Pb9-Vorlesung
Set of flashcards Details
Flashcards | 14 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 30.06.2013 / 18.09.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/2_persoenlichkeits_differenzielle_psychologie_psychologie
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Was versteht man unter Persönlichkeit?
- Unter Persönlichkeit versteht man die individuelle Eigenart eines Menschen, also die Gesamtheit seiner Eigenschaften. Dazu gehören die für ihn typische Art der Informationsverarbeitung, sowie seine Motive und seine charakteristischen Verhaltensweisen.
Womit beschäftigt sich die Persönlichkeitspsychologie?
- die Persönlichkeitspsychologie befasst sich mit der Aufklärung und Ordnung psychischer Eigenschaften und Strukturen
- die Persönlichkeitspsychologie befasst sich mit der Untersuchung von Persönlichkeitsunterschieden, deren zeitlicher Stabilität und der Vorhersagekraft für Vergalten und Erleben, ...
In welche Kategorien kann man Modelle der Persönlichkeitspsychologie unterscheiden?
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Typologische Modelle: „Vier Säfte Lehre“ nach Galen und Hippokrates, „Körperbau und Charakter“ nach Kretschmer
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theoretisch und empirisch fundierte Modelle: Instanzenmodell nach Freud, Lebenszyklusmodell nach Erikson, Verhaltenstheoretischer Ansatz der Persönlichkeit, Humanistische Persönlichkeitstheorie nach Rogers, Persönlichkeitsdimensionen nach Hans Eysenck, „Big-Five“Modell nach Costa und McCrae
Nenne die Perspektiven der Persönlichkeit.
- psychoanalytisch
- neoanalytisch
- biologisch
- behavioristisch
- kognitiv
- Eigenschaft/ Fähigkeit
- humanistisch
- interaktionistisch
Was ist die "Vier-Säfte-Lehre" von Hippokrates und Galen?
- 4 Charaktere, die durch Ähnlichkeiten im Verhalten und Erleben gekennzeichnet sind
- Sanguiniker: heiter, aktiv
- Choleriker: reizbar, unausgeglichen
- Phöegmatiker: bedächtig, behäbig
- Melancholiker: verzagt, schwermütig
Was umfasst die Theorie von "Körperbau und Charakter" nach E. Kretschmer?
- Leptosom: schmal, mager - introvertiert, überempfindlich, kühl, denkscharf
- atheltisch: kräftig-derb - bedächtig, ausdauernd, zuverlässig, geistig wenig wendig
- pyknisch: gedrungen, rund - extravertiert, gutmütig, gefühlsbestimmt, optimistisch
Was umfasst das Psychodynamische Modell nach S. Freud?
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drei Instanzen der Psyche
→ Es: ab der Geburt vorhanden, funktioniert nach dem Lustprinzip, verlangt sofortige Befriedigung von Trieben
→ Über-Ich: Gewissen, übergeordneter Richter, erziehungsgebunden, entwickelt sich im Laufe des Lebens
→ Ich: Vermittler zwischen Es und Über-Ich, Realitiätsprinzip, unbewusste und bewusste Anteile, Abwehrmechanismen
Was umfasst das Instanzenmodell nach S. Freud? (der psychische Apparat - drei Instanzen der Psyche)
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der psychische Apparat (drei Instanzen der Psyche)
→ Über-Ich: Wert- und Normenvorstellungen von Mutter, Vater, Freunde, .. beeinflussen die moralische Instanz → Gebote/ Verbote
→ Es: Reize aus der Umwelt beeinflussen das Individuum und wollen befriedigt werden (Lustprinzip)
→ Ich: das Ich als kritischer Verstand (Kontrolle), welches die Forderungen vom Über-Ich und vom Es „überprüft“
Was ist das Lebenszyklusmodell nach Eikson?
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Persönlichkeitsentwicklung über die ganze Lebensspanne
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Ich (im Sinne von Freud) ist im Zentrum der Entwicklung (Erikson als Entwicklungsoptimist)
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die Auslösung der Phasen ist endogen angelegt (auch der Zeitpunkt)
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die Berarbeitung der „Krisen“ (der Konflikte) ist Aufgabe des aktiven Individuums
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der Kontext stützt, fordert heraus, überfordert, schont, …
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eine adäquate Konfliktlösung ist nicht Voraussetzung für den Übergang auf die nächste Stufe (aber: die Qualität der Lösung hat Einfluss auf die weiteren Entwicklungsstufen)
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die Konfliktlösungen sind später (während späterer Krisen) potenziell nachholbar
Nennen die einzelnen Phasen aus dem Lebenszyklusmodell nach Erikson.
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ungefähres Alter// Krise// angemessene Lösung// angemessene Lösung
1. Säuglingsalter// Urvertrauen vs. Misstrauen// stabiles Sicherheitsbewusstsein// Unsicherheit, Angst
2. Kleinkindalter// Autonomie vs. Scham und Zweifel// Selbstwahrnehmung als Handelnder// Zweifel an der eigenen Fähigkeit zur Kontrolle von Ereignissen
3. Spielalter// Initiative vs. Schuldgefühl// Vertrauen auf eigene Initiative und Kreativität// Gefühl fehlendes Selbstwertes
4. Schulalter// Kompetenz vs. Minderwertigkeit// Vertrauen auf angemessene grundlegende soziale und intellektuelle Fähigkeiten// mangelndes Selbstvertrauen, Gefühle des Versagens
5. Adoleszenz// Identität vs. Identitätsdiffusion// festes Vertrauen in die eigenen Person// Wahrnehmung des eigenen Selbst als bruchstückhaft; schwankendes unsicheres Selbstbewusstsein
6. frühes Erwachsenenalter// Intimität vs. Isolierung// Fähigkeit zur Nähe und zur Bindung an jemand anderes// Gefühl der Einsamkeit, Leugnung des Bedürfnisses nach Nähe
7. mittleres Erwachsenenalter// Generativität vs. Stagnation// Interesse an Familie, Gesellschaft, das über unmittelbar persönliche Belange hinausgeht// Selbstbezogene Interessen, fehlende Zukunftsorientierung
8. höheres Erwachsenenalter// Ich-Integrität vs. Verzweiflung// Gefühl der Ganzheit, grundlegende Zufriedenheit mit dem Leben// Gefühl der Vergeblichkeit, Enttäuschung
Was umfasst der verhaltenstheoretische Ansatz?
→ Verhalten wird gelernt (wird von Außenreizen, von der Umwelt beeinflusst)
→ gelerntes Verhalten wird zur Gewohnheit (Habitus, Routine) → verfestigt sich zu Persönlichkeitseigenschaften
Persönlichkeit aus Sicht der humanistischen Perspektive
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Bedürfnishierarchie nach Maslow
→ müssen nicht aufeinander aufbauen
→ Physiologische Ebene: Frühstück (Denken macht hungrig)
→ Sicherheit: Sicherheit nicht geschlagen zu werden, Gerechtigkeit
→ Zugehörigkeit und Liebe: Wohlfühlen durch Freundschaften
→ Bestätigung und Wertschätzung: durch Lehrer, gute Noten
→ Wachstum und Selbstverwirklichung: Schulabschluss
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entstand als „dritte Kraft“ neben Psychoanalyse und Verhaltenstherapie
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Menschenbild: positiv, Menschen als aktive Geschöpfe, Freiheit der Wahl
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ganzheitliche Perspektive: Lebensgeschichte, Verhaltensmuster, Klärung von Zusammenhängen, Bedeutung von Emotionen
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bekanntester Vertreter: Carl Rogers
→ personenzentrierte Psychotherapie
→ Therapie ermöglicht Entwicklung, durch Grundhaltungen des Therapeuten (Kongruenz/ Echtheit, Empathie/ einfühlendes Vermögen, Akzeptanz/ bedingungslose positive Zuwendung) → optimiert die Entwicklung der Persönlichkeit (Selbstverwirklichung)
Was umfasst die Theorie der "Persönlichkeitsdimensionen" nach Eysenck?
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Beschreibung der Persönlichkeit durch Traits (trait: relativ konstanter Wesenszug/ Charakterzug/ Eigenschaft einer Person)
→ Extraversion (nach außen vs. Nach innen orientiert)
→ Neurotizismus (emotional labil vs. Emotional stabil)
→ Psychotizismus (aggressiv/ asozial vs. Freundlich/ rücksichtsvoll
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die vier Quadranten von Eysencks Persönlichkeitskreis
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die zwei Dimensionen Extraversion und Neurotizismus bilden zusammen ein kreisförmiges Diagramm
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jeder Quadrant des Kreises soll die vier Persönlichkeitstypen nach Hippokrates repräsentieren → individuelle Variationen sind innerhalb dieser Kategorien möglich
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introvertiert + labil: melancholisch
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introvertiert + stabil: phlegmatisch
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extravertiert + labil: cholerisch
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extravertiert + stabil: sanguinisch
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Was umfasst die Theorie der "Big Five" nach McCrae und Costa?
→ Extraversion: gesprächig, energiegeladen und durchsetzungsfähig vs. Ruhig, zurückhaltend und schüchtern
→ Verträglichkeit: mitfühlend, freundlich und herzlich vs. Kalt, streitsüchtig und unbarmherzig
→ Gewissenhaftigkeit: organisiert, verantwortungsbewusst und vorsichtig vs. Sorglos, leichtsinnig und verantwortungslos
→ Neurotizismus: stabil, ruhig und zufrieden vs. Ängstlich, instabil und launisch
→ Offenheit für Erfahrungen: kreativ, intellektuell und offen vs. Einfach, oberflächlich und nicht intelligent
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Sagen Traits das Verhalten hervor?
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Was ist relevant? Die Situation oder die Persönlichkeit)
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je nach Art der Situation lassen sich bestimmte Persönlichkeitszühe ausmachen → das Verhalten wird von der Situation UND der Persönlichkeit beeinflusst
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mögliche Anwendung in der Praxis: andere, denen „Fehler“ unterlaufen sind, nicht gleich verurteilen, sondern nach Erklärungen in der Situation suchen; man kann sich selbst als Situation (Umwelt) betrachten
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