Block 32

Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen: 

Der Verlust des sexuellen Verlangens ist das Grundproblem und beruht nicht auf anderen sexuellen Störungen wie Erektionsstörungen…

In den letzten 20 Jahren konnte eine deutliche Zunahme der männlichen Lustlosigkeit beobachtet werden. Während in den 70-er Jahren bei Männern die Prävalenzrate bei ca. 4% lag, ist sie heute über die 15%-Marke angestiegen (Hamburger Sexualberatungsstelle).

Bei europäischen Männern in der Altersklasse plus 40 liegen (nach Laumann et. al.2004) Ergebnisse von ca. 13 % vor

• 15-25% der 18-60-jährigen (McCabe et al., 2016)

• ca. 40% ab 60 (McCabe et al., 2016)

Sexuelles Begehren: Zuschreibung, d.h. eine positive Vorwegnahme einer sexuellen Begegnung mit sich selbst oder einer anderen Person. Da es sich um ein sexuelles Begehren handelt, impliziert dies eine genitale Erregung.

Liebesbegehren: emotionaler und affektiver Wunsch nach dem Anderen. Dies ist ein Begehren der amourösen Annäherung, der Zärtlichkeit und der Zuneigung ohne der Konnotation genitaler Erregung.

• Anhaltspunkte für die eigene genitale Erregung / «Wahrnehmungs-Anker»
• Erotisierung des eigenen sexuellen Körpers
• Phallische Erotisierung bei Männern
• Sexuelle Attraktivität
• Erotisierung der Distanz auf einem Kontinuum von Individuation Verschmelzung

• Mangelndes sexuelles Verlangen
  • Vermindertes Interesse an sexuellen Aktivitäten allein oder mit dem Partner
• Kein sexuelles Verlangen nach dem Partner/der Partnerin
  • Kein Verlangen, aber Interesse an Autoerotik
• Generelles Fehlen von sexuellem Verlangen
  • Kein Interesse an seinem/ihrem Partner/seiner Partnerin oder an Autoerotik
• Sexuelle Abneigung
  • Abneigung gegen Sexualität, negative und verstärkte Einstellungen gegenüber sexuellen Beziehungen, die aufgrund wiederholter Forderungen des Partners erlitten wurden

Form und Bedürfnis

• sexuelles Begehren nach Verschmelzung = psychoaffektives Bedürfnis nach Intimität und Nähe
• sexuelles Begehren als Ausdruck eines Kinderwunsches = KInderwunsch
• Begehren nach Entladung einer genitalen Erregung = von Spannung befreien
• koitales sexuelles Begehren = Sinnlichkeit in der sexuellen Erregung, Erotisierung des eigenen sexuellen Körpers / der sexuellen Begegnung mit dem/der Anderen / der Erotisierung einer anderen Person (Körper, Geschlecht, Persönlichkeit)

• Chronische Erkrankungen wie chronisches Nierenversagen, Leberzirrhose, Alkoholismus, Schilddrüsenunterfunktion usw.
• Lustlosigkeit oft auch das Anzeichen einer Depression 
• Testosteron ist sowohl beim Mann als auch bei der Frau für das Lustempfinden zuständig. Testosteronmangel vermindert die sexuelle Phantasie, den sexuellen Appetit sowie die Empfindungsfähigkeit der Penis.
• Ein Zuviel des “Lustkiller-Hormons” Prolaktin und eine Vielzahl von Medikamenten können den Testosteronspiegel senken