e8 - Menschen mit Beeinträchtigung im Alter begleiten
FaBe MmB, spezifische Berufskunde
FaBe MmB, spezifische Berufskunde
Set of flashcards Details
Flashcards | 22 |
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Language | Deutsch |
Category | Social |
Level | Vocational School |
Created / Updated | 01.10.2025 / 01.10.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20251001_e8_menschen_mit_beeintraechtigung_im_alter_begleiten
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Beschreibe den Alterungsprozess.
- Schäden oder Fehler, zu welchen es in Geweben und Zellen immer wieder kommt, können im alter weniger gut repariert werden.
- Gewebearten, die aus Zellen bestehen, die sich ständig erneuern müssen, altern, weil die Erneuerung langsamer vorangeht und folglich die Leistungsfähigkeit verschiedener Organe abnimmt.
- Im Hirn sterben mehr Zellen ab als nachgebildet werden. Informationen werden weniger schnell weitergeleitet.
- Die Haare werden weiss, auf der Haut bilden sich Altersflecken und Falten, die Bandscheiben schrumpfen, die Knorpel in den Gelenken werden abgenutzt etc.
- Das Sichtfeld wird kleiner, die Seh- und Hörfähigkeit nimmt ab.
Welche Entwicklungsaufgaben nach Havighurst stellen sich im Alter?
- Anpassung an veränderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
- Erhalt der Lebensqualität
- Erhalt einer grösstmöglichen Autonomie
- Finden einer neuen sozialen Identität
- Vertiefung von alten und Aufbau von neuen sozialen Beziehungen
- Auseinandersetzung mit Sterben und Tod
Beschreibe einige Chancen und Herausforderungen des Alterns für beeinträchtigte Personen.
Austritt aus dem Arbeitsleben
+ neue Freiräume erkunden, mehr Ruhe finden, weniger Übergänge bewältigen müssen
- Verlust von Beziehungen, weniger Handlungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, weniger soziale Teilhabe, ev. vermindertes Selbstwertgefühl
Generativität bzw. Kontakte zur jüngeren Generation
+ junge Betreuungspersonen ermöglichen generative Kontakte
- oft kaum Kontakt zu jüngeren Menschen ausserhalb der Institution, keine Möglichkeiten z.B. ehrenamtliche Tätigkeiten im Sozialraum auszuüben
Erhalt der Lebensqualität
+ Betreuung bereits organisiert, Person wird professionell begleitet, Angebote für alte Menschen mit Behinderung
- Altersgebrechen kommen zur Beeinträchtigung hinzu, adäquate medizinische Behandlung finden
Erhalt einer grösstmöglichen Autonomie
+ Empowerment und personenzentrierte Betreuung, Verankerung des Rechts auf Autonomie in der BRK
- mehr Unterstützung nötig, Pflege und Aktivierung für Betreuungspersonen eine fachliche und emotionale Herausforderung, Selbstkonzept verändert sich mit dem Grad der Unterstützungsbedürftigkeit, Gefahr der erlernten Hilflosigkeit
Auseinandersetzung mit Sterben und Tod
+ Betreuung bis ans Lebensende in der Institution, Thema Sterben und Tod wird besprochen, Palliativpflege in den Heimen für Menschen mit Behinderung
- ev. kann die beeinträchtigte Person den Tod kognitiv nicht verstehen → diffuse Ängste, Betreuungspersonen überfordert
Beschreibe den normalen Alterungsprozess des Gehirns.
Die Nervenzellen verändern sich, die Gehirnmasse nimmt leicht ab, wodurch auch die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses und die Geschwindigkeit der Informationsberarbeitung abnimmt. Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit sinken.
Was kann bei alten Menschen den Verlust der Leistungsfähigkeit des Gehirns zusätzlich verstärken?
Eine Unterfunktion der Schilddrüse oder eine mangelnde Durchblutung des Gehirns können den Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit jedoch zusätzlich verstärken. Zudem können Medikamente oder Alkohol Nervenzellen im Gehirn schädigen oder gar zerstören.
Nenne verschiedene mögliche Krankheiten, die zu Funktionsstörungen des Gehirns führen.
- Hirntumore
- Alkohol- und Drogensucht
- Hirnentzündung
- Stoffwechselerkrankungen
- sehr hoher oder sehr niedriger Blutdruck
- Hirnschläge
- Demenzen
Welches sind die häufigsten Demenzformen?
Alzheimerdemenz und vaskuläre Demenz
Wodurch entsteht eine Alzheimerdemenz?
Bei Alzheimer gehen Nervenzellen in der Hirnrinde verloren. Die genauen Ursachen sind noch nicht geklärt.
Was ist die Ursache von vaskulären Demenzen?
Bei vaskulären Demenzen kommt es in Folge von Durchblutungsstörungen des Gehirns zu einem Absterben von Nervenzellen. Vom Ausmass der Durchblutungsstörung ist es abhängig, wie ausgeprägt die Demenz ist.
Risikofaktoren sind u.a. Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), ein hoher Cholesterinspiegel (Blutfettwerte), Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen.
Zähle mindestens 5 Symptome von Demenz auf.
- Vergessligkeit und Verwirrung
- fehlende Orientierung (zeitlich und räumlich, später auch personal und situativ)
- Wortfindungsstörungen
- vermindertes Urteilsvermögen
- Schwierigkeiten mit alltäglichen Aufgaben
- Probleme den Überblick zu behalten
- Stimmungsschwankungen
- Rückzug in eine eigene Welt
- Verlegen von Dingen
Was ist Validation?
Validation ist eine Kommunikationsform, bei welcher es darum geht, die Bedürfnisse der demenzkranken Person zu verstehen und zu spiegeln, ohne zu korrigieren oder zu werten.
Welche Ziele verfolgt die Validation?
- Wiederherstellung des Selbstwertgefühls
- Reduktion von Stress
- Lösen der ungelösten Konflikte aus der Vergangenheit
- Reduktion chemischer und physikalischer Zwangsmittel
- Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikation
- Verhinderung eines Rückzugs in das Vegetieren
Erläutere vier Grundsätze der Validation nach Naomi Feil.
- Alle Menschen sind einzigartig und müssen als Individuen behandelt werden.
- Es gibt einen Grund für das Verhalten von verwirrten, alten Menschen.
- Sehr alte Menschen kann man nicht dazu zwingen, ihr Verhalten zu ändern. Ein Mensch verändert sein Verhalten nur, wenn er es will.
- Sehr alte Menschen muss man akzeptieren, ohne sie zu beurteilen.
- Wenn das Kurzzeitgedächtnis nachlässt, versuchen ältere Erwachsene, ihr Leben wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, indem sie auf frühere Erinnerungen zurückgreifen.
- Schmerzende Gefühle, die ausgedrückt, anerkannt und von einer vertrauten Pflegeperson validiert werden, werden schwächer. Wenn man sie ignoriert und unterdrückt, werden sie stärker.
Wie heissen die vier Phasen der Demenz bei N. Feil?
- mangelhafte Orientierung
- Zeitverwirrtheit
- sich wiederholende Bewegungen
- vegetieren
Welche nonverbalen Techniken sollte man nach N. Feil bei demenzkranken Personen einsetzen?
- allgemeine Berührungen wie Hand geben
- respektvollen Abstand wahren
- tiefer Blickkontakt
- Musik, Singen
- spiegeln
Noemi Feil hat das Modell der psychosozialen Entwicklung von E. Erikson um eine Phase am Schluss des Lebens erweitert. Wie nennt sie diese Phase und warum nennt sie diese Phase so?
Verarbeiten versus Vegetieren
N. Feil sagt, alte Menschen würden versuchen ungelöste Konflikte in dieser Phase noch zu lösen, um in Ruhe sterben zu können. Wenn dies nicht gelinge, würden sie sich zurückziehen in de Zustand des Vegetierens.
Worum geht es bei der palliative Care?
Palliative Care umfasst die Betreuung und Behandlung von Menschen in der letzten Daseinsphase und von Menschen mit unheilbaren und chronisch fortschreitenden Krankheiten. Der Schwerpunkt der Aktivität liegt in der Zeit, in der die Heilung der Krankheit als nicht mehr möglich erachtet wird. Bewohner/innen wird eine ihrer Situation angepasste optimale Lebensqualität bis zum Lebensende gewährleistet. Palliative Care beugt Leiden und Komplikationen vor. Sie schliesst medizinische Behandlungen, pflegerische Interventionen sowie psychologisch, soziale und spirituelle Unterstützung mit ein.
Stirbt eine Person nicht durch einen Unfall oder das plötzlich eintretende Versagen der Vitalfunktionen ist Sterben ein längerer Prozess. Welche Symptome können den nahenden Tod ankündigen?
Appetitlosigkeit
- Schmerzunempfindlichkeit
- verlangsamte Stoffwechselprozesse und Körperfunktionen
- schlechtere Durchblutung
- schneller, flache oder unregelmässige Atmung
- nachlassende Kräfte
- Veränderung des Bewusstseins
Den klinischen Tod erkennt man am Herzstillstand. Wie stellt man diesen fest?
- Es ist kein Puls mehr feststellbar. → Atem- und Herzstillstand
- maximal erweiterte Pupillen, keine Reaktion auf Licht
- Zyanose (bläuliche Verfärbung der Haut oder Schleimhäute)
Erkläre, was mit "Individualtod" und "biologischem Tod" gemeint ist.
Der Individualtod tritt früher ein als der biologische.
- Individualtod = Leben ohne Bewusstsein bzw. psychischer Tod
- biologischer Tod = Erlöschen aller Körperfunktionen
Zähle Massnahmen auf, die du als FaBe unter Umständen nach dem Tod einer betreuten Person ergreifen musst.
- Todeszeitpunkt festhalten, auch die Veränderung der Vitalzeichen vor Todeseintritt
- Arzt benachrichtigen, der den Tod und die Todesursache feststellen und den Totenschein ausfüllen muss
- Benachrichtigung der Angehörigen oder nahestehenden Personen
- Augen der toten Person schliessen, ev. feuchte Tupfer auf die Lider legen
- Lagerungshilfen wegräumen
- Katheter, Sonden, Verbandsmaterialien usw. entfernen
- ev. Schmuck, Perücken, Prothesen u. Ä. entfernen
- Mund schliessen bzw. Unterkiefer des Toten abstützen
- Arme seitlich an den Körper legen oder vor der Brust kreuzen
- Die Person flach lagern
- Die Person waschen und frisch kleiden (nach Wunsch der Person selbst oder deren Angehörigen)
- Raum kühl halten
Zähle die fünf Phasen der Trauer nach Kübler Ross auf.
- Verleugnung
- Wut
- Verhandlung
- Depression
- Akzeptanz
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