Premium Partner

Entsorgungslogistik konzipieren und führen

Entsorgungslogistik konzipieren und führen

Entsorgungslogistik konzipieren und führen


Kartei Details

Karten 7
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 10.07.2024 / 16.07.2024
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20240710_entsorgungslogistik_konzipieren_und_fuehren
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20240710_entsorgungslogistik_konzipieren_und_fuehren/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

auf Basis der übergeordneten Strategievorgaben operative wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele für die Entsorgungslogistik formulieren

Wirtschaftliche Ziele:

  • Kosteneffizienz: Reduktion der Entsorgungskosten durch optimierte Abläufe und Verhandlungen mit Entsorgungsdienstleistern.
  • Ressourceneffizienz: Maximierung der Wertschöpfung durch Recycling und Wiederverwendung von Materialien.

Ökologische Ziele:

  • Abfallvermeidung: Reduktion der Abfallmenge durch verbesserte Produktionsprozesse und bewussteren Materialeinsatz.
  • Recyclingquote: Steigerung der Recyclingrate durch gezielte Maßnahmen und Schulungen.
  • Reduktion der Emissionen: Minimierung der Umweltbelastungen durch energieeffiziente Verfahren und Technologien.

Soziale Ziele:

  • Arbeitsbedingungen: Sicherstellung sicherer und fairer Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden in der Entsorgungslogistik.
  • Bewusstseinsbildung: Förderung des Umweltbewusstseins unter den Mitarbeitenden durch regelmäßige Schulungen und Workshops.
  • Kommunikation und Transparenz: Verbesserung der Kommunikation mit Stakeholdern über Umweltziele und erreichte Fortschritte.

Praxisbeispiel:

Ein Unternehmen möchte seine Entsorgungslogistik nachhaltiger gestalten und orientiert sich dabei an den folgenden übergeordneten Strategievorgaben:

  • Wirtschaftlich: Reduktion der Entsorgungskosten um 15% innerhalb der nächsten zwei Jahre.
  • Ökologisch: Erhöhung der Recyclingquote auf 80% innerhalb eines Jahres.
  • Sozial: Einführung eines jährlichen Schulungsprogramms für Mitarbeitende zum Thema nachhaltige Entsorgung.

Umwelt-, Entsorgungs- und Recyclingkennzahlen (z.B. Abfallaufkommen, materialspezifische Sammelmengen und Rückflussquoten, Recyclingquote, Emissionen, Energieverbrauch)

  • Recyclingquote:

    • Definition: Anteil des recycelten Materials an der Gesamtabfallmenge.
    • Praxisbeispiel: Monatliche Überprüfungen zur Erhöhung der Recyclingquote auf 80% bis Jahresende.
  • Abfallmenge pro Produktionseinheit:

    • Definition: Menge des Abfalls, der bei der Produktion einer Einheit eines Produkts anfällt.
    • Praxisbeispiel: Implementierung eines Abfallmanagementsystems zur Reduktion der Abfallmenge um 10% in sechs Monaten.
  • Kosten pro Tonne entsorgten Abfalls:

    • Definition: Gesamtkosten für die Entsorgung einer Tonne Abfall.
    • Praxisbeispiel: Regelmäßige Verhandlungen zur Senkung der Entsorgungskosten um 15% in zwei Jahren.
  • Energieverbrauch in der Entsorgungslogistik:

    • Definition: Menge der Energie, die für die Entsorgungsvorgänge verbraucht wird.
    • Praxisbeispiel: Einsatz energieeffizienter Maschinen zur Senkung des Energieverbrauchs um 20% in drei Jahren.
  • Emissionen:

    • Definition: Menge der ausgestoßenen Schadstoffe (z.B. CO2-Emissionen) im Rahmen der Entsorgungslogistik.
    • Praxisbeispiel: Umstieg auf umweltfreundlichere Logistiklösungen zur Reduktion der CO2-Emissionen um 25% in zwei Jahren.
  • Anzahl der Schulungsstunden:

    • Definition: Stunden, die für die Schulung der Mitarbeitenden im Bereich der Entsorgungslogistik aufgewendet wurden.
    • Praxisbeispiel: Erfassung der Schulungsstunden mit dem Ziel von mindestens 40 Stunden pro Mitarbeitenden jährlich.
  • Kundenzufriedenheit:

    • Definition: Zufriedenheit der Kunden bzw. der internen Stakeholder mit den Entsorgungsprozessen.
    • Praxisbeispiel: Durchführung von Umfragen zur Verbesserung der Zufriedenheit um 15% innerhalb eines Jahres

  • Stofferkennung und Stofftrennung
  • Verwertungsverfahren

Stofferkennung und Stofftrennung:

  1. Stofferkennung:

    • Definition: Identifikation und Klassifikation der verschiedenen Materialien und Stoffe, die entsorgt werden müssen.
    • Methoden: Einsatz von Sensoren, Röntgensystemen, Infrarot-Spektroskopie, und anderen technischen Hilfsmitteln zur Erkennung und Klassifizierung von Stoffen.
  2. Stofftrennung:

    • Definition: Trennung der identifizierten Stoffe in verschiedene Kategorien für eine optimale Verwertung.
    • Methoden: Mechanische Trennung (z.B. Siebe, Magnetabscheider), manuelle Trennung, automatische Sortiersysteme (z.B. optische Sortierer).

Verwertungsverfahren:

  1. Materialrecycling:

    • Definition: Wiederverwertung von Materialien durch Aufbereitung und erneute Nutzung im Produktionsprozess.
    • Beispiele: Recycling von Papier, Glas, Metallen und Kunststoffen.
  2. Energierückgewinnung:

    • Definition: Nutzung der in Abfällen enthaltenen Energie durch Verbrennung oder Vergasung.
    • Beispiele: Müllverbrennungsanlagen, Biogasanlagen.
  3. Biologische Verwertung:

    • Definition: Nutzung biologischer Prozesse zur Verwertung organischer Abfälle.
    • Beispiele: Kompostierung, anaerobe Vergärung zur Biogasproduktion.
  4. Chemische Verwertung:

    • Definition: Chemische Umwandlung von Abfällen in wiederverwertbare Materialien oder Energie.
    • Beispiele: Pyrolyse, Hydrierung.

Entsorgungs- und Verwertungskonzepte nach neustem Stand der Technik erarbeiten;

Ist-Zustandsanalyse:

  • Bestandsaufnahme der aktuellen Abfallmengen und -arten.
  • Bewertung der bestehenden Entsorgungsprozesse und -kosten.

Zieldefinition:

  • Festlegung konkreter, messbarer Ziele wie Reduktion der Abfallmenge, Erhöhung der Recyclingquote und Verbesserung der Rohstoffeffizienz.
  • Berücksichtigung der übergeordneten Unternehmensziele und gesetzlichen Anforderungen.

Strategieentwicklung:

  • Entwicklung von Maßnahmen zur Abfallvermeidung, -trennung und -verwertung.
  • Implementierung von Recycling- und Wiederverwendungsprozessen.

Implementierung:

  • Umsetzung der definierten Maßnahmen im gesamten Unternehmen.
  • Schulung der Mitarbeiter und Kommunikation der neuen Prozesse.

Monitoring und Optimierung:

  • Regelmäßige Überprüfung der Entsorgungsprozesse anhand festgelegter Kennzahlen.
  • Kontinuierliche Verbesserung der Strategien durch Feedback und Audits.

Beispiel eines Entsorgungskonzepts

Ein Unternehmen produziert jährlich 100 Tonnen Abfall, von denen 30 % recycelt werden. Ziel ist es, die Recyclingquote auf 60 % zu erhöhen und die Abfallmenge um 20 % zu reduzieren. Es werden Abfalltrennungssysteme in allen Abteilungen eingeführt, Recyclingunternehmen für bessere Verwertung eingebunden und Schulungsprogramme für Mitarbeiter durchgeführt. Getrennte Abfallbehälter werden installiert und ein lokales Recyclingunternehmen übernimmt regelmäßige Abholung. Monatlich werden Abfallmengen und Recyclingquoten überprüft und Maßnahmen basierend auf den Ergebnissen und Mitarbeiterfeedback angepasst.

Auswirkungen der Kreislaufwirtschaft auf die Entsorgungslogistik

  • Reduktion der Abfallmenge:

    • Beschreibung: Durch die Kreislaufwirtschaft wird die Abfallmenge erheblich reduziert, da Produkte und Materialien wiederverwendet, repariert oder recycelt werden.
    • Auswirkung: Die Entsorgungslogistik muss weniger Abfall transportieren und entsorgen, was zu Kosteneinsparungen und einer geringeren Umweltbelastung führt.
  • Erhöhung der Recyclingquote:

    • Beschreibung: In der Kreislaufwirtschaft werden hohe Recyclingquoten angestrebt, um Materialien im Wirtschaftskreislauf zu halten.
    • Auswirkung: Die Entsorgungslogistik muss effizientere und spezialisierte Recyclingprozesse implementieren und überwachen.
  • Neue Geschäftsmodelle:

    • Beschreibung: Geschäftsmodelle wie Rücknahme- und Pfandsysteme gewinnen an Bedeutung, um Materialien zurückzuführen.
    • Auswirkung: Die Entsorgungslogistik muss diese Rücknahmesysteme integrieren und optimieren, einschließlich der Sammlung, Sortierung und Rückführung von Produkten.
  • Optimierung von Materialflüssen:

    • Beschreibung: Die Materialflüsse werden optimiert, um Ressourcen effizienter zu nutzen und Abfälle zu minimieren.
    • Auswirkung: Die Entsorgungslogistik muss eng mit der Produktions- und Beschaffungslogistik zusammenarbeiten, um eine nahtlose Integration und Optimierung der Materialflüsse zu gewährleisten.
  • Technologische Innovationen:

    • Beschreibung: Der Einsatz neuer Technologien zur Erkennung, Trennung und Verwertung von Abfällen wird gefördert.
    • Auswirkung: Die Entsorgungslogistik muss kontinuierlich in neue Technologien investieren und Mitarbeitende entsprechend schulen

 

Was ist die Kreislaufwirtschaft? (youtube.com)

komplexe Material- und Stoffflüsse analysieren und Massnahmen zur Vermeidung, Reduktion oder Verwertung von Abfällen entwickeln und deren Umsetzung sicherstellen;

  • Analyse der Material- und Stoffflüsse:

    • Beschreibung: Detaillierte Erfassung und Untersuchung der Wege, die Materialien und Stoffe innerhalb eines Unternehmens durchlaufen.
    • Methoden: Verwendung von Flussdiagrammen, Sankey-Diagrammen und anderen Visualisierungstools zur Darstellung der Materialströme.
  • Identifikation von Abfallquellen:

    • Beschreibung: Bestimmung der Punkte innerhalb der Material- und Stoffflüsse, an denen Abfälle entstehen.
    • Methoden: Durchführung von Materialflussanalysen und Abfallaudits.
  • Entwicklung von Maßnahmen zur Abfallvermeidung:

    • Beschreibung: Strategien und Praktiken zur Reduzierung der Abfallmenge an der Quelle.
    • Beispiele: Verbesserung der Produktionsprozesse, Einführung von Mehrwegsystemen.
  • Maßnahmen zur Abfallreduktion:

    • Beschreibung: Methoden zur Minimierung der anfallenden Abfallmenge.
    • Beispiele: Optimierung der Materialnutzung, Verringerung von Ausschuss.
  • Maßnahmen zur Abfallverwertung:

    • Beschreibung: Verfahren zur Wiederverwendung, Wiederverwertung oder energetischen Nutzung von Abfällen.
    • Beispiele: Recyclingprogramme, Kompostierung, Energiegewinnung aus Abfällen.
  • Umsetzung der Maßnahmen:

    • Beschreibung: Implementierung der entwickelten Strategien und Überwachung ihrer Wirksamkeit.
    • Methoden: Projektmanagement, Schulungen für Mitarbeitende, kontinuierliches Monitoring und Berichterstattung.

externe Entsorgungsdienstleister evaluieren und bewerten;

Aufgabe

Ein mittelständisches Unternehmen produziert jährlich 100 Tonnen Abfall und möchte seine Entsorgungslogistik optimieren. Es soll ein externer Entsorgungsdienstleister ausgewählt werden, der die Recyclingquote erhöht und die Abfallkosten senkt. Erstellen Sie eine Nutzwertanalyse zur Bewertung der potenziellen Dienstleister.