Block 26
Grundlage der psychologischen Beratung
Grundlage der psychologischen Beratung
Set of flashcards Details
Flashcards | 26 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 28.07.2024 / 04.08.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20240728_block_26
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Definiere "Beratung".
Beratung ist ein interaktiver Prozess, in dem eine Person einer anderen Person in definierten Bereichen aufgrund von grösserer Klarheit hilft, einen Lernprozess in Gang zu setzen – mit dem Ziel, Selbststeuerungsfähigkeiten und Handlungskompetenzen zu verbessern.
Die Begriffe Beratung und Therapie werden in diesem Kontext oft synonym verwendet.
Dennoch gibt es ein paar Unterschiede zwischen Beratung und Therapie - nenne sie.
Beratung wird jedoch tendenziell für kürzere und klar definierte Prozesse genutzt, während Therapie längere und tiefere Prozesse beschreibt.
Die Grundhaltung der Beratung basiert auf den Bedeutungen von „beraten“ (überlegen, vorschlagen) und „therapeia“ (Pflege, Heilbehandlung), was auf eine freundliche und sorgsame Unterstützung hinweist.
Formuliere ein paar Wirkfaktoren der Beratung / Therapie.
„Beziehungs- und Motivationsaufbau“: Therapiebeziehung, Empathie, Wertschätzung
„Emotionale Verarbeitung“: Korrigierende Erfahrung Achtsamkeit (u.a. spezifische, wertungsfreie Form der Aufmerksamkeit), Emotionsregulation
„Kognitive Verarbeitung“: Vermittlung eines Erklärungssystems, Kognitive Umstrukturierung Mentalisierung (am Verhalten anderer abschätzen, was in ihnen vorgeht; gilt auch für einen selbst)
„Problembewältigung“: Bewältigungserfahrung (bezüglich Herausforderungen, Krisen u.a.), Selbstwirksamkeitserfahrung
Nenne ein paar Bespiele für Beratungsansätze.
- Psychoanalyse
- Gestalttherapie
- Gesprächstherapie
- Verhaltenstherapie
- kognitive Verhaltenstherapie
- Systemische Beratung
Erkläre, um was es in der Psychoanalyse (Beratungsmethode) geht und wer ihr Begründer war.
Begründer: Sigmund Freud
Annahmen über die Psyche: Drei Bewusstseinsstufen (Unbewusstes, Vorbewusstes, Bewusstes) und Persönlichkeitsaufbau (Es, Ich, Über-Ich). Konflikte zwischen diesen Ebenen können zu Störungen führen.
Behandlungsmittel: Sprache, unbewusste Inhalte bewusst machen (z.B. durch Traumdeutung).
Erkläre, was von der Beratungsmethode der Psychoanalyse in der Sexualtherpie angewendet / umgesetzt werden kann.
Reflektieren, dass z.B. verbalisierte Erinnerungen Deckerinnerungen, das heisst Ausdruck eines verdrängten, unbewussten Inhalts sein können.
Übertragungen und Gegenübertragungen erkennen.
Wenn eine Klientin, ein Klient gerne Träume erzählt: Als Fantasie behandeln und Kl ermuntern,weiter auf Träume zu achten.
Bei längeren Erzählungen auf die Reihenfolge der Inhalte achten; manchmal ist ein Muster zu erkennen usw.
Um was geht es in der kognitiven Verhaltenstherpie? Wer war ihr Begründer?
Begründer: Aaron T. Beck
Annahmen über die Psyche: Kognitionen beeinflussen Gefühle und Verhalten. Verfestigte Annahmen über sich und die Welt verursachen psychisches Leiden.
Behandlungsmittel: Sprache, logisches Denken, Entwicklung neuer Denkmuster.
Nenne, was von der kognitiven Verhaltenstherapie in der Sexualtherapie angwendet werden kann.
Bereits umgesetzt im Grundsatz von Sexocorporel: Sexuelles Verhalten ist gelernt, das heisst es kann durch neues Lernen verändert werden.
Repetierendes Üben kann den Effekt von Konditionierungen haben (Automatismen).
Erkläre, um was es in der Gestalttherapie (Beratungsmethode) geht und wer ihr Begründer war.
Begründer: Fritz und Laura Perls
Annahmen über die Psyche: Ganzheitlichkeit, Hier-und-Jetzt-Prinzip, Fähigkeit zur Veränderung und zum Wachstum. Störungen resultieren aus offenen Gestalten und mangelnder Awareness.
Behandlungsmittel: Sprache, Gestalttechniken (z.B. Stuhlmethode), Körperübungen.
Wie können Teile der Beratungsmethode der Gestalttherapie in der Sexualtherpie angewendet werden?
Reflektieren: Welche offene Gestalt steht im Vordergrund? Wie sieht der Hintergrund aus?
Grundsatz: Wir können wählen. Immer. Folge > ...
Stuhlmethode: Sprich mit (deinem Penis usw.). In der Paartherapie mit Partner/Partnerin. Prinzip: Die Stuhlmethode macht Einstellungen, Projektionen u.a. sicht- und erlebbar.
Erkläre die Systemische Beratung. Wer war ihr Begründer?
Begründer: Salvador Minuchin, Virginia Satir
Annahmen über die Psyche: Menschen sind Teil größerer Systeme (z.B. Familie) und werden von diesen beeinflusst. Störungen sind Ausdruck systemischer Zusammenhänge.
Behandlungsmittel: Sprache, paradoxe Interventionen, Visualisierungsmethoden.
Was kann von der systemischen Beratung in der Sexualtherapie angewendet werden?
Reflektieren: Kl als Teil eines Systems sehen, allenfalls entsprechend fragen > ev. zusätzliche Therapieform empfehlen, z.B. Familientherapie
Arbeit mit dem inneren Team, mit Teilpersönlichkeiten
Erkläre, um was es in der Personenzentrierten Beratung (Beratungsmethode) geht und wer ihr Begründer war.
Begründer: Carl Rogers
Annahmen über die Psyche: Menschen haben ein verborgenes Potenzial zur Selbstregulierung und bewussten Lebensgestaltung.
Behandlungsmittel: Begegnung von Person zu Person mit den Elementen Wertschätzung, Einfühlung und Echtheit.
Rogers glaubte, dass jeder Mensch das Potenzial zur Selbstverwirklichung und zur Lösung seiner eigenen Probleme hat, wenn ihm die richtigen Bedingungen (Empathie, Akzeptanz, Authentizität)
Nenne ein paar Möglichkeiten, wie personenzentrierte Beratung in der Sexualtherpie umgesetzt werden kann.
Aktiv zuhören: Paraphrasieren.
Emotionale Inhalte verbalisieren
Erkläre, um was es in der Verhaltenstherpie (Beratungsmethode) geht und wer ihr Begründer war.
Begründer: J.B. Watson, B.F. Skinner
Annahmen über die Psyche: Verhalten wird durch äußere Inputs gesteuert (Reiz-Reaktion-Schema). Verhalten ist gelernt und kann durch Verlernen und neues Lernen verändert werden.
Behandlungsmittel: Sprache, Fantasie, Probehandeln.
Welche Komponenten der Verhaltenstherapie können in der Sexualtherapie angewendet werden?
Veränderung störender Verhaltensmuster durch neue Lernprozesse und repetitive Übungen.
Beschreibe ein paar Beratungs-Interventionen/Techniken der Gesprächsführung ohne sie genau zu erläutern (folgt noch).
- paraphrasieren
- präsizierende Fragen
- konkretisierende Fragen
- offene Fragen
- Warum-Fragen
- Feld erweitern oder stören
- zirkuläre Fragen
- Wunderfrage
- konfrontieren
Beschreibe die Beratungsintervention paraphrasieren und nenne ein, zwei Beispiele.
Beschreibung: Wiederholen bzw. Zusammenfassen, was Klient*in gesagt hat, um zu zeigen, dass man aufmerksam zuhört und das Gesagte verstanden hat.
Beispiel:
Klient*in: „Ich fühle mich oft missverstanden.“
Berater: „Sie haben das Gefühl, dass andere Sie oft nicht richtig verstehen?“
Beschreibe die Beratungsintervention "präzisierende Fragen" und nenne ein, zwei Beispiele.
Beschreibung: Fragen, die dazu dienen, vage oder allgemeine Aussagen des/der Klient*in zu konkretisieren und mehr Details zu erhalten.
Beispiel:
Kl: „Ich habe viele Sorgen.“
Berater*in: „Welche Sorgen beschäftigen Sie am meisten?“
Beschreibe die Beratungsintervention "konkretisierende Fragen" und nenne ein, zwei Beispiele.
Beschreibung: Fragen, die helfen, abstrakte oder allgemeine Aussagen auf konkrete Beispiele oder Situationen herunterzubrechen.
Beispiel:
Kl: „Zu meiner Freundin habe ich einfach kein Vertrauen mehr!“
B: „Woran erkennen Sie, dass Ihr Vertrauen fehlt?“
Beschreibe die Beratungsintervention "offene Fragen" und nenne ein, zwei Beispiele.
Beschreibung: Fragen, die nicht mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können und dazu anregen, ausführlicher zu antworten.
Beispiel:
B: „Wie haben Sie sich in dieser Situation gefühlt?“
Beschreibe die Beratungsintervention "Warum-Fragen" und nenne ein, zwei Beispiele.
Beschreibung: Fragen, die nach den Gründen oder Ursachen für ein Verhalten oder eine Situation fragen. Sie sollten sparsam verwendet werden, um nicht defensiv zu wirken.
Beispiel:
Kl: „Ich habe Männer aus meinem Leben verbannt.“
B: „Gibt es Gründe, weshalb Sie im Moment mit Männern nichts zu tun haben wollen?“
Beschreibe die Beratungsintervention "Feld erweitern oder stören" und nenne ein, zwei Beispiele.
Beschreibung: Kl dazu anregen, eine neue Perspektive einzunehmen oder einen anderen Blickwinkel zu betrachten.
Beispiel:
Kl: „Ich bin durch meine Erziehung geprägt und kann mich nicht ändern.“
B: „Sie denken, dass Sie in Ihrer Kindheit gelernt haben, eigentlich zu gut gelernt haben, so mit Ihrem Körper umzugehen, wie Sie es heute tun.“
Beschreibe die Beratungsintervention "Zirkuläre Fragen" und nenne ein, zwei Beispiele.
Beschreibung: Fragen, die eine Außensicht einbeziehen und helfen, die Sichtweisen und Reaktionen anderer Personen zu erkunden.
Beispiel:
B: „Wie würde Ihr Partner Ihre Situation beschreiben?“
Beschreibe die Beratungsintervention "Wunderfrage" und nenne ein, zwei Beispiele.
Beschreibung: Kl anregen, sich vorzustellen, wie die ideale Lösung ihrer Probleme aussehen könnte, um neue Möglichkeiten und Wege zu eröffnen.
Beispiel:
B: „Stellen Sie sich vor, wie durch ein Wunder käme Ihr Freund so nach Hause, wie Sie sich das wünschen. Wie sähe das aus?“
Beschreibe die Beratungsintervention "Konfrontieren" und nenne ein, zwei Beispiele.
Beschreibung: Kl behutsam auf Inkonsistenzen oder widersprüchliche Aussagen aufmerksam machen, um Reflexion und Klarheit zu fördern.
Beispiel:
Kl: „Bei uns läuft ja nichts mehr im Bett, da kann ich die Welt auf den Kopf stellen, auch Sie können da wahrscheinlich nicht viel ausrichten.“
B: „Sie sagen, dass Sie einerseits denken, um etwas an der Situation zu ändern, müsste sehr viel getan werden, anderseits haben Sie Lustgefühle.“
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