3GM02 - Persönlichkeitsstörungen
Karteikarten 2GM02 - Psychopathologie - Persönlichkeitsstörungen
Karteikarten 2GM02 - Psychopathologie - Persönlichkeitsstörungen
Kartei Details
Karten | 20 |
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Lernende | 46 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 06.12.2016 / 09.06.2024 |
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Erläutere kurz den Begriff Persönlichkeit.
Die individuelle Persönlichkeit zeichnet sich durch die unterschiedlichen Persönlichkeitszüge aus. Persönlichkeitszüge unterscheiden die Menschen voneinander und sind meist über Zeit und Situation stabil.
Nenne das "Big Five Model", im Bezug zur Persönlichkeit.
Es spielt eine wesentliche Rolle in der Beschreibung von Persönlichkeit
- Extraversion (kontaktfreudig - zurückhaltend)
- Verträglichkeit (friedfertig - streitsüchtig)
- Gewissenhaftigkeit (gründlich - nachlässig)
- Neurotizismus (entspannt - überempfindlich)
- Offenheit (kreativ - phantasielos)
Definiere den Begriff "Persönlichkeit".
Summer der Eigenschaften, die dem Einzelnen seine unverwechselbare, charakteristische Individualität verleiht.
Einbezug von Merkmalen des
- Wahrnehmens
- Denkens
- Fühlens
- der interpersonellen Beziehungsgestaltung.
Nenne mögliche Ursachen (Ätiopathogenese) einer Persönlichkeitsstörung.
Es gibt keine einheitliche Theorie, modelle aus psychologischer, biologischer und soziologischer Sicht..
- Aus Sicht der Psychodynamik: Störung in den Frühkindlichen Entwicklungsphase (orale, anale und phallische Phase)
- Lerntheoretische Sicht --> gelerntes Verhalten, lernen durch positive/negative Verstärkung
- Neurobiologische Sicht --> Hirnorganische Veränderungen, Stoffwechselstörung des Gehirns, Befunde im frontalen Kontext.
- Aus Genetischen Modellen: Befunde aus Familienuntersuchungen, Grosse BEdeutung für dissoziale und Borderline-persönlichkeitsstörungen.
Nenne die Symptomatik der Persönlichkeitsstörung.
Die einzelnen Persönlichkeitsstörungen haben eine sehr unterschiedliche Symptomatik. Allen gemeinsam ist, dass die bestehenden Persönlichkeitszüge unflexibel und wenig angepasst sind.
Auffälliges Verhalten in:
- Affektivität (z.B. depressive Verstimmung)
- Antrieb (z.B. Verminderung von Schwung und Initiative)
- Impulskontrolle (z.B. Wutanfälle)
- Wahrnehmung von Situationen und Menschen
- Denken (gelockertes Denken)
- Beziehung zu anderen (z.B. erschwerte Kontaktfähigkeit)
Nenne Allgemeine Kriterien für Persönlichkeitsstörungen nach ICD10
- Deutliche Unausgeglichenheit in Einstellungen und im Verhalten in mehreren Funktionsbereichen (Affektivität, Antrieb, Impulskontrolle, Wahrnehmen, Denken)
- Abnormes Verhaltensmuster ist andauernd und nicht auf Episoden psychischer Krankheiten begrenzt
- Abnormes Verhaltensmuster ist tief greifen und in vielen persönlichen und sozialen Situationen eindeutig und unpassend
- Beginn in der Kindheit oder Jugend
- Manifestation auf Dauer im Erwachsenenalter
- Deutliches subjektives Leiden, manchmal erst im späteren Verlauf
- Deutliche Einschränkung der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit
- Nicht direkt auf Hirnschäden oder auf eine andere psychiatrische Störung zurückzuführen.
Definiere Dissoziale/antisoziale Persönlichkeitsstörungen nach DSM 5.
Hauptmerkmal ist ein Muster von verantwortlungslosem und antisozialem Verhalten, das in der Kindheit oder frühen Adoleszenz beginnt und bis ins Erwachsenenalter fortdauert.
Was sind Diagnostische Kriterien nach DSM5 bei Dissozialen Persönlichkeitsstörungen.
Ein tiefgreifendes Muster von Missachtung und Verletzung der Rechte anderer, das seit dem 15. Lebensjahr auftritt. Mindestens drei der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
- Versagen, sich in Bezug auf gesetzmässiges Verhalten gesellschaftlichen Normen anzupassen, was sich in wiederholtem Begehen von Handlungen äussert, die einen Grund für eine Festnahme darstellen
- Falschheit, die sich in wiederholtem Lügen, dem Gebrauch von Decknamen oder dem Betrügen anderer zum persönlichen Vorteil oder Vergnügen äussert
- Impulsivität oder Versagen, vorausschauend zu planen
- Reizbarkeit und Aggressivität, die sich in wiederholten Schlägereien oder Überfällen äussert
- Rücksichtslose Missachtung der eigenen Sicherheit oder der Sicherheit anderer.
- Durchgängige Verantwortungslosigkeit, zeigt sich im wiederholten Versagen eine dauerhafte Tätigkeit auszuüben oder finaziellen Verpflichtungen nachzukommen.
- Fehlende Reue, die sich in Gleichgültigkeit oder Rationalisierung äussert, wenn die Person andere Menschen kränkt, misshandelt oder bestohlen hat.
B. Person ist mind. 18 Jahre alt
C. Störung war bereits vor Vollendung des 15. LJ erkennbar
D. Das antisoz. Verhalten tritt nicht ausschliesslich im Verlauf der Schizophrenie auf.
Nenne mögliche Unterschiede zu anderen Persönlichkeitsstörungen.
- Auswirkung v.a. im sozialen Bereich
- Gesellschaftliche Normen werden ignoriert
- Wiederholt strafbare Handlungen
- Mangelnde oder Unfähigkeit, sich in Gefühle anderer hineinzuversetzen
- Niedrige Frustrationstoleranz
- Niedrige Schwelle für aggressives und gewalttätiges Verhalten
- Vermindertes Schuldbewusstsein
- Möglichkeit aus Erfahrung zu lernen gering.
Wie sieht der Beginn der dissoziativen Störung aus und welche Verhaltensweisen zeige sich?
Es wird davon ausgegangen, dass die Störung des Sozialverhaltens schon vor dem 15. Lebensjahr beginnt:
- Lügen
- Stehlen
- Schule schwänzen
- Vandalismus
- Anzetteln von Prügeleien
- Fortlaufen von zu Hause
- Körperliche Grausamkeiten
- Konsum von Nikotin, Alkohol und ev. Drogen
Wie sieht die Entwicklung und der Verlauf der dissoziativen Persönlichkeitsstörung aus?
- Chronischer Verlauf der Antisozialen Persönlichkeitsstörung
- Ab 4. Jahrzent kann sie weniger offensichtlich werden bzw. remittieren
- Obwohl Besserung im Hinblick v.a. auf Begehen krimineller Handlungen deutlich wird, ist eine Abnahme im gesamtem Spektrum des Antisozialen Verhaltens uns Substanzkonsum wahrscheinlich.
Definiere die Borderline - Persönlichkeitsstörung.
Persönlichkeitsstörung mit wechselnder und launenhafter Stimmung und deutlicher Tendenz, Impulse ohne Rücksicht auf Konsequenzen auszuagieren.
Nenne mögliche Symptome der Borderline-Persönlichkeitsstörung.
- Tief greifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie von deutlicher Impulsivität
- Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches od. vermutete Verlassenwerden zu vermeiden
- Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist
- Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde instabilität des selbstbildes oder der selbstwahrnehmung
- Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (Geld ausgeben, Sexualität, Substanzenmissbrauch, Rücksichtsloses Fahren (Essanfälle)
- Wiederholte suizidale Handlungen, Suizidandeutungen oder drohungen oder Selbstverletzungsverhalten
- Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung
- Chronisches Gefühl der Leere
- Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren
- Vorübergehende, durch Belastung ausgelöste paranoide Vorstellugen oder schwere dissoziative Symptome
Wie sieht die Genese (Ursache) von Borderline-Persönlichkeitsstörungen aus?
Zusammenwirkung von psychosozialen und neurobiologischen Faktoren. Schwere Traumatisierungen in der Kindheit spielen eine wichtige Rolle.
- Schwere Vernachlässigung
- Körperliche Gewalterfahrungen
- Sexuelle Missbrauchserfahrungen.
Welche Therapieutischen Voraussetzungen benötigt es bei der Borderline Störung?
- Therapiemotivations gering --> abhänging vom Leidensdruck
- Thearpie schwierig, wegen Ich - Syntonie und Komorbidität
- Zudem ist der Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung für diese Persönlichkeiten aufgrund ihrer Besonderheiten häufig ein unüberwindbares Hindernis --> Therapieabbruch nach kurzer Zeit
- MEDIKAMENTE LEDIGLICH SYMPTOMATISCH
Wie sieht die Therapie bei der Borderline Störung aus?
Im Vordergrund stehen psychotherapeutische und soziotherapeutische Verfahren. Bisher konnten keine allgemeinen Aussagen zur Evidenzbasierten Wirksamkeit der Verfahren gemacht werden. Als einigermassen abgesichert gelten v.a. bei Borderline störungen.
- Psychotherapeutische Ansätze der dialektisch-behavioralen Therapie und Schematherapie
- Längerfristige und möglichst tragfähige Kompensation der bestehenden Auffälligkeiten und Einschränkungen
- Verbesserung der psychosozialen Kompetenz
- Strukturierung des psychosozialen Umfeldes
- Bearbeitung dysfunktionaler Ziele und Verhaltensmuster
- Generalisierung des Erlernten im sozialen Umfeld
Wie sieht der Verlauf der Borderline-Persönlichkeitsstörung aus?
Typisch ist Beginn in der Kindheit oder Jugend mit Manifestation auf Dauer im Erwachsenenalter --> Stabile Symptomatik über Jahre.
Welche weiteren Psychischen Störungen können bei einer Persönlichkeitsstörung auftreten?
- Angststörungen
- Depressive Störung
- Essstörungen
- Abhängigkeitserkrankungen
Nenne einige Pflegerische Schwerpunkte im Umgang mit Borderline-Persönlichkeiten.
- Beziehungsgestaltung z.B. Bezugsperson, Nähe Distanz
- Teamsplitting
- Selbstverletzendes Verhalten/Suizidalität
- Umgang mit Spannungszuständen und Entfremdungserlebnissen
- SET - Modell
- Support, Empathy, Truth - Modell
- Eine stützende Haltung den Pat. gegenüber haben, jedoch erlich sein.
- Support, Empathy, Truth - Modell
Welche Voraussetzungen für den Umgang benötigt eine Pflegende im Umgang mit Borderline-Patienten?
- Emotionale Konstanz
- Reflexion der eigenen Gefühle
- Kenntnisse der Grundstrukturen dieser Störung
- Nähe und Distanz reflektieren/Grenzen ziehen
- Übertragung und Gegenübertragung
- Erwachsenenebene --> Stärkung der Selbstverantwortung
- Klare und eindeutige Rahmenbedingungen
- Eindeutige Absprachen, Verlässlichkeit
- Offener Austausch im Team
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