HM5 Türstörung

• 18-polig: 
  • seitenselektive Türfreigabe möglich
• 13-polig (Wird zum Beispiel im Störungsfall oder wenn die Wagen nicht für 18 polig eingerichtet sind verwendet)
  • Seitenselektive Türfreigabe ist nicht aktiv
  • Schiebetritte fahren nicht mehr aus (z.B. bei IC 2000)
  • Freigabegeschwindigkeit für die Türöffnung ist tiefer

• Die Störungen an den Türen und Trittbrettern zeigen sich beim Auslösen des Schliessbefehls folgendermassen:
  • Die Türen schliessen nicht ganz und ein Zwischenraum bleibt bestehen
  • Die Türen pendeln ständig auf und zu und bleiben in keiner Stellung stehen
  • Die Trittbretter fahren nicht ein und bleiben in der ausgefahrenen Stellung
  • Klapptritte sind nicht ganz an die Türen geklappt
• Auch beim Entriegeln bzw. beim Öffnen der Türen können Störungen auftreten:
  • Die Türen bleiben verschlossen und die Kunden können nicht aus- bzw. einsteigen.

• Mögliche Ursache:
  • Gegenstände (Steine, Zeitungen, Zigarettenpackungen und im Winter Eisbrocken sind im Bereich des Trittbretts eingeklemmt.
• Mögliche Ursachen:
  • Fremdeinwirkung:  Lichtschranke ist mit Kaugummi abgeklebt, Fahrgäste blockieren mit Vierkantschlüssel die Türe mutwillig, Lichtschranke wird durch Lichteinfall gestört, Licht-schranke wird durch überfüllte Plattform beeinträchtigt
  • Technischer Defekt: z.B., wenn Fahrgäste unerlaubterweise die Türnotöffnung bedienen, führt das zu einer Türstörung
• Mögliche Ursachen:
  • Technischer Defekt (z.B. Antriebsmotor für die Türsteuerung ist defekt oder aber die Druckluftsteuerung funktioniert nicht mehr)
  • Fremdeinwirkung (z.B. jemand hat mutwillig mit einer PET-Flasche die Türe blockiert)
• Mögliche Ursachen:
  • Einzelne Türen sind abgesperrt
  • Entriegelung der Türen wurde durch den Lokführer vergessen
  • Wagenreservationsschalter ist auf „I“ gestellt
• Mögliche Ursachen:
  • Technischer Defekt
  • Fahrgäste stehen im Bereich der Lichtschranke (Einklemmschutz)

• Anzeigen im Führerstand
  • Sammelanzeige für Tür- bzw. Schiebetrittstörungen, d.h. man kann vom Führerstand aus nicht differenzieren, wo genau der Defekt liegt
  • detaillierte Anzeige aller Zugeinheiten mit den Türen und Schiebetritten am Display
  • die rote Leuchtdrucktaste „Türverriegelung“ erlöscht nach einer Zwangstürschliessung nicht über Sichtkontrolle mit dem Rückspiegel kann der Lokführer erkennen, dass ein Klapptritt nicht eingefahren ist oder eine Türe ständig hin und her pendelt
• Anzeigen im Wagen
  • Tür- und Schiebetrittstörungen werden bei neueren Fahrzeugen im betreffenden Wagen über getrennte Leuchttasten angezeigt. Hierzu hört man häufig den Fachbegriff: Grünschleife;
  • Details zur Störung finden sich im Wagendisplay (Türrechner) oder im Türrahmen beim EW IV befindet sich bei jeder Einstiegstüre eine LED-Anzeige 
• am Wagen aussen
  • Je nach Fahrzeug durch die akustischen und optischen Warnleuchten über/bei der Türe

• Technische Auswirkungen der Störungen
  • Bei einer Störung ist bei den modernen Pendelzügen eine Fahrsperre vorhanden. Diese verhindert die Abfahrt mit offener Türe, oder wenn ein Schiebetritt ausgefahren ist.
  • Wenn Türen, Schiebe- und Klapptritte mechanische/pneumatische und /oder elektrische Probleme haben, müssen diese abgetrennt und gekennzeichnet werden.
  • Mit dem Abtrennen werden die defekten Türen oder Schiebetritte aus der Überwachung genommen und gelten dadurch nicht mehr als gestört.

• Beim Betrieb mit seitenselektiver Türsteuerung ist nur die defekte Einstiegstüre abzusperren und zu bekleben.
• Beim Betrieb mit nicht seitenselektiver Türsteuerung sind beide Einstiegstüren der gleichen Plattform abzusperren und zu bekleben.

• Abgesperrte Einstiegstüren müssen mit dem Kleber «Tür unbenutzbar» versehen werden. Auf dem Kleber «Tür unbenutzbar» muss der Grund für die Absperrung bei der entsprechenden Checkbox angekreuzt werden.
• Wenn Einstiegstüren abgesperrt werden, muss geprüft werden, dass sich diese nicht aufstossen oder aufziehen lassen. Dadurch wird verhindert, dass sich abgesperrte Türen z.B. bei einer Zugkreuzung in einem Tunnel öffnen.

Bei den folgenden Zuständen dürfen die Wagen infolge der eingeschränkten Fluchtmöglichkeit nur noch bis «Ende der Tagesleistung» mit Reisenden besetzt sein:

• Wenn bei einem Doppelstockwagen auf einer Wagenlängsseite alle Einstiegstüren geschlossen sind.
• Wenn bei Zügen aus Wagen mit zwei Türen pro Wagenseite, auf einer Zugseite drei benachbarte Einstiegstüren abgesperrt sind.
• Wenn bei Triebzügen aus Wagenkästen mit einer Türe pro Wagenseite, auf einer Zugseite zwei benachbarte Einstiegstüren abgesperrt sind.
• Wenn bei einem Zugsteil auf einer Zugseite mehr als die Hälfte der Einstiegstüren abgesperrt sind.
• Wenn bei einem Reisezugwagen alle Türen abgesperrt sind und alle Einstiegstüren der näheren Plattform der Nachbarwagen benutzbar sind.
• Bei Wagen ohne Einstiegstüren für Reisende (zum Beispiel WRm), wenn nicht alle Einstiegstüren der näheren Plattform der Nachbarwagen benutzbar sind.

Leuchtet die rote Türkontrolllampe während der Fahrt kurzzeitig auf, so darf in folgenden Fällen weitergefahren werden:

• bei Zugsbegegnungen
• im Tunnel

In den übrigen Fällen ist die Geschwindigkeit zu reduzieren, bis das Flackern aufhört. Bei begleiteten Zügen sind die Einstiegstüren durch den Zugbegleiter zu kontrollieren. Erkennt man eine offene Einstiegstüre, ist der Zug sofort anzuhalten und die Türe ist zu schliessen.

• Mit rot leuchtender Türkontrolllampe oder defekter Türrückmeldung ist die Weiterfahrt mit Reisenden grundsätzlich verboten.
• Unter folgenden Bedingungen darf maximal bis «Ende der Tagesleistung» mit überbrückter Fahrsperre oder/und rot leuchtender Türkontrolllampe gefahren werden:
  • Beim Auftreten der Störung hat eine beidseitige örtliche Kontrolle ergeben, dass alle Türen geschlossen und allfällige Schiebetritte eingefahren sind.
  • Vor jeder Abfahrt sind die Türen und Schiebetritte, welche beim Halt geöffnet wurden, örtlich zu kontrollieren.