Fertig
Kartei Details
Karten | 27 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.02.2025 / 13.02.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250209_vl_gruppen_und_soziale_identitaet
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250209_vl_gruppen_und_soziale_identitaet/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Gruppe
A Social Group = Two or more people who define themselves a group (having a sense of ‘us’), which is perceived as distinct from other groups (i.e.,‘them’).” (Sutton & Douglas, 2020)
“Social Group: Two or more people who share some common characteristic that is socially meaningful for themselves and others”
=>Subjektives Kriterium!!
Merkmale von Gruppe
- Entativität
- Kohäsion: Kraft, die Mitglieder zusammenbindet
- Interdependenz: Ausmaß, in dem Zielerreichung von anderen Mitgliedern abhängt
- Rollendifferenzierung: Unterschiedliche Erwartungen, Aufgaben, Fertigkeiten, Befugnisse
- Gruppennormen: Geteilte Auffassungen über richtiges Verhalten, Denken und Fühlen
- Statusunterschiede: Unterschiede in Respekt, Ressourcenzugang, sozialem Einfluss
Funktionen von Gruppen
Gruppe als Quelle von Stärke und Kontrolle
- Soziobiologische Auffassung: Gruppe = Selektionsvorteil
- Kontrolle durch Gruppe
- =>Arbeitsteiligkeit, Stärke
Gruppe als „Marktplatz“:
- Austauschtheorie
- Bedürfnisbefriedigung durch Austausch in Gruppe
- Zufriedenheit ~ Nutzen im Austausch -> Ähnlich zu soziobiologischem Ansatz
Gruppe als Informationsquelle
- Soziale Vergleiche
- Gruppennormen
- Gruppenstereotype
Gruppe als Quelle des Selbstwertes
- Sociometer Theorie: Selbstwert = Maß der Integration
- Basking in reflected glory: Emotionale Teilhabe in Gruppenerfolg
- Social Identity Theory: Eigengruppe als Teil der Identität
Fundamente des Status
Dominanz und Prestige als Fundamente des Status
Warum sind Statushierarchien basierend auf Dominanz oft instabiler als solche, die auf Prestige basieren?
Review Cheng (2020):
Dominanz weniger stabil da…
- dauerhafte „Drohung“ und Strafe nötig
- starke Asymmetrie des Nutzens vorlieg
- häufig Koalitionen zum „Sturz“ der Dominanten gebildet werden
Social identity theory
Grundlage: Soziale Kategorisierung (Eigengruppe vs. Fremdgruppe)
Personenmerkmal: Soziale Identität (Gruppe wird Teil des Selbstkonzepts)
Zentrale angenommene Motivation:
- Positive Distinktheit (positive Sicht der Eigengruppe -> positiver Selbstwert)
Zentraler angenommener Prozess: Sozialer Vergleich (Eigengruppe vs. Fremdgruppe)
Wovon hängt es ab, in welchem Ausmaß und wie wir uns sozial kategorisieren?
- „Priming“ einer Kategorie -> stärkere Verwendung der Kategorie
- Anwesenheit von Eigengruppenmitgliedern -> stärkere Verwendung der Kategorie
- Anwesenheit von Fremdgruppenmitgliedern -> stärkere Verwendung der Kategorie
- Minderheitenstatus -> stärkere Verwendung der Kategorie
- Intergruppenkonflikte -> stärkere Verwendung der Kategorie
- Kulturelle Unterschiede: Stärkere Kategorisierung in kollektivistischen Kulturen
- Personenunterschiede: Subjektive Wichtigkeit und Häufigkeit der Kategorisierung
Minimal Group Paradigm
Ziele:
- Untersuchungsanordnung für reine Kategorisierungseffekte
- Ausschluss inhaltlicher und strategischer Ursachen für Intergruppenverhalten
Maßgeblich entwickelt von Tajfel und Kollegen (Tajfel et al., 1971)
Typische Merkmale:
- Bedeutungslose Kategorien
- Anonymität der Gruppenmitgliedschaft
- Keine direkte Interaktion
- Person hat Belohnungs- und Bestrafungsgewalt
- Keine bedeutsamen Konsequenzen für Person selbst
- Bedeutsame Konsequenzen für andere Gruppenmitglieder
Fremdgruppenhomogenitätseffekt
An exaggerated perception that members of outgroups are more similar to each other than members of ingroups
Park & Judd (1990) Fremdgruppenhomogenitätseffekt
Vpn: Ingenieur- und BWL Studierende
AV1: Einschätzung der Verteilung der EG oder FG auf stereotypen oder gegenstereotypen Dimensionen
AV2: Einschätzung des % der Zustimmung zu stereotyprelevanten Aussagen
Beobachtung: FG wird als stereotypkonformer und weniger Unterschiedlich beurteilt
Interpretation: Allgemeine Tendenz, Unterschiede bei FG zu unterschätzen
Ursachen Fremdgruppenhomogenitätseffekt
- Häufigerer und tieferer Kontakt zu Eigengruppe
- Lernen über IG durch viele Exemplare, über OG durch wenige prototypische Exemplare
- Intergruppensituationen oft durch Normen homogenisiert
Aber: Vermindertes Wissen greift nicht immer als Erklärung!
- Mehr OHE bei Konflikt
- OHE auch bei minimalen Gruppen
Outgroup Homogeneity Effect: Moderatorvariablen
- Mehr OHE bei Konflikt
- Mehr OHE bei großen als bei kleinen Eigengruppen
- Mehr OHE wenn das Urteilsmerkmal die Gruppen (mit- )definiert
Eigengruppenbevorzugung/ Ingroup Favortism
Behavior that favours one‘s own group over other groups
Ursachen Eigengruppenbevorzugung
- Streben nach positiver Distinktheit -> IF (Social Identitiy Theory)
- Streben nach Sicherheit à Identifikation -> IF (Uncertainty Reduction Theory)
- Positive Bewertung sozialer Hierarchien -> IF (Social Dominance Theory)
- Wettbewerbsorientierung in realistischen Konflikten -> IF
Randbedingungen Eigengruppenbevorzugung/ IF
- Mehr Identifikation -> mehr IF
- Kleinere ingroup -> mehr IF
- Hoher Status -> mehr IF
- Bedrohung -> mehr IF
- Positiv-negativ Asymmetrie
- Black Sheep Effect
Dient IF dazu, den Selbstwert zu steigern / schützen?
• Aus SIT folgt:
- A: IF -> Selbstwert steigt
- B: Selbstwert niedrig -> IF steigt
Beobachtungen:
Einige Evidenz für A…
- aber eher „Gruppenselbstwert“ als individueller Selbstwert
- aber Mediator evlt. Normbefolgung (ethnozentrische Gruppennorm) statt SIT-Mechanismus
Wenig Evidenz für B (bzw. sogar umgekehrt)
=> Eher Selbstwert steigern
Positiv-Negativ-Asymmetrie
Positive Ressourcen (z.B. Geld): Starke Eigengruppenbevorzugung
Negative Ressourcen (z.B. Schmerz): Nur bedingte Fremdgruppenbenachteilung (z.B. bei Bedrohung)
Black-sheep-Effekt
Normverletzendes Verhalten von Eigengruppenmitgliedern wird negativer bewertet als von Fremdgruppenmitgliedern
Deindividuierung
Tendenz der salienten Norm zu folgen
"The psychological state in which group or social identity completely dominates personal or individual identity so that group norms become maximally accessible"
Collective Action
any action that promotes the interests of one’s group or is conducted in political solidarity
Discontinuity effects
Geringere Kooperation beim Handeln als Gruppe
Inwiefern kann die SIT soziale Diskriminierung erklären?
Wie wird dies durch die Positiv-Negativ-Asymmetrie eingeschränkt?
Eigengruppe wird in Verteilungssituationen bevorzugt
Bevorzugung mitunter selbst dann, wenn es absolut weniger Punkte für Eigengruppe bedeutet (Tajfel et al., 1971)
Womöglich Teilursache für Diskriminierung zwischen Gruppen
Aber: Beachte positiv-negativ Asymmetrie: Nur bedingte Fremdgruppenbenachteilung bei negativen Ressourcen!
Was ist das zentrale Motiv, das in der SIT postuliert wird?
Positive Distinktheit (positive Sicht der Eigengruppe -> positiver Selbstwert)
Positive Distinktheit
Eigengruppe soll distinkt positiver als Fremdgruppe sein
Wie wirkt sich soziale kategorisierung auf Wahrnehmung aus?
Social Accentuation Theory
- Verringerung von Unterschieden innerhalb von Kategorien
- Akzentuierung von Unterschieden zwischen Kategorien
- Zunächst hinsichtlich nicht-sozialer Reize (z.B. Linien)
Fremdgruppenhomogenitätseffekt
Wie wirkt sich soziale kategorisierung auf die bewertung und Behandlung von Eigen- und Fremdgruppe aus?
- IF
- Deindividuierung
- Collective action
- discontinuity effects
Beispielstudie zu Aggression minimale Gruppen (Meier & Hinsz,2004)
Fragestellung: Sind Menschen in Gruppen aggressiver?
Cover-Story: Persönlichkeitstest -> Konsum scharfer ChiliSauce
UV1: „Täter“ Gruppe vs. Individuum
UV2: „Opfer“Gruppe vs. Individuum
AV: Vpn bestimmen Saucenmenge (Aggressionsmaß)
Beoabachtung: Mehr Aggression wenn in Gruppe bzw. wenn Gruppe bestraft
Interpretation: Gruppensituation verstärkt negative Verhaltensweisen
-
- 1 / 27
-