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Ejaculatio praecox (ICD‐10/ICD-11)
Ejaculatio praecox (ICD‐10/ICD-11)
Kartei Details
Karten | 29 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.08.2024 / 09.08.2024 |
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Wie lautet die Diagnose der EP (Ejaculation Praecox) nach ICD10?
• Die Unfähigkeit, die Ejakulation suffizient zu kontrollieren, dass beide – der Partner, die Partnerin – Freude am sexuellen Akt haben, weil die Ejakulation vor oder sehr kurz nach Beginn des Geschlechtsverkehrs erfolgt (wenn ein Zeitlimit erforderlich ist, innerhalb von 15 Sekunden) oder weil die Ejakulation ohne suffiziente Erektion für Geschlechtsverkehr stattfindet.
• Das Problem tritt nicht aufgrund einer längeren sexuellen Abstinenz auf.
Wie viele Männer (ca.) leiden weltweit im Verlaufe des Lebens unter EP?
Welche Typologien der EP gibt es (ohne sie genauer zu erläutern)?
- Vorzeitige Ejakulation
- Frühzeitige Ejakulation
- Rasche Ejakulation
Wann spricht man von einer vorzeitigen Ejakulation?
Wann spricht man von einer frühzeitiger Ejakulation?
Wann spricht man von einer raschen Ejakulation?
Nenne ein paar Ursachen von EP.
- Leistungs- und Versagensangst sind zentrale Ursachen der EP
- Leistungsangst ⇧ bei wiederholt enttäuschenden sexuellen Begegnungen
- Versagensangst ⇧ während dem sexuellen Kontakt
- Die Folge ist eine negativ Spirale
- Ausnahmefall: neurobiologische Gründe
- Es gibt biologische Unterschiede, auch im Neurotransmittersystem, die genetisch bedingt sind
- Weitere Ursachen: Drogen, bestimmte Medikamente oder schwere psychiatrische Erkrankungen
- Sexocorporel: Wenig Lernschritte insbesonders auf genitaler Ebene, Modus: AM, MM, AMM
Welches Erregungsmodus ist für EPler typisch?
- AM
- MM
- AMM
Wieso entstehen die meisten EP's?
- weil nicht ausreichend Blut durch die Penisarterien in den Penis gelangen
- dies führt zu einer mangelhaften Blutversorgung infolge von Gefässverengung im Bereich Becken und Penisarterien
- Bei EP entsteht durch hohe Muskelspannung im Beckenboden ein Druck auf die Penisarterie, bzw. der Blutzufluss wird gestaut bis der Druck im vorderen wie im hinteren Bereich der Schwellkörper derart gross wird, dass es u.a. die Gefässe nicht mehr aushalten und es zu einer vorzeitigen Ejakulation kommt
Die Emission wird sympathisch gesteuert und untersteht xx Kontrolle.
Die Expulsion (Samenerguss) wird parasympathisch gesteuert. Expulsionsphase: Durch rhythmische Kontraktionen der Muskulatur des Samenleiters, der Samenblase, der Schwellkörper und des Beckenbodens wird das Sperma stossweise aus dem Penis geschleudert. Dieses reflexartige Geschehen ist xx.
Was zeichnet den den Typ 1 A der EP-Männer aus?
„Das Fohlen“ – jung und voll im Saft / „Der wandelnde Penis“, genital fokussiert"
• EP bei jungen potenten Männern mit hohem Männlichkeitsverständnis
• sehr gute Libido, ejakulieren gerne (2-3x/Tag oder mehrmals/Woche)
• Sowohl genital wie emotional interessiert und bindungsfähig
• Stört, dass er zu rasch kommt, fühlt sich sich nicht wie ein richtiger Mann
• Wird sekundär heterozentriert; will es ihr recht machen, dadurch fühlt er sich in seiner Männlichkeit bestätigt
Nenne ein paar Ressourcen und Herausforderungen des Typ 1 A der EP-Männer?
„Das Fohlen“ – jung und voll im Saft / „Der wandelnde Penis“, genital fokussiert"
- Gute erektile Fähigkeiten
- Häufiges Ejakulationsbedürfnis
- Bindungsfähigkeit
- Mechanischer Erregungsmodus --> eingeengte Wahrnehmung
Welches könnten mögliche Beratungsziele des EP-Typs 1 A sein?
- Modulation der Erregungskurve durch Veränderung des Rhythmus sowie Aktivierung der Tiefenatmung
- Modulation der Erregungskurve mittels der doppelten Schaukel
- Beckenbodenmuskulatur als Teil der Steuerung sexueller Erregung kennenlernen und einsetzen
- Diffusion sexueller und emotionaler Erregung und entsprechende Genussfähigkeit erleben in allen möglichen Positionen im GV + SB
- Zeitpunkt des Ejakulierens selbst steuern können
Welches sind Charakteristika des Typ 1 B EP-Mannes?
“Heterozentrierung“ / Verschmelzungstyp: „Teddy-Bär“
• Leidet unter Leistungs- und Versagensängsten
• Ist sehr heterozentriert und will seiner Partnerin alles recht machen
• Er ist wenig in seiner eigenen Wahrnehmung sondern bei ihr
• Das In-Sorge-Sein um das Gegenüber verhindert eigene Lernschritte
Welches sind mögliche Ressourcen und Herausforderungen des Typ 1 B EP-Mannes?
“Heterozentrierung“ / Verschmelzungstyp: „Teddy-Bär“
• Grosse Bedeutung der affektiven Ebene
• Intimität und Bindung sind wichtiger als Genitalität
• Heterozentrierung
• Erregungsmodi: AM – AMM – MM --> Hohe Spannung im Beckenboden
• wenig genitale LernschriWe
Welches sind mögliche Beratunsziele des EP-Typs 1 B?
“Heterozentrierung“ / Verschmelzungstyp: „Teddy-Bär“
- Phallische Erotisierung entwickeln
- Entwickeln von Autozentrierung und sexueller Selbstsicherheit
- Modulation der Erregungskurve siehe Lernschritte Typ 1 A
- Geniessen der sexuellen Erregung
- Zeitpunkt des Ejakulierens selbst wählen können
Was zeichnet den Typ 1 C des EP-Mannes aus?
Angst vor Verlust der Männlichkeit, vor Intimität, vor Trennung: sie ist zuständig für die Bestätigung
- EP im Zusammenhang mit Angst vor Intimität und anderen emotionalen Stressoren, erotisiert die Nähe zur Partnerin nicht, vermeidet emotionale Bedürfnisse
- Oft Verlustängste. Auch psychische Probleme oder eine „Sexsucht“ im Hintergrund möglich
- Klammert sich in der Sexualität an seine Genitalität, weil er Angst hat in der emotionalen Intimität seine Männlichkeit zu verlieren
Welches sind mögliche Ressourcen und Herausforderungen des Typ 1 C EP-Mannes?
Angst vor Verlust der Männlichkeit, vor Intimität, vor Trennung: sie ist zuständig für die Bestätigung
+Gute erektile Funktion
+ In anderen Lebensbereichen oft bindungs- und beziehungsfähig
- Limitierender EM
- Wenig bzw. fehlende Erotisierung von sexueller Intimität und Nähe
- Verunsicherung im Gefühl der Zugehörigkeit zum eigenen Geschlecht (GdG)
Welches sind mögliche Beratunsziele des EP-Typs 1 C?
Angst vor Verlust der Männlichkeit, vor Intimität, vor Trennung: sie ist zuständig für die Bestätigung
- Partnerin miteinbeziehen
- Stärken der guten erektilen Fähigkeit
- Entwicklung von Autozentrierung und sexueller Selbstsicherheit
- Zugang zu emotionaler Intensität
- Geniessen der sexuellen Erregung
- Zeitpunkt des Ejakulierens selbst wählen können
Nebst dem Typ 1 (mit deren 3 Unterkategorien) gibt es Typ 2. Was zeichnet diesen EP-Mann aus?
• Sobald er eindringt – oder kurz davor – wird der Reflex ausgelöst
• Manche beschreiben, dass es ausfliesst und er gar nicht richtig ejakulieren kann
• Eher ältere Männer, die aufgrund ihrer starken Heterozentrierung mit der Zeit eine Erektionsstörung entwickeln
• Möglich, dass sie kommen bevor die Erektion richtig da ist oder auch schon beim schlaffen Penis
Nenne ein paar Stärken und Herausforderungen des EP-Typ 2
Kampf um Erektion (EP) meist älter, Verunsicherung männl. Identität
- Erregungsmodus: AM – MM
+ Hohe Motivation, seine Situation zu verändern (älter werdender Mann)
- Ejakulation bei schlaffem Penis bzw. unmittelbar mit Erreichen einer Erektion
- Schwierigkeit, die Erektion zu unterhalten
Welches sind mögliche Beratungsziele des EP-Typs 2?
1. Erektile Funktion verbessern (siehe Erektionsstörungen)
2. Erregungskurve modulieren
Welches sind allgemeine Lern-/Beratungsschritte zur EP?
• Fokussieren auf die Erregungskurve
• Der Klient lernt, sich auf der Kurve zu orientieren und wahrzunehmen, wie sich ansteigende Erregung in
Sinnesempfindungen übersetzt
• Seine Art sich zu stimulieren verändern, nicht nur reiben, sondern variieren
• Spiel mit den Rhythmen, wahrnehmen, wo er auf der Kurve ist unter Einbezug der Bauchatmung
• Ausatmen und Einatmen
• Beckenboden kennenlernen
• Spannen und entspannen üben, damit der Beckenboden bewusst wird
• Doppelte Schaukel einführen – experimentieren – ausgehen von der Beckenschaukel und wahrnehmen, was im oberen
Bereich passiert
• Mit dem Becken eine Art der Stimulation ermöglichen, mittels deren Bewegung er sein Glied in die Hand stossen kann
• Mit dem Penis die Hand erkunden, die Hand den Penis wahrnehmen (Katzmodell)
Erläutere einen möglichen Teufelskreis eines EP-Betroffenen.
• Er entwickelt Strategien, um die Ejakulation zu kontrollieren (auch Anspannung)
• Er will, dass sie ihn weniger oder nicht berührt am Geschlecht
• Reduziert das Vorspiel aufs Minimum
• Dringt erst im letzten Moment ein
• Interpretiert, dass sie grosse Erwartungen hat
• Dauernde Sorge, dass sie wieder enttäuscht ist
• Selbstzweifel, kein richtiger Mann sein – Verunsicherung
• Er schämt sich und kommt dadurch immer mehr in die Heterozentrierung
• Vermeidet eine neue Beziehung aufzunehmen
Wie kann ein Teufelskreis für ein Gegenüber / Sexualpartner:in eines EP-Betroffenen sein?
• interpretiert sein Verhalten negativ
• denkt, dass er mit xx nicht mehr will
• er kann es gar nicht geniessen, will das nicht
• Er benutzt sie nur für seinen Zweck
• Ihm ist egal, wie es ihr geht
• Er ist ein Egoist
• Er liebt mich nicht
• Sie ist schuld daran
Formuliere ein paar Lernschritte auf Beziehungsebene für EP-Betroffene.
• Kenntnisse über das weibliche Geschlecht erweitern
• Geschlechtsverkehr mit sexueller Erregung fantasieren, antizipieren
• Verführungsstrategien entwickeln
• Erotische Kompetenzen – unterschiedliche Berührungen kennen
• Vorspiel gestalten
• Gemeinsames Üben mit der Partnerin
• Gegenseitige Berührungen, genitale Exploration der Partnerin
• Integration der Modulation der sex. Erregung im GV
• Intravaginale Empfindungen langsam, entspannt geniessen
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