10.2 Analgetika
Vorlesung vom 17.12.2024
Vorlesung vom 17.12.2024
Kartei Details
Karten | 52 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.01.2025 / 07.02.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250123_10_2_analgetika
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20250123_10_2_analgetika/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
was sind Eigenschaften von Paracetamol?
- analgetisch, antipyretisch, nichrt antiphlogistisch
- Mittel der 1. Wahl bei Kindern und Schwangeren
- gut verträglich
- gehört zu den nicht-sairen antipyretischen Analgetika
was sind COX-2-selektive Inhibitoren?
COX-Inhibitoren, die ausschließlich COX-2 hemmen, nicht auch COX-1.
was ist ein Unterschied zwischen Opioiden und nicht-opioiden Analgetika?
Opioide Analgetika setzen bei der Schmerzweiterleitung vom Rückenmark ins Gehirn an, währen Nicht-opioide Analgetika bei den Schmerzrezeptoren selbst ansetzen.
wie wirken opioide?
- sie hemmen nozizeptive Bahnen im Rückenmark und Thalamus
- aktivieren das antinozizeptive System
- Die Wirkung wird durch die Bindung an Opioid-Rezeptoren vermittelt
- Opioid-Rezeptoren finden sich im ZNS, Darm & in der Blase
über welche 3 Rezeptortypen wirken Opioide?
mü (Hauptrezeptor)
delta
kappa
welche unterschiedliche Bindungspartner sind an Opioid-Rezeptoren unterschiedbar?
- reine Agonisten (z.B. Morphin)
- Reine Antagonisten (z.B. Naloxon)
- Partielle Opioid-Agonisten
- Gemischte Agonisten/Antagonisten
über welchen Rezeptor wirken fast alle Opioide?
Müber den μ-Opioid-Rezeptor
was sind Zentrale μ-Opioidrezeptor-vermittelte Wirkungen?
- Analgesie
- Sedierung (z.T. erwünscht: Narkose)
- Atemdepression --> Hauptmortalitätsfaktor
- Blutdrucksenkung
zwischen welchen μ-Opioidrezeptor-vermittelten Wirkungen unterschiedet man?
zentrale und periphere Wirkungen
Morphin (Opioid)
- voller Agonist an allen Rezeptor-Subtypen
- am wirksamsten bei starken Schmerzen
--> Sedierend - keine gute Wirkung bei Entzündungsschmerzen (z.B. Kopfschmerzen)
- ungenügende Wirkung bei neuropathischen Schmerz (z.B. Phantomschmerz)
was sind UAWs von Opioiden?
- Übelkeit, Erbrechen
- Stimmungsveränderungen
- Atemdepression
--> Wirkungsverstärkung durch Alkohol und andere zentral dämpfende Pharmaka
wie ist die Gewöhnung bzw. Suchtgefahr bei Opioiden?
Gewöhnung:
- bei länger dauernder Zufuhr werden für den gleichen Effekt höhere Dosen notwendig
--> bei süchtigen extrem: bis zu 100-fache Steigerung der Dosis
Sucht:
- bedingt durch euphorisierende Wirkung
- Heroin: rasches Anfluten - ideales Rauschmittel: hohes suchtrisiko
- Morphin: orale Gabe, langsame Freisetzung - geringes Suchtpotential
was ist der Stufenplan zur Behandlung chronischer Schmerzen?
wenn Schmerz unverändert bleibt oder stärker wird um eine Stufe steigern:
- nichtopioid
- Schwaches Opioid mit oder ohne Nichtopioid
- starkes Opioid mit oder ohne Nichtopioid
Was ist die Wirkweise von Opioiden?
- Besetzung der Opioid-Rezeptoren durch agonistische Opioide
- die K+ Permeabilität der präsynaptischen Nervenendigung wird erhöht
- oder die Ca2+-Permeabilität erniedrigt
- dadurch wird die Membrandepolarisation erschwert
- Beeinträchtigung der Übertragung von Erregungen über die Synapsen
wie erfolgt die Einteilung von Analgetika?
wie werden Schmerzen nach Dauer eingeteilt?
- akute Schmerzen
- chronische Schmerzen
was sind die Eigenschaften von akutem Schmerz?
- begrenzte Dauer
- Erregung der Nozizeptoren durch innere (z.B. Tumor) oder äußere (Verletzung) schädigende Einflüsse
- Warnfunktion (→ Ruhigstellung → Heilung)
was sind die Eigenschaften von Chronischem Schmerz?
halten über Monate an
kontinuierliche Reizung der Nozizeptoren/Schädigung im schmerzleitenden oder schmerzverarbeitenden neuronalen System
Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses (Schmerzempfindung auch nach Beseitigung der Ursache)
wie entsteht Nozizeptiver Schmerz?
durch die Stimulation der Nozizeptoren
wie entsteht neuropathischer Schmerz?
durch Schädigung der Nervenfasern
wie erfolgt die Schmerzeinteilung nach Pathogenese?
- physiologischer Nozizeptorschmerz
- Warnfunktion, lebensnotwendig: um Verletzungen zu bemerken
z.B.: bei Gewebebeschädigungen/Entzündungen - neuropathischer Schmerz
- Schädigung von peripheren/zentralen Nerven
z.B.: Kompression (Bandscheibenvorfall), Durchtrennung (OP), Infektion (Gürtelrose), metabol. Störung (DM)
auf welche Art von Schmerzen reagieren COX-Inhibitoren?
auf nozizeptive Schmerzen
auf welche Art von Schmerzen reagieren MOR-Agonisten?
vorwiegend auf neuropathischen Schmerz,
teilweise auf nozizeptiven Schmerz
wie erfolgt die Schmerzleitung zum Gehirn?
Reizaufnahme durch Nozizeptoren in der Peripherie (Haut, innere Organe)
Impulsübertragung
Rückenmark
- Aufnahme von Schmerzimpulsen
- Umschaltung auf nachfolgende Neurone
- Weiterleitung zum GehirnGehirn
- zentrale Schaltstelle
- Verarbeitung von Schmerzimpulsen
Definition: Nozizeptoren (und worauf reagieren sie)
Nozizeptoren sind freie Nervenendigungen, die auf mechanische, thermische und chemische Reize reagieren
Definition: Prostaglandine
Schmerzverstärker
wie entsteht Schmerz in den Nozizeptoren?
bei der Gewebeschädigung oder einer Entzündungsreaktion werden Schmerzmediatioren freigesetzt, die die Nozizeptoren stimulieren:
Natrium-, Kalium-, Wasserstoffionen, Zytokine wie TNFα, Bradykinin, Histamin, ProstaglandinUmwandlung der Reize in AP an den Ionenkanälen und Rezeptoren für Schmerzmediatoren in Nozizeptoren
was sind pharmakologische Angriffspunkte beim Nozizeptorschmerz?
- Synthesehemmung von Prostaglandin
- COX-Inhibitoren: NSAIDs - Hemmung der Natrium-Kanäle
- Lokalanästhetika, Antidepressiva - Desensitivierung von TRPV1-Kanäle
(erregbar durch Hitze, Capsaicin (inhaltsstoff der Paprika))
--> verschiedene Ansätze für verschiedene Pharmaka
was ist die Funktion von Prostaglandinen?
sensibilisieren nozizeptive Nervenendigungen (Schmerzverstärker)
erhöhen die Gefäßpermeabilität (Entzündungsverstärker)
(Abwehrreaktion auf Zell- und Gewebeschädigungen)erhöhen die Körpersolltemperatur durch Wirkung auf das Wärmeregulationszentrum im vorderen Hypothalamus (Fieber)
-
- 1 / 52
-