Sozi ab 11
Ab 11
Ab 11
Kartei Details
Karten | 26 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 31.07.2025 / 01.08.2025 |
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Common goods dilemma
Commons-dilemma (Hardin, 1968):
• Definition: „Ein soziales Dilemma, bei dem jeder auf einen Vorrat an Gemeinschaftsgütern zugreift, der sich bei moderatem Zugriff selbst regeneriert, bei Überstrapazierung jedoch erschöpft“ (Aronson et al., 2008)
• Beispiele: Fischfang, Abholzung des Regenwaldes
Wichtige soziale Dilemmata (n-Personen GD):
Wichtige soziale Dilemmata (n-Personen GD):
• Public-goods-dilemma:
• Definition: „Ein soziales Dilemma, bei dem Individuen zu
einem gemeinsamen Topf beitragen müssen, um
öffentliche Güter zu erhalten“ (Aronson et al., 2008)
• Beispiele: ÖPNV & Schwarzfahren, “Kaffeekassen”
• Commons-dilemma (Hardin, 1968):
• Definition: „Ein soziales Dilemma, bei dem jeder auf
einen Vorrat an Gemeinschaftsgütern zugreift, der sich
bei moderatem Zugriff selbst regeneriert, bei
Überstrapazierung jedoch erschöpft“ (Aronson et al.,
2008)
• Beispiele: Fischfang, Abholzung des Regenwaldes
Soziale Dilemmate: Strukturelle Maßnahmen
• Zugang zur Ressource begrenzen (Menge, Anzahl)
• Management durch Einzelpersonen
• Vorteil des Einzelnen an Gruppenerfolg knüpfen
• Kommunikation zw. Teilnehmern erhöhen
• Kooperative Gruppennormen zugänglich machen
Das Gefangenendilemma
• Gefangenendilemma (GD; Luce & Raiffa, 1957) = soziales Spiel, das als Modell für Konflikte verwendet wird
• Im GD wäre der gemeinsame Nutzen bei Kooperation am größten
• Typischer Befund:
• beide „gestehen“
• dadurch suboptimaler Nutzen
• Hauptproblem: mangelndesVertrauen
Faktoren, die Kooperation
verringern:
Bedrohung
• Verluste
• Ärger
• Handeln als Gruppe
• Große Gruppen
• Viel Kommunikation in Eigengruppe
Wenig Kommunikation. Mit fremdgruppe
Anony
Faktoren, die Koopearation steigern:
• Freundschaftl. Beziehung
• Wiederholte Interaktion
• Kollektivistische Kultur
• Handeln als Individuum
• Soziale Identifikation mitGruppe, die handelt
• Tit-for-tat (+1) Strategie
Bedrohung und Kooperation
Beispielstudie Deutsch und Krauss (1960):
• Fiktives Spiel: Lastwagenunternehmer können kooperieren oder sich behindern
Fragestellung:
• Wie wirkt sich Bedrohungsmöglichk. auf Kooperation aus?
UV: Bedrohung
• Kein Tor
• Ein Tor
• Zwei Tore
AV: Spielerfolg
• Beobachtung: Möglichkeit zur wechselseitigen Bedrohung verschlechtert Spielergebnis
• Interpretation: Bedrohung führt zu Vertrauensverlust und „irrationalem“Konkurrenzverhalten
Tit-for-tat und Kooperation
• Stark untersuchte Strategie bei GD (Axelrod, 1984)
• Tit-for-tat (TFT) = „wie du mir, so ich dir“
• Man erwidert konsistent vorige Spielzüge des Mitspielers
• Fördert Kooperation
• Führt oft zu besten Ergebnissen (verglichen mit anderen Strategien)
Vermutete Gründe für Wirksamkeit (Axelrod, 1984):
• Nett (fängt nie mit Nicht-Kooperation an)
• Vergebend (wenn Partner sich bessert, dann auch die Strategie)
• Vergeltend (und so motivierend zur Kooperation)
• Klar (weil sehr einfach)
Tit-for-tat und Kooperation
Studie Kuhlman und Marshello (1975)
Studie Kuhlman und Marshello (1975)
• Fragestellung: Wie wirkt TFT in Interaktion mit
Kooperationstraits?
• N = 125
• „UV“ 1: Voreinstellung der Vpn (zuvor ermittelt):
• Individualismus: Eigener Nutzen steht im Vordergrund
• Wettbewerb: Vorteil ggü. Mitspieler steht im Vordergrund
• Kooperation: Gemeinsamer Nutzen steht im Vordergrund
• UV 2: Strategie des Mitspielers in einem GD (30 Durchgänge):
• 100% TFT (erster Zug Kooperation)
• 100% Kooperation
• 100% Nicht-Kooperation
• Beobachtung: Insgesamt am meisten Kooperation bei TFT; TFT „wirkt“ amstärksten bei Individualisten
• Interpretation: TFT fördert Vertrauen und Kooperation
Probleme mit TFT
TFT kann zu negativeren Ergebnissen führen...
• automatische Eskalation nach erster Nicht-Kooperation (Echo-Effekt)
• besonders bei „verrauschter“ Kommunikation gefährlich Womöglich überlegene Strategie: Großzügege
TFT Varianten, z.B.:
• TFT+1 (gibt immer ein wenig mehr als Partner; Van Lange et al., 2002)
• Nice and Forgiving (maximale Kooperation bis 80% Kooperation bei Partner; schnelleRückkehr wenn wieder über 80%)
Aggression
"Human Aggression is any behavior directed toward another
individual that is carried out with the proximate (immediate)
intent to cause harm. In addition, the perpetrator must believe
that the behavior will harm the target, and that the target is
motivated to avoid the behavior.
"Violence is aggression that has extreme harm as its goal"
Anderson & Bushman, 2002.
Instrumentelle Aggression:
Aggressives Verhalten, das als
Mittel zum Zweck ausgeführt
wird, ein bestimmtes Ziel zu
erreichen
Feindselige Aggression:
Aggressives Verhalten, das durch
das Bedürfnis motiviert ist, Ärger
und feindselige Gefühle
auszudrücken
Aggressionsarten
„Physical aggression involves harming others with body
parts or weapons (e.g., hitting, kicking, stabbing, or
shooting them).“
„Verbal aggression involves harming others with words
(e.g., yelling, screaming, swearing, name calling).“
„ Relational aggression (also called social aggression) is
defined as intentionally harming another person’s social
relationships, feelings of acceptance by others, or inclusion
within a group.“
„With direct aggression, the victim is physically present.
With indirect aggression, the victim is physically absent.“
Feindselige Attributionsverzerrung (hostile attribution bias):
• „Tendenz, einer Person, die einen Schaden verursacht hat,
eine feindselige Absicht zu unterstellen, obwohl unklar ist,
ob der Schaden aus Versehen oder absichtlich herbeigeführt
wurde“ (Krahe, 2007)
• Zusammenhang zu aggr. Verhalten und Trait-Aggressivität
(Dill et al., 1997).
• Längsschnittliche Vorhersage von Aggression möglich (Burks
et al., 1999)
• Angriffspunkt vieler Anti-Aggressionstrainings (z.B. Hudley
et al., 1993)
• Klein Tuente et al. (2019): kleiner bis mittlerer Effekt in 25
Studien
Feindselige Attributionen
Studie Dodge et al. (1990)
• N = 128 männliche Jugendliche aus einem Hochsicherheitsgefängnis
• Material: Kurze Filme, in denen einem Protagonisten Negatives
zustößt, allerdings mit unklarer Intention des Täters
• AV: Vpn sollen Intention angeben.
• Weitere Maße:
• Revised Behavior Problem Checklist (RBPC; Quay & Peterson,
1987). Conners Teacher Rating Scale (CTRS; Conners, 1969).
Daraus Subskalen:
• Conduct disorder (Verhaltensstörung)
• Socialized vs. Undersocialized aggression (sozial angepasste
Aggression)
• Reactive vs. proactive aggression (provozierte vs.
unprovozierte Aggression)
• Art der Strafe / des Vergehens
• Kontrollvariablen
• r(HAB, Verhaltensstörung) = .24
• r(HAB, reaktive Aggression) = .25
• r(HAB, Anzahl gewalttätiger Verbrechen) = .20
à Keine bedeutsamen Beziehungen zu nicht-sozialen
Verhaltensstörungen und Verbrechen
à Weitgehend unabhängig von SES
Soziale Beziehungen: Ein Geflecht
K
Soziale Beziehungen: Ostrazismus und Aggression
• Beispielstudie Warburton et al. (2006)
• Beispielstudie Warburton et al. (2006)
• Fragestellung: Erhöht Ausgrenzung Aggression aufgrund von
Kontrollmotivation?
• Ablauf:
1. Vpn (Studierende) nehmen angeblich an Geschmacksexperiment teil
2. Verbündete initiieren ein Wurfspiel
3. Echte Vp erhalten viele (Inklusion) oder wenige (Ausgrenzung) „Würfe
4. Echte Vpn hören lautes Geräusch und können dessen Start kontrollieren
oder nicht
5. Echte Vpn können Chili-Saucen-Menge bestimmen
• UVN: Ausgrenzung vs. Inklusion; Kontrollherstellung vs.
nicht
• AV: Aggression (Menge Chili Sauce)
Beobachtung: Ausgegrenzte applizieren mehr
Chilisause, aber nur, wenn sie keine Kontrolle über
Lärm hatten.
Interpretation: Ausgrenzung erzeugt
Kontrollbedürfnis, Aggression als Möglichkeit,
dieses zu befriedigen
Hilfeverhalten
Bezieht sich auf Handlungen, die die Absicht
verfolgen, die Situation des Hilfeempfängers zu verbessern
Prosoziales Verhalten
Bezieht sich auf Hilfeverhalten, das
nicht durch berufliche Verpflichtungen motiviert ist und das
nicht von einer Organisation ... ausgeführt wird“
Altruistisches Verhalten:
Bezieht sich auf prosoziales
Verhalten, dessen oberstes Ziel darin besteht, einer anderen
Person zu nützen“
Effekt der Anzahl“ (auch
Bystander-Effect)
„In Gruppen von Zuschauern verringert sich die Wahrschein-
lichkeit, dass jemand in einer Notsituation einschreitet. Je
größer die Anzahl der Zuschauer, desto geringer wird die
Wahrscheinlichkeit sein, dass einer der Zuschauer interveniert
und hilft“
Effekt der Anzahl
Klassisches Experiment von Darley & Latane (1968):
• Fragestellung: Wie wirkt sich die Anwesenheit anderer Personen auf Hilfeleistung aus?
• Aufbau:
§ Angeblich Diskussionsrunde
§ Andere Person über Sprechanlage hörbar
§ Andere Person sagt, sie leide unter Epilepsie
§ Andere Person erleidet augenscheinlich Anfall
• UV: Anzahl der weiteren Teilnehmer (1, 2, 5)
• AV: Zeit, bis Person interveniert; % der Personen, die intervenieren
Effekt der Anzahl
Metaanalyse Fischer et al. (2011) Und Effektstärke
Metaanalyse Fischer et al. (2011):
• 7700 Vpn / 105 Studien
• Effektstärkemaß Hedges g
• Ähnlich zu d, allerdings Korrektur in Schätzung der
Streuung
• Vorzeichen negativ: mehr Personen, weniger HilfeGesamteffekt: g = -.35
= Untersuchung verschiedener Moderatoren
Wesentliche Moderatoren: Schwächerer / umgekehrter
Bystander-Effekt bei...
• Notfällen durch Angriffe
• anwesenden Tätern
• drohender Verletzung des Helfenden
• Bystandern, die aktiv werden
• Bystandern, die einem bekannt sind
Ursachen für bystander Effekt
• Verantwortungsdiffusion: „Warum soll ich helfen, eine der anderen Personen könnte ja auch eingreifen“
• Pluralistische Ignoranz: „Wenn niemand eingreift, dann wird es wohl nicht so schlimm sein“
• Bewertungsangst: „Womöglich mache ich etwas falsch undblamiere mich“
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