VL: Sozialer Einfluss I: Soziale Normen
idk was er bei Randbedingungn von Konformität von mir will
idk was er bei Randbedingungn von Konformität von mir will
Set of flashcards Details
Flashcards | 30 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 10.02.2025 / 15.02.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250210_vl_sozialer_einfluss_i_soziale_normen
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Conformity:
The convergence of individuals‘ thoughts, feelings, or behavior toward a social norm
„Social norms:
Generally accepted ways of thinking, feeling, or behaving that people in a group agree on and endorse as right and proper
„Descriptive norms:
Norms that most people follow, whether they are right or wrong
“Injunctive norms:
Norms that are perceived as being approved of by other people
Normativer Einfluss
Motiv: Zustimmung und Akzeptanz
Folge: Oft „compliance“ = nur öffentliche Akzeptanz
Informationaler Einfluss
Motiv: Richtige Sicht der Welt
Folge: Oft „conversion“ = private Akzeptanz
Studie zu Längenschätzungen (Asch, 1951):
Fragestellung: Wie beeinflusst sozialer Kontext die Wahrnehmung eindeutiger Reize?
Vp in Gruppen unterschiedlicher Größe (heimlichen Komplizen des Vl)
Aufgabe: Linienlängen vergleichen
In 12 von 18 Durchgängen geben Komplizen falsche Antwort
AV: % falscher Antworten der Vp
Beobachtung: Ab einer Mehrheit von drei Personen kommt es zu 30% Konformität bei eindeutig falschen Urteilen
Interpretation: Normativer Einfluss, da Antworten eindeutig falsch!
Experiment Deutsch & Gerard (1955): zum normativen Einfluss
Fragestellung: Zeigen Menschen Konformität, um positiv bewertet zu werden?
Nachbildung des Linienexperimentes von Asch mit einigen Abweichungen
UV1: Vpn geben ihr Urteil öffentlich ab oder signalisieren es durch Tastendruck, ohne dass sie dabei identifizierbar wären
UV2+: Weitere, für diese Frage nicht wichtige Manipulationen
AV: Ausmaß konformer Antworten
Beobachtung: Bei öffentlichen Urteilen signifikant mehr Konformität als bei privaten Urteilen
Interpretation: Konformität wurde zum Teil durch normativen Einfluss erzeugt
Aber: Trotz Anonymität weiterhin konforme Antworten
Beispielstudie Baron, Vandello & Brunsman (1996): zum informationalen Einfluss
Fragestellung: Zeigen Menschen Konformität, um eine korrekte Weltsicht zu haben?
Variante der Linienaufgabe
UV 1: Schwierigkeit der Aufgabe (1 s vs. 5 s Präsentation
UV 2: Wichtigkeit der Genauigkeit (niedrig vs. hoch)
AV: Ausmaß an Konformität mit Komplizen
Beobachtung: Bei schwieriger Aufgabe steigt die Konformität mit der Wichtigkeit, richtige Urteile abzugeben
Interpretation: Bei hoher Schwierigkeit tritt informationaler Einfluss auf
Moderatoren von informationalem Einfluss
Stärker bei uneindeutigen Situationen
Stärker in Krisensituationen
Stärker, wenn andere Experten sind
False Consensus Effect (Gilovich, 1990):
Personen überschätzen Konsensus über eigene Meinungen und Vorlieben
Konformität: False Consensus Effekt
Beobachtung: Prävalenz eigenen Verhaltens wird überschätzt; Überschätzung korreliert mit Verhaltensintentionen
Interpretation: Geschätzte Prävalenz wirkt wie eine soziale Norm
Anwendung: Rückmeldung tatsächlicher Prävalenzen reduziert Problemverhalten
Minderheiteneinfluss Beispielstudie Moscovici et al. (1969):
Compliance
öffentlicher Einfluss (öffentliche Meinungsänderung)
Conversion
Privater Einfluss (private Meinungsänderung)
Welche Faktoren führen zur Wirksamkeit von Normen?
- Informationaler Einfluss
- Konsens und Unterstützung
- Übung
- Bestrafung und Belohnung
Reziprozitätsnorm (z.B. Cialdini, 1993):
Inhalt: Empfangene „Taten“ erwidern
Funktion: Gerechtigkeit herstellen, Austausch sichern, Selbstbild
Typische Erscheinungsformen:
- Gefallen erwidern
- Konzessionen erwidern
- Häufige Anwendung in Verkaufstechniken
Was spricht dafür, dass die Reziprozitätsnorm internalisiert ist?
- Wirkt auch bei unsympathischen Gefallengebern
- Wirkt auch, wenn Gefallen nicht freiwillig
- Wirkt stärker, je kürzer Zeitabstand
- Kleine Gefallen steigern Verkaufserfolg von Vertretern
Door in the face
Verkaufstechnik, die Reziprozität beruht
- Erst große Bitte (die oft abgelehnt wird)
- Dann kleinere Bitte (der dann oft nachgegeben wird)
- „Nachgeben“ = Gefallen
Door in the face wirkt vor allem wenn
- erste Bitte nicht zu extrem ist
- erste und zweite Bitte zum gleichen Thema sind
- beide Bitten von der gleichen Person kommen
Committment Norm:
Inhalt: Versprechungen einlösen
Funktion: Vertragsfunktion ohne juristische Gesetze; Austausch sichern
Typische Erscheinungsformen:
- Versprechungen stützen normgerechtes Verhalten
- Zusagen trotz größerer Nachteile einhalten: „Low-ball“ Verkaufstechnik
Low Ball-Technik
Zuerst Committment, dann Änderung der Bedingungen!
Wirkt auch langfristig
Drei Mechanismen:
- Direkte Wirkung der Norm
- Positive Selbstsicht
- Rechtfertigung der ursprünglichen Entscheidung
Autoritätsnorm:
Inhalt: Legitimen Autoritätspersonen folgen
Funktion: Soziale Koordination
Typische Erscheinungsformen:
- Gehorsam
- Autoritätssignale
Experiment Milgram (1963):
N = 40 („Normalbürger“)
Fragestellung: Ist Gehorsam eine Folge kultureller und persönlicher „Abnormität“?
Vp ist „Lehrer“ in fiktivem Lernexperiment
Beaufsichtigt Lernen und bestraft Misserfolge mit Stromstößen (15 – 450 Volt; fiktiv)
Lerner ist Verbündeter
Äußert mit zunehmender Stromstärke Protest
Reagiert bei höheren Stromstärken gar nicht mehr
AV: stärkster vergebener Stomstoß
Reaktionen der Vpn (Milgram, 1963; 1975):
- Zittern, Lachen
- Bitte, stoppen zu dürfen, Lerner zu werden
=> Konflikt zw. Empathie und Gehorsam
Welche prozesse sind womöglich für Gehorsam im Milgram-Paradigma verantwortlich?
Prozesse laut Milgram:
Direkte Wirkung der Autoritätsnorm
Allmähliche Steigerung -> Gewöhnung und Konsistenzsstreben
Verantwortungsdelegation (empirisch wenig gestützt)
Welche Randbedingungen (Person, Situation) fördern oder verringern Gehorsam im Milgram-Experiment?
- Persönlichkeitseffekte: z.B. autoritäre Persönlichkeit, Empathie
- Kulturelle Einflüsse: 28% Gehorsam in Australien vs. 62% in den USA
- Salienz der Autoritätsnorm
- Intensität der Empathie
- soziale Vorbilder
Studie Burger (2009): Replikation Milgram
Would people still obey? (in 2006)
Generell Nachbildung der Milgram Studie
Wesentliche Abweichungen von Milgrams Originalarbeit:
- Nicht mehr als 150 Volt (Ethik) à Ausführlicheres Screening der Vpn
- Dreifache Information über Abbruchmöglichkeit
- Schwächerer Probeschock
- Sofortige Aufklärung
- VL = klinischer Psychologe, instruiert, bei „excessive stress“ sofort abzubrechen
Beobachtung:
- Ähnliche Gehorsamsraten 2006 wie bei Milgram in den 1960‘ern
- Keine Replikation früherer Vorbildeffekte
- Keine signifikanten Geschlechtseffekte
Persuasion
Bemühen, die Einstellungen einer Person durch den Einsatz diverser Botschaften zu verändern
Unter welchen Bedingungen können Minderheiten Mehrheitsmeinungen durchbrechen?
Wenn die Minderheit in sich und über Zeit hinweg konsistent ist
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