Wirtschaftsfachwirt IHK – Fachbegriffe & Definitionen
Dieser Lernkartenstapel enthält zentrale Fachbegriffe und Definitionen aus allen relevanten Themengebieten des Wirtschaftsfachwirts (IHK), wie z. B. Volks- und Betriebswirtschaft, Recht & Steuern, Unternehmensführung und Rechnungswesen.Die Karten eignen sich zur gezielten Wiederholung, zum Aufbau eines fundierten Fachwortschatzes und zur Vorbereitung auf die schriftliche und mündliche Prüfung.
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Kartei Details
Karten | 64 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 16.05.2025 / 13.06.2025 |
Weblink |
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Was versteht man unter einem Nachfrageüberhang?
Welche Auswirkungen hat er auf dem Markt?
Ein Nachfrageüberhang liegt vor, wenn mehr nachgefragt wird, als angeboten wird --> Nachfrage > Angebot
--> Der Preis liegt dabei unter dem Gleichgewichtspreis.
Folgen:
- Knappheit am Markt
- Preise steigen
- Anbieter erzielen höhere Gewinne
- Produktion wird ausgeweitet
- Wartezeiten oder Engpässe möglich
Viel Nachfrage, wenig Angebot --> der Preis steigt.
Was versteht man unter dem Marktgleichgewicht? Wie entsteht es?
Das Marktgleichgewicht ist der Punkt, an dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen. Der angebotene Preis sorgt dafür, dass genau so viel gekauft wird, wie angeboten wird.
Merkmale:
- Keine Überschüsse oder Engpässe
- Markt ist "geräumt"
- Anbieter und Nachfrager sind zufrieden
- Preis stabilisiert sich
Angebot = Nachfrage --> stabiler Preis, kein Überhang
Was ist der Gleichgewichtspreis und wie entsteht er?
Der Gleichgewichtspreis ist der Marktpreis, bei dem Angebotsmenge = Nachfragemenge ist.
Er entsteht dort wo sich Angebots- und Nachfragekurve schneiden.
Merkmale:
- Kein Angebotsüberhang
- Kein Nachfrageüberhang
- Preis ist stabil - kein Druck nach oben oder unten
Der Gleichgewichtspreis bringt Markt und Teilnehmer ins Gleichgewicht.
Was versteht man unter der Gleichgewichtsmenge?
Die Gleichgewichtsmenge ist die Menge, die zum Gleichgewichtspreis von den Anbietern verkauft und von den Nachfragern gekauft wird.
Merkmale:
- Markt ist "geräumt" - keine Überschüsse oder Engpässe
- Diese Menge sorgt für Stabilität auf dem Markt
- Entspricht dem Schnittpunkt zwischen Angebots- und Nachfragekurve
Die Gleichgewichtsmenge ist genau das, was zum Gleichgewichtspreis gehandelt wird - nicht mehr, nicht weniger.
Welche Funktionen erfüllt der Wettbewerb in der sozialen Marktwirtschaft?
Wettbewerb ist ein zentrales Steuerungsprinzip der sozialen Marktwirtschaft. Er erfüllt mehrere wichtige Funktionen:
- Allokationsfunktion - Ressourcen (z.B. Kapital, Arbeit) werden effizient eingesetzt
- Innovationsfunktion - Unternehmen entwickeln neue Produkte, Verfahren und Ideen
- Selektionsfunktion - Leistungsfähige Unternehmen setzen sich durch, schwächere scheiden aus
- Kontrollfunktion - Wettbewerb verhindert Machtmissbrauch durch Monopole
- Anreizfunktion - Unternehmen werden motiviert Kosten zu senken und Qualität zu verbessern
- Verteilungsfunktion - Wettbewerb trägt zu einer leistungsgerechten Verteilung von Einkommen bei
Wettbewerb lenkt, treibt an, sortiert aus und schützt den Markt.
Was versteht man unter dem Value Add (Wertschöpfung) in der Betriebswirtschaft? Wie wird er berechnet?
Value Add = betriebswirtschaftlicher Begriff für Wertschöpfung.
--> Zeigt den Mehrwert, den ein Unternehmen selbst durch seine Leistung schafft.
Berechnung (vereinfacht):
Value Add = Verkaufserlös - Vorleistungen (z.B. Material, Fremdleistungen)
Beispiel:
Verkaufspreis eines Produkts = 100 €
Eingesetzte Vorleistung = 40 €
Value Add = 60 €
Value And ist der Anteil am Produktwert, den das Unternehmen selbst schafft.
Was bedeudet die Allokationsfunktion des Wettbewerbs?
Wie wirkt sie in der sozialen Marktwirtschaft?
Die Allokationsfunktion beschreibt die lenkende Funktion des Wettbewerbs, bei der Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital, Boden) so verteilt werden, dass sie dort eingesetzt werden, wo sie den höchsten Nutzen bzw. Gewinn bringen.
Ziel:
Effizienter Einsatz knapper Ressourcen in der Volkswirtschaft --> keine Verschwendung
Merkmale:
- Ressourcenverteilung durch Marktmechanismus
- der Markt regelt wo, wie und in welchem Umfang produziert wird
- Staat greift nur lenkend oder korrigierend ein (z.B. Subventionen oder Steuern)
- Orientierung an Angebot und Nachfrage
- Kapital und Arbeit fließen in wirtschaftlich attraktive Bereiche
- Vermeidung von Fehlinvestitionen
- Fördert Effizienz und Wohlstand
Beispiel:
Ein Unternehmen investiert seine Mittel nicht in CD-Player, sondern in Streaming-Technologie, weil die Nachfrage dort höher ist und mehr Gewinn erwartet wird.
--> Kapital fließt in zukunftsfähige Branchen
Wettbewerb sorgt dafür, dass Kapital und Arbeit dorthin fließen, wo sie am meisten bewirken.
Was bedeudet die Verteilungsfunktion des Wettbewerbs in der sozialen Marktwirtschaft?
Die Verteilungsfunktion sorgt dafür, dass Einkommen und Vermögen entsprechend der individuellen Leistung verteilt werden.
--> Wer wirtschaftlich erfolgreich ist, erhält auch mehr Einkommen/Gewinn.
Merkmale:
- Leistungsprinzip - wer mehr leistet oder risiert, erhält mehr
- Belohnt Innovation, Fleiß und Risikobereitschaft
- Fördert Eigeninitiative und Produktivität
- Kann zu ungleicher Verteilung führen -> Staat kann sozial ausgleichen (z.B. Steuern, Transferleistungen)
Wettbewerb verteilt Einkommen nach Leistung - der Staat sorgt für sozialen Ausgleich.
Was versteht man unter der Kontrollfunktion des Wettbewerbs? Warum ist sie wichtig in der sozialen Marktwirtschaft?
Die Kontrollfunktion bedeudet, das Wettbewerb wirtschaftliche Macht begrenzt und Preis- sowie Leistungstransparenz schafft.
--> Kein Anbieter kann ohne Konkurrenz dauerhaft überhöhte Preise oder schlechte Qualität durchsetzen.
Merkmale:
- Verhindert Monopolmacht und Preisabsprachen
- sichert Verbraucherschutz und Marktfairness
- Zwingt Unternehmen zu Leistungsnachweisen
- Konkurrenz wirkt als "natürliche Kontrolle"
Wettbewerb kontrolliert - wer übertreibt, verliert Kunden.
Was bedeudet die Innovationsfunktion des Wettbewerbs?
Die Innovationsfunktion beschreibt, dass Wettbewerb, Unternehmen dazu anregt, neue Produkte, Verfahren und Geschäftsmodelle zu entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Merkmale:
- Fördert technischen Fortschritt
- Treibt Produkt und Prozessverbesserungen voran
- Erhöht Kundennutzen und Lebensstandard
- Erhält Wettbewerbsfähigkeit am Markt
Wettbewerb zwingt zur Erneuerung, wer stillsteht - fällt zurück.
Was versteht man unter Wirtschaftssubjekten?
Wirtschaftssubjekte sind alle handelnden Personen oder Institutionen, die wirtschaftliche Entscheidungen treffen und am Wirtschaftsgeschehen teilnehmen. Sie werden in folgende Gruppen unterteilt:
- Private Haushalte - Konsumenten, die Güter und Dienstleistungen nachfragen und Produktionsfaktoren (Arbeit) anbieten.
- Unternehmen (private Betriebe) - Produzieren Güter oder Dienstleistungen zur Gewinnerzielung und bieten diese auf Märkten an.
- Staat - Öffentliche Haushalte, die durch Steuern Einnahmen erzielen, öffentliche Güter bereitstellen und regulierend in das Wirtschaftsgeschehen eingreifen.
- Ausland - Alle wirtschaftlichen Beziehungen mit anderen Ländern (Exporte, Importe, Kapitalverkehr)
Die vier Hauptakteure in der Volkswirtschaft sind Haushalte, Unternehmen, Staat und Ausland.
Was versteht man unter Geldströmen in der Volkswirtschaftslehre?
Geldströme beschreiben den Fluss von Zahlungen zwischen den Wirtschaftssubjekten im Wirtschaftskreislauf. Sie stehen den Güterströmen gegenüber und zeigen, wer wem wofür Geld zahlt.
Beispiele für Geldströme:
- Haushalte --> Unternehmen - Bezahlung für Konsumgüter und Dienstleistungen
- Unternehmen --> Haushalte - Löhne, Gehälter, Mieten, Zinsen (für Produktionsfaktoren)
- Staat --> Haushalte/Unternehmen - Subventionen, Transferleistungen, Kindergeld, Fördermittel
- Haushalte/Unternehmen --> Staat - Steuern, Sozialabgaben
- Inland <--> Ausland - Exporteinnahmen, Importausgaben, Kapitaltransfers
Geldströme werden oft in Modellen, wie dem einfachen oder erweiterten Wirtschaftskreislauf dargestellt, um das Zusammenspiel der Wirtschaftsakteure zu veranschaulichen.
Was versteht man unter Güterströmen im Wirtschaftskreislauf?
Güterströme beschreiben den Fluss von Gütern und Dienstleistungen zwischen den Wirtschaftssubjekten. Sie verlaufen gegenläufig zu den Geldströmen.
Beispiele für Güterströme:
- Unternehmen --> Haushalte - Lieferung von Konsumgütern und Dienstleistungen
- Haushalte --> Unternehmen - Bereitstellung von Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital, Boden)
- Unternehmen <--> Unternehmen - Zwischenprodukte, Rohstoffe, Dienstleistungen im Produktionsprozess
- Staat --> Haushalte/Unternehmen - Öffentliche Güter (z.B. Bildung, Infrastruktur, Sicherheit)
- Inland <--> Ausland - Exporte (Güter ins Ausland), Importe (Güter aus dem Ausland)
Geld fließt in eine Richtung, Güter in die andere.
Güterströme zeigen was produziert und konsumiert wird.
Was versteht man unter dem Wirtschaftskreislauf?
Der Wirtschaftskreislauf beschreibt die Beziehungen zwischen den Wirtschaftssubjekten (Haushalte, Unternehmen, Staat, Ausland) durch den Austausch von Gütern, Dienstleistungen und Geld. Er zeigt, wie die Güter- und Geldströme in einer Volkswirtschaft miteinander verbunden sind.
Formen des Wirtschaftskreislauf:
Einfacher Wirtschaftskreislauf - nur Haushalte und Unternehmen (ohne Staat und Ausland)
- Haushalte bieten Arbeit (Produktionsfaktor), erhalten Einkommen
- Unternehmen produzieren Güter, verkaufen sie an Haushalte
Erweiterter Wirtschaftskreislauf - bezieht Staat und Ausland mit ein
- zeigt zusätzlich Steuern, Staatsausgaben, Exporte/Importe usw.
Ziel: Der Kreislauf verdeutlicht, wie Einkommen entsteht, verteilt wird und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückfließt.
Was versteht man unter dem vollständigen Wirtschaftskreislauf in einer offenen Volkswirtschaft
Der vollständige Wirtschaftskreislauf beschreibt das Zusammenspiel aller Wirtschaftssubjekte in einer offenen Volkswirtschaft - also inklusive Haushalten, Unternehmen, Staat, Banken (Finanzsektor) und dem Ausland.
Bestandteile:
Haushalte
- bieten Arbeit und Kapital, erhalten Einkommen, konsumieren Güter
- zahlen Steuern an den Staat, legen Ersparnisse bei Banken an
Unternehmen
- Produzieren Güter/Dienstleistungen, investieren, zahlen Löhne, erhalten Einnahmen
Staat
- Nimmt Steuern ein, zahlt Transferleistungen (z.B. Kindergeld), kauft Güter, erbringt öffentliche Leistungen
Banken/Finanzsektor
- Vermitteln zwischen Ersparnissen und Investitionen (Kredite, Zinsen)
Ausland
- Exporte = Einnahmen aus dem Ausland
- Importe = Ausgaben an das Ausland
- Kapitalflüsse - Investitionen, Kredite über Grenzen hinweg
Eine offene Volkswirtschaft hat wirtschaftliche Verflechtungen mit dem Ausland durch:
- Außenhandel (Exporte/Importe)
- Kapitalbewegungen (z.B. Auslandsinvestitionen)
- Leistungsbilanz & Außenbeitrag
Der vollständige Kreislauf zeigt, wie Einkommen entsteht, verteilt, verwendet, gespart und international ausgetauscht wird
Was versteht man unter dem Bruttoinlandsprodukt (BIP)?
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft produziert werden – abzüglich aller Vorleistungen.
Es dient als zentrale Kennzahl zur Messung der wirtschaftlichen Leistung eines Landes.
Das BIP Deutschlands stieg im letzten Jahr um 2%, was auf ein Wachstum der wirtschaftlichen Gesamtleistung hinweist.
Was bedeutet „Liquidität“?
Liquidität bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, seine fälligen Zahlungsverpflichtungen jederzeit fristgerecht und vollständig erfüllen zu können.
Sie ist ein zentrales Kriterium für die Zahlungsfähigkeit und damit für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens.
Was ist ein Polypol und welche Merkmale hat es?
Definition:
Ein Polypol ist eine Marktform mit vielen Anbietern und vielen Nachfragern. Kein einzelner Martktteilnehmer hat Marktmacht, um Preise oder Mengen signifikant zu beeinflussen.
Merkmale:
- Viele Anbieter und viele Nachfrager
- Homogene Güter (identische Produkte)
- Keine Marktmacht --> Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt
- Freier Marktzugang
- Hohe Markttransparenz (bei vollkommenem Markt)
- Keine räumliche, persönliche Präferenz
- Rationales Verhalten der Wirtschaftssubjekte
Beispiele:
- Agrarmarkt - Viele Bauern verkaufen homogenes Getreide zu globalen Marktpreisen
- Bäckereien - Viele Bäcker verkaufen ähnliche Backwaren. Unterschiede entstehen durch Standort oder Qualität, nicht durch Marktmacht.
- Wertpapierbörse - Viele Anleger (Nachfrager) handeln mit vielen Unternehmen (Anbietern). Preise bilden sich durch Transparenz und schnelle Reaktionen.
Vorteile:
- Wettbewerb führt zu effizienten Preisen
- Geringe Marktmacht - gerechtere Marktbedingungen
Nachteile:
- In der Realität selten vollständig vorhanden
- Geringe Produktdifferenzierung -> wenig Innovationsanreize
Was ist ein Angebotsoligopol und welche Merkmale hat es?
Definition:
Ein Angebotsoligopol ist eine Marktform, bei der wenige Anbieter auf viele Nachfrager treffen. Die Anbieter haben gewisse Marktmacht und können den Marktpreis beeinflussen.
Merkmale:
- Wenige Anbieter (z.B. 3-10)
- Viele Nachfrager
- Hohe gegenseitige Abhängigkeit der Anbieter
- Preisverhalten beeinflusst die Konkurrenz -> starkes strategisches Verhalten
- Gefahr von Preisabsprachen (Kartellbildung)
- Häufig intensiver Wettbewerb in Werbung & Service statt über Preis
Beispiele:
- Mobilfunkanbieter
- Mineralölkonzerne
- Flugzeugbau
- Autombobilindustrie
Vorteile:
- Anbieter können durch Kooperation stabile Preise sichern
- Kunden profitieren teilweise von Qualitäts- und Servicewettbewerb
Nachteile:
- Risiko von Wettbewerbsbeschränkungen (z.B. Preisabsprachen)
- Höhere Preise möglich wegen eingeschränktem Wettbewerb
Was ist ein Angebotsmonopol und welche Merkmale hat es?
Definition:
Ein Angebotsmonopol ist eine Marktform, bei der nur ein Anbieter auf viele Nachfrager triftt. Der Anbieter hat volle Marktmacht und kann den Preis weitgehend frei festlegen (Preisfixierer).
Merkmale:
- Nur ein Anbieter
- Viele Nachfrager
- Anbieter bestimmt Menge und Preis
- Kein Wettbewerb -> keine Alternative für Nachfrager
- Hohe Eintrittsbarrieren für andere Anbieter
- Gefahr von Marktmissbrauch (z.B. überhöhte Preise)
Beispiele:
- Staatliche Monopole (z.B. Trinkwasserversorgung in einer Region)
- Patente/technologische Alleinstellung (z.B. Medikamente)
- Infrastruktur (z.B. Deutsche Bahn im Fernverkehr)
Vorteile:
- Stabilität in Versorgung möglich
- Planbarkeit für Anbieter
- Forschung & Entwicklung durch Monopolgewinne finanzierbar
Nachteile:
- Keine Konkurrenz = geringe Innovationsanreize
- Höhere Preise, schlechtere Qualität möglich
- Abhängigkeit der Nachfrager
Was ist Konsumentenrente und wie entsteht sie?
Definition:
Die Konsumentenrente ist der Vorteil, den ein Käufer erzielt, weil er für ein Gut weniger bezahlt, als er bereit gewesen wäre zu zahlen.
Entstehung:
- Jeder Konsument hat eine individuelle Zahlungsbereitschaft
- Liegt der Marktpreis unter dieser Zahlungsbereitschaft, entsteht ein individueller Nutzengewinn
- Die Summe dieser Nutzengewinne alle Käufer = Konsumentenrente
Beispiel: Käufer würde 20€ zahlen, Marktpreis ist 12€ --> Konsumentenrente = 8€
Prüfungsrelevant IHK:
- Teil der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt
- Steigt, wenn der Marktpreis sinkt
- Zeigt den Nutzenvorteil für Nachfrager durch Marktmechanismen
Was ist Produzentenrente und wie entsteht sie?
Definition:
Die Produzentenrente ist der Vorteil für Anbieter, wenn sie ein Gut zu einem höheren Preis verkaufen, als sie mindestens verlangt hätten (z.B. ihre Produktionskosten).
Entstehung:
- Anbieter haben unterschiedliche Preisuntergrenzen (Kostenstruktur)
- Wenn der Marktpreis über den individuellen Mindestpreisen liegt, entsteht ein Gewinn über die Kosten hinaus.
- Diese Differenz = Produzentenrente
Beispiel: Ein Produzent wäre mit 6€ zufrieden, bekommt aber 10€ auf dem Markt --> Produzentenrente = 4€
Prüfungsrelevant IHK:
- Teil der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt
- Zeigt den Nutzengewinn für Anbieter
- Steigt, wenn der Marktpreis steigt
Was versteht man unter dem Marktgleichgewicht?
Definition:
Das Marktgleichgewicht ist der Punkt, an dem sich Angebot und Nachfrage genau entsprechen.
Merkmale:
- Gleichgewichtspreis: Preis, bei dem die angebotene Menge gleich der nachgefragten Menge ist.
- Gleichgewichtsmenge: Menge, die zum Gleichgewichtspreis gehandelt wird.
- Es gibt weder Überschussangebot noch Nachfragelücke
Bedeutung:
- Markt ist ausgeglichen und stabil
- Keine Tendenz für Preisänderungen
- Grundlage für effiziente Preisbildung in der Marktwirtschaft
Was ist eine Bilanz und wie ist sie aufgebaut? Welche Aussagekraft hat sie für das Unternehmen?
Definition:
Die Bilanz ist eine Gegenüberstellung von Vermögen (Aktiva) und Kapital (Passiva) zu einem bestimmten Stichtag. Sie ist Teil des Jahresabschlusses und zeigt die finanzielle Lage eines Unternehmens.
Aufbau der Bilanz:
Aktiva (Vermögenswerte)
- Anlagevermögen (z.B. Maschinen, Fuhrpark, Gebäude) - langfristige Güter
- Umlaufvermögen (z.B. Vorräte, Forderungen, Kasse, Bank) - kurzfristige Vermögensteile
- Rechnungsabgrenzungsposten (z.B. aktive latente Steuern oder geleistete Anzahlungen)
Passiva (Kapitalquellen)
- Eigenkapital (z.B. gezeichnetes Kapital, Gewinnrücklagen)
- Fremdkapital (z.B. Verbindlichkeiten (kurz-/langfristig), Darlehen, Rückstellungen)
- Rechnungsabgrenzungsposten (z.B. passive latente Steuern oder erhaltene Anzahlungen)
Bilanzgleichung:
Aktiva = Passiva (Mittelverwendung = Mittelherkunft)
Aussagekraft:
- Zeigt, wie ein Unternehmen finanziert ist (Eigen- vs. Fremdkapital)
- Gibt Auskunft über die Vermögensstruktur und Liquidität
- Basis für Kennzahlenanalyse (z.B. Eigenkapitalquote, Anlagendeckung)
Bilanzierungsgrundsätze:
- Vollständigkeit - Alle Vermögenswerte und Schulden müssen ausgewiesen werden.
- Einzelbewertung - Keine Saldierung von Aktiva und Passiva
- Stichtagprinzip - Nur Werte zum Bilanzstichtag
- Vorsichtsprinzip - Keine überhöhten Ansätze von Aktiva, keine untertriebenen Passiva
Merksatz:
Die Bilanz ist wie eine Waage: Aktiva = Passiva. Sie zeigt, wofür Mittel verwendet wurden (Aktiva) und woher sie stammen (Passiva).
Was besagt das Realisationsprinzip nach HGB und welche Bedeutung hat es für die Bilanzierung?
(Rechnungswesen)
Definition:
Das Realisationsprinzip ist ein zentraler Bestandteil der Grundsätze orgnungsgemäßer Buchführung (GoB) und im §252 Abs.1 Nr. 4 HGB geregelt.
Kernaussage:
Gewinne dürfen erst dann ausgewiesen werden, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind.
Realisierung bedeutet: Ein wirtschaftlicher Erfolg (z.B. durch Verkauf) muss abgeschlossen und sicher sein - typischerweise mit Lieferung und Abnahme der Ware/Dienstleistung.
Beispiel:
Ein Unternehmen erhält im Dezember einen Auftrag, liefert aber erst im Januar. --> Der Gewinn darf erst im Januar gebucht werden, nicht zum Zeitpunkt des Auftragseingangs.
Zweck:
- Verhindert eine zu frühe Gewinnausweisung
- Schützt Gläubiger und andere Bilanzadressaten vor unrealistischen Zahlen
- Sichert vorsichtige Bewertung - im Einklang mit dem Vorsichtsprinzip
Was besagt das Imparitätsprinzip nach HGB und wie wirkt es sich auf die Bilanz aus?
(Rechnungswesen)
Definition:
Das Imparitätsprinzip ist ein Teil des Vorsichtsprinzips und in §252 Abs.1 Nr. 4 HGB verankert.
Kernaussage:
Verluste und Risiken müssen bereits dann berücksichtigt werden, wenn sie am Abschlussstichtag erkennbar sind - auch wenn sie noch nicht realisiert sind.
- Gewinne --> erst bei Realisierung (Realisationsprinzip)
- Verluste --> schon bei drohendem Eintritt!
Beispiel:
Eine Forderung könnte ausfallen, da der Kunde insolvent wird. Es muss eine Wertberichtigung vorgenommen werden, auch wenn der Ausfall noch nicht sicher ist.
Zweck:
- Schutz der Gläubiger durch vorsichtige Bewertung
- Verhindert zu optimistische Darstellung der Vermögenslage
- Sichert das Prinzip der kaufmännischen Vorsicht
Merksatz:
Verluste vorhersehen, Gewinne abwarten.
Was ist eine Gewinn- und Verlustrechnung?
--> GuV
Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist ein Teil des Jahresabschlusses und zeigt, wie sich der Unternehmenserfolg (Gewinn oder Verlust) innerhalb eines Geschäftsjahres ergibt.
--> Sie stellt Aufwendungen und Erträge gegenüber, um den Periodenerfolg zu ermitteln.
Was versteht man unter Liquidität?
Liquidität bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen fälligen Zahlungsverpflichtungen jederzeit fristgerecht nachzukommen.
--> Ein Unternehmen ist liquide, wenn es genügend Zahlungsmittel (z.B. Kasse, Bankguthaben) hat, um seinen kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken.
Wichtig: Fehlende Liquidität = Zahlungsunfähigkeit = Insolvenzgefahr
Was sind Verbindlichkeiten in der Buchführung bzw. Bilanz?
Verbindlichkeiten sind rechtlich begründete, quantifizierbare Schulden eines Unternehmens gegenüber Dritten, die in der Zukunft zu einer Zahlung oder Sachleistung führen.
- Sie entstehen z.B. durch Lieferungen, Kredite oder Steuerschulden
- In der Bilanz stehen Sie auf der Passivseite
Quantifizierter = In Zahlen messbar oder genau bezifferbar.
Was versteht man unter dem Return on Investment (ROI)?
Der Return on Investment (ROI) misst den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens im Verhältnis zum eingesetzten Kapital.
--> Er zeigt, wie rentabel das investierte Kapital genutzt wurde. D.h. ein hoher ROI zeigt, dass ein Unternehmen sein Kapital effizient und rentabel einsetzt.
Wird in Prozent angegeben und dient der Unternehmensbewertung und Investitionsanalyse.
Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr einen ROI von 15%, was bedeutet, dass jeder investierte Euro 0,15€ Gewinn erwirtschaftete.
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