Prüfungsfragen VWL/BWL

a) Es handelt sich um einen horizontalen Zusammenschluss, weil sich zwei Unternehmen derselben Branche zusammenschließen.

b) Die Folding-Wheels-GmbH behält ihre wirtschaftliche und rechtliche Selbstständigkeit. Das übernommene Unternehmen verliert seine wirtschaftliche und rechtliche Selbstständigkeit.

c) Für diesen Zusammenschluss spricht aus Sicht der Folding-Wheels-GmbH z.B.:

• Kundenkontakte des Partners können zum schnelleren Ausbau der eigenen Marktposition genutzt werden
• Es können durch größere Bestellmengen höheren Mengenrabatte im Einkauf erzielt werden
• Größere Produktionsmengen können die Stückmengen senken
• Durch einen einheitlichen Marktauftritt können Kosten (z.B. Akquisition, Verwaltung) eingespart werden

Gegen diesen Zusammenschluss spricht aus Sicht der Folding-Wheels-GmbH z.B.:

• Es entsteht in der Regel zusätzlicher Kapitalbedarf (Finanzierung der Übernahme durch Eigen- oder Fremdkapital)
• Zusätzliche Risiken (rechtliche Risiken, politische Risiken, Währungsrisiken) können zu Verlusten führen
• Die Integration des ausländischen Unternehmens mit unterschiedlicher Unternehmenskultur kann zusätzliche Kosten verursachen

a) Z.B.

• zu den Vorteilen einer solchen vertraglichen Bindung an einen leistungsfähigen Hersteller gehört die Erhöhung der Beschaffungssicherheit, sowohl hinsichtlich der Liefertreue als auch bezüglich der Qualität.
• Nachteilig könnte sein, dass die Folding-Wheels-GmbH sich damit in eine neue Abhänigkeit begibt.
• Es könnte vorkommen, dass der neue Lieferant später einmal höhere Preise verlangt als der Wettbewerb, sei es aufgrund seiner Marktmacht oder vor dem Hintergrund von Wechselkursänderungen.
• Es wäre auch denkbar, dass der Hersteller technologisch ggü. dem Marktstandard zurückfällt und dann ein Wechsel zu anderen Anbietern erschwert ist.

b) Z.B.:

Eine Preisabsprache mit anderen Anbietern würde wettbewerbsrechtlich als verbotenes Preis- bzw. Konditionenkartell eingeordnet werden und wäre insoweit unzulässig. Ein verbotenes Kartell liegt dann vor, wenn die Anbieter sich bezüglich der Preiserhöhungen absprechen, weil die Kunden damit benachteiligt werden.

c) Z.B.:

Ein gleichgerichtetes Verhalten der Anbieter (hier der Kreditinstitute) ist per se nicht unzulässig, sofern keine Preisabsprache mit anderen Anbietern stattfindet, sondern jeder Anbieter individuell ohne Absprache mit dem Wettbewerb versucht, seine erhöhten Refinanzierungskosten am Mark weiterzugeben. Dies gilt insbesondere, wenn sich die Kosten infolge der Zinserhöhungen der EZB nachweislich für alle Kreditinstitute skuzessive erhöht haben, wie dies bspw. im Zeitraum 2022/2023 der Fall war.

a) Ursachen des aktuellen allgemeinen Arbeitskräftemangels sind z.B.:

• Die Beschäftigten aus den geburtenstarken Jahrgängen gehen altersbedingt in Rente und scheiden aus dem Erwerbsleben aus
• Viele AN scheiden vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Erwerbsleben vorzeitig aus, da sie attraktive Regelungen wie z.B. Vorruhestand, Altersteilzeit, Rente insbes. für langfristig Versicherte in Anspruch nehmen können
• Die nachkommende Generation ist aufgrund der seit Längerem niedrigen Geburtenrate deutlich kleiner
• Junge Menschen treten deutlich später ins Erwerbsleben ein, da sie vermehrt längere Bildungszeiten in Anspruch nehmen (Abitur, Studium)

b) Maßnahmen der Abreitsmarktpolitik und wie sich diese auf die Folding-Wheels-GmbH positiv auswirken können, z.B.:

• Junge Menschen ohne Schulabschluss, die bisher für den Arbeitsmarkt wenig geeignet sind, werden durch ein Berufsvorbereitungsjahr aufgefangen und auf eine Ausbildung vorbereitet. Die Folding-Wheels-GmbH kann aus diesem Personenkries Auszubildende rekrutieren
• Allgemeinbildende Schulen bieten immer mehr Ganztagesplätze an, um Erziehungspersonen mit Kindern eine Teilnahme am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die Folding-Wheels-GmbH kann Eltern einstellen, sobald die Kinderbetreuung gesichert ist.
• Die Anerkennung im Ausland erzielter Berufsabschlüsse wird laufend verbessert. Zehn Jahre nach Einführung des Anerkennungsgesetzes wurde 2022 eine entsprechende Initiative gestartet. Die Folding-Wheels-GmbH kann so verstärkt auf Bewerber aus dem Kreis der Zugewanderten und Geflüchteten zugreifen.

b) Die Angebotskurve kann sich nach links verschoben haben, weil

• die Produktionskosten gestiegen sind, z.B. infolger einer Preiserhöhung bei Rohstoffen und Energie - ungünstig auch für die Folding-Wheels-GmbH
• die auf der Anbieterseite anfallenden Löhne, Steuern und sonstigen Betriebskosten gestiegen sind - ungünstig auch für die Folding-Wheels-GmbH
• die Produktionskapazitäten insgesamt sich der Vollauslastung nähern. Das kann günstig für die Folding-Wheels-GmbH sein, wenn dadurch höhere Preise durchgesetzt werden können und ungünstig für die Folding-Wheels-GmbH, wenn ihre Kapazitäten zuerst ausgeschöpft sind und Kunden weggeschickt werden müssen

b) Die Nachfragekurve kann sich nach rechts verschoben haben, weil

• die Konsumenten mehr Einkommen/mehr Netto zur Verfügung haben - günstig auch für die Folding-Wheels-GmbH
• das Produkt intensiv beworben wird oder als besonders nachhaltig im Trend liegt - günstig auch für die Folding-Wheels-GmbH
• der Staat zur Unterstützung der Verkehrswende den Käufern eines Elektrofahrrads eine Prämie zahlt - günstig auch für die Folding-Wheels-GmbH

a) Z.B.:

Grundsätzlich sind alle drei ESG-Kriterien für die Folding-Wheels-GmbH als Unternehmen relevant. Das Umweltkriterium (E) hat jedoch für einen Fahrradhersteller wie die Folding-Wheels-GmbH besondere Bedeutung: Die Förderung des Fahrradverkehrs zulasten anderer Verkehrsträger aus umweltpoltischen Gründen hat einen direkten Einfluss auf das Standing des Fahrradfahrens in der Gesellschaft, die Möglichkeiten der Verwendung des Fahrrades und damit die Kaufnachfrage nach Fahrrädern.

b) Verkehrspolitische Maßnahmen, mit denen der Autoverkehr zurückgedrängt bzw. der Fahrradverkehr gefördert werden könnte sind z.B.:

• Abbau/Verteuerung von KfZ-Parkplätzen in den Innenstädten
• verstärkte Einrichtung von sicheren Fahrradwegen
• kostenfreie Fahrradmitnahme in den öffentlichen Verkehrsmitteln
• Sperrung von Innenstadbereichen für den Autoverkehr, aber nicht für den Fahrradverkehr

c) Für die Folding-Wheels-GmbH kommt es nun darauf an, von diesem Trend durch entsprechende Marketingaktivitäten gezielt zu profitieren, z.B. durch:

• Plakataktionen, mit denen die Mitnahme eines zusammengeklappten Fahrrades im öffentlichen Verkehr (z.B. im ICE) populärer gemacht wird
• Verkaufsaktionen für Elektrofahrräder in Kooperation mit einer Supermarktkette, auf deren Kundenparkplätzen gleichzeitig Ladestationen für Elektrofahrräder bereitgestellt werden
• Kooperationen mit Unternehmen mit vielen Arbeitskräften: Die Folding-Wheels-GmbH stellt dem Unternehmen für das Personal eine Flotte von "Dienstfahrrädern" zur Verfügung
• Kooperationen mit Leasinggesellschaften, um Anreize für Kaufinteressenten zu schaffen, denen die Anschaffungskosten bei Einmalzahlung zu hoch sind

a) Folgende Einflussfaktoren können sich z.B. auf das Angebot auswirken:

• Anstieg der Produktionskosten, z.B. infolge einer Energiepreiserhöhung - verschiebt Angebotskurve nach oben; ungünstig für die anbietende Roadrunner-GmbH
• Senkung der auf Anbieterseite anfallenden Steuern - verschiebt Angebotskurve nach unten; günstig für die anbietende Roadrunner-GmbH
• Erreichung der Produktionskapazitäten am Gesamtmarkt -  verschiebt Angebotskurve nach oben und begrenzt sie in der mengenmäßigen Kapazitätsgrenze. Das kann günstig sein für die Roadrunner-GmbH, wenn sie für ihr eigenes Angebot höhere Preise durchsetzen kann und ungünstig sein, wenn ihre eigenen Kapazitäten zuerst ausgeschöpft sind und Kunden vom Wettbewerb bedient werden können. 

b) Folgende Einflussfaktoren können sich z.B. auf die Nachfrage auswirken:

• Höhere Investitionsbudgets bei den Kunden für Investitionen in neue Fahrzeuge - verschiebt Nachfragekurve nach rechts; günstig für die anbietende Roadrunner-GmbH
• Zunahme des LKW-Verkehrs, sodass generell mehr Fahrzeuge nachgefragt werden - verschiebt Nachfragekurve nach rechts; günstig für die anbietende Roadrunner-GmbH
• Verschärfung der Abgasbestimmungen für LKW: Das kann Nachfragekurve nach rechts verschieben und günstig für die Roadrunner-GmbH sein, wenn die Kunden ihren Fuhrpark erneuern müssen und kann die Nachfragekurve nach links verschieben und ungünstig sein für die Roadrunner-GmbH, wenn dadurch generell weniger Fahrzeuge verkauft werden.

a) Hauptursache der Personalknappheit in deutschen Unternehmen ist der demografische Wandel: Schon seit Jahren gehen geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand und aufgrund der niedrigen Geburtenrate wachsen deutlich kleinere Jahrgänge nach.

b) Positiv für die Roadrunner-GmbH ist, wenn die personelle Lücke durch zugewanderte Arbeitskräfte gefüllt werden kann, zumal diese Art der Unterstützung die Belegschaft enger zusammenschweißt.

Negativ ist für die Roadrunner-GmbH, dass für die Integration zugewanderter Arbeitskräfte zunächst einmal erhebliche Ressourcen gebunden werden.

c) Positiv für die Volkswirtschaft ist, dass jede neue Arbeitskraft Einkommen erzielt, Steuern/Sozialabgaben zahlt und Konsumausgaben tätigt. Die öffentlichen Kassen werden entlastet, die Integration erleichtert, die Wirtschaft wächst.

Negativ für die Volkswirtschaft ist, dass diese Personen häufig zunächst im Mindestlohnbereich eingesetzt werden, was auch die Lohnentwicklung der bisher Beschäftigten drückt.

a) Für das Geschäft der Roadrunner-GmbH wäre es z.B. negativ, wenn im Zuge der Verfolgung umweltpolitischer Ziele

• der LWK-Verkehr durch Fahrverbote/Parkverbote zurückgedrängt wird
• die LKW-Maut stark angehoben wird oder
• die Abgas- und Verbrauchsnormen weiter verschärt werden

b) Vorschläge, wie sich die Roadrunner-GmbH trotz dieser Entwicklung am Markt behaupten könnte sind z.B.:

• Die Roadrunner-GmbH könnte versuchen, sich zum "grünen Spezialanbieter für E-LKW" zu profilieren und auf dieses Segment spezialisieren
• Weiterhin wäre zu prüfen, neben dem reinen Fahrzeugverkauf weitere Services oder Teile der Wertschöpfungskette in ihr Produktportfolio aufzunehmen. Das könnten etwa Inspektionen/Werkstattleistungen/TÜV-Abnahmen sein oder die Errichtung eines Autohofs zwecks Tanken/Parken/Fahrerversorgung.

a) Folgende Ursachen können ein Unternehmen z.B. in die Insolvenz führen:

• Verfall von Vermögenswerten des Unternehmens, z.B. von Beteiligungen, Vorräten, Forderungen
• Illiquidität, z.B. Kündigung von Krediten durch die Hausbank, Unterschlagung
• Geschäftsstillstand, z.B. durch Pandemie, Hackerangriffe, Entzug behördlicher Genehmigungen
• negative Presse, z.B. Verfehlungen der GF, Gefahren durch die Produktnutzung
• hohe Verluste durch Wegfall eines wichtigen Kunden oder Lieferanten

b) Maßnahmen, um die Ergebnissituation der Roadrunner-GmbH zu verbessern sind z.B.:

• Überwälzung der gestiegenen Beschaffungskosten auf die Kunden, indem die Absatzpreise erhöht werden
• Durchführung von Rationalisierungsinvestitionen, um den Vertriebsaufwand nachhaltig zu reduzieren
• Aufnahme von LKWs von günstigeren Anbietern in das Sortiment, um eine höhere Gewinnmarge zu generieren
• Verlagerung des Vertriebs an einen Standort, an dem die Fixkosten sowie die steuerlichen Belastungen geringer sind

a) Motive/Gründe, warum das andere Unternehmen übernommen werden sollte sind z.B.:

• Erschließung neuer Märkte: Kundenkontakte des anderen Unternehmens können zum schnelleren Ausbau der Marktpräsenz genutzt werden
• Risikostreuung: wirtschaftliche Risiken in einem der beiden Länder (z.B. infolge einer Rezession) können durch Erfolge in dem anderen Land kompensiert werden
• Austausch und Transfer von Know-how: das übernommene Unternehmen verfügt über ein Alleinstellungsmerkmal (z.B. Know-how), das zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt werden kann
• Nutzung von Synergievorteilen bzw. Kostenvorteilen: Größere Mengen können die Stückkosten senken bzw. größere Bestellmengen ermöglichen größere Mengenrabatte

b) Risiken, die mit dieser Übernahme verbunden sein könnten, sind z.B.:

• Währungsrisiken durch Investition in einer fremden Währung (hier: polnische Zloty)
• Rechtliche Risiken, da unterschiedliche Rechtssysteme involviert sind
• Risiko, dass sich die MA des übernommenen Unternehmens nicht mit dem übernehmenden Unternehmen identifizieren und damit den wirtschaftlichen Erfolg behindern
• Finanzielles Risiko: Der Markterfolg tritt nicht ein und reduziert die Eigenkapitalrendite, zumal die Übernahme einen erhöhten Kapitaleinsatz bedingt
• Geopolitisches Risiko: Aufgrund von geopolitischen Spannungen in Osteuropa stellen sich die erwarteten Erfolge nicht ein

Der Stahlwerk OHG könnten z.B. folgende Maßnahmen helfen:

• Verbilligung der Energiekosten durch einen staatlichen Zuschuss: Der Anstieg der Energiekosten würde so für das Unternehmen abgemildert.
• Der Staat könnte Konjunkturprogramme auflegen, z.B. in Form von staatlichen Infrastrukturprojekten. Bei der Realisierung dieser Projekte würde auch Stahl benötigt, was die Nachfrage nach Stahl ankurbeln würde.
• Der Import von Stahl aus dem Ausland (jenseits der EU aus Drittstaaten) könnte durch Einfuhrbeschränkungen oder Zölle erschwert werden. Dies würde insbesondere billige Konkurrenzprodukte abwehren und die einheimischen Produzenten fördern.
• Durch steuerliche Erleichterungen für Investitionen von Unternehmen (bei denen unter anderem Stahl verbraucht wird) würden deren Investitionen steigen. Dies würde ebenfalls die Nachfrage fördern und den Stahlproduzenten helfen.

a) Im Falle einer unelastischen Reaktion (Preiselastizität der Nachfrage -0,33) fällt die Nachfrage nur um 1%, wenn der Preis um 3% steigt.
→ Man rechnet: 3* -0,33 = -1% 

Im Falle einer neutralen Reaktion (Preiselastizität der Nachfrage -1) fällt die Nachfrage um 3%, wenn der Preis um 3% steigt.

Im Falle einer elastischen Reaktion (Preiselastizität der Nachfrage -2) fällt die Nachfrage um 6% wenn der Preis um 3% steigt.

b) Stahl wird in der Wirtschaft vielfältig verwendet und nur sukzessive durch andere Stoffe (z.B. Aluminium) ersetzt. Daher ist die Preiselastizität von Stahl eher gering bis normal einzuschätzen.

Für eine nur vorübergehend hohe Inflationsrate spricht z.B.:

• Im Frühjahr 2022 war die Inflationsrate durch einen statistischen Basiseffekt verzerrt, denn im Vorjahr war die Nachfrage in vielen Wirtschaftsbereichen pandemiebedint aufgrund des Lockdowns gestört.
• Ebenfalls pandemiebedingt waren die Energie- und Rohstoffpreise im Vorjahr stark gefallen. Im Jahr 2022 wurde dieser Rückgang aufgeholt. Dieser einmalige Aufholeffekt hat die Inflationsrate ungewöhnlich hoch erscheinen lassen. 
• Aufgrund der Einschränkungen während der Pandemie haben viele Konsumenten finanzielle Reserven angespart und hatten konsumtiven Nachholbedarf. Daher konnten die Unternehmen in einzelnen Bereichen deutliche Preiserhöhungen durchsetzen. Dieser Effekt ist jedoch nicht als wiederkehrend anzusehen.
• Der Krieg in Osteuropa, dem ein wesentlicher Teil der Preissteigerungen geschuldet ist, wird sich voraussichtlich irgendwann beruhigen.

Für eine dauerhaft hohe Inflationsrate spricht z.B.:

• Aufgrund der jahrelangen sehr expansiven Geldpolitik der EZB war weiterhin viel Geld im Umlauf, um ein höheres Preisniveau zu alimentieren. Die EZB deutete an, sich der restriktiven Geldpolitik der Fed in den USA nur bedingt anschließen zu wollen. 
• Die geoplitischen Spannungen, welche infolge des Einmarschs Russlands in der Ukraine eskalierten, lassen wenig Hoffnung auf eine kurzfristige Beruhigung an der "Preisfront". Energie-/Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise sind weltweit stark steigend.
• Unternehmen mit entsprechender Preissetzungsmacht nutzen die Gelegenheit auch weiterhin, um ihre Gewinne zu steigern.
   

a) Kosmetische OPs sind - bis auf wenige Ausnahmesituationen - aus medizinischer Sicht nicht erforderlich und sehr hochwertige Dienstleistungen für eine entsprechend kaukräftige Kundschaft. Daher spricht konzeptionell nichts dagegen, wenn sich die Preise hierfür frei am Markt bilden.

b) In der beschriebenen Situation ist die Nachfrage durch die Zahl der Reisenden vorgegeben und nahezu preisunempfindlich. Die Menschen haben in der Situation keine Wahl. Hieraus ergibt sich ein annährend senkrechter Verlauf der Nachfragekurve.

c) Zunächst sollte der Preis die Selbstkosten/Herstellkosten des KH mindestens abdecken. Weitere mögliche Antworten:

• Das KH hätte auf die Selbstkosten/Herstellkosten einen angemessenen Gewinnzuschlag aufschlagen sollen, der aber - wegen der Sensibilität der Situation und da er keineswegs nur vermögende Kunden trifft - in einem vernünftigen Rahmen hätte bleiben müssen.
• Das KH hätte einen möglichst hohen Preis verlangen sollen, um seinen Gewinn zu optimieren. Eine Rücksicht auf soziale Belange der Kunden ist nicht erforderlich, da niemand zum Grenzübertritt gezwungen ist und ein Rückgang der Reisetätigkeit auch aus Pandemiesicht vorteilhaft wäre.
• Das KH hätte seine geografische Monopollage nicht ausnutzen dürfen und einen Preis verlangen sollen, der sich am dem Preisgefüge anderer (nicht an der Grenze liegender) Testzentren orientiert hätte.

a) Die Inflationsrate ergibt sich aus der Entwicklung des HVPI im Vergleich zur Basisperiode. Dabei wird ein Warenkorb, der die durchschnittlichen Verbrauchsgewohnheiten eines vorgegebenen Haushaltstyps abbildet, zusammengestellt und für einen bestimmten Zeitraum unverändert gelassen, um die Preisentwicklung messen zu können.

b) Schwachpunkte des Messverfahrens sind z.B.:

• Änderungen der Verbrauchsgewohnheiten werden ausgeblendet, da der Warnekorb bis zur nächsten Anpassung konstant bleibt.
• Qualitätsverbesserungen müssten aus den Preisänderungen herausgerechnet werden, um die reine Preisentwicklung messen zu können.
• Änderungen der Einkaufsgewohnheiten werden nicht berücksichtigt.

c) Die EZB strebt aus folgenden Gründen kein Inflationsziel von Null an:

• Würde das Ziel 0% lauten, müsste für jedes Land der Eurozone mit einer positiven Inflationsrate in einem anderen Land das Preisniveau sinken. Dies wäre mit einer Deflation verbunden, die aufgrund ihrer negativen Nebenwirkungen vermieden werden soll.
• Ein kleiner Preiserhöhungsspielraum schafft Fantasie für Wachstum von Preisen und Gewinnen und fördert so das Wirtschaftswachstum.
• Aufgrund der statistischen Ungenauigkeiten bei der Ermittlung der Inflationsrate wird beim Zielwert ein Puffer zur Deflation eingebaut.

c) Infolge der Pandemie ist die Inflationsrate in D. erheblich gesunken. Aufgrund der pandemiebedingten Rezession , der Einkommenseinbußen für viele Menschen sowie der allgemeinen Konsumeinschränkungen gab es gesamtwirtschaftlich keinen Spielraum für generelle Preisanhebungen. 

• Gütergruppe, die billiger geworden ist: Weltweit war in der Pandemie die Nachfrage und damit der Preis für Rohölprodukte (Heizöl, Benzin, Diesel) eingebrochen, was die Inflationsrate deutlich nach unten zog.
• Gütergruppe, die sich überdurchschnittlich verteuert hat: Überdurchschnittliche Preiserhöhungen gab es bei frischen Nahrungsmitteln, auch angesichts höherer Kosten in der Lieferkette sowie gestiegener Nachfrage der Konsumenten für Essenszubereitung in den eigenen vier Wänden.

Volkswirtschaftliche Vorteile, z.B.:

• Freizügigkeiter der AN ist von Vorteil, da die Arbeitskräfte sich dorhin orientieren können, wo der größte Bedarf besteht
• Das Zusammenwachsen zweier Volkswirtschaften über die Grenze fördert den wirtschaftlichen Austausch zum Vorteil beider Länder in allen Bereichen
• Die Unternehmen können aus den AN beider Länder die besten Talente auswählen

Volkswirtschaftliche Nachteile, z.B.:

• Die Annahme von Arbeit im Ausland bedeutet auch eine Verlängerung der Arbeitswege und belastet den Produktionsfaktor Arbeit
• Die längeren Anfahrtswege erhöhen das Verkehrsaufkommen und schaden damit der Umwelt
• Die Unternehmen in dem Land mit dem höheren Lohnniveau (hier: D.) nutzen den Einsatz der Grenzgänger, um das Lohnniveau zu drücken, was den hiesigen AN schadet