3PM04 Gesundheitsförderung: Chronisch Kranksein/ Recovery und Adhärent/ Abhängigkeit
ZAG Pflege HF 3. Semester (Psych.)
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 57 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Soins |
Niveau | Collège |
Crée / Actualisé | 04.05.2025 / 16.05.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20250504_3pm04_gesundheitsfoerderung_chronisch_kranksein
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Frage:
Welche der folgenden Aussagen entspricht NICHT der Logik des Health Belief Modells?
A. Ein Patient hört auf zu rauchen, weil sein Arzt ihm ein Medikament verschrieben hat.
B. Eine Patientin glaubt, dass sie keine HIV-Risiken hat, weil sie sportlich ist.
C. Ein junger Mann entscheidet sich für eine Therapie, weil er Symptome bemerkt hat und Angst vor Verschlechterung hat.
D. Eine Patientin nimmt Medikamente regelmässig ein, weil sie an die Wirksamkeit glaubt und Nebenwirkungen tolerierbar findet.
Richtige Antwort: A
Im HBM geht es primär um subjektive Überzeugungen. Dass jemand „nur wegen eines Rezepts“ handelt, ohne selbst Bedrohung oder Nutzen zu erkennen, passt nicht zum Modell.
Was ist die Grundannahme des Health Belief Modells?
Gesundheitsverhalten hängt davon ab, was eine Person über Gesundheit und Krankheit glaubt – nicht nur von objektiven Fakten.
Welche zwei Bedingungen müssen laut HBM gegeben sein, damit jemand gesundheitsförderlich handelt?
Die Person fühlt sich bedroht (subjektives Risiko + Schwere der Krankheit)
Die Person glaubt, dass die Handlung nützt und mehr Vorteile als Barrieren hat
Was bedeutet „wahrgenommene Empfänglichkeit“? Gib ein Beispiel.
Das ist die Einschätzung, wie wahrscheinlich man selbst betroffen sein könnte.
Beispiel: „Ich werde schon keinen HIV bekommen – ich bin ja nicht schwul.“
Was bedeutet „wahrgenommene Ernsthaftigkeit“? Gib ein Beispiel.
Wie gefährlich man eine Krankheit empfindet.
Beispiel: „HIV ist nicht mehr schlimm, das kann man ja behandeln.“
Was sind Handlungsauslöser (Cues to Action)? Nenne drei mögliche Beispiele.
Ein Ereignis, das zum Handeln motiviert.
Beispiele:
Kampagne zur Früherkennung
Symptome am eigenen Körper
Gespräch mit Arzt oder Angehörigen
Ein Patient sagt: „Mein Grossvater hat auch 2 Päckchen am Tag geraucht und wurde 90.“
Welche Komponente des Modells ist hier betroffen?
- Geringe wahrgenommene Empfänglichkeit
Wie kannst du mit dem HBM eine Gesprächsstrategie planen, wenn ein Patient nicht einsieht, dass er gefährdet ist?
Subjektive Theorien explorieren („Was denken Sie, warum Sie gesund bleiben?“)
Mit Fragen arbeiten statt Konfrontation
Mit „Change Talk“ an der Diskrepanz arbeiten (z. B. Widerspruch zwischen Ziel und Verhalten)
Wie kann das Health Belief Modell helfen, Patient*innen mit chronischer Krankheit zu begleiten?
Es hilft zu verstehen, welche Überzeugungen Gesundheitshandeln beeinflussen, und wo Empowerment, Selbstwirksamkeit und Motivation gestärkt werden müssen.
Beurteile jede der AUssagen, ob sie richtig oder falsch ist:
Das Erfassen von subjektiven Theorien begünstigt...
- dass es nicht zu einer Überforderung im Selbstmanagement des Patienten kommt.
- das Verständnis dafür, wie sich Patientinnen und Patienten ihre Krankheit erklären.
- das Verständnis für die Einflussfaktoren der Krankheitsbewältigung des Patienten
- einen Einblick zu bekommen über die Vorstellungswelt des Patienten.
- Falsch
- Richtig
- Richtig
- Richtig
Herr Oliger ist 55 Jahre alt und hat immer ein recht glückliches Leben geführt. Vor einiger Zeit ist ihm aufgefallen, dass er schon lange geschwollene Lymphknoten am Hals hat und er sich schon länger nicht fit fühlt. Der Arzt hat nach mehreren Untersuchungen die Diagnose Morbus Hodgkin gestellt. Er musste sich einer Kombinationstherapie, unter anderem einer starken Chemotherapie über einen längeren Zeitraum unterziehen. Aktuell versucht er, sich in der Rehabilitation wieder zu erholen und neuen Lebensmut zu fassen. Trotzdem bleibt die Angst vor einem Rezidiv, aber damit müsse er leben, sagt er.
Ausgehend vom Fallbeispiel, welche Phase nach Corbin und Strauss trifft aktuell am ehesten zu?
Definiere Compliance.
Definition Compliance
„Compliance ist das Ausmass, in dem das Verhalten von Patientinnen mit dem Verordnungsplan des Behandlers übereinstimmt.“
Charakteristisch für das Compliance-Modell ist, dass die Entscheidungshoheit alleinig auf der Behandlerseite liegt. Das Modell unterliegt einer paternalistischen Haltung.
Definiere Adhärenz.
Definition Adhärenz:
„Adhärenz bezeichnet die Einhaltung der gemeinsam von Patienten und Behandlungsteam gesetzten Therapieziele. Der Prozess ist grundsätzlich ergebnisoffen. Wichtiger als die Erreichung eines aus professioneller Sicht anzustrebenden Zieles ist neben einer vertrauensvollen Beziehung die Qualität der getroffenen Entscheidung durch die Nutzerin.“
Was sind Formen der Non-Compliance?
- Unter- Übermedikation
- Polymedikation
- Vorzeitiger Therapie Abbruch
- Weisskittel-Compliance (z.B. nur vor dem Zahnarztbesuch Zähne putzen)
- Arzneimittelferien (Pat. legen s/s verordnete Pausen ein)
- Erratische NC (weniger bewusst, Therapieziele werden mal mehr, mal weniger eingehalten)
- Intelligente NC (Pat. hat sich s/s z.B. informiert über NW)
WHO hat ein Modell mit 5 Dimensionen der Adhärenz herausgegeben. Wie heisser diese 5 Dimensionen und nenne Beispiele.
- Sozioökonomische Faktoren
- Alter
- Status
- Bildungsniveau
- Behandlungsteam und Gesundheitssystem
- Professionalität
- Beziehungsgestaltung
- Kommunikation
- Kooperation aller Akteure
- Patientenbezogene Faktoren
- Ressourcen und Wissen über Erkrankungen
- Einstellung
- Überzeugungen
- Erwartungen
- Therapiebezogene Faktoren
- Unerwünschte Nebenwirkungen
- Komplexität der Therapie
- Krankheitsbedingte Verfassung des Patienten
- Symptomschwere
- Stärke der Funktionseinschränkung
Welche Aussagen zum Modell Illness Trajectory nach Corbin und Strauss sind korrekt?
Was sind die 8 Stadien des Illness Trajectory Modell?
- Vor Erkrankung
- Auftreten der chronisches Erkrankung
- Kriese
- Akut
- Stabil
- Instabil
- Verfall
- Sterben
Was ist das Illness Trajectory Modell?
Das Illness Trajectory Modell beschreibt die Phasen und Herausforderungen chronischer Krankheiten und zeigt, wie Pflegeinterventionen entsprechend angepasst werden müssen.
Beschreibe die jeweiligen Phasen des Illness Trajectory Modell.
Vorphase (präklinische Phase)
Keine Symptome vorhanden, präventives Handeln möglich
Auftreten der chronischen Erkrankungs- Phase
Diagnose und Beginn der Krankheitsverlaufskurve und Pflegeverlauf
Akute Phase
Krankheit führt zu einer lebensbedrohlichen Situation
Kriesen- Phase
Krankenhausaufenthalte aufgrund von Komplikationen und Krankheitszustand
Stabile Phase
Kontrolle des Krankheitsverlaufs durch therapeutische und pflegerische Interventionen
Instabile Phase
Kontrolle des Krankheitsverlaufs durch therapeutische und pflegerische Interventionen ist vermindert
Zerfallssphase
Krankheit führt zu einer weiteren Verschlechterung des geistigen und körperlichen Zustands
Sterbephase
Zeitraum unmittelbar vor dem Tod
Was nützt uns das Illnes Trajectory Modell?
Nutzen der Krankheitsverlaufskurve:
- Krankheitskonzepte von Betroffenen und Pflegenden können konzeptualisiert werden.
- Die Auswirkungen der Krankheit und die Veränderungen im Leben werden visualisiert.
- Anforderungen und Bewältigungshandeln können dargestellt werden.
- Pflegen von Shared Decision- Making (Mitspracherecht der Pat. Probleme können ausgehandelt werden )
Benenne die drei Dimensionen des Krankheitsmanagment nach Corbin und Strauss und leite jeweilis Interventionen davon ab.
Emotionales Management:
- Bewältigung von Krisen
- Ungewissheit, Angst, Verlust, Trauer, Hoffnung
Medizinisches Management:
- Einnahme von Medikamenten, Selbstüberwachung, Injektionen
- Kontrolle von Symptomen und Nebenwirkungen
- Vermeidung von Komplikationen
- Umgang mit Behinderung
Rollen-Management:
- Aufrechterhalten der Lebensqualität und des Lebens
- Familie, Arbeit, Freunde
Was ist Krankheitsbezogene Bewältigungsarbeit?
- Symptommanagment
- Kontrolle Linderung
- sekundäre Erkrankungen verhindern
Was ist Alltagsbezogene Bewältigungsarbeit?
- Management täglicher Abläufe die bedroht oder schon zusammengebrochen sind
Was ist Biographiebezogene Bewältigungsarbeit?
- Veränderungen integrieren in die eigene Lebensgeschichte
- Identität und Zukunftsvorstellungen neu aufbauen/ definieren
Was sind Ziele der Bewältigungsarbeit?
- Spannungen reduzieren
- Gleichgewicht wiederherstellen/ aufrechterhalten
- Fundierte Entscheidungen treffen
- Sich motivieren den Anforderungen nachzukommen
- Einen stabilen sozialen, psychischen und physischen Zustand zu bewahren
- Stressoren beeinflussen bevor sie zur Bedrohung werden
Ein 43-jähriger Patient mit einer Alkoholabhängigkeit hat nach 6-monatiger Abstinenz erneut getrunken. Er sagt zu Ihnen:
„Ich wollte wirklich aufhören. Ich weiss nicht, warum ich schon wieder rückfällig geworden bin.“
Erläutern Sie anhand des Konzepts des Suchtgedächtnisses und des neuronalen Netzwerks, warum es trotz klarer Absichten häufig zu Rückfällen kommt.
Suchtgedächtnis basiert auf Reiz-Reaktions-Mustern
Durch Wiederholung verfestigt sich die Verhaltensspur im neuronalen Netzwerk ("Autopilot")
Das Belohnungssystem wird durch bestimmte Reize aktiviert → Craving entsteht
Reiz-Reaktivität erhöht den Anreizwert, der das Verhalten unbewusst steuert
Ein 43-jähriger Patient mit einer Alkoholabhängigkeit hat nach 6-monatiger Abstinenz erneut getrunken. Er sagt zu Ihnen:
„Ich wollte wirklich aufhören. Ich weiss nicht, warum ich schon wieder rückfällig geworden bin.“
Beschreiben Sie zwei zentrale pflegerische Massnahmen, mit denen Sie den Patienten beim Umgang mit dieser Situation unterstützen können.
Hilfe bei Identifikation von Auslösern/Triggern
Aufbau alternativer Copingstrategien oder Reaktionsmuster
Förderung der Selbstwirksamkeit
Nicht verurteilen, sondern Rückfall als Lernmöglichkeit betrachten
Nennen Sie drei wesentliche Ursachen für die erhöhte Sterblichkeit bei Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen.
Komorbiditäten (z. B. Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs)
Suizid und Unfälle
Stoffwechselstörungen oder mangelnde somatische Versorgung
Erläutern Sie pflegerische Ansätze zur Förderung eines gesundheitsförderlichen Verhaltens im psychiatrischen Setting.
Motivation zu körperlicher Aktivität oder Ernährung
Zusammenarbeit mit somatischen Fachstellen
Psychoedukation zu Lebensstil, Medikamenten, Risikofaktoren
Unterstützung bei Arztbesuchen, Körperpflege, Medikamenteneinnahme
Eine 39-jährige Patientin mit einer langjährigen bipolaren Störung erlebt nach dem Verlust ihrer Arbeit einen deutlichen Rückzug. Sie wirkt antriebslos und sagt:
„Ich weiss nicht mehr, was mein Leben überhaupt noch bedeutet.“
Beschreiben Sie mögliche Auswirkungen dieses Verlustes auf das Selbstkonzept und die Lebensgestaltung der Patientin.
Verlust von Identität/beruflicher Rolle
Gefühl der Nutzlosigkeit oder Leere
Zweifel an Selbstwert und Fähigkeiten
Rückzug oder Isolation
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