2GM02 - Psychologie & Psychopathologie

Sucht ist ein "Zustand periodischer oder chronischer Intoxikation, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer nathürlichen oder synthetischen Droge gekennzeichnet durch 4 Kriterien:

• Unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels
• Tendenz der Dosissteigerung (Toleranzentwicklung)
• Psychische und/oder Physische Abhängigkeit von der Wirkung der Droge
• Schädlichkeit für den einzelnen und/oder die Gesellschaft

Psychische Abhängigkeit: Übermächtiges, unwiderstehliches Verlangen, eine bestimmte Substanz/droge wieder einzunehmen.

Physische Abhängigkeit: Wird charakterisiert durch Toleranzentwicklung (Dosissteigerung) und das Auftreten von Entzugserscheinungen.

Missbrauch: Unangemessener Gebrauch einer Substanz/droge. D.h. überhöhte Dosierung und/oder Einnahme ohne medizinische Indikation. Wiederholtes Einnehmen führt zur Gewöhnung, psychisch durch Konditionierung, körperlich i.d.R. mit der Folge der Dosissteigerung.

Mehrfachabhängigkeit = gleichzeitige Einnahme verschiedener Suchtmittel

Stoffgebundene Abhängigkeit: Alkohol, Medikamente, Drogen (Opiate, Halluzinogene, Kokain) Genussmittel

Nichtstoffgebundene Abhängigkeit: Diese Störungen werden als "Abnorme Gewohnheiten" und "Störungen der Impulskontrolle" bezeichnet. 

Psychische Folgen: Interessenverlust, Stimmungsschwankungen, Gleichgültigkeit, Störung der Kritikfähigkeit

Körperliche Folgen: Vegetative Störungen, Schlafstörungen, Gewichtsverlust, neurologische Ausfälle

Soziale Folgen: Kriminalität, Dissozialität, beruflicher Abstieg, Suizidgefährdung.

Spielsucht

Kaufsucht.

• Diagnose in frühen Stadien schwierig
• Beste Beweise mittels Laborwerten (Urin, Blut)
• Fremdanamnestische Angaben
• --> häufig besteht eine Polytoxikomanie
• --> Identifikation der dominanten Stoffgruppe
• --> Differentialdiagnostik bei Komorbidität. 

Person: Frustrationstoleranz, Ich-Stärke, neurotische Entwicklung, genetische Faktoren, erlerntes Verhalten

Umwelt: Broken Home, elterliches Vorbild, Erziehungsfelder, Gruppenzwänge, Konsumgesellschaft, Freizeitvakuum, Konfliktsituationen (Partner, Beruf, Schule)

Droge: Verfügbarkeit, Angebot Dosis, Applikationsart, Suchtpotenz, Wirkung.

1. Stadium I: Missbrauch
2. Stadium II: Gewöhnung
3. Stadium III: Abhängigkeit.

Erreichen von Abstinenz

1. Kontakt- und Motivationsphase
2. Entgiftungsphase
3. Entwöhnungsbehandlung
4. Nachsorge- und Rehabilitationsphase, Rückfallprophylaxe

Stufe I: Suchtstoff besitzt höchste Priorität, Abstinenzwunsch ist nicht Vorhandne

Stufe II: Sorge um eigene Gesundheit wächst, Entzugsbehandlung und Infos über Drogenwirkung, niederschwellige Hilfsangebote

Stufe III: Interesse an Bezugsperson wächst, Gesundheitssorge führt zu tagelanger Abstinenz, stationäre oder ambulante Entwöhnungsbehandlung

Stufe IV: Lebensgewohnheiten normalisieren sich, wochen- und monatelange Abstinenzzeiten, Distanz von Sucht trotz episodischer Abstinenzunfähigkeit. Bemühung um normales Leben.

Information & Aufklärung der Bevölkerung

Ansprechen in (werbe-)psychologisch angemessener Weise

Vorbilder

Freizeitgestaltung

Reklameverbote

Information & Aufklärung der Bevölkerung

Ansprechen in (werbe-)psychologisch angemessener Weise

Vorbilder

Freizeitgestaltung

Reklameverbote

1. Säule: Umfassende Prävention: Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung, Früherkennung

2. Säule: Therapie mit verschiedenen Behandlungsoptionen, Sozialie Integration

3. Säule: Individuelle und gesellschaftliche Schadensminimierung (Schadensminderung) --> Falls bereits eine chronifizierung der Erkrankung vorhanden ist.

4. Säule: Marktregulierung und Jugendschutz