Buchführung Lernkarten

Durch die vollständige Dokumentation kann das Unternehmen
seine wirtschaftliche Lage transparent nachweisen und den gesetzlichen
Nachweis- und Informationspflichten gegenüber Finanzbehörden
und Geschäftspartnern entsprechen. Zudem dient sie als Schutz
vor Missverständnissen und Fehlbuchungen.

Sie erfüllt drei zentrale Zwecke: die Dokumentation aller Vorgänge,
die Information über Vermögens- und Ertragslage sowie die Kontrolle
wirtschaftlicher Entwicklungen. Damit schafft sie eine verlässliche
Grundlage für unternehmerische Entscheidungen.

Eine ordnungsgemäße Buchführung liefert aussagekräftige Kennzahlen
über die finanzielle Stabilität und Rentabilität. Kreditgeber nutzen
diese Daten, um die Bonität und Zahlungsfähigkeit des Unternehmens
objektiv zu bewerten.

Die gesetzlichen Grundlagen finden sich in den §§ 238 ff. des
Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie in § 140 und § 141 der Abgabenordnung
(AO). Sie definieren, wer buchführungspflichtig ist, wie
Bücher zu führen sind und welche Aufbewahrungsfristen gelten.

Die GoB legen fest, dass alle Geschäftsvorfälle klar, vollständig,
richtig und zeitgerecht aufgezeichnet werden müssen. Ziel ist, dass
ein sachverständiger Dritter die Unternehmenslage nachvollziehen
und prüfen kann. Sie bilden das Fundament jeder Buchführung.

Die GoB sorgen dafür, dass jede Buchung nachprüfbar und dauerhaft
belegbar bleibt. Wer sie beachtet, stellt sicher, dass die Bücher
verlässliche Beweise für wirtschaftliche Vorgänge darstellen und
von Finanzämtern anerkannt werden.

Ein Gewerbetreibender muss Buch führen, sobald sein Unternehmen
nach Art oder Umfang einen kaufmännisch eingerichteten
Geschäftsbetrieb erfordert (§ 238 HGB). Außerdem besteht eine
Buchführungspflicht nach § 141 AO, wenn bestimmte Grenzen
überschritten werden. Aktuell liegt die Grenze bei 600.000 €
Umsatz oder 60.000 € Gewinn pro Jahr.

Werden bestimmte Unternehmensgrößen überschritten, muss im
folgenden Geschäftsjahr auf die doppelte Buchführung umgestellt
werden. Dann werden alle Geschäftsvorfälle systematisch erfasst,
über Konten gebucht und in Bilanz sowie GuV ausgewertet. Die
einfache Einnahmen-Überschuss-Aufstellung reicht dann nicht
mehr aus.

Die Inventur ist die tatsächliche Bestandsaufnahme aller Vermögensund
Schuldposten durch Zählen, Messen oder Wiegen. Das Inventar
ist das daraus abgeleitete schriftliche Verzeichnis, in dem diese
Werte systematisch festgehalten werden.