FW Dütsch
Dütsch lernen fh
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 42 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Allemand |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 05.12.2024 / 08.12.2024 |
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Sie können erfahren, wie verschieden Schriftsysteme sein können und wie Bedeutung oder Lautung verschriftet werden kann, indem Sie aktiv mit einer Lauttabelle arbeiten (phonographisches und logographisches Schriftsystem).
Logografisch:
- Zeichen beschreiben ganze Wörter oder Konzepte
Phonografisch
- Zeichen stehen für lautliche Einheiten (Silben oder Einzellaute)
Orthographische Prinzipien
1. Lautprinzip (Phonologisches Prinzip)
Das Lautprinzip besagt, dass Wörter so geschrieben werden, wie sie gesprochen werden. Jeder Laut (Phonem) wird durch ein Zeichen (Graphem) abgebildet.
- Beispiel: Haus → H, A, U, S repräsentieren die Laute /h/, /aʊ̯/, /s/.
2. Morphemkonstanz-Prinzip (Stammprinzip)
Morpheme, also bedeutungstragende Wortbestandteile, werden in ihrer Schreibweise beibehalten, auch wenn sich die Aussprache ändert.
- Beispiel: Hand → Hände: Der Stamm Hand bleibt konstant, obwohl sich der Vokal ändert.
3. Silbisches Prinzip
Die Schreibung orientiert sich an der Struktur der Silben. Verdopplung von Konsonanten zeigt kurze Vokale in geschlossenen Silben an, während Dehnungen durch zusätzliche Buchstaben markiert werden.
- Beispiele:
- Ratten (geschlossene Silbe, kurzer Vokal).
- Beet (Dehnung durch Doppel-e).
4. Syntaktisches (grammatisches) Prinzip
Die Rechtschreibung richtet sich nach grammatischen Regeln, z. B. Großschreibung von Nomen oder Getrennt- und Zusammenschreibung.
- Beispiele:
- Großschreibung: Das Haus ist groß.
- Kommasetzung: Er sagte, dass er kommt.
5. Konservierungsprinzip
Traditionelle Schreibweisen bleiben erhalten, auch wenn sie nicht mehr der heutigen Aussprache entsprechen.
- Beispiele:
- Vater: Das v spiegelt eine historische Schreibweise wider.
- Philosophie: Das ph stammt aus dem Griechischen.
6. Ästhetisches Prinzip
Dieses Prinzip sorgt für ein ansprechendes Schriftbild oder vermeidet schwer lesbare Häufungen von Buchstaben.
- Beispiele:
- Schifffahrt: Trotz dreifachem „f“ bleibt die Schreibung klar und regelkonform.
- Foto statt Photo: Vereinfachte Schreibweise.
Graphem
= die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit in der Schriftsprache.
= die Entsprechung für einen Laut oder eine Lautverbindung auf der Ebene der Schriftzeichen.
Beispiele:
- Der Laut [t] im geschriebenen Wort Härte entspricht dem Graphem .
- Der Laut [t] im geschriebenen Wort Mutter entspricht dem Graphem
Was entspricht graphisch dem Laut [ʃ] im geschriebenen Wort?
- das Graphem bei Schiff – das Graphem im geschriebenen Wort Stern
Einfachgrapheme:
- a (ma len), f (Hof ) …
Komplexgrapheme:
- Institut Primarstufe sch, ch, qu, aa, ah, mm, ie, ck, äu…
Basisgrapheme und Orthographeme
1. Basisgrapheme
- Definition: Basisgrapheme sind die grundlegenden Schriftzeichen oder Schriftzeichenkombinationen, die einem bestimmten Laut (Phonem) in der Sprache entsprechen. Sie repräsentieren die standardmäßige, grundlegende Schreibweise eines Lautes.
- Merkmale:
- Es gibt für jedes Phonem der Sprache (bzw. nahezu jedes) ein Basisgraphem.
- Basisgrapheme sind meist die häufigste oder „normale“ Schreibweise eines Lautes.
- Beispiel im Deutschen:
- Phonem /aː/ (langes "a") → Basisgraphem „a“ (z. B. in Saal).
- Phonem /f/ → Basisgraphem „f“ (z. B. in Fisch).
2. Orthographeme
- Definition: Orthographeme sind alternative Schreibweisen eines Lautes, die durch die orthografischen Regeln eines Schriftsystems entstehen. Sie umfassen also alle zugelassenen Schreibvarianten eines Lautes innerhalb der Orthografie.
- Merkmale:
- Orthographeme können aus Kombinationen von Buchstaben (Digraphen, Trigraphen) oder Sonderzeichen bestehen.
- Sie sind oft das Ergebnis historischer Entwicklungen oder normierter Schreibkonventionen.
- Beispiel im Deutschen:
- Phonem /aː/ (langes "a") → Orthographeme:
- „a“ (Saal),
- „ah“ (Sahne),
- „aa“ (Haar).
- Phonem /f/ → Orthographeme:
- „f“ (Fisch),
- „v“ (Vogel),
- „ph“ (Philosophie).
- Phonem /aː/ (langes "a") → Orthographeme:
Phonographisches und logographisches Schriftsystem
1. Phonographisches Schriftsystem
Definition: In einem phonographischen Schriftsystem repräsentieren die Schriftzeichen Laute (Phoneme) oder Silben der Sprache.
Merkmale:
- Lautbezogen: Die Zeichen entsprechen den Lauten, die bei der Aussprache der Sprache verwendet werden.
- Es gibt zwei Haupttypen:
- Alphabetische Schriftsysteme: Jedes Zeichen steht für einen Laut (Phonem).
- Beispiel: Deutsch, Englisch, Italienisch.
- Beispielwort: Haus → H, A, U, S (repräsentiert die einzelnen Laute).
- Silbenschriften: Jedes Zeichen steht für eine Silbe.
- Beispiel: Japanisches Kana (Hiragana/Katakana).
- Beispiel: か (ka), き (ki).
- Alphabetische Schriftsysteme: Jedes Zeichen steht für einen Laut (Phonem).
Vorteil: Enger Bezug zur gesprochenen Sprache, erleichtert das Lernen für Menschen, die die Sprache sprechen.
2. Logographisches Schriftsystem
Definition: In einem logographischen Schriftsystem steht jedes Zeichen (Logogramm) für eine Bedeutungseinheit (Wort oder Morphem), nicht für Laute.
Merkmale:
- Bedeutungsbezogen: Die Zeichen repräsentieren Konzepte, Wörter oder Ideen.
- Beispiele:
- Chinesische Schriftzeichen (Hanzi): Jedes Zeichen repräsentiert ein Wort oder eine Silbe mit Bedeutung.
- Beispiel: 木 (mù, "Baum"), 林 (lín, "Wald").
- Ägyptische Hieroglyphen: Viele Zeichen standen für ganze Wörter oder Konzepte.
- Chinesische Schriftzeichen (Hanzi): Jedes Zeichen repräsentiert ein Wort oder eine Silbe mit Bedeutung.
Vorteil: Ermöglicht Kommunikation über Sprachgrenzen hinweg, da die Bedeutung unabhängig von der Aussprache ist.
Silben
Phoneme werden zu grösseren Einheiten miteinander kombiniert: Silben, Morpheme und Wörtern.
- Silben sind rhythmische Einheiten der Lautsprache.
- Eine Silbe ist die wichtigste segmentübergreifende phonologische Einheit.
Minimalpaare
Phoneme werden über sogenannte Minimalpaare ermittelt:
Ein Beispiel für eine Serie von Minimalpaaren des Deutschen:
- Bein – Pein – dein – kein – fein – Wein – sein – Schein – jein – mein – nein – rein – Hain – ein – Lein Die Laute /b/, /p/, /d/, /k/, /f/, /w/, /z/, /ʃ/, /j/, /m/, /n/, /r/, /h/, /l/ vor der Lautfolge [-ein] bringen alle andere Wortbedeutungen hervor, sind also Phoneme des Deutschen.
- Minimalpaare, die Laute im Inlaut enthalten:
- Mappe – Matte – Macke – Mange – Masse – Masche – Mache
Allophone
Unterschiedliche Laute, die die Bedeutung nicht verändern
- Nacht - Ich, Gerolltes R - Nichtgerolltes R
Phoneme
Bedeutungsunterscheidende Laute
Phonologie vs. Phonetik
Phonetik
- Wie wird sprachliche Information mit Hilfe des menschlichen Sprech- und Hörapparates übermittelt: Artikulations-, Schall- und Hörprozesses. Es geht um die materielle, anatomisch-neuronale und physikalische Seite.
- Analyseeinheit: Phon [a:], Silbe
Phonologie
- untersucht die Funktion von Sprachlauten im Sprachsystem (z. B. welcher Bedeutungsunterschied macht ein Laut aus – oder eben nicht).
- Bestimmung der Laute, welche in der deutsche Sprache bedeutungs unterscheidend sind (= Phoneme, Notation in Schrägstrichen /a:/).
Durch das Bewusstsein und Kennen der deutschen Phonetik und Phonologie können Sie einige Stolpersteine erkennen und analysieren, welche im Schulalltag beim Erlernen der Standardsprache und beim Schreiberwerb auftreten.
Vokale:
- Beim Schreiben 9 Buchstaben, um Vokale darzustellen: a, e, i, o, u, ä, ö, ü, (h als Dehnungszeichen) + Diphthonge (Zweifachvokale
- Beim Sprechen gebrauchen wir im Standarddeutschen 20 unterschiedliche Vokale, in den Dialekten noch weitere. Von den meisten Monophthongen gibt es eine Langform und eine Kurzform (langes und kurzes i).
- → Unterscheidung von Länge und Kürze: bieten – bitten; Höhle – Hölle.
→ Unterscheidung von Umlauten: Unterschied ü – ie, ö – e
- Die zwei dumpfen Endvokale [ə] und [ɐ] heissen «Schwa-Laute»: leben, der Kater
Konsonanten:
- Unterscheidung von «sch» und «ss»: Tasse – Tasche, auch Sigmatismus
- Unterscheidung und Artikulation von «ch»: ich - ach
- Konsonantenhäufungen führen zum Einfügen von Sprossvokalen: Brief – b(i)riff; schwer – sch(e)wer
Sie können mit Hilfe des Vokaltrapezes die Vokalqualität und –quantität unterscheiden.
1. Vokalqualität: Klangfarbe
Die Qualität eines Vokals hängt von den Artikulationsmerkmalen ab:
- Zungenhöhe (vertikale Achse):
- Hoch: Zunge ist nah am Gaumen (z. B. /i/, /u/).
- Mittel: Zunge ist in mittlerer Position (z. B. /ɛ/, /ɔ/).
- Tief: Zunge ist weit unten (z. B. /a/).
- Zungenlage (horizontale Achse):
- Vorne: Zunge ist nach vorne verschoben (z. B. /i/, /e/).
- Hinten: Zunge ist nach hinten verschoben (z. B. /u/, /o/).
- Lippenrundung:
- Gerundet: Lippen werden gerundet (z. B. /u/, /o/).
- Ungerundet: Lippen bleiben neutral oder gespreizt (z. B. /i/, /e/).
2. Vokalquantität: Länge
Im Deutschen ist die Quantität der Vokale phonologisch bedeutend und unterscheidet Wörter:
Kurze Vokale: Kürzer in der Aussprache, oft in geschlossenen Silben.
- Beispiele: bitte /ˈbɪtə/, konnte /ˈkɔntə/.
Lange Vokale: Länger in der Aussprache, oft in offenen Silben.
- Beispiele: Biene /ˈbiːnə/, Sohn /zoːn/.
Sie können die Konsonanten nach Artikulationsort und –art beschreiben und dabei auch Besonderheiten der Aussprache des Standarddeutschen in der Schweiz berücksichtigen.
Artikulationsort:
- [Post] : Lippen ([bi]labial)
- [Fahne] : Lippen und Zähne (labiodental)
- [Dame] : Zahndamm (alveolar)
- [Schiff] : hinterer Zahndamm (postalveolar)
- [ich] : harter Gaumen (palatal)
- [Engel] : weicher Gaumen (velar)
- [Nacht] : weicher Gaumen (velar)
- [Rahmen] : Gaumensegel, Zäpfchen (uvular)
- ([Rahmen] mit gerolltem r = alveolar)
Artikulationsart:
- Plosiv (Verschlusslaute, Knalllaute): Die Atemluft wird kurzzeitig hinter einem Verschluss (Lippen, Zunge) gestaut und dann plötzlich explosionsartig geöffnet und entlassen (p, t, k / b, d, g).
- Frikativ (Reibelaute, Zischlaute): Der Luftstrom wird durch eine Verengung geleitet, dabei entsteht ein Reibe- oder Zischgeräusch (f, s, sch, ch…).
- Nasal: Der Luftstrom wird nicht durch den Mund sondern durch die Nase geleitet (m, n, ng).
- Vibranten (Schwinglaute): Laute werden durch Vibrieren / Flattern erzeugt: Die Zungenspitze schlägt gegen die Alveolen ( im Schweizerdeutschen), das Zäpfchen schlägt gegen den hinteren Gaumen (Zäpfchen-R).
- Es existieren noch weitere Artikulationsarten: z. B. Affrikate (Doppellaute [ts], [pf]), Laterale…
Besonderheiten Schweiz:
- Das "ch" wird in der Schweiz oft nur mit dem weichen Gaumen erzeugt, obwohl es verschiedene Aussprachen dafür gibt. (Nacht, Ich)
Sie können das bilaterale Sprachzeichenmodell nach de Saussure erklären und in folgenden Lerneinheiten immer wieder gebrauchen zur Verortung.
Das bilaterale Sprachzeichenmodell nach Ferdinand de Saussure beschreibt ein Sprachzeichen als eine Einheit, die aus zwei untrennbar miteinander verbundenen Seiten besteht:
Signifikant (Bezeichnendes):
- Dies ist die wahrnehmbare Seite des Zeichens, also das Lautbild oder die Schriftform (z. B. das Wort „Baum“).
- Es ist keine physische Erscheinung, sondern die psychische Vorstellung der Klänge oder Buchstaben.
Signifikat (Bezeichnetes):
- Dies ist die mentale Vorstellung oder das Konzept, das mit dem Zeichen verbunden ist (z. B. die Idee eines Baumes mit Stamm, Ästen und Blättern).
- Es handelt sich um den abstrakten Inhalt, nicht um ein reales Objekt.
Sie können die drei Zeichentypen nach Peirce einordnen oder begründen, welche Anteile ein Zeichen nach letzteren trägt.
Ikon
- Zwischen dem Zeichen und dem Bezeichneten besteht Ähnlichkeit.
- Piktogramme, Verkehrszeichen, Strichzeichnungen, Emoticons
- Je nach Erklärung/Interpretation auch einer anderen Kategorie zuteilbar, bzw. Zeichen enthält Anteile von verschiedenen Zeichentypen
- Je nach Entwicklungsstand anders
Index
- Lat./eng.: Verzeichnis, Hinweis, Zeigefinger
- Hinweis auf… /Indiz / Anzeichen
- Das Zeichen stellt eine Folge eines Geschehens dar. Es besteht ein Wenn-Dann-Verhältnis.
Symbol
- Es besteht weder ein Ähnlichkeits- noch ein Folgeverhältnis zw. Zeichen und Bezeichneten.
- Willkürlich und künstlich hergestellte Zeichen z.B. Schrift
- Künstliche Verknüpfung - Buchstaben
Sie können eine Merkmalsmatrix lesen basierend auf der Merkmalsemantik.
Semantik S.17
Sie haben eine Vorstellung davon, wie Wörter und ihre Bedeutungen im Gehirn gespeichert werden, vor allem durch Kenntnis der Prototypentheorie.
Grundprinzipien der Prototypentheorie
Prototypen als zentrale Repräsentation:
- Jeder Begriff hat ein „typisches“ Beispiel, den Prototyp, das die zentralen Eigenschaften dieser Kategorie repräsentiert.
- Beispiel: Der Prototyp für „Vogel“ könnte ein Spatz sein, da er Merkmale wie Federn, Flügel und die Fähigkeit zu fliegen besonders gut verkörpert.
- Andere Mitglieder der Kategorie (z. B. Pinguine oder Strauße) sind weniger prototypisch, da sie nicht alle typischen Merkmale besitzen.
Gradienten in der Kategoriezugehörigkeit:
- Kategorien sind nicht scharf abgegrenzt, sondern haben fließende Übergänge. Manche Mitglieder passen besser (hohe Prototypikalität), andere weniger gut (geringe Prototypikalität).
Speicherung im Gehirn:
- Wörter und Bedeutungen werden als Netzwerke von Merkmalen gespeichert. Diese Netzwerke sind mit einem zentralen Prototyp verknüpft und ermöglichen eine schnelle Aktivierung typischer Assoziationen.
Kontextabhängigkeit:
- Welche Merkmale als prototypisch empfunden werden, hängt vom Kontext ab. Zum Beispiel kann „Huhn“ in einem zoologischen Kontext weniger prototypisch für „Vogel“ sein als in einem landwirtschaftlichen Kontext.
- Wortfamilie
- Wortfeld
Wortfamilie
- Alle Wörter um einen Stamm (Bau--> Bauen, Bauarbeiter, Aufbauen etc.
Wortfeld
- Laufen, gehen, schlendern, wandern
- Hyperonyme (Ober-)
- Hyponyme (Unter-)
- Kohyponyme (Neben-)
Hyperonyme (Ober-)
- Tier, Frucht
Hyponyme (Unter-)
- Kuh, Birne
Kohyponyme (Neben-)
- Kuh<->Katze, Apfel<->Brine
- Synonyme
- Hymonyme
- Antonyme
Synonyme
- Gleichbedeutend
Homonyme
- Tau, Finne, Blatt (selbes Wort verschiedene Dinge) Können auch gleich tönen (Mehr <-> Meer
Antonyme
- Gegensätze
Denotation, Konnotation
Denotation
- "Faktisch"(Schwein-->das Tier, Zwätschge--> Frucht)
Konnotation
- "Emotional"(Sau-->schmatzen, Dummi Zwätschge)
Sie kennen im Zusammenhang mit den oberen beiden Theorien, welche die Ordnung von Wörtern in Sätzen beschreiben, grammatische Proben; dies alles theoretische Ansätze, welche den Sprachlehrmitteln in der Primarschule zugrunde liegen.
1. Verschiebeprobe
- Ziel: Satzglieder identifizieren.
- Vorgehen: Satzteile werden im Satz verschoben. Alles, was gemeinsam verschoben werden kann, bildet ein Satzglied.
- Bezug zu den Theorien:
- Im Stellungsfeldermodell zeigt die Verschiebeprobe, was ins Vorfeld gestellt werden kann.
- Die Valenzgrammatik hilft, zu verstehen, welche Ergänzungen verschoben werden können (z. B. Subjekt, Objekt).
Beispiel:
- Ausgangssatz: „Gestern hat Peter ein Buch gelesen.“
- Verschiebung: „Ein Buch hat Peter gestern gelesen.“ → „Ein Buch“ ist ein Satzglied (Akkusativobjekt).
2. W-Frageprobe
- Ziel: Satzglieder und ihre Funktion bestimmen.
- Vorgehen: Mit W-Fragen wird ermittelt, welche Informationen die Satzteile liefern (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?).
- Bezug zu den Theorien:
- Unterstützt die valenzgrammatische Analyse, indem die geforderten Ergänzungen des Verbs erfragt werden.
- Klärt die Funktion von Angaben und Ergänzungen im Stellungsfeldermodell.
Beispiel:
- „Gestern hat Peter ein Buch gelesen.“
- Wer? → Peter (Subjekt)
- Was? → Ein Buch (Akkusativobjekt)
- Wann? → Gestern (Adverbiale Bestimmung der Zeit)
4. Weglass-, Ergänzungsprobe
- Ziel: Kernbestandteile von Sätzen identifizieren.
- Vorgehen: Satzteile werden entfernt, um zu prüfen, ob der Satz grammatisch bleibt.
- Bezug zu den Theorien:
- Zeigt, welche Satzglieder Ergänzungen sind (notwendig nach der Valenz des Verbs) und welche Angaben (fakultativ).
- Im Stellungsfeldermodell wird klar, welche Elemente im Mittelfeld flexibel weggelassen werden können.
Beispiel:
- „Gestern hat Peter ein Buch gelesen.“
- Weglassen: „Peter hat gelesen.“ → „Gestern“ und „ein Buch“ sind fakultative Satzteile.
Sie können mithilfe der valenzgrammatischen Grundlagen die Sonderstellung des Verbs beschreiben und basal, Wortgruppen und Satzglieder bestimmen.
1. Valenz des Verbs: Die Sonderstellung des Verbs
Das Verb ist das zentrale Element eines Satzes, da es die Struktur und die Anzahl der notwendigen Ergänzungen (Argumente) festlegt. Die Valenz beschreibt die Fähigkeit eines Verbs, andere Satzteile (Subjekt, Objekte, Adverbiale etc.) an sich zu binden.
Arten von Valenz:
- Nullwertig: Verben, die keine Ergänzungen benötigen (z. B. regnet in „Es regnet.“).
- Einwertig: Verben, die nur ein Subjekt als Ergänzung haben (z. B. schlafen in „Peter schläft.“).
- Zweiwertig: Verben, die ein Subjekt und ein Objekt verlangen (z. B. lesen in „Peter liest ein Buch.“).
- Dreiwertig: Verben, die drei Ergänzungen fordern (z. B. geben in „Peter gibt Lisa ein Buch.“).
Die Valenz des Verbs bestimmt somit, welche Satzglieder überhaupt notwendig sind und welche fakultativ hinzukommen können.
Sie können das Stellungsfeldermodell anwenden und so Tiefenstrukturen der Satzlehre erfassen.
Vorfeld - LSK - Mittelfeld - RSK - Nachfeld
Anwendung des Modells zur Tiefenstruktur-Analyse
Das Modell erlaubt es, Satzkomponenten systematisch zuzuordnen und sprachliche Tiefenstrukturen zu erkennen:
- Position von Satzgliedern: Welche Satzteile sind besonders hervorgehoben?
- Variation in der Wortstellung: Was wird durch Umstellungen betont?
- Unterschied zwischen Haupt- und Nebensatz: Wo steht das finite Verb?
Das Modell bietet so einen klaren Zugang, um auch komplexe Sätze verständlich zu analysieren und die Strukturierung von Informationen im Satz zu reflektieren.
Praxisorientierte Ansätze der Morphologie
Praxisorientierte Ansätze:
- Sprachspiele: Spiele wie das Kombinieren von Wörtern oder das Bilden von neuen Wörtern mit bekannten Morphemen können Kindern helfen, das Konzept zu verstehen.
- Wortkarten: Karten mit verschiedenen Morphemen können sortiert und zu neuen Wörtern zusammengesetzt werden.
- Satzanalyse: Kinder können lernen, wie Wörter in Sätzen durch Flexion und Wortbildung ihre Form ändern und welche Rolle Morpheme dabei spielen.
Sie kennen so die Prinzipien des Aufbaus und der Zerlegung von Wörtern im Hinblick darauf, dass Sie in der Schule mit dem Kindern auch mit Morphemen bei Flexion und Wortbildung arbeiten werden.
Prinzipien des Aufbaus und der Zerlegung von Wörtern:
Morpheme als Bausteine:
- Kindern sollte vermittelt werden, dass Morpheme die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten der Sprache sind.
- Morpheme lassen sich in lexikalische Morpheme (die die Grundbedeutung tragen) und grammatische Morpheme (die grammatische Funktionen übernehmen) unterteilen.
Zerlegung von Wörtern:
- Ein wichtiger Schritt ist die Zerlegung von Wörtern in ihre Bestandteile. Kinder lernen, wie sie aus einem Wort die einzelnen Morpheme heraushören und bestimmen können.
- Beispiel:
- „unfreundlich“ → „un-“, „freund“, „-lich“
- Hier können Kinder die Bedeutung des Präfixes „un-“ (Negation), des Stamms „freund“ (Freund) und des Suffixes „-lich“ (Adjektivbildung) erkennen.
Flexion:
- Kinder sollten verstehen, wie Flexionsmorpheme die grammatische Form eines Wortes verändern.
- Sie lernen, dass Wörter in verschiedenen Formen auftreten können, wie im Plural, im Genitiv oder bei der Konjugation von Verben.
- Beispiel:
- „Haus“ (Singular) → „Häuser“ (Plural)
- „spielen“ (Infinitiv) → „spielst“ (2. Person Singular Präsens)
Wortbildung:
- Durch Derivation und Komposition können neue Wörter gebildet werden.
- Bei der Derivation wird ein Wort durch Hinzufügen von Präfixen oder Suffixen verändert, um eine neue Bedeutung oder Wortart zu schaffen.
- Beispiel:
- „freund“ → „freundlich“ (Derivation durch das Suffix „-lich“)
- Beispiel:
- Bei der Komposition werden zwei oder mehr Wörter kombiniert, um ein neues Wort zu bilden.
- Beispiel:
- „Haus“ + „Tür“ → „Haustür“
- Beispiel:
Sie kennen die semantischen und/oder grammatischen Wortbildungsbausteine und werden sich bewusst, wie Wörter im Deutschen gebildet werden.
Die Wortbildung im Deutschen erfolgt durch die Kombination von semantischen und grammatischen Wortbildungsbausteinen. Diese Bausteine – auch Morpheme genannt – sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten der Sprache. Sie können die Bedeutung eines Wortes entweder direkt oder in Bezug auf grammatische Funktionen beeinflussen. Die Wortbildung im Deutschen ist ein komplexer Prozess, bei dem verschiedene Mechanismen zur Anwendung kommen, um neue Wörter zu bilden.
Semantische und grammatische Wortbildungsbausteine
Semantische Bausteine:
- Diese Bausteine betreffen die Bedeutung eines Wortes. Sie sind lexikalische Morpheme, die die Grundbedeutung eines Wortes tragen.
- Beispiele:
- „Haus“: Das Morphem „Haus“ trägt die Bedeutung eines Gebäudes, einer Behausung.
- „Lauf“: Das Morphem „Lauf“ bedeutet die Handlung des Laufens.
- „grün“: Das Morphem „grün“ trägt die Bedeutung einer Farbe.
Grammatische Bausteine:
- Diese Bausteine betreffen die grammatische Funktion eines Wortes, wie z. B. den Kasus, den Plural, die Zeitform oder die Wortart.
- Beispiele:
- Flexionsmorpheme:
- „-e“ im Plural „Häuser“ (Pluralmarkierung).
- „-st“ in „gehst“ (2. Person Singular Präsens von „gehen“).
- Derivationsmorpheme:
- „-er“ in „Läufer“ (Bildung eines Nomens aus einem Verb).
- „-lich“ in „freundlich“ (Adjektivbildung).
- Fugenmorpheme:
- „-s-“ in „Arbeitsplatz“ (Bindeglied in Komposita).
- Flexionsmorpheme:
Sie können Wörter in ihre elementaren, bedeutungstragenden Elemente zerlegen, welche eine lexikalische und/oder grammatische Funktion haben.
Arten von Morphemen
Morpheme können in zwei Hauptkategorien unterteilt werden:
- Lexikalische Morpheme:
- Diese Morpheme tragen eine konkrete Bedeutung und sind meist eigenständige Wörter oder Wortbestandteile.
- Sie sind für die lexikalische Bedeutung eines Wortes verantwortlich, also für den Wortinhalt.
- Beispiele:
- „Hund“ in „Hundhaus“ (Tierbezeichnung).
- „Lauf“ in „laufen“ (Bezeichnung einer Tätigkeit).
- „Schreib“ in „Schreibmaschine“ (Handlung oder Tätigkeit).
- Grammatische Morpheme:
- Diese Morpheme sind für die grammatische Funktion eines Wortes verantwortlich, z. B. für die Beugung, den Fall, den Plural oder die Zeitform.
- Sie tragen keine eigenständige Bedeutung, sondern modifizieren die Bedeutung des gesamten Wortes.
- Beispiele:
- Flexionsmorpheme: „-s“ in „Hunds“ (Genitiv) oder „-e“ in „Hunde“ (Plural).
- Derivationsmorpheme: „-er“ in „Läufer“ (Bildung eines Nomens aus einem Verb).
- Fugenmorpheme: „-s-“ in „Arbeitsplatz“ oder „Stellplatz“.
Wort: „unglücklich“
- Morpheme: „un-“ (Negation) + „glück“ (lexikalisches Morphem) + „-lich“ (Adjektivbildung).
Wort: „Häuser“
- Morpheme: „Haus“ (lexikalisches Morphem) + „-e“ (Pluralendung) + „-r“ (Fugenmorphem).
Wort: „unfreundlich“
- Morpheme: „un-“ (Negation) + „freund“ (lexikalisches Morphem) + „-lich“ (Adjektivendung).
Kurzwort
Abkürzungen:
Bio --> Biologie
Mathe --> Mathematik
Uni --> Universität
Konversion
Übergang von einer Wortart zur anderen ohne formale Veränderung:
- gut --> das Gut
- Wild auf Wild.
Bsp.
- „laufen“ (Verb)Substantiv„Das Laufen macht Spaß.“
- „rot“ (Adjektiv)Substantiv„Das Rot des Himmels war schön.“
- „Tisch“ (Subst.)Verb„Tischen Sie bitte auf!“
- „leicht“ (Adj.)Verb„Der Ball leichtet.“
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