Kogni: Gedächtnis I
Fertig
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Kartei Details
Karten | 19 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 25.02.2025 / 03.03.2025 |
Weblink |
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Gedächtnis
Die mentalen Prozesse und Repräsentationen, die dem Lernen zugrunde liegen.
Dies sind Prozesse
- der Enkodierung
- der Speicherung
- des Abrufs
von Informationen
In der klassischen Auffassung des „modalen“ Modells von Atkinson und Shiffrin (1968) werden drei Gedächtnistypen unterschieden. Welche sind dies und wie unterscheiden sie sich hinsichtlich ihrer (a) Speicherkapazität und ihrer (b) Speicherdauer?
Welcher Befund spricht für die Kapazitätsannahme des sensorischen Speichers?
Partial Report Technik von Sperling
- Wird sofort nach dem Ausblenden des Displays informiert, welche Zeile berichtet werden soll, können die VPn die abgefragte Zeile fast perfekt wiedergeben
- =>Alle Zeilen werden vollständig gespeichert
- Vergeht Zeit zwischen dem Ausblenden des Displays und Information über die Wiederzugebende Zeile, sinkt die Wiedergabequote rapide
- =>Information zerfällt sehr schnell
Sehr hohe Kapazität des sensorischen Speichers
Aber Information zerfällt schneller, als ins KZG zu übertragen werden kann
Welche Informationen gelangen vom sensorischen Speicher ins Kurzzeitgedächtnis?
Nur beachtete Information=> Aufmerksamkeit
(können dann verbal berichtet werden)
Kurzzeitgedächtnis
Informationen werden phonologisch gespeichert
ca 10 sekunden
geringe Speicherkapazität
Welche Informationsgröße scheint relevant für die Kapazitätsbegrenzung im KZG zu sein?
Anzahl bedeutungsvoller Einheiten
Speicherkapazität für 5-9 Informationseinheiten
Zusammenfassung von elementaren zu größeren Einheiten kann Behaltensleistung verbessern=> Chunking
Wortlängeneffekt
Es werden in etwa so viele Wörter reproduziert, wie in 2 Sek. ausgesprochen werden können.
Abhängig von Sprechgeschwindigkeit und Wortlänge
Suche im KZG
„Memory scanning“ nach Sternberg
Vpn werden zwischen 1 und 6 Ziffern zum memorieren dargeboten (z.B. 365). Anschließend wird je eine Ziffer präsentiert, und es soll so schnell wie möglich entschieden werden, ob diese Ziffer (z.B. 2) im memory set enthalten war (positiv) oder nicht (negativ).
Ergebnis: Mit jeder zusätzlichen zu merkenden Ziffer steigt die Suchzeit um etwa 38 ms an
Arbeitsgedächtnis nach Baddeley
Ein „zentraler Operator“ steuert einzelne Schritte kognitiver Prozesse (z.B. Kopfrechnen, logisches Denken, Suche im Gedächtnis).
Zwei „Sklavensysteme“ die Informationen für kognitive Operationen bereit halten.
- Phonologische Schleife: entspricht dem KZG wie wir es bisher besprochen hatten
- Visuell-räumlicher Skizzenblock: Kurzzeitspeicher für visuellräumliche Informationen.
Welcher Befund führte Baddeley zur Postulierung zweier Speichersysteme im Arbeitsgedächtnis?
Scheinbar unterschiedliche visuelle und räumliche Ressource
Räumliche Aufgaben stören (e.g. Tracking)
- Räumliche KZG-Aufgaben
- Aber nicht phonologische KZG-Aufgaben
Verbale Aufgaben stören (e.g. Artikulatorische Suppression)
- phonologische KZG-Aufgaben
- Aber nicht räumliche KZG-Aufgaben
=> Doppelte Dissoziation
Langzeitgedächtnis
Informationen werden vor allem semantisch, aber auch episodisch und prozedural gespeichert
Unbegrenzte Speicherkapazität ( allerdings nicht immer abrufbar)
Unbegrenzte Speicherdauer ( allerdings nicht immer abrufbar)
Informationsarten im LZG
Deklarativ, Bewusst, Explixit:
Episodisches Gedächtnisinhalte: Spezifische raum-zeitliche Ereignisse.
- Beispiel: Der Weg zur heutigen Vorlesung.
Semantische Gedächtnisinhalte: Informationen die losgelöst sind von ihrem spezifischen Erwerbskontext.
- Beispiel: Kenntnis der Hauptstadt Frankreichs. Der spezifische Erwerbskontext (wann und wo Sie das gelernt haben?) ist nicht mehr verfügbar.
Implizit, Unbewusst:
Prozedurale Gedächtnisinhalte: Fertigkeiten und Regelwissen. Schwer verbalisierbar.
- Beispiel: Radfahren, Musikinstrument spielen, Sequenzlernen (vgl. Vorlesung zum impliziten Lernen)
Was sind primacy und recency-Effekt? Wie kann man sie erklären?
Wiederholung: Tiefe der Verarbeitung/ Level of processing
Craik & Tulving (1975). Drei Gruppen von Vpn bekommen identische Wortlisten, sollen aber die Worte unterschiedlich „tief“ verarbeiten:
- Case: Ist das Wort groß oder klein geschrieben?
- Rhyme: Finde ein Wort das sich auf das Wort reimt?
- Sentence: Bilde einen sinnvollen Satz mit dem Wort.
=>Je tiefer die Verarbeitung um so besser die Erinnerungsleistung
Einflüsse auf den Abruf aus dem Langzeitgedächtnis
Hinweisreize:
- Je mehr Hinweisreize, desto besser der Abruf (Reproduzieren vs. Wiedererkennen)
Kontexteffekte:
- Der Abruf gelingt besser, wenn der Kontext beim Abruf dem des Lernens entspricht
Was sind Proaktive und Retroaktive Interferenz?
Proaktive Interferenz
- Vorher gelerntes Material stört beim Lernen
Retroaktive Interferenz
- Späteres gelerntes Material stört beim Lernen
Konsolidierung
Die Verfestigung einer Gedächtnisspur (Konsolidierung) dauert noch lange nach einem Lernereignis an.
Beispiel: Retrograde Amnesie (Butters & Cermak, 1986) Patient P.Z.: Je weiter Ereignisse zurückliegen, desto besser werden sie erinnert.
Rekonsolidierung
Rekonsolidierung: Einmal im LZG gespeicherte Ereignisse sind veränderbar.
Loftus, Miller, &Burns (1978)
VP betrachten Fotos
- UV 1: Auf einem Foto ist ein Stop vs. Vorfahrt-Achten-Schild:
Dann: Fragen zu Bildern
- UV 2: Frage passt zu Bild oder nicht. „Did another car pass the red Datsun while it was stopped at the stop/yield sign“
Wiedererkennungstest
- Frage passt zu Bild: 75% wiedererkannt
- Frage passt nicht zu Bild: 41% wiedererkannt
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