Epsy VL Medien & Kinder
Fertig
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Set of flashcards Details
Flashcards | 18 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 08.07.2025 / 18.07.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250708_epsy_vl_medien_kinder
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Was sind Medien?
Medien sind durch Zeichensysteme binnenorganisierte externe Repräsentationssysteme (Ohler & Nieding, 2006)
Beispiele für externe Repräsentationssysteme (Höhlenmalerei, Schrift, Bilder, Fotografien...)
Erfassung von Mediennutzung in deutschland
Medienwirkungsforschung…
untersucht die Veränderung von Kognitionen und Verhaltensweisen aufgrund der Mediennutzung.
Klassische Fragestellungen
Aktive oder passive Verarbeitung?
- Ziehen formale Merkmale des Films (z. B. Schnittfrequenz) als solche automatisch und passiv die Aufmerksamkeit der Kinder an, ohne, dass das Kind etwas verstehen muss?
Zusammenhang Fernsehkonsum und Lese Rechtschreiberwerb
Einfluss von Filmen/Computerspielen mit aggressivem Inhalt auf Aggressionen
Einfluss von Bildungsprogrammen auf akademische Leistungen
Von ihr eigene:
- Mit welchem Medium lernen wir in welchem Alter besser?
Bisherige Befunde: Situationsmodell
Förderung von Medienkompetenz in Deutschlang: Wunschvorstellungen wie es sein soll
Medienbildung als fächerübergreifendes Bildungsziel in Lehr- und Bildungsplänen der Länder explizit ausgewiesen ist
Erwerb von Medienkompetenz eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Realität: Förderung medienkompetenz
In Kanada, Großbritannien und Australien ist die Vermittlung von Medienkompetenz Teil der obligatorischen schulischen Curricula
In Deutschland hingegen wird im Vergleich dazu Medienkompetenz auch in Schulen weit weniger und länderbezogen sehr unterschiedlich gefördert
Auswirkungen von fehlender Förderung von Medienkompetenz
- Internationalen Vergleichsstudie zu Computer und informationsbezogenen Kompetenzen (ICILS; Bos et al., 2014):
- Deutsche Achtklässler schnitten nur mittelmäßig abschnitten, während kanadische und australische Schüler nach der tschechischen Republik den zweiten und dritten Platz erreichten.
- 33,2% der Jugendlichen verfügte nur über sehr rudimentäre und basale computer- und informationsbezogene Kompetenzen (ICILS; Eickelmann et al., 2018)
Medienkompetenz
Vgl. zw. basalen und gehobenen Fertigkeiten (rudimentary/advanced skills; Potter, 1998)
Basale Fertigkeiten: in der Kindheit erworben, vor allem Verständnis medialer Zeichensysteme (Weidenmann, 2001; Beentjes, Koning, Huysmans, 2001)
Mediale Zeichenkompetenz: Teilkomponente von Medienkompetenz
Gehobene Fertigkeiten: Jugend- und Erwachsenenalter, vertieftes Verstehen von medialen Botschaften und die Fähigkeit, sich mit ihnen kritisch auseinander zu setzen
Repräsentationale Einsicht
Erwerb medialer Zeichenkompetenz beginnt, wenn Kinder verstehen, dass Dinge (externe Repräsentationen) für etwas anderes als sie selbst stehen (sog. „repräsentationale Einsicht“)
Repräsentationale Einsicht bei Bildern
9 Monate: Kinder berühren in Bildern dargestellte Objekte als wären sie real (z.B. versuchen Objekte „herauszuholen“ oder an der Fotographie einer Flasche zu trinken)
19 Monate: Kinder zeigen auf die abgebildeten Objekte, d.h. zeigen Verständnis für den Unterschied zwischen einem Bild als Objekt und seinem Status als Repräsentation
Repräsentationale Einsicht: Film
Kinder können Filme in ihrer repräsentationalen Eigenschaft bereits im gleichen Alter nutzen wie Bilder
- 9-Monate: explorieren Objekte im Film noch manuell (z.B. versuchen Objekte „herauszuholen)
- ab 15-Monate zeigen sie auf die dargestellten Objekte
- Ab 2 ½ Jahren: Verständnis, dass ein abgefilmter Raum einen echten Raum repräsentiert
- Ebenso ab 2 ½ Jahren: Verständnis, dass ein Bild einen echten Raum repräsentiert
- Im zweiten Lebensjahr können Kinder Handlungen imitieren, die mittels Video präsentiert werden
- Allerdings verbessern sich die Leistungen andere zu imitieren im 2. Lebensjahr und selbst noch mit 30 Monaten, wenn die zu imitierenden Handlungen tatsächlich zu sehen sind
Repräsentationale Einsicht in Bezug auf Film (und Bilder) entwickelt sich vor...
vor der Erkenntnis mit 3 Jahren, dass konkrete Objekte als Modelle fungieren können, die auf etwas anderes verweisen können (z.B. das Modell eines Raumes mit Miniaturmöbeln repräsentiert einen echten Raum
vor dem entsprechende Wissen über Schriftzeichen (noch 4-Jährige glauben, dass die Bedeutung geschriebener Worte von dem Kontext abhängt, in dem sie vorkommen)
Programmformate
Bereits 4-Jährige können zwischen Genres unterscheiden, z.B. Werbung von anderen Programmformaten
Anschließend Abgrenzung von Cartoons und Formaten wie der Sesam-Strasse
Dann Nachrichten, Kindershows und Erwachsenenshows voneinander abgegrenzt werden
Erst ab einem Alter von 7 bis 8 Jahren entwickelt sich z.B. ein Verständnis der persuasiven Intention von Werbung
Äußerst sich dann jedoch auch nur zunächst im Erkennen der Verkaufsabsicht des Werbetreibers (und nicht z.B. im Erkennen der (meist) negativen Diskrepanz zwischen dem Produkt in der Werbung und dem Produkt im alltäglichen Gebrauch)
Noch 3-Jährige geben an, dass ein auf Video gezeigtes Popkorn herausfällt oder ein abgefilmtes Pferd in den Raum läuft, wenn man den Bildschirm öffnet und umdreht
Studie zur Entwicklung medialer Zeichenkompetenz
Altersbereich: ab 4 Jahren
Betrachtet werden die Medien, die Kinder dieses Alters nutzen (Film, Comic, Landkarten, Alltagsymbole etc.)
Längsschnitt N = 192 Kinder, 6 Messzeitpunkte (halbjährig bis Ende 1. Klasse)
MZK-Test
Computer basierter Test
- Realitäts-Fiktions-Unterscheidung
- Dokumentarisch-fiktiv
- Genrediskrimination
- Continuity
- Relationen erkennen
- Emotionen
- Farbsymbolik
- Kartensymbolik
- Testitem: Computerkonventionen
Weiterhin erfasst:
- Intelligenz
- Akademische Vorläuferfertigkeiten
- Mediennnutzung
Ergebnisse:
Mediale Zeichenkompetenz ist ein stärkerer Prädiktor für akademische Vorläuferfertigkeiten als Intelligenz!
Medienkompetenz im Jugendalter
Mediale Zeichenkompetenz mündet in eine analytische, funktionale Stufe, die ein vertieftes Verstehen von, die kritische Auseinandersetzung mit sowie die eigene Produktion von medialen Botschaften umfasst
Allgemeines fazit zu MZK
MK ist ein eher stärkerer Prädiktor für die akademischen Fähigkeiten als Intelligenz und korreliert mit politischen Interesse und dem politischen Selbstkonzept
Korrespondiert mit den Befunden mit Vorschulkindern: Auch im Jugend- und Erwachsenenalter erweist sich MK als potentieller Schutz- bzw. Resilienzfaktor
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