Niere

Über drei Monaten bestehnden irreversiblen Funktionsverlust der Nieren bei einer verminderten GFR unter 60ml. Das Krankheitsbild entwickelt sich langesam über Monate bis Jahre.

Abnahme der renalen Perfusion durch Verminderung des Blutvolumens (Herzzeitvolumen) führt zu einer Abnahme der glomulären Filtrationsrate. Dadurch entstehen Schädigungen der Nephrone. Als Reaktion wird das RAA-System aktiviert > Ausschüttung von Katecholamine und ADH > Verminderung der Ausscheidung von Wasser und Natrium

• Blutverlust
• Verbrennungen (Verlust Plasmaproteine und Flüssigkeit)
• Flüssigkeitsverlust (Diarrhoe/Emesis)
• Sepsis - septischer Schock
• Überdosierung Diuretika
• Herzinsuffizienz
• Hypoproteinämie
• Perforation von Hohlorganen

Durch Schädigung der Nephrone kommt es zu Tubulsnekrosen, welche zu Ablagerungen von Zelltrümmern im Tubuluslumen führen

• Infektionen
• Medikamente (NSAR, Zytostatika, Kontrastmittel, Vancomycin)
• Drogen und Toxine
• Hämolyse
• Rhamdomyolyse
• Glomerulonephritis
• Hantavirus
• Plasmazytom (Bence-Johnse-Proteine und Hyperkalzämie)

Durch Obstruktion der ableitenden Harnwegen, kommt es zur Anurie und so zu einer Druckerhöhung oberhalb der Obstruktion. Daraus folgt eine Minderperfusion der Niere (Durck von innen nach aussen)

• Urolithiasis (bilateral)
• Prostatahyperplasie
• Tumore
• Stenosen
• Andere mechanische Hindernisse

• Prärenales Nierenversagen
• Renales Nierenversagen
• Postrenales Nierenversagen

• Oligurie (< 500ml/Tag) oder Anurie (<100ml/Tag)
• Urinfabre dunkel-bernstein, rötlich oder stark konzentriert
• Bewusstseinsveränderungen (durch Retention harnpflichtiger Substanzen)
• Ödeme (Störung im Wasserhaushalt)
• Herzrhythmusstörungen (Störungen im Elektrolythaushalt)
• Tachykardie (metabolische Azidose)

• Ein Blutdruckabfall führ zur Ausschüttung von Renin durch den juxtoglomerulären Apparat
• Renin wandelt baut das Angiotensinogen von der Leber zu Angiotensin I um
• Angiotensin I wird durch ACE zum funktionsfähigen Angiotensin II umgebaut
• Angiotensin II dockt an die Angiotensinrezeptoren in verschiedenen Organen an und führt zu einer Vasokonstriktion, steigert die Rückresorption und steigert das Durstgefühl.
• Das Blutvolumen steigt und so auch der Blutdruck.

• Gehirn: Durstempfindung wird gesteigert
• Niere: NaCl und Wasser werden rückresorbiert > GFR sinkt
• Nebenniere: Produktion von Aldosteron > Rückresorbtion von NaCl und Wasser
• Hypophyse: Ausschüttung Vasopressen (ADH) > Rückresorbtion von NaCl und Wasser wird gesteigert
• Arteriolen: Vasokonstriktion > peripherer Widerstand steigt > Blutdruck und Blutvolumen steigt

Rückresorption von Wasser und Natrium

Rückresorption von Wasser und Natrium

Die Niere kann den pH-Wert durch Elimination von Protonen (H⁺) und Rückresorption von Bircarbonat (HCO₃^-) regulieren.

Das sind die Stadien eines akuten Nierenversagens, welche anhand der Urinausscheidung pro Zeiteinheit unterteilt werden.

• Risk (Risiko) = AKIN 1 = <0,5ml/kg KG pro Stunde über 6h
• Injury (Verletzung) = AKIN 2 = <0,5ml/kg KG pro Stunde über 12h
• Failure (Fehler) = AKIN 3 = <0,3ml/kg KG für 24h oder Anurie für 12h
• Loss (Verlust) = Nierenversagen über 4 Wochen
• End Stage Renal Disease = Nierenversagen über 3 Monate (Endstadium)

• Diabetes mellitus (diabetische Nephropathie)
• Chronische Entzündungen (chron. Glomerulonephritis)
• Zystenniere
• Hypertonie (hypertensive Nephropathie)
• Verengung der ableitenden Harnwege (Harnsteine)

• Die Symptoma treten erst im Stadium 3-4 auf, es gibt keine Frühsymptome
• Nachlassende Diurese
• Metbolische Azidose
• Hyperkaliämie
• Anämie
• Urämie-Symptome (Leistungsschwäche, Nausea, Emesis, Juckreiz, Knochenschmerzen)
• Ausgeprägte urämische Symptome
  - Enzephalopathie (urämisches Koma)
  - Ödeme (Periperie und Lunge)
  - Herzinsuffizienz
  - Hypertonie

• Kreatinin erhöht
• GFR vermindert
• Osmolarität erhöht
• Natrium erhöht
• Kalium erhöht
• Phosphat erhöht
• Harnstoff erhöht

Retroperitoneal zwischen dem 12. BWK und dem 2. LWK

1. Oberer Nierenpol
2. Markpyramide
3. Nierenpapille
4. Nierenkelche
5. Innerer Nierenrand
6. A. renalis
7. V. renalis
8. Nierenbecken
9. Nierenhilum
10. Hanrleiter (Ureter)
11. Nnierenrinde
12. Nierenmark
13. Nierensäule
14. Bindegewebskapsel
15. Äusserer Nierenrand
16. Unterer Nierenpol

• Harnbildung
• Harnausscheidung mit Stoffwechselendprodukten:
  - Harnstoff, Harnsäure
  - Kreatinin, Hormone
  - Fremdsubstanzen: Beispiel Medikamente
• Regulation Wasser- und Mineralhaushalt
• Regulation Säurebasenhaushalt
• Endokrine Funktionen
• Blutdruckregulation: Renin Angiotensin Aldosteron System (RAAS)

• Harnstoff
• Harnsäure
• Kreatinin

In Ruhe beträgt die Nierenperfusion 1l/min (=20% des HMV)

• Die Nierenarterie entspringt der Aort auf Höhe des 2. LWK
• Im Nierenhilus verzweigt die A. renalis zu Zwischenlappenarterien
• Die Zwischenlappenarterien verzweigen sich zu kleineren Arterien bis zur Nierenrinde
• Auf Höhe der Pyramide verzweigen sich die Zwischenlappenarterien zu Bogenarterien
• Die Bogenarterien ziehen weiter bis zur Nierenkapsel
• An der Verzweigung der Zwichenlappenarterien entspringen die Arteriolen, welche die Glomeruli mit Blut versorgen

1. Vas afferens: Blut zuführendes Gefäss von der A. renalis zum Glomerulum
2. Vas efferens: Gefiltertes Blut wird in die V. renalis und von dort in die V. cava inferior überführt
3. Glomerulum: Blut wird gefiltert - es entsteht der Primärharn
4. Proximaler Tubulus: Rückresportion von Wasser, Glukose, NaCl, Calcium und Magnesium
5. Henle Schleife (absteigender Schenkel): Wasserdurchlässig, Abgabe von Wasser
6. Henle-Schleife (aufsteigender Schenkel): Wasserundurchlässig, Abgabe von Elektrolyten ins Interstitium
7. Distaler Tubulus: Überführt Primärurin ins Sammelrohr
8. Sammelrohr: Wasserabgabe durch wie Wirkung von ADH > Sekundärharn

Der Primärharn wird nochmals konzentriert. Der Sekundärharn beinhaltet also weniger Wasser und Elektrolyte.

Primärharn: Ca. 180l/Tag

Sekundärharn: Ca. 1,5l/Tag

Bayliss-Effekt (myogene Autoregulation)

Bezeichnet den Druck der im Glomerulum (Bowmansche Kapsel) den Urinfiltriert. Er entsteht durch den Unterschied des hydrostatischen Drucks im Gefäss (Blutdruck) zum hydrostatischen und kolloidosmotuschen Druck im der Kapsel. Fällt der Hydrostatische Druck im Gefäss unter 55mmHG (MAP), fällt der Filtrationsdruck unter 0 > Anurie

Formel:  Hydrostatischer Druck (BD) - Hydrostatischer Druck (Kapsel) - Kolloidosmotischer Druck (Kapsel)

GFR: Bezeichnet das filtrierte Volumen pro Zeiteinheit (ml pro min.)

z. Bsp: 180 l Primärharn/24h = glomuläre Filtrationsrate (GFR) von ca. 120ml/min.