage = 360 (Y2-Y1) + 30 * (M2-M1) + min{D2;30} - min{D1;30}
Act/360-Konvention
- Anzahl Zinstage durch 360
- Gelegentlich auch Act/365 verwendet
Act/Act-Konvention
- Anzahl Zinstage durch Länge des Jahres
- Probleme bei Schaltjahren, Februar, ...
- Act/Act nach ICMA
- Für unterjährige Zinszahlungen
- Pro Periode gleiche Zinszahlungen
- Anzahl Zinstage / (Anzahl Zinstage in Periode * Anzahl Perioden)
4.1 Effektiver Jahreszinssatz
interne Rendite der zahlungsreihe aus dem Kundengeschäft.
Nach Preisangabenverordnung (PAngV) bei Krediten anzugeben
4.1 interne Rendite
Zins, bei dem der Barwert der Zahlungsreihe 0 wird.
4.2 ex ante / ex post
Betrachtung ex ante .. Bestimmung eines Zinssatzes zur Disposition
Betrachtung ex post .. Beurteilung eines Geschäftsabschlusses aus Erfolgssicht
4.2 Deckungsbeitragsrechnung
Zinserlöse
- Zinskosten
= Konditionsbeitrag
+ Provisionserlöse
- Provisionskosten
= Deckungsbeitrag I
- (Standard-)Risikokosten
= Deckungsbeitrag II
- (Standard-)Betriebs-(Einzel-)Kosten
= Deckungsbeitrag III
- Eigenkapitalkosten
= Deckungsbeitrag IV
4.2 Deckungsbeitrag I
Deckungsbeitrag I = Konditionsbeitrag + Provisionserlöse - Provisionskosten
Alternative (wenn Provisionserlöse nicht trennschaft vorhanden sind)
Konditionsbeitrag = Zins u Provisionserlöse - Zinskosten
Deckungsbeitrag I = Konditionsbeitrag - Provisionskosten
4.2 relative Einzelkostenrechnung nach Riebel
Gemeinkosten einer niedrigen Ebene sind Einzelkosten einer höheren Ebene
4.2 Zinsergebnis
Zinsergebnis = Zinserträge - Zinsaufwendungen
Setzt sich aus Summe der Konditionsbeiträge und dem Strukturbeitrag (Ergebnis der Fristentransformation) zusammen
4.3 Marktzinsmethode
Ziel
- Adäquate Ermittlung des Konditionsbeitrags (in Geldeinheiten) bzw. der Konditionsmarge (in Prozent) als Differenz aus Erlöszins und Konstenzins.
- Die ermittelte Konditionsmarge soll zu betriebswirtschaftlichen Entscheidungen führen
Vereinfachungen / Annahmen
- Unabhängigkeit der Geschäfte
- bestmögliche Alternative ist somit außerhalb der Bank zu suchen
- vollkommener und vollständiger Interbanken-Markt
- Soll- und Haben-Zins sind identisch
- keine Transaktionskosten
- beliebige Höhe
- beliebige Fristen
4.3 Konditionsmargen bei flacher Zinsstruktur
KMakt = iakt - r
KMpass = r - ipass
ZSp = iakt - ipass = KMakt + KMpass
ZSp .. Zinsspanne
4.3 Konditionsmarge bei allgemeiner Zinsstruktur
KMakt = iakt - r(Takt)
KMpass = r(Tpass) - ipass
ZSp = iakt - ipass = KMakt + KMpass+SM = iakt - r(Takt) + r(Tpass) - ipass + r(Takt) - r(Tpass)
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