VWL
Grundlagen & Marktwirtschaft
Grundlagen & Marktwirtschaft
Kartei Details
Karten | 18 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | VWL |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 24.04.2025 / 28.04.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250424_vwl
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250424_vwl/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Untersuchungsgegenstand der VWL
Sie können grob die Untersuchungsgegenstände der VWL beschreiben.
- = Sozialwissenschaft
- VWL untersucht, wie knappe Ressourcen zur Bedürfnisbefriedigung verwendet werden.
- Individueller (Haushalten), unternehmerische (Unternehmen) & staatlicher Ebene (Märkten)
- Zentrale Themen: Produktion, Konsum, Tausch, Märkte, Preise.
- Blick auf aggregierte Zahlen: Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, Preisstabilität
- Annahmen treffen z.B. zum Verhalten der verschiedenen Marktakteure und versuchen durch Modelle (Bsp. Marktmodell) die Realität abzubilden. → um die Entwicklung der Preise, die Auswirkung von Staatseingriffen, die Prognose der Arbeitslosenzahlen oder der Löhne.
- überprüft, ob und unter welchen Umständen vorgeschlagene Regeln (Thesen) in der Realität zu beobachten sind.
- Ziel: folgende Fragen beantworten:
- Was soll produziert werden?
- Wie soll es produziert werden?
- Wer nutzt/erhält das Produzierte?
These vs. Theorie & Falsifikation („falsifizieren“)
Sie können anhand eines Beispiels den Unterschied zwischen These und Theorie erörtern und erklären den Begriff "falsifizieren".
- These: Annahme / (Unbelegte) Behauptung.
- Theorie: durch Beobachtungen gestütztes Erklärungsmodell mit Systematik.
- Falsifizieren = (eine Theorie) durch ein Gegenbeispiel widerlegen
- Aufstellen einer Vermutung (These, muss überprüfbar sein)
- Anhand der These wird eine Vorhersage gemacht
- Die Vorhersage wird durch empirische Beobachtungen, Messungen oder Experimente überprüft
- Ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Vorhersage falsch ist, wird die These nicht verworfen → These kann nicht "falsifiziert" werden
- Übersteht eine These wiederholte Falsifizierungsversuche, wird sie so lange zur Theorie, bis sie falsifiziert wird.
Beispiel:
- "Schwäne sind weiss."
- Beobachtungen der Ornitologen über Jahre: "Nur weisse Schwäne."
Wissenschaftliche Aussage: These kann wiederholt nicht falsifiziert werden. Durch starke empirische Evidenz wird sie zur Theorie.
3. Niederländische Entdecker finden 1697 in Australien schwarze Schwäne
Wissenschaftliche Aussage: Die Theorie gilt in dem Moment als falsifiziert. Die Regel gilt in dem Moment nicht mehr oder muss angepasst werden.
Fazit: "Etwas beweisen" existiert in den empirischen Wissenschaften nicht. Empirische WissenschafterInnen sind Zweifler und versuchen ihre eigenen Thesen so lange zu wiederlegen, bis sie kaum mehr Gründe haben, davon auszugehen, dass diese nicht zutrifft. Allerdings kennen die sogenannten exakten Wissenschaften wie die Mathematik Beweise, da es sich um ein in sich geschlossenes logisches System handelt.
Bedürfnisse als Basis ökonomischen Handelns:
Sie können erörtern, weshalb sowohl für das wirtschaftliche Aktivwerden von Unternehmen als auch von Haushalten Bedürfnisse entscheidend sind.
- Bedürfnisse = Antrieb für Konsum (Haushalte) & Produktion (Unternehmen); Ausgangspunkt wirtschaftlicher Aktivität – sie motivieren Haushalte zum Konsum und Unternehmen zur Produktion
- Sie sind zentral für wirtschaftliches Handeln: → Weil sie die Grundlage für Nachfrage und Produktion bilden – sowohl bei Haushalten als auch Unternehmen.
Wir alle müssen Essen, brauchen einen sicheren Platz zum Schlafen oder möchten weitere nicht lebensnotwendige Güter beziehen. Zahlreiche Bedürfnisse unterschiedlichster Art begründen, dass wir wirtschaftlich tätig werden.
Damit wir Güter erhalten, brauchen wir selber Güter, um diese gegen das Gut unseres Begehrens einzutauschen (Tausch). Dieser etwas umständliche Vorgang des Tausches wird vereinfacht durch Geld als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel. Dies motiviert Haushalte, Geld zu erwirtschaften, sei es als Angestellte oder durch eigene unternehmerische Tätigkeit
Bedürfnisse + Kaufkraft => Nachfrage
Güterarten:
Die unterscheiden verschiedene Typen von Gütern, können diese zuordnen und erklären den wesentlichen Unterschied zwischen freien und wirtschaftlichen Gütern
- Freie Güter: unbegrenzt, kostenlos (z. B. Luft).
- Wirtschaftliche Güter: knapp, kostenpflichtig (z. B. Brot).
- Unterschied: Verfügbarkeit & Preis
- Wichtig: Freie Güter herzustellen erübrigt sich für Unternehmen, da man dafür nur schwerlich einen Preis verlangen kann. Folglich betrachtet die VWL vor allem wirtschaftliche Güter.
Substitutionsgüter: im Konsum leicht untereinander ausgetauscht werden. Bspw. mit Velo/ zur Schule kommen. → zwischen den beiden Gütern substituieren. Wird also ein Gut teurer, werde Substitute eher nachgefragt. Ihr werden vermutlich mehr mit dem Velo zur Schule kommen, wenn der Bus zu teuer wird.
Komplementärgüter sind das Gegenteil. Sie werden oft zusammen konsumiert. Ein Beispiel sind Skier und Skitickets. Werden Skitickets zu teuer, wird irgendwann weniger Ski gefahren und folglich werden weniger Skier gekauft.
Produktionsfaktoren:
Sie kennen die Produktionsfaktoren und verstehen diese als Input der Unternehmen, um Güter herstellen zu können.
- Boden, Arbeit, Kapital, Wissen → Inputs zur Güterproduktion, die Unternehmer nutzen
Um Güter herzustellen (Output), sind Unternehmen als Input auf Produktionsfaktoren angewiesen.
Unterschieden wird zudem Realkapital (siehe Tabelle) und Geldkapital. Diese Unterscheidung wird zum Verstehen des einfachen Wirtschaftskreislaufes wichtig.
Ökonomisches Prinzip:
- Sie beschreiben das ökonomische Prinzip und seine Ausprägungen.
- Mit gegebenen Mitteln ein maximales Ergebnis erzielen (Maximalprinzip) oder ein gegebenes Ziel mit minimalem Mitteleinsatz (Minimalprinzip)
- Minimalprinzip: Ziel mit minimalem Einsatz erreichen.
- Maximalprinzip: Mit gegebenem Einsatz möglichst viel erreichen.
Sofern es sich nicht um freie Güter handelt, sind Güter und Produktionsfaktoren knapp, also nicht unbegrenzt verfügbar. Das ökonomische Prinzip besagt im Kern, dass man mit knappen Ressourcen nicht verschwenderisch umgehen soll.
Es kann in drei Unterprinzipien unterteilt werden und wird vor allem auf Unternehmen angewendet, obwohl es durchaus auch für Haushalte und alle anderen Akteure in einer Volkswirtschaft gilt.
einfacher Wirtschaftskreislauf:
- Sie skizzieren den einfachen Wirtschaftskreislauf inkl. Begriffen wie Faktormärkte, Gütermärkte, Geldkreislauf, Güterkreislauf und kennen Beispiele für diverse Transaktionen auf Güter- und Faktormärkten.
- Güter- & Geldkreislauf gegenläufig → Modell, das den Austausch zwischen Haushalten und Unternehmen über Güter-, Faktormärkte und Geldflüsse darstellt.
- Haushalte bieten Arbeit → Unternehmen zahlen Lohn.
- Unternehmen bieten Güter → Haushalte zahlen mit Einkommen.
- Geldströme (blaue Pfeile):
- Haushalte zahlen für Güter und Dienstleistungen → Unternehmen
- Unternehmen zahlen Löhne, Mieten, Zinsen an Haushalte
- Input- und Outputströme (gelbe Pfeile):
- Haushalte bieten Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital, Boden) → Unternehmen
- Unternehmen liefern Güter und Dienstleistungen → Haushalte
Gütermärkte (Haushalte kaufen von Unternehmen)
- Güter
- Dienstleistungen
- Rechte
Faktormärkte (Unternehmen kaufen von Haushalten):
- Arbeitsmarkt: Arbeit → Lohn
- Kapitalmarkt: Kapital (Geld) → Zins/Gewinn
Nicht abgebildet im einfachen wirtschaftskreislauf sind beispielsweise der Staat oder das Ausland. Zudem werden Transaktionen zwischen Unternehmen oder Haushalten unter sich nicht abgebildet
Haushalte als Nutzenoptimierer & abnehmender Grenznutzen:
- Sie verstehen die Haushalte als Nutzenoptimierer und erklären das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens hinsichtlich der Nachfrage der Haushalte.
- Haushalte maximieren ihren Nutzen
- Je mehr (von einem Gut) konsumiert wird, desto geringer ist der zusätzliche (Grenz-)Nutzen pro Einheit/des nächsten Stücks
Grenznutzen heisst "Welchen Nutzen bringt mir der Konsum einer zusätzlichen Einheit eines Gutes?" Allgemein gilt, dass der Grenznutzen abnimmt wie folgende Beispiele zeigen:
- Der erste Kaffee bringt mir mehr Nutzen als der 10.
- Ein zweites Menu am Mittag bringt mir kaum mehr einen Nutzen
Da unser Nutzen für zusätzliche Einheiten (Grenznutzen) geringer wird, sinkt auch unsere Zahlungsbereitschaft für eine weitere Einheit, denn wir könnten mit dem Geld etwas kaufen, was uns mehr Nutzen stiftet.
Preiselastizität der Nachfrage:
- Sie beschreiben den Begriff Preiselastizität der Nachfrage und können grafisch eine elastische von einer unelastischen Nachfragekurve unterscheiden bzw. selber eine solche entwerfen.
- Zeigt/Misst, wie stark die Nachfragemenge auf Preisänderungen reagiert.
- Preiselastisch = starke Reaktion auf Preisänderung →flache Kurve
- Preisunelastisch = geringe Reaktion → steile Kurve
- Merkhilfe: Preiselastizität: GUT merken!
- Geringe Elastizität → Unbeweglich (z. B. Medikamente)
- Teure, verzichtbare Güter → Hohe Elastizität
Unsere vielfältigen Bedürfnisse zusammen mit der Tatsache der Knappheit (Einkommen, Zeit) führt dazu, dass wir ständig Entscheidungen treffen was wir konsumieren und was nicht.
Die folgenden drei Personen haben unterschiedliche Präferenzen und ziehen folglich aus dem gleichen Gut unterschiedlich viel Nutzen:
Eine Entscheidende Eigenschaft auf Märkten ist, wie die Nachfrage auf Preisänderungen reagiert:
- Eine steile Nachfragekurve bedeutet, dass bei Preisänderungen die Nachgefragte Menge nur wenig reagiert. Dia Nachfrage weist eine geringe Preiselastizität auf.
- Eine eher flache Nachfragekurve bedeutet, dass bei Preisänderungen die Nachgefragte Menge sehr stark reagiert. Dia Nachfrage weist eine hohe Preiselastizität auf.
In unserem Beispiel wird deutlich, dass Bob sehr viel stärker auf Preisänderungen reagiert als Alice. Alice wird erst einen dritten Kaffee kaufen, wenn der Preis von 4 auf 2 Franken gesunken ist. Bei 2 Franken kauft Bob bereits seinen 4. Kaffee.
Konsumentenrente:
Sie verstehen das Konzept der Konsumentenrente als Summe der Differenzen zwischen maximaler Zahlungsbereitschaft für das nächste konsumierte Gut und dem Kaufpreis.
Unternehmen als Gewinnoptimierer:
Sie verstehen die Unternehmen als Gewinnoptimierer und beschreiben, wie sich aus einer typischen Erlöskurve und einer typischen Kostenkurve ein Gewinnmaximum ableitet. Zudem können Sie zeigen, dass eine Preissenkung zur Reduktion der angebotenen Menge führt (Herleitung der Angebotskurve)
- Unternehmen maximieren Gewinn = Erlösen - Kosten (Differenz)
- → produzieren dort, wo der Erlös die Kosten maximal übersteigt
- Angebotskurve steigt mit Preis.
- → sinkender Preis = oft weniger Angebot
Da die Unternehmen wie auch die Haushalte Preisnehmer sind, kann lediglich die Ausbringungsmenge variiert werden. Die Unternehmung wählt demzufolge die Ausbringungsmenge, wo der Gewinn maximiert ist. Graphisch ist dies bei grösstmöglicher Differenz zwischen Gesamtkosten und Gesamterlös.
- Mathematisch können die Ableitungen gleichgesetzt werden:
- Ableitung der Kurve Gesamterlös (p*q) ist der Preis p
- Ableitung der Gesamtkostenkurve sind die Grenzkosten.
Folglich gilt: Der Gewinn ist maximiert, wenn die Grenzkosten der Unternehmung genau dem Preis entsprechen.
Die Preiselastizität des Angebots besagt, wie stark Unternehmen ihre Mengen bei Preisänderungen anpassen.
- Eine steile Angebotskurve bedeutet, dass Unternehmen unelastisch auf Preisänderungen reagieren. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn eine Branche typischerweise sehr hohe Fixkosten hat und allgemein wenig Flexibilität aufweist die Produktion anzupassen, weil das mit sehr hohen Kosten verbunden wäre.
- Eine flache Angebotskurve hingegen weist darauf hin, dass Unternehmen bei sich ändernden Preisen sehr schnell die Ausbringungsmenge anpassen können. Dies ist typischerweise der Fall bei Branchen mit wenig fixen Kosten, wo die Produktionsmenge sehr schnell hochgefahren werden kann. Ein Beispiel wären Wahlkampf-T-Shirts mit dem Aufdruck der entsprechenden Kandidatin. Die Druckmaschine kann sehr schnell umgestellt werden und die T-Shirts in grosser Menge produzieren.
Produzentenrente:
Sie verstehen das Konzept der Produzentenrente als Summe der Differenzen zwischen (Grenz-) kosten der Unternehmung und dem Verkaufserlös für das nächste verkaufte Gut (Preis).
Individuelle vs. aggregierte Kurven:
Sie verstehen den Unterschied zwischen einer individuellen Angebots- bzw. Nachfragekurve und der aggregierten (gesamthaften) Nachfrage- bzw. Nachfragekurve.
- Aggregiert = Summe aller individuellen Nachfrage- oder Angebotskurven.
- Individuelle Kurven zeigen Verhalten einzelner Anbieter/Nachfrager
- Aggregierte Kurven fassen das Marktverhalten aller/insgesamt zsm.
Veränderungen im Modell:
Sie können im Preis-Mengen-Diagramm bei gegebenem Preis und gegebener Nachfragekurve die Konsumentenrente einzeichnen.
- Änderung Nachfrage/Angebot → neue Kurvenlage.
- → unterschiedliche Beeinflussung von Preis, Menge, Konsumenten- & Produzentenrente
- Neue Schnittstelle = neues Marktgleichgewicht (p*, q*).
- Auswirkungen auf Konsumenten- & Produzentenrente.
- Eingezeichneter Bereich: zwischen Nachfragekurve & Preislinie - bis zur gekauften Menge
Angebotskurve ableiten: → wie ergibt sie sich?
Sie können im Preis-Mengen-Diagramm bei gegebenem Preis und gegebener Angebotskurve die Produzentenrente einzeichnen.
- Aus den Grenzkosten – steigt der Preis, steigt die angebotene Menge.
- → Neue Schnittstelle von Angebot und Nachfrage zeigt, wie sich Preis, Menge und Renten verändern
Einzeichnen von Renten: → wie erkennt man sie?
Sie beschreiben bei Veränderungen im Modell, den Einfluss auf die Konsumenten- bzw. Produzentenrente.
- Konsumentenrente: über dem Preis, unter der Nachfragekurve
- → Bereich zwischen Nachfragekurve und Preislinie – bis zur gekauften Menge.
- Produzentenrente: unter dem Preis, über der Angebotskurve
- → Bereich zwischen Angebotskurve und Preislinie – bis zur verkauften Menge.
- Merkhilfe: Rente im Diagramm merken:
- Konsumentenrente = Käufer-Vorteil = K oben
- Produzentenrente = Produzenten-Vorteil = P unten
Kurvenverschiebungen erkennen: → Analyse
Sie können aus einer beschriebenen Situation (welche nicht eine Preisänderung ist) ableiten, ob die Nachfrage- oder die Angebotskurve betroffen ist und in welche Richtung sich diese verschiebt.
- Angebot oder Nachfrage: Ursache analysieren (z. B. neue Technologie = Angebot steigt; neue Trends = Nachfrage steigt).
- Man erkennt anhand der Beschreibung, ob sich Angebot oder Nachfrage verschiebt (z. B. durch neue Anbieter oder geänderte Vorlieben)
- Merkhilfe:
- Angebot rechts → Preis runter (sinkt): mehr Güter
- Nachfrage rechts → Preis rauf (steigt): mehr (steigende) Nachfrage steigt
Auswirkungen auf Gleichgewicht:
Sie leiten daraus Grafisch das neue Marktgleichgewicht ab und beschreiben den Einfluss der Änderung auf den Gleichgewichtspreis, die Gleichgewichtsmenge sowie Konsumenten- und Produzentenrente.
- Neues Gleichgewicht: Preis und die Menge ändern sich – und damit auch Konsumenten- und Produzentenrente
- Neue Schnittstelle von Angebot und Nachfrage zeigt, wie sich Preis, Menge und Renten verändern.
-
- 1 / 18
-