Mehrwertsteuer
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Kartei Details
| Karten | 156 |
|---|---|
| Sprache | Deutsch |
| Kategorie | Finanzen |
| Stufe | Andere |
| Erstellt / Aktualisiert | 07.12.2025 / 07.12.2025 |
| Weblink |
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Welches sind die Steuerobjekte bei der MWST?
- die im Inland gegen Entgelt erbrachten Leistungen und
- der Bezug von Leistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland durch Empfänger im Inland und
- die Einfuhr von Gegenständen
MWSTG Art. 1 Abs. 2
Wer vereinnahmt die Mehrwertsteuer vom Verbraucher?
Die Mehrwertsteuer wird durch die steuerpflichtigen Leistungserbringer vereinnahmt.
Was bedeutet Netto-Allphasensteuer mit Vorsteuerabzugsrecht?
Die MWST wird auf jeder Stufe (in allen Phasen) eines Produktions- und Handelsprozesses erhoben. Es besteht in jeder Phase das Vorsteuerabzugsrecht, die Erhebung erfolgt somit netto.
Was soll die Überwälzbarkeit gewährleisten?
Dass die Mehrwertsteuer für die Unternehmen ein Durchlaufposten ist und keine zusätzlichen Kosten verursacht. Die Mehrwertsteuer wird auf den Endverbraucher überwälzt, der diese am Ende der Wirtschaftskette trägt.
Der Grundsatz der Wettbewerbsneutralität steht aber teilweise in Konflikt mit...
...dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit der Entrichtung und der Erhebung. Die Erhebung und Entrichtung der Mehrwertsteuer ist sicherlich nicht für alle Kleinstunternehmen auch wirtschaftlich.
Was bedeutet Wettbewerbsneutralität?
- Dass die MWST gleiche Unternehmen gleich belasten muss.
- Jede Person, die ein Unternehmen betreibt, hat das Recht, sich der Steuer zu unterstellen, unabhängig von ihrer Umsatzgrösse.
- Wer unternehmerisch tätig ist, dem soll grundsätzlich das Recht auf den Vorsteuerabzug gewährt werden.
Welche drei Prinzipien sind bei der Erhebung der MWST zu beachten?
- Wettbewerbsneutralität
- Wirtschaftlichkeit der Entrichtung und der Erhebung
- Überwälzbarkeit
MWSTG Art. 1 Abs. 3
Was bedeutet, die Steuer wird netto erhoben?
Dass auf jeder Stufe des Prozesses der Abzug der aus der Vorstufe angefallenen Vorsteuer möglich ist.
Wer sind die administrativen Helfer der Steuerverwaltung?
Die steuerpflichtigen Leistungserbringer; sie vereinnahmen auf jeder einzelnen Stufe des Prozesses ihren Teil der MWST für die ESTV und liefern sie dieser ab.
Wer trägt und zahlt die Mehrwertsteuer?
Der Verbraucher oder Konsument. Die Steuer wird aber nicht nur direkt beim Verbraucher erhoben, sondern als eine Allphasensteuer auf jeder Stufe des Produktions- und Verkaufsprozesses in Rechnung gestellt.
Was ist die Schweizerische Mehrwertsteuer?
Sie ist eine allgemeine Verbrauchssteuer, die nach dem Prinzip der Netto-Allphasensteuer mit Vorsteuerabzug erhoben wird - MWSTG Art. 1 Abs. 1
Was erhob die ESTV (Eidgenössische Steuerverwaltung) ab dem 1. Januar 1995 aufgrund der Verordnung über die Mehrwertsteuer?
Die Umsatzsteuer auf Lieferungen, Dienstleistungen, Eigenverbrauch und Einfuhren.
Wann stimmte das Schweizer Volk einer neuen Finanzordnung und somit der Einführung einer Mehrwertsteuer zu, nachdem es diese Steuer zuvor noch dreimal, das letzte Mal am 2. Juni 1991, klar verworfen hatte?
Am 28. November 1993
Was löste die Mehrwertsteuer ab?
Die seit 1941 bestehende Warenumsatzsteuer (WUST), die vor allem den Warenhandel besteuerte.
Welches ist die wichtigste Einnahmequelle des Bundes und welchen Anteil an den Gesamteinnahmen hat sie?
Die Mehrwertsteuer - Anteil von rund 37.2% - rund 22.6 Milliarden Franken im 2013.
Was sind Leistungskombinationen und wie werden diese steuerlich behandelt?
Leistungskombinationen sind Zuammenstellungen von einzelnen steuerbaren und/oder nicht steuerbaren Gegenständen und Dienstleistungen, die pauschal in Rechnung gestellt werden. Je nach Zusammensetzung kommen unterschiedliche Steuersätze zur Anwendung und sind unterschiedliche mehrwertsteuerliche Handhabungen möglich.
Wie werden die Nebenkosten wie beispielsweise Transportkosten nach Steuersätzen aufgeteilt?
Nebenkosten werden einzeln den entsprechenden Leistungen zugeordnet oder aber wertmässig auf die gesamten Leistungen aufgeteilt.
Nebenleistungen teilen immer das steuerliche Schicksal...
...der Hauptleistung - MWSTG Art. 19 Abs. 4
Gehören jedoch Leistungen wirtschaftlich so eng zusammen, dass sie ein unteilbares Ganzes bilden, so gelten sie als...
...eine einheitliche wirtschaftliche Leistung und sind nach dem Charakter der Gesamtleistung steuerbar - MWSTG Art. 19 Abs. 3. Beispiel: Das Mineralwasser wird in einer Flasche abgegeben. Obwohl die Flasche zum Normalsatz steuerbar wäre, ist das unteilbare Ganze der zum reduzierten Satz steuerbare Verkauf von Mineralwasser.
Im Sinne einer Vereinfachung können mehrere voneinander unabhängige Leistungen, die zu einer Sachgesamtheit vereinigt sind oder als Leistungskombination angeboten werden, einheitlich nach...
...der überwiegenden Leistung behandelt werden, wenn sie zu einem Gesamtentgelt erbracht werden und die überwiegende Leistung wertmässig mindestens 70% des Gesamtentgelts ausmacht (Kombination) - MWSTG Art. 19 Abs. 2
Nebenkosten wie Fracht und Porti stellen keine separate Leistung dar, gehören aber stets zum Entgelt. Bei Rechnungen mit unterschiedlichen Steuersätzen lassen sich die Nebenkosten in der Regel nicht eindeutig den einzelnen Leistungen zuordnen, Deshalb können zur Vereinfachung derartige Nebenkosten...
...nach dem wertmässigen Anteil der gelieferten Gegenstände aufgeteilt werden (siehe Beispiel Buch Seite 49).
Kommen bei einem Leistungsaustausch verschiedene Steuersätze zur Anwendung, so wird das Entgelt...
...grundsätzlich auf die einzelnen Steuersätze aufgeteilt und dementsprechend ausgewiesen und versteuert.
Alle Leistungen, die zusätzlich zum Arrangement bezogen werden, sind...
...separat zu fakturieren und zum entsprechenden Satz steuerbar. Nicht steuerbar ist die Kurtaxe, wenn sie separat fakturiert wird.
Die Pauschalsätze für die Vollpension betragen:
- 65% des Arrangementpreises zum Steuersatz von 3.8%
- 35% des Arrangementpreises zum Steuersatz von 8.0%
Ergänzung zur 3. Möglichkeit - pauschale Aufteilung bei Vollpensionsarrangement:
Der Beherbergungs- und der Verpflegungsanteil müssen dabei nicht getrennt in Rechnung gestellt werden. Es ist aber erforderlich, dass die Steuer getrennt ausgewiesen wird beispielsweise in einem Zusammenzug am Ende der Rechnung. Auf der Rechnung muss ersichtlich sein, welcher Betrag zu welchem Steuersatz abgerechnet wird.
Ergänzung zur 1. Möglichkeit - Leistungen zum Normalsatz und Sondersatz werden getrennt in Rechnung gestellt:
Normalsatz (Verpflegungsanteil) und Sondersatz (Übernachtung mit Frühstück)
Die Anteile, die auf die beiden Steuersätze fallen, müssen dabei kalkulatorisch detailliert nachgewiesen werden können.
Welche Möglichkeiten der Abrechnung hat der Hotelbetrieb bei Halb- und Vollpensionarrangements?
- Die Leistungen zum Normalsatz und diejenigen zum Sondersatz werden getrennt in Rechnung gestellt.
- Die als Halbpensionsarrangement bezeichneten Leistungen unterliegen bei pauschaler Rechnungsstellung dem Sondersatz von 3.8%, da der Verpflegungsanteil üblicherweise weniger als 30% an der Gesamtleistung ausmacht.
- Sofern die Leistungen klar mit Vollpensionsarrangement bezeichnet werden, ist in der Rechnung die pauschale Aufteilung in Beherbergungs- und Verpflegungsanteil möglich.
Welche Arrangements in der Hotelbranche beinhalten sowohl Leistungen, die zum Normalsatz steuerbar sind, als auch Leistungen, die dem Sondersatz unterliegen?
Halb- und Vollpensionsarrangements
Welche Nebenleistungen sind nicht zum Sondersatz, sondern zum Normalsatz steuerbar?
- Solarium, Sauna, Sprudelbad
- Tennisplatz, Kegelbahn, Fitnessraum
- Parkplätze u. Ä.
sofern für diese Leistungen ein separates Entgelt entrichtet werden muss. Werden diese Leistungen jedoch innerhalb der Hotelanlage erbracht und wird für sie kein zusätzlicher Betrag verlangt, bilden sie einen Teil der Beherbergungsleistung und sind zum Sondersatz steuerbar (mit Ausnahme von Velos und Taxidiensten, die ausserhalb der Hotelanlage genutzt werden können).
Welche direkten Nebenleistungen zur Übernachtungsleistung unterliegen - wie die Übernachtungsleistung selber - dem Sondersatz von 3.8%?
- Frühstück
- Zimmerreinigung
- Zurverfügungstellung von Bett- und Frottierwäsche
- Radio- und Fernsehbenützung
- Versorgung von Zelten und Wohnwagen mit Strom und Wasser
- Benützung von sanitären Anlagen auf den Campingplätzen (ohne Waschmaschine)
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