Sozialpsychologie 2
FS25
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 117 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 16.06.2025 / 16.06.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20250616_sozialpsychologie_2
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Kooperation und Kompetition – Definition Konflikt
Ein Konflikt wird definiert als “zukunftswirksame Gegensätzlichkeit von Interessen, Zielen, Handlungen, Meinungen oder Werten” Priutt, 1998
Soziale Dilemmata
Definition Sozialer Dilemmata
Entscheidung zwischen einer Option, die das Eigeninteresse begünstigt und Wohlergehen des Kollektivs beeinträchtigt und einer Option, die das Wohlergehen des Kollektivs begünstigt und das Eigeninteresse beeinträchtigt. (Beispiel: Stau, Abfallentsorgung)
Eigenschaften Sozialer Dilemmata
- Individuum erzielt kurzfristig ein besseres Ergebnis beim nicht-kooperativen Verhalten.
- Im kollektiven Sinne ist es rational, sich für Kooperation zu entscheiden
Drei Arten von Sozialen Dilemmata
- Gefangenendilemma
- Ressourcendilemma
- Öffentliches Gut-Dilemma
Forschung zu Sozialen Dilemmata
–> Links in der Präsentation
Erklärung Gefangenendilemma
Unterschied zu den anderen sozialen Dilemmata:
a) Schaden betrifft nur eine Person
b) Keine Anonymität
c) Keine Verhaltenskontrolle möglich
–> YouTube Video in der Präsentation
Unterscheidung Ressourcendilemma und öffentliches Gut Dilemma
Ressourcendilemma: Konkurrenz um eine gemeinsame Ressource.
z.B. Weideland, Energie
–> Problem: Entnahme aus dem gemeinsamen Topf
Öffentliches Gut-Dilemma: Beitrag zu einer Ressource
z.B. Steuern bezahlen, Sauber machen in einer Wohngemeinschaft
–> Problem: Trittbrettfahrer
Forschungserkenntnisse zu Konfliktlösungsstrategien
Besonders einflussreiche Faktoren auf das Verhalten in sozialen Dilemma:
- Anreizstrukturen: Mittels Belohnung (resp. Bestrafung) kann kooperatives Verhalten gefördert werden
- Kommunikation: Möglichkeit zur Kommunikation fördert die Kooperation
- Verhalten anderer und Erwartungen: Kooperatives Verhalten anderer fördert Kooperation
- Individuelle Unterschiede: Kooperation ist eine individuelle Disposition
- Gruppengrösse: Mit steigender Gruppengrösse nimmt die Kooperation ab
Überblick Kooperation und Wettbewerb: Ultimatumspiel
Wie verteilen Sie 100 CHF zwischen sich selbst und einer anderen Person?
Fairness
Heuristik: Gleichverteilung als Fairness
Bei der Aufteilungsentscheidungen: In einem ersten Schritt gilt Gleichheitsprinzip; im zweiten Schritt werden Beiträge berücksichtigt. (siehe auch Thema Gerechtigkeit)
Die Heuristik führt weiter dazu, dass Gleichverteilung als Norm verstanden wird, Ungleichverteilung als Verletzung der Norm negativ bewertet wird.
> Empirischer Nachweis im Ultimatum-Spiel
Fairness: Ergebnisse aus dem Ultimatum-Spiel
Altruistische Bestrafung: Unfaire Angebote werden von Empfängern abgelehnt.
= Reduziert eigenen Gewinn, und verursacht Kosten bei anderen
- Faire Verteilungen haben einen Wert für die Teilnehmenden.
- Bestraft wird nicht die Aufteilung, sondern die Intention hinter der Aufteilung.
Aktuelle Forschung zu Fairness
–> Links in der Präsentation
Verhandlungsspiele
Eigenschaften von Verhandlungsspielen
Definition: Verhandlung ist eine Diskussion zwischen mindestens zwei Parteien mit dem Ziel, zu einer Einigung zu kommen.
Unterschied zu sozialem Dilemma.
- Kommunikation ist Bestandteil von Verhandlungen
- Beide Parteien müssen sich auf eine Lösung einigen
Forschungserkenntnisse zum Verhandeln
Strategien in Verhandlungen
- Zugeständnisse machen oder Nachgeben
Impliziert die Reduktion der ursprünglichen Forderung - Kämpfen und Durchsetzen
Versuche, die andere Partei zum Nachgeben zu bringen - Problemlösen
Verhaltensweisen zum Finden integrativer Lösungen
Üblicher Verhandlungsverlauf:
1: Nachgeben und Kämpfen; 2: Problemlösung
Theoretische Perspektiven
- Kooperations-/Kompetitionstheorie
- Soziale Motive
- Ziel-Erwartungshypothese
- Dual-Concern-Modell
- Kognitiver Ansatz
Soziale Motive
Dispositionelle Unterschiede
Situational hervorgerufene motivationale Orientierung
- Erwartung zukünftiger Interaktion
- Nicht-ökonomischer Bereich
- Gute Stimmung
Anwendungsgebiete der Sozialpsychologie (Auswahl)
1) Gesundheit
2) Politik
3) Personal und Führung
4) Nachhaltigkeit und Umweltschutz
5) Organisationen
6) Mobilität und Verkehrspsychologie
7) Marketing
8) Digitalisierung
9) Rechtsprechung
Definition Urteilsheuristiken
Urteilsheuristiken sind einfache „Faustregeln“, die auf leicht zu erhaltende Informationen angewendet werden und unter geringem Verarbeitungsaufwand ein hinreichend genaues Urteil erlauben.
- Leicht zu verarbeitende Informationen = heuristische Hinweisreize
- Kein perfekter Zusammenhang zwischen Hinweisreizen und Realität und tatsächlicher Ausprägung = Systematische Urteilsverzerrungen (Biases)
Verhaltensökonomie: Wertfunktion als Grundlage
Prospect-Theorie als Grundlage
- Auf Basis der Prospekt-Theorie von Kahneman & Tversky (1979) werden einige Besonderheiten der menschlichen Wahrnehmung und Entscheidung beschrieben und erläutert. Die Theorieentwicklung basiert auf der Beobachtung, dass das tatsächliche menschliche Verhalten von dem Verhalten, welches auf Basis eines rationalen Verhaltens erwartet würde, abweicht. Die Prospekt-Theorie ist in diesem Sinne das Gegenstück zur rationalen ökonomischen Entscheidungstheorie.
- Im Zentrum der Prospekt-Theorie steht die Wertfunktion. Die Wertfunktion stellt anhand der Gegenüberstellung von subjektivem Wert und objektivem Gewinn oder Verlust dar, wie Werte von Menschen wahrgenommen werden.
Framing: Wertfunktion
Beispiel Geld (Abnehmende Grenznutzen): Wenn man bereits 2 Millionen hat, sind 10 Tausend nicht so wichtig, aber wenn man 0 Franken hat, sind 10 Tausend sehr viel.
–> Wir beurteilen alles auf Basis eines Referenzpunktes (Framing)
–> Zudem wirken Verluste stärker als Gewinne = wenn man 10.– verliert, tut es sehr weh, aber wenn man 10.– wieder finden würde, würde es den Verlust nicht wegmachen (das negative Gefühl kann nicht aufgehoben werden) –> evolutionsbiologisch bedingt –> wir wollen Ding behalten, die wir haben
Framing: Prospect-Theorie und Wertfunktion
Erklärung Verlustaversion und Besitztumseffekt
- Menschen ist es unangenehmer etwas zu verlieren, als dass es angenehm ist, etwas zu gewinnen.
- Dieses Phänomen nennt sich Verlustaversion und lässt sich ebenfalls auf die Erkenntnisse der Prospekt-Theorie zurückführen.
- Verlustaversion führt zu Trägheit und dazu, dass Menschen Dinge behalten, die sie bereits besitzen. So zeigt sich die Verlustaversion u.a. im Besitztumseffekt. Menschen neigen dazu, Dinge, die sie bereits besitzen nur ungern wegzugeben.
Ein quasi-Besitz wird beispielsweise durch Default-Optionen in Bestellformularen erzeugt.
Verhaltensökonomie: Mental accounting
Erklärung
Mit mentaler Buchführung oder "mental Accounting" wird eine Gruppe von kognitiven Regeln bezeichnet, die Menschen anwenden, wenn sie ihre finanziellen Aktivitäten organisieren, bewerten und kontrollieren (R. H. Thaler, 1985).
Menschen benutzen mentale Buchführungssysteme um Übersicht über ihre finanziellen Aktivitäten zu erhalten und ihre Ausgaben unter Kontrolle zu behalten. Für die verschiedenen
Konten stehen unterschiedliche Budgets zur Verfügung. Aus Sicht des Marketings kann es beispielsweise sinnvoll sein, ein Produkt so zu positionieren, dass der Kauf des Produkts eher einem Konto zugeordnet wird, dem mehr Budget zugeordnet wird (z.B. Luxusgut versus Gewohnheitsgut).
Beispiel
- Sie wollen heute Abend ins Kino. Sie haben aber heute morgen die Eintrittskarte im Wert von 20 CHF verloren. Kaufen Sie sich nochmals ein Ticket? (Gruppe vorne)
- Sie wollen heute Abend ins Kino. Sie haben aber heute morgen 20 CHF verloren. Kaufen Sie sich ein Ticket? (Gruppe hinten)
–> Bei der 1. Gruppe ist es sehr viel unwahrscheinlicher, dass sie nochmals ein Ticket kaufen
–> wie Kategorisieren, so auch Einnahmen und Ausgaben = mentales Konto
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