Urban Economics
Schmidheiny
Schmidheiny
Kartei Details
Karten | 22 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 07.05.2025 / 20.05.2025 |
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Was beinhaltet die Kapitalisierung?
- Mobilität
- Marktpreise/-mieten
Standortvorteile (z.B. Distanz zum Stadtzentrum) führen zu höheren Wohnpreisen bis kein Netto-Vorteil mehr besteht. Diese Kapitalisierung ist empirisch überaus erhärtet.
Beispiele für Kapitalisierungen
- Verkehrsanbindung: Tram, Bahn, Autobahn, Flugplatz, ...
- Natürliche Schönheit: See, Alpensicht, ...
- Kulturelle Schönheit: Altstadt, Jugendstilquartier, ...
- Umweltbelastung: Ruhe, Luftqualität, ...
- Kultur: Kinos, Konzertlokale, Oper, ...
- Konsummöglichkeiten: Läden, Restaurants, Cafés, ...
- Öffentliche Güter: Schulqualität, Parks, Strassen, ...
- Steuern
Wann spricht man vom räumlichen Gleichgewicht?
Im räumlichen Gleichgewicht (“spatial equilibrium") sind die Hauspreise so, dass kein Haushalt an einem anderen Ort der Stadt wohnen möchte. Wenn alle Haushalte gleich sind, sind die Haushalte überall genau gleich glücklich.
Was beinhaltet das institutionelle Umfeld?
- Mobilität der Haushalte (Haushalte können sich frei im Raum ansiedeln
- Marktmieten / Marktpreise (mehr Nachfrage, desto höhere Preise)
Welche Auswirkung haben Steuern auf die Haushaltskosten?
tiefe Steuern = hohe Haushaltskosten (z.B. Mieten)
hohe Steuern = tiefe Haushaltskosten (z.B. Mieten)
Wieso kriegt man im Zentrum weniger m2 als ein bisschen ausserhalb?
Preis im Zentrum ist teurer als in der Peripherie. Somit ist die Bereitschaft da um weniger zu zahlen als in der Peripherie.
Was ist das Nachfragegesetz?
Wenn der Preis eines Gutes relativ zum Preis von anderen dann fragen die Haushalte weniger von diesem Gut nach.
Was sind Immobilienentwickler?
- Bauen Wohnraum aus Kapital und Boden.
- Leihen sich Kapital bei einer Bank zu einem Zinssatz i.
- Mieten Boden bei Grundbesitzern (“landlords") zum Bodenpreis R.
- Vermieten den Wohnraum an Haushalte zum Mietpreis P . Maximieren ihren Gewinn.
- Können ohne Eintrittskosten (“entry costs") tätig werden. Es gibt ganz viele von Ihnen.
Was ist das Ertragsgesetz?
Die Stückkosten zur Produktion eines Gutes nehmen (ab einem gewissen Punkt) mit zunehmender Stückzahl zu (“decreasing returns to scale").
Was ist eine monozentrische Stadt? (monocentric city model)
Es ist ein ökonomisches Modell, das mathematisch formuliert und absichtlich sehr vereinfachend ist
Welche Grundannahmen gibt es in der monozentrischen Stadt?
- Haushalte sind mobil und rational (sie wohnen dort wo es ihnen am besten passt)
- Grundbesitzer (Landlords) und Immobilienentwickler (developers) maximieren ihren Gewinn
- Preise ergeben sich auf einem Markt
Welche Merkmale hat die Modell-Stadt?
- monozentrisch, alle arbeiten im Zentrum der Stadt (CBD)
- Das Transportsystem ist dicht. Alle Punkte der Stadt sind einfach zu erreichen. Nur die physische Distanz zum Zentrum r zählt.
- Alles Land kann gleich gut zum Bauen verwendet werden.
- Ausserhalb der Stadt wird das Land von Bauern bearbeitet
Was sind optimale Gebäudehöhen aus der Sicht des Immobilienentwickler?
- Die optimale Gebäudehöhe hängt nur von den Mietpreisen der Haushalte ab. Der Bodenpreis ist dafür nicht relevant.
- Der Entwickler baut so hoch, dass die Grenzkosten (monatliche Zinskosten für verwendetes Kapital) für das oberste Geschoss gleich den
Mieterträgen sind. An allen darunter liegenden Geschossen verdient er.
→ Im Zentrum mit seinen hohen Mietpreisen werden hohe Gebäude gebaut; am Stadtrand mit den tiefen Mietpreisen niedrige Gebäude.
Was ist aus der Sicht des Immobilienentwickler der Entwicklergewinn und Bodenpreise?
- Die Grenzkosten für das oberste Geschoss sind gleich den Mieterträgen sind. An allen darunter liegenden Geschossen verdient der Entwickler.
→ Der Gewinn vor Abzug des Bodenpreises nimmt mit zunehmenden Mietpreisen zu. Im Zentrum ist dieser Gewinn am höchsten.
- Der Bodenbesitzer gibt den Boden an den meistbietenden Entwickler.
⇒ Bodenpreis entspricht dem ganzen Gewinn des Entwicklers.
- Ausserhalb der Stadt pachten Bauern das Land zu einem ortsunabhängigen Preis. Beispiel: 1 CHF/m2.
Was ist das Gleichgewicht in einer geschlossenen Stadt?
- Im Modell der geschlossenen Stadt (“closed city") nehmen wir an, dass die Bevölkerung (N) der Stadt gegeben ist.
- In dieser Variante des Modells wird das Preisniveau durch den Wettbewerb von Entwicklern und Bauern am Stadtrand (rf ) bestimmt. Dort muss der Preis, den die Entwickler für Boden zu bezahlen bereit sind gleich dem Preis der Bauern sein.
- Der Stadtrand ergibt sich im Gleichgewicht so, dass gerade alle Haushalte innerhalb der Stadt Platz finden. Wegen der elastischen Wohnnachfrage und den optimierenden Entwicklern hängt der nötige Wohnraum in der Stadt nicht nur von der Bodenfläche, sondern
auch von den Mietpreisen ab. Der Stadtrand rf muss deshalb in einer numerischen Simulation vom Computer schnell bestimmt werden.
Was ist das Gleichgewicht in einer offenen Stadt?
- Im Modell der offenen Stadt (“open city") steht die Stadt im Wettbewerb mit vielen anderen Städten. Wir nehmen an, dass das Nutzenniveau durch diese anderen Städte bestimmt wird.
- Ist der Nutzen unserer Stadt zu tief (weil die Preise zu hoch sind) möchte niemand dort wohnen. Ist der Nutzen unserer Stadt zu hoch (weil die Preise zu tief sind) ziehen immer mehr Leute in die Stadt und die Preise steigen bis der Nutzen wieder in allen Städten gleich ist.
- Damit ist in dieser Variante des Modells der Mietpreis im Zentrum fixiert. Der Stadtrand und damit die Grösse der Stadt (Einwohnerzahl) ergeben sich im Gleichgewicht wiederum durch den Wettbewerb von Entwicklern und Bauern am Stadtrand (rf ).
Was sind die Folgen von Verkehrsubventionen? (geschlossene und offene Stadt)
Verbilligung des Verkehrs (privat oder öffentlich) führt zu einer Standortaufwertung der Peripherie.
Closed City: Preise fallen in der Stadt und steigen in der Peripherie / Mehr Menschen leben in der Peripherie
open City: Haushälte wandern aus anderen Städten zu / Preise steigen in der Peripherie / Bevölkerung und Landfläche wächst
Was sind die Folgen von Bau- und Zonenplanung?
Begrenzung von Bauhöhe, Flächenausnutzung, Grenzabständen, Freiflächen, Parks, Landwirtschaftsland, Wälder, etc. limitiert Wohnraum an attraktiven Lagen.
Closed City:
→ Mehr Haushalten müssen an unattraktiven Lagen leben
→ Preise werden im ganzen Stadtgebiet höher
→ Zersiedlung (ausser wenn Umland stark eingeschränkt)
Open City:
→ Abwanderung in andere Städte
Was sind die Folgen von Mietpreisregulierungen?
Closed City:
→ Preise fallen an regulierter Lage, Nutzen steigt dort
→ Benötigt Alternative Allokationsmechanismen (Zufall, Wartelisten, soziale Kriterien, ...)
→ Preise an allen anderen Lagen steigen, Nutzen fällt dort
→ Verstärkt das ursächliche Problem: erhöht Konsum von Wohnraum, reduziert Investitionstätigkeit
Open City:
→ Haushalte wandern in andere Städte
→ Einwohnerzahl sinkt
Was sind die Folgen der Meitpreisregulierungen in Bezug auf Wohnbaugenossenschaften (Städtischer Wohnungsbau)?
- Bei (sozialen) Wohnbaugenossenschaften Vermietung unter Marktpreisen wie bei Preisregulierung.
→ Genossenschaften können Überkonsum und Unterinvestition korrigieren (Wohnfläche begrenzen, ...)
- Zuteilungsmechanismen: Gute Beziehungen, Losverfahren, Bevorzugung von sozial Benachteiligten
→ Diskriminierung von weniger gut Vernetzten (Neuzuzügern, Junge) oder Mittelstandsfamilien (bei expliziter Bevorzugung von sozial Benachteiligten)
- Mechanismus, um die Ansässigen (ohne Wohneingentum) an den Gewinnen der Zuwanderung teilhaben zu lassen.
Was sind die Folgen der planerischen Massnahmen?
In das frei Spiel von Preisbildung und Wohnsitzwahl wird häufig aus guten Gründen eingegriffen. Diese (Markt-)Eingriffe erzielen jedoch meist unerwünschte Nebenwirkungen und können oft das Gegenteil bewirken. Diese indirekten Kosten müssen gegen den Nutzen
abgewägt werden.
Was erklärt das Grundmodell der Stadtökonomie? Und was zeigt es auf?
- Das sehr simplifizierende Grundmodell der Stadtökonomie kann die beobachtete räumliche Verteilung der Mietpreise, Bodenpreise, der Gebäudegrösse und der Bevölkerungsdichte gut erklären.
- Das Grundmodell der Stadtökonomie zeigt, dass Eingriffe aufgrund des räumlichen Gleichgewichts oft nicht (nur) dort Wirken wo sie erfolgen.
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