Palliative Care Prüfung
Fragen zu Palliative Care (Prüfungsvorbereitung
Fragen zu Palliative Care (Prüfungsvorbereitung
Kartei Details
Karten | 113 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 17.07.2025 / 24.07.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250717_palliative_care_pruefung
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Was ist der Wirkmechanismus von Tamoxifen (Antiöstrogen)?
Tamoxifen bindet an Östrogenrezeptoren → blockiert die Wirkung von Östrogen → Hemmung von Zellteilung und Tumorwachstum bei hormonabhängigen Tumoren (v. a. Mamma-Ca).
Was ist der Unterschied zwischen medikamentöser, operativer und Strahlenkastration?
Medikamentös (GnRH-Analoga): reversibel
Operativ (Ovarektomie/Orchiektomie): irreversibel
Strahlentherapie: lokal zerstörend, irreversibel
➡️ Alle führen zum Hormonentzug → ähnliches Wirkprinzip
Was ist das Ziel der zielgerichteten (Targeted) Therapie bei Krebs?
Gezielte Blockade von tumorspezifischen Strukturen oder Signalwegen, die das Wachstum, die Teilung oder das Überleben von Krebszellen ermöglichen – bei gleichzeitig geringerer Schädigung gesunder Zellen im Vergleich zu klassischen Zytostatika.
Welche Rolle spielen Rezeptoren bei der Zellteilung?
Rezeptoren auf der Zelloberfläche binden Wachstumsfaktoren, die Signalwege im Innern der Zelle aktivieren → Zellteilung wird ausgelöst.
➡️ Auch Tumorzellen nutzen dieses System zur unkontrollierten Proliferation.
Wie wirkt die erste Medikamentengruppe der Targeted Therapy?
Blockade der Rezeptoren:
Z. B. monoklonale Antikörper binden an Zelloberflächenrezeptoren → Wachstumsfaktor kann nicht mehr andocken → keine Signalweiterleitung → Zellteilung bleibt aus.
Wie wirkt die zweite Medikamentengruppe der Targeted Therapy?
Blockade der Wachstumsfaktoren:
Antikörper fangen die Wachstumsfaktoren selbst ab → sie gelangen gar nicht erst zur Zelle → keine Aktivierung des Rezeptors → kein Zellwachstum.
Was ist die dritte Wirkweise der Targeted Therapy?
Blockade der Tyrosinkinase (TKI):
Hemmer stören die intrazelluläre Signalübertragung nach Rezeptorbindung → Signal zur Zellteilung wird unterbrochen → Tumorwachstum wird gestoppt.
Worin unterscheidet sich die Targeted Therapy von der Chemotherapie?
Zielgerichtet vs. unspezifisch
Targeted Therapy greift gezielte Strukturen an (z. B. Rezeptoren, Signalproteine)
Chemotherapie greift alle teilenden Zellen an
➡️ → Targeted Therapy = besser verträglich, aber auch nur bei bestimmten Tumoren wirksam.
Was ist das zentrale Wirkprinzip der Immuntherapie in der Onkologie?
Immuntherapie aktiviert das körpereigene Immunsystem gegen Krebszellen.
→ Sie wirkt nicht direkt zytotoxisch, sondern löst die tumorbedingte Blockade von T-Zellen (z. B. durch Checkpoint-Inhibitoren).
Was sind Checkpoint-Inhibitoren?
Monoklonale Antikörper, die Immun-Checkpoints (z. B. PD-1, CTLA-4) blockieren → T-Zellen können Tumorzellen wieder erkennen und angreifen.
Warum können Autoimmunreaktionen auftreten?
Die Enthemmung des Immunsystems kann dazu führen, dass es auch gesundes Gewebe angreift → autoimmune Nebenwirkungen (z. B. Haut, Darm, Leber).
Welche typischen Nebenwirkungen treten bei Immuntherapie auf?
Fieber, Müdigkeit
Kolitis (→ Durchfälle)
Hautausschläge
Leberentzündung
➡️ Verzögertes Auftreten möglich, auch Monate nach Therapiebeginn oder -ende.
Warum ist die Pflege bei Immuntherapie besonders wichtig?
erkennen Nebenwirkungen früh
schulen Patient:innen zur Selbstbeobachtung
vermitteln zwischen Arztteam und Betroffenen
→ Frühes Handeln kann Leben retten.
Welche Tipps zur Selbstpflege sollten Patient:innen kennen?
Viel trinken, ausgewogen essen
Bewegung erhalten
Bonbons gegen Mundtrockenheit
Ventilator bei Luftnot
Hautschutz & milde Pflegeprodukte
→ Frühzeitig Symptome melden
Warum ist die Immuntherapie ein Meilenstein der Krebstherapie?
Weil sie das Immunsystem nachhaltig stärkt und gezielt Tumorzellen enttarnt, mit zum Teil langanhaltender Wirkung – aber auch mit komplexem Nebenwirkungsprofil.
Palliative Haltung
Autonomie Im Rahmen der Autonomie ist es wichtig, wahrhaftig mit dem Betroffenen umzugehen. Dies bedeutet, ihm ehrlich seine Fragen zu beantworten, aber auch sein «Nicht wissen wollen» in einer bestimmten Situation zu akzeptieren und ihn nicht zwanghaft
Was bedeutet die Krebsdiagnose für die meisten Betroffenen auf psychischer Ebene?
Eine existentielle Erschütterung, die das Anpassungsvermögen überfordert und eine krisenhafte Entwicklung auslöst. Es handelt sich meist um eine traumatische Krise – nicht vorhersehbar, plötzlich, mit stark eingeschränkten Bewältigungsmöglichkeiten.
Wie unterscheidet sich eine traumatische Krise von einer entwicklungsbedingten Krise?
Entwicklungsbedingte Krisen sind biografisch erwartbar (z.B. Pensionierung). Traumatische Krisen wie bei einer Krebsdiagnose sind plötzliche Ausnahmesituationen, treffen unvorbereitet und bedrohen das gesamte Selbstbild (körperlich, seelisch, sozial).
Warum gelten Tumorerkrankungen als typische Auslöser traumatischer Krisen?
Weil sie unerwartet die körperliche, seelische und soziale Existenz bedrohen, Fluchtmöglichkeiten einschränken und oft mit lebensbedrohlichen Konsequenzen verbunden sind.
Welche Faktoren beeinflussen das individuelle Erleben einer Krebsdiagnose besonders stark?
Lebensalter
Biografische Situation (z. B. Familienstand, berufliche Rolle)
Vorerfahrungen mit Krankheit
Persönlichkeitsstruktur und Coping-Kompetenz
Wie kann die gleiche Diagnose je nach Lebensphase unterschiedlich erlebt werden?
Jugendliche: Rückkehr in Abhängigkeit, Entwicklungsbruch
Beruflich Erfolgreiche: Identitäts- und Kontrollverlust
Ältere Menschen: Konfrontation mit Endlichkeit, ggf. mehr Akzeptanz
Welche Bedeutung hat die individuelle Situation für die Pflege?
Pflege muss sich an der konkreten Lebenslage und persönlichen Krisenbewältigung des Patienten orientieren. Nur so ist individuelle, bedürfnisorientierte Pflege möglich.
Was unterscheidet akute von chronischen Krisenverläufen bei Tumorpatienten?
Akute Krisen sind meist überwindbar und ermöglichen Neuorientierung. Bei Tumorpatienten – v. a. ohne Heilungschance – sind chronische Verläufe mit anhaltender psychischer Belastung typisch.
Wie geht es „geheilten“ Tumorpatienten oft langfristig psychisch?
Sie leben häufig mit dem Stigma „Krebs“, erleben ein dauerhaft erhöhtes Verletzlichkeitsempfinden, haben das Urvertrauen in ihren Körper verloren und kämpfen mit rezidivierenden Krankheitsängsten.
Die vier Phasen der Krise nach Cullberg
Mitteilung der Diabnose
1. Phase Schockphase
Ausnahmezustand, indem die Wirklichkeit kaum wahrgenommen werden kann: → eingeschränkte Merkfähigkeit beachten
2. Phase Reaktion
Die Reaktionsphase wird als besonders schmerzhaft erlebt. Hier erfolgt die Konfrontation mit der Realität und spiegelt die damit verbundenen Gefühle wider.
3. Phase Bearbeitungsphase: Bewältigung
Der Übergang zur nächsten Phase, der Bearbeitung ist sehr anfällig für Verzögerungen auf dem Weg zum inneren Gleichgewicht; z.B. kann es zu depressiven Erstarrungen (s.u. Typ 2) kommen, durch unüberwindbar erscheinende Verletzungen und Verluste.
4. Phase der Neuorientierung
Der innere Prozess ist ein trauernder Abschied. Das Ziel davon ist die Neuorientierung mit veränderten Zielvorstellungen und Sinnfindung. Auch angesichts lebensbedrohlicher Erkrankung ist eine Neuorientierung möglich. Falls Bearbeitung und Neuorientierung nicht gelingen, steigert sich die Krise bis hin zu depressiver Entwicklung
Interventionen in der Schockphase
Reaktionen und Intervention
Schock
Psychisch
- Katharsis (aufgestaute Emotionen auszuleben)
Sozial
- Nicht alleine lassen
Physisch
- Kurzfristig Medikation
Interventionen in der Reaktionsphase
Reaktionen und Intervention
Psychisch
- Dosierte Konfrontation
- Eigenaktivität fördern
- Informieren
Sozial
- Soziale Beziehungen stärken
- Selbsthilfe
Physisch
- Entspannungsübungen
Interventionen in der Bearbeitungsphase
Psychisch
- Krisensituation reflektieren
- Trauer über Verlust
- Begleiten
- Verbliebene und neue Möglichkeiten herausarbeiten
Sozial
- Sozialberatung
- Familienberatung
Psychisch
- Anschlussbehandlung
- Rehabilitation
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