Alpenbildung
Wie entstanden die Alpen
Wie entstanden die Alpen
Kartei Details
Karten | 11 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Naturkunde |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 13.10.2025 / 13.10.2025 |
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Kurzer Entstehungsablauf der Alpen?
Kurzer Entstehungsablauf
Vor etwa 250–200 Mio. Jahren (Trias / Beginn Jura): Zwischen den Kontinenten Europa und Afrika lag das Tethys-Meer. Meeresablagerungen, wie Kalk, Sand und Schlamm, sammelten sich in diesem Meer. bund-naturschutz.de+3geologie.li+3Geologische Datenbank+3
Vor ca. 135 Mio. Jahren (späte Jura / frühe Kreide): Erste Faltung, Beginn der Kompression – die ozeanischen Bereiche werden eingeengt, Meeresboden wird unter Schichten geschoben. geologie.li+3s9e29540325ca081c.jimcontent.com+3diercke.de+3
Vor etwa 50–30 Mio. Jahren (im Paläogen, später im Tertiär): Die große Kollision zwischen Afrika und Europa erreicht ihren Höhepunkt. Jetzt wird der Meeresboden stark gefaltet, überkippt, übereinandergeschoben und angehoben – die Alpen beginnen sich als Hochgebirge zu formen. Geologische Datenbank+3bund-naturschutz.de+3s9e29540325ca081c.jimcontent.com+3
Bis heute: Hebung und Formung gehen weiter, Erosion (Wasser, Eis, Wetter) formt das Gebirge. Ebenso wirken Kräfte aus dem Erdinneren weiter
Was weisst du über das Tethys Meer?
1. Nach Pangäa: Öffnung des Tethys-Meeres
Vor etwa 250 Mio. Jahren (Ende Perm, Anfang Trias) begann der Superkontinent Pangäa auseinanderzubrechen.
Dabei lösten sich zwei grosse Platten:
die Afrikanische Platte im Süden
die Eurasische Platte im Norden
Zwischen ihnen öffnete sich ein Meer – das Tethys-Meer.
→ In diesem Meer lagerten sich über Millionen Jahre Kalk, Ton, Sand und Schlamm ab.
→ Diese Ablagerungen wurden später zu Sedimentgesteinen (z. B. Kalkstein, Mergel, Tonstein).
Wie ging die Plattenkollission vor sich?
2. Plattenkollision und Überschiebung
Ab etwa 100–80 Mio. Jahren begann sich die Afrikanische Platte wieder nach Norden zu bewegen.
Der ozeanische Teil der Tethys-Platte wurde unter die eurasische Platte geschoben (Subduktion).
Der Meeresboden und die Ablagerungen wurden zusammengedrückt, gefaltet und übereinandergeschoben.
So entsteht eine Überschiebung:
Wenn sich Gesteinsschichten nicht mehr plastisch verformen können, brechen sie und schieben sich übereinander.
Ganze „Paketberge“ aus Gestein werden über viele Kilometer auf jüngere Schichten geschoben.
Dadurch entstanden riesige Deckenstapel, z. B.:
Helvetische Decken (Schweizer Mittelland, Säntisgebiet)
Penninische Decken (Wallis, Gotthard, Lepontinische Alpen)
Ostalpine Decken (Engadin, Tirol, Graubünden)
Diese Decken liegen heute wie Schuppen übereinander, und das erklärt, warum Gesteine aus völlig unterschiedlichen Ursprüngen nebeneinander vorkommen.
Wo findet man welche Gesteinsarten?
3. Gesteinsarten und ihre Verteilung
Je nach geologischer Geschichte findest du in den Alpen ganz verschiedene Gesteine:
Ort / ZoneTypische GesteineWie sie entstanden sind
Nordalpen (Helvetikum)Kalkstein, Dolomit, MergelFrüher Meeresablagerungen im Tethys-Meer (Sedimentgesteine)
Zentralalpen (Penninikum / Lepontinikum)Gneis, Glimmerschiefer, GranitDurch Druck und Hitze umgewandelte ältere Gesteine (Metamorphite)
Südalpen (Ostalpin)Kalk, Dolomit, Schiefer, teilweise VulkaniteMischung aus Sedimentgestein und umgewandeltem Gestein, durch Überschiebung hochgehoben
Jura / VoralpenKalkstein, MergelJüngere Ablagerungen, die durch Druck leicht gefaltet wurden
Was folgt wärend und nach der Gebirgsbildung?
4. Nach der Gebirgsbildung – Erosion und Formung
Nach der Hebung (ab ca. 30 Mio. Jahren) begann Erosion: Flüsse, Regen und später Gletscher formten Täler, Kare und Gipfel.
Während der Eiszeiten (z. B. vor 20 000 Jahren) schnitten die Gletscher die typischen U-Täler (z. B. Lauterbrunnental, Engadin).
Heute tragen Flüsse und Frost weiter Gestein ab – die Alpen werden also gleichzeitig gehoben und abgetragen.
Was ist bei der Gebirgsbildung der Archimedischer Auftrieb?
Was bei der Alpenbildung passiert
Während der Kollision von Afrika und Europa:
werden Gesteinsmassen zusammengeschoben,
gefaltet und übereinandergeschoben,
die Kruste wird dicker – teilweise bis über 70 km (normal sind 30–40 km).
→ Diese Verdickung bedeutet:
Die Oberfläche steigt an (Gebirgsbildung – das sichtbare Hochgebirge).
Gleichzeitig „taucht“ die Wurzel des Gebirges tiefer in den Mantel ein,
um das Gleichgewicht zu halten (wie der Eisberg unter Wasser).
Die Kruste schwimmt auf dem Mantel (Isostasie)
Mehr Gewicht → tiefer eintauchen,
Weniger Gewicht (z. B. durch Eisschmelze oder Erosion) → Auftrieb und Hebung
Die Eurasische Platte wird in den Mantelgedrück und schmilzt. Dadurch verliert sie an Masse und taucht auf --> das Gebirge wächst in die Höhe!
Wie enstand die Rigi und was ist am Vitznauerstock anders? 1
Entstehung der Molasse (das „Material der Rigi“)
Während der Alpenbildung (vor etwa 30–20 Mio. Jahren) waren die Alpen schon stark emporgehoben.
Flüsse transportierten Schutt, Sand, Ton und Geröll aus den neu entstandenen Hochalpen nach Norden – ins sogenannte Molassebecken (das heutige Mittelland und die Voralpen).
Dort lagerten sich diese Sedimente in Schichten ab – in Flüssen, Deltas und Seen.
Mit der Zeit wurden diese Ablagerungen zugedeckt, zusammengedrückt und durch den Druck des darüberliegenden Materials verfestigt →
daraus entstanden Sandstein, Mergel und Nagelfluh (verbackener Schotter).
Diese Verfestigung nennt man Diagenese – sie geschah ohne Gebirgsdruck, nur durch Gewicht und chemische Prozesse im Untergrund.
Spätere Deformation: Die Rigi wurde doch nochmals gedrückt!
Als die Alpen weiter nach Norden „wuchsen“, schob sich die Alpenfront allmählich in das Molassebecken hinein.
Das führte dazu, dass auch die Molasseschichten am Alpenrand leicht gefaltet und übereinandergeschoben wurden.
→ Diese Zone nennt man Subalpine Molasse.
Und genau dazu gehört die Rigi!
Das bedeutet:
Die Molasse wurde zuerst abgelagert (als „Abfallprodukt“ der Alpen).
Später wurde sie an der Alpenfront angehoben, zusammengeschoben und leicht verfaltet.
Dabei entstanden sanfte Schuppenstrukturen (nicht so extrem wie in den Zentralalpen, aber sichtbar in den Rigi-Schichten).
Änlich enstand auch der Jura. Dieser wurde auch in einer späteren Phase "aus gestauchter Molasse und Kalkablagerung aus dem Tethys" gebildet.
s.a. nachfolgende Karte
Wie enstand die Rigi und was ist am Vitznauerstock anders? 2
Grundsätzlich: Rigi = Molasse, Vitznauerstock = Decke darüber
Die Rigi ist, wie du sagst, aus Molasse (Nagelfluh, Sandstein, Mergel) aufgebaut.
Der Vitznauerstock dagegen gehört nicht mehr zur Molasse selbst,
sondern zu einer Decke aus Kalkgestein, die bei der Alpenfaltung nach Norden über die Molasse geschoben wurde.
Man nennt solche Überschiebungen Deckenstrukturen.
Der Vitznauerstock ist also eine Art „Fetzen“ oder „Schuppe“ dieser Decken, die über der Rigi liegt.
2. Zusammensetzung des Vitznauerstocks
Der Vitznauerstock besteht tatsächlich vorwiegend aus Kalkstein und Dolomit,
also Meeresablagerungen aus der Kreide- und Jura-Zeit (viel älter als die Molasse).Diese Gesteine wurden ursprünglich im Tethys-Meer gebildet – lange bevor die Alpen entstanden sind.
Während der Alpenbildung wurden sie zusammengeschoben, übereinandergeschoben und auf die Molasse aufgeschoben.
Darum findest du:
unten (z. B. an der Rigi Nordseite): Molasse, jung (Tertiär, ~25 Mio. Jahre)
darüber (Vitznauerstock): Kalkgestein, alt (Jura/Kreide, ~100–150 Mio. Jahre)
3. Wie kam der Kalk dorthin?
Das passierte während der letzten grossen Alpenfaltungsphase (vor etwa 20–10 Mio. Jahren):
Die Alpen drückten von Süden her weiter nach Norden.
Dabei wurden Gesteinspakete aus Kalk und Dolomit über die Molasse geschoben.
So entstand die Vitznau-Decke (Teil der Subalpinen Decken).
Diese liegt heute über den Molasseschichten der Rigi.
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