Sozialpsychologie Uni Würzburg
kapitel 4
kapitel 4
Kartei Details
Karten | 31 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 13.02.2024 / 13.02.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20240213_sozialpsychologie_uni_wuerzburg_pmdf
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20240213_sozialpsychologie_uni_wuerzburg_pmdf/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Wie cognitive dissonance reduzieren?
durch Einstellungsänderung oder Selbstbekräftigung
HYPOCRISY
-wenn Einstellungen und Verhalten nicht übereinstimmen, kann aus Unbehagen der Mensch oft mit Heuchelei verglichen werden
> Menschen fühlen sich selbst wie Heuchler
positiv: verspüren Menschen diese starken Dissonancen, passiert eine Verhaltensänderung
EMBODIED SOCIAL COGNITION
- Auch körperliche Handlungen können Einstellung beeinflussen
- Stützung der Selbstwahrnehmungstheorie: Menschen werden sich ihren Einstellungen bewusst, wenn sie beobachten, was sie tun
- Propriozeption: Fähigkeit, unsere Körperposition und Bewegungen wahrzunehmen -> Körper hängt eng mit Verarbeitung sozialer Informationen zusammen
EMBODIMENT OF EMOTIONS
=kurze, spezifische, psychologische Reaktion auf Objekte und Ereignisse
-Beweis: Sensibilität für die Mimik anderer
-Fähigkeit zur Nachahmung hilft auch, Emotionen in den Gesichtern anderer zu erkennen
-Feedback durch Gesichtsmimik hilft, emotionale Ausdrücke zu verarbeiten, besseres Hineinversetzten in anderer
-Emotionen leiten soziales Urteilvermögen und auch Verhalten; z.B. wollen Menschen aus Scham von ihnen begangene Taten wieder gut machen -Reaktionen auf moralisches Unrecht: Wut und Ekel
-> Wut= moralische Verletzung von Rechten und Freiheit
-> Ekel= Unreinheit von Körper, Geist, Charakter
„feelings-as-informations perspective“:
Emotionen liefern schnelle und zuverlässige Informationen über ein Thema und helfen bei Entscheidungen besonders bei komplexen Urteilen
„moral reasoning
Menschen benutzen Informationen, um zu beurteilen, ob Dinge richtig oder falsch sind -> jedoch Urteile ohne richtiges, fundiertes Wissen!
welche 2 Typen des moralischen Denkens gibt es?
1. Unitaristisches moralisches Denken: Korrektheit einer Handlung wird danach beurteilt, wie viel Schaden/Nutzen sie den Menschen zufügt
2. Deontologisches moralisches Denken: Richtigkeit abhängig von der Übereinstimmung mit moralischen Regeln, die unabhängig von den Konsequenzen angewendet werden sollen; kann auch manchmal das Zufügen von Schaden bedeuten = DILEMMA
Studie zum „Mere exposure effect“ ➔ Harmon-Jones und Allen (2001)
- Menschen lächeln eher/mehr, wenn sie bekannte Gesichter sehen - jedoch Feststellungen in späteren Studien: Sympathie für einen Reiz nimmt nicht einfach mit jeder weiteren Exposition linear zu -> Höhepunkt wird erreicht, danach sogar Abnahme
Studie zum assoziativen Lernen ➔ Krosnick, Betz, Jussim, Lynn
- VPs werden Bildern von anderen Menschen gezeigt, die alltägliche Dinge erledigen
- Kurz davor wird unterschwellig angenehmes oder unangenehmes Bild präsentiert
- AV: Gefühle der Teilnehmer gegenüber den Personen auf den Fotos
- Ergebnis: Teilnehmer mit positivem Primer, fühlten sich positiver gegenüber Personen auf den Fotos als die VPs mit den unangenehmen Bildern - = evaluative Konditionierungseffekte - Achtet man auf Reizpaarungen und ob diese erwünscht/unerwünscht sind, ist assoziatives Lernen stärker möglich
Studie zum beobachtenden Lernen ➔ Weisbuch, Pauker, Ambay
- Schwarze Charaktere in beliebten US-Fernsehsendungen weisen oft negativeren Gesichtsausdruck und Körpersprache auf als weiße Charaktere
- VPs zeigten in einem folgenden implizierten Assoziationstest, dass sie davon beeinflusst worden sind
- Beobachtungslernen kann Einstellung gegenüber uns unbekannten Gruppen beeinflussen
APE-Modell (Associative-propositional evaluation model) Studie von Gawronski, etc. (2010)
z.B.: Wie können Vorurteile gegenüber Fremdgruppen abgebaut werden?
- Stereotype negieren ( Zigeuner sind keine Diebe) oder Gegenstereotypen zu bekräftigen (Zigeuner sind ehrlich)
- beide Techniken tragen zum Abbau von Vorurteilen bei, jedoch kann „Stereotype negieren“ auch einen Negativ-Effekt haben -> ständige Paarung von „Zigeuner“ und „Diebe
Studie zur kognitiven Dissonanz von Festinger und Carlsmith (1959)
- Fragestellung: Unter welchen Umständen führt einstellungsinkonsistentes Verhalten zu Einstellungsänderung?
- Ablauf: VP führt 30 Minuten extrem lanweilige monotone Aufgabe durch -> sollen dann anderen VPs erzählen, Studie sei sehr spannend -> erhalten entweder kleine oder große Vergütung -> danach sollen sie bewerten, wie spannend sie selber den Versuch fanden
- UV: Versuchbedingung (3-stufig): kleine Vergütung, große Vergütung, Kontrollgruppe – keine Vergütung und Bitte
- AV: Bewertung des Experiments
-Ergebnisse:
VP, die eine geringere Vergütung bekamen, bewerteten das Experiment positiver, als VP in der KOntrollgruppe; VP die eine Große Vergütung bekamen zeigten diesen effekt nicht
Interpretation:
VP die nur eine geringere Vergütung für ihre Lüge bekamen, erklärten sich ihr verhalten, indem sie ihre Einstellung anpassten
VP die eine große Vergütung bekamen, konnten sich ihr Verhalten durch die bezahlung erklären
Studie zur kognitiven Dissonanz von Harmon-Jones (2000)
-Fragestellung: führt einstellunginkonsistentes Verhalten überhaupt zu negativem Affekt?
-Ablauf: VPs lasen eine langweiligen Essay -> sollen darüber schreiben, dass und warum Essay spannend war -> entweder Aufforderung dazu oder freie Wahl -> dann Messung des Affekts der Teilnehmer
-UV: Wahlfreiheit (2-stufig) -> hoch oder niedrig -AV: Negativer Affekt und Unbehagen der VP nach dem Schreiben des Essays
Ergebnisse:
VP deren einstellungsinkonsistentes Verhalten frei gewählt war, gaben mehr Unbehagen und negativen Affekt an als VP, denen keine Wahl gegeben wurde
Interpretation:
Freiwilliges einstellungsinkonsistentes Verhalten löst negativen Affekt aus
Studie zu Emotionen und sozialem Urteil von Schwarz und Clore (1983)
- Was hat Wetter für Auswirkungen auf die Emotionen der Menschen?
- Teilnehmer werden an sonnigen und bewölkten Tag gefragt -> sollen ihre Lebenszufriedenheit und Glück bewerten
- -> glücklicher bei gutem Wetter, jedoch nur wenn sie ZUERST nach dem Wetter gefragt wurden
- Andersrum: Bewertung gleich, unabhängig von der Wetterlage
Studie zur Theorie der moralischen Grundlagen von Graham, Haidt und Nosek (2009)
Festellung: politisch Liberale (Linke) kümmern sich mehr um die Rechte und das Wohlbefinden des Einzelnen als um das traditionelle Gefüge der Gesellschaf
was sind Attitudes?
-Bewertung verschiedener Aspekte der sozialen Welt (Einstellung)
-können positiv, negativ oder ambivalent sein
-Wichtig: klare Abgrenzung zu Werten -> dauerhafte, bewertende Überzeugungen über allgemeine Aspekte des Lebens (z.B. Gleichheit, Glück) -> über alle Kulturen hinweg gleich
Attitude Objekt
-Gegenstand der Einstellung/Attitude
Ideologien
allgemeiner als attitudes; zur Erklärung sozialer Identitäten; beeinflussen Werte und attitudes
Mere Exposure
Ist man einem Reiz oft ausgesetzt, bekommt man ihm gegenüber einer positiven Einstellung (gibt aber Randbedingungen)
Woher kommen ATTITUDES?
a) Mere Exposure ➔ Ist man einem Reiz oft ausgesetzt, bekommt man ihm gegenüber einer positiven Einstellung (gibt aber Randbedingungen)
b) Klassisches Konditionieren ➔ Unkonditionierter Stimulus mit einem neutralen Stimulus
c) Instrumentales/Operantes Konditionieren ➔ Paaren von erwünschten, bzw. unerwünschten Verhalten mit Belohnung oder Bestrafung
Verhaltensbeobachtung – Soziales Lernen ➔ Kontext in dem die oben genannten Mechanismen auftreten
e) Genetik ➔ Zwillingsstudien
ATTITUDE FUNCTIONS
Knowlege function: Einstellungen helfen uns, die Welt zu organisieren, verstehen und Vorhersagen zu machen
Utilitarian function: Einstellungen helfen uns, soziale Belohnungen zu erreichen und Bestrafungen zu vermeiden
Value expressive function: Einstellungen helfen uns, unsere Werte auszudrücken
Ego defensive function: Einstellugnen helfen uns, psychologische Gefahren abzuwehren
Klassisches Konditionieren
-zu lernender Reiz (=konditionierter Reiz) wird weiderholt mit einem anderen Reiz gepaart, der bereits eine Reaktion hervorruft - außerhalb des Bewusstseins
Instrumentelle Konditionierung
- folgt auf ein Verhalten unmittelbar ein positives Ereignis, wird es verstärkt und es ist wahrscheinlicher, dass es weiderholt wird - folgt ein negatives Ereignis -> andersherum -> lässt sich auf attitudes anwenden: eigene Einstellungen werden durch positives feedback verstärkt
Beobachtendes Lernen
-Beobachten anderer Menschen beeinflusst unserer Einstellungen, somit auch unser Verhalten - kann Einstellungen gegenüber sozialen Gruppen beeinflussen -> wird von anderen übernommen
ATTITUDE CONSISTENCY AND BALANCE
-Einstellungen haben Wissen Funktion -> Menschen bevorzugen harmonische, konsistente Gedanken und Gefühle gegenüber anderen Menschen und Objekten -dieses Grundprinzip der Harmonie und Konsistenz ist im Sinne der Gestaltpsychologie -> stimmen Einstellungen miteinander überein -> positive Einstellungen zu anderen Objekten, mit denen es in positiver Beziehung steht - wahrscheinlicher, dass Einstellungsänderung, wenn unausgeglichen
Social Representation: the social foramtion of attitudes
➔ Einstellungen werden nicht in einem sozialen Vakuum gebildet, sondern sozial geprägt
➔ Social representations sind wichtig, weil unserer Einstellungen durch unsere Gruppen- und Kulturzugehörigkeit und soziale Interaktionen geprägt werden (=social representations theory)
➔ Deshalb oft negativere Einstellungen gegenüber Gruppen, etc. mit denen bisher nur wenig Kontakt
IMPLICIT AND EXPLICIT ATTITUDES
- Implicit attitues = unbewusste Einstellungen, stark situationsabhängig; stoßen wahrscheinlicher auf Kritik von Gesellschaft; beeinflussen ungeplantes und spontanes Verhalten (z.B. Körpersprache); ändern sich nur langsam
- Explicit attitudes = bewusste Einstellungen; durch Logik und Beweise beeinflusst; stark durch gesellschaftliche Normen geprägt; geplante Entscheidungsfindung
- Größtenteils positive Korrelation ➔ Wir haben nur nur eine Einstellung zu einem Objekt, sondern eine Mischung aus implicit and explicit attitudes
APE-MODELL (=associative-propostional evaluation model)
- Implicit and explicit Attitudes sind getrennte Verhaltensergebnisse mentaler Prozesse aber können sich gegenseitig beeinflussen
- Propositional process: Überzeugungen/Schlussfolgerungen entsprechen Validierungen von Infos, die durch aktivierte Assoziationen impliziert werden
Faktoren die unser Verhalten beeinflussen bzw. wie sehr unser verhalten unserer Einstellung entspricht?
situative Faktoren: Situationen schränken unser Verhalten oder Einstellungsäußerungen ein
Einstellungsfaktoren: Aspekte der Einstellung selbst bestimmen, inwiefern mit der Handlung verbunden (wie ist Einstellung entstanden, wie stark ist sie) ➔ Je stärker, desto eher Verhaltensbeeinflussung
Werte und Ideologien: Wird die Idee bestimmter Werte/Ideologien eingeführt -> Beeinflussung der Entscheidung, stärkere Orientierung an diesen Werten
Gewohnheiten
Individuelle Unterschiede : Persönliche Unterschiede, inwiefern wir uns im Einklang mit unseren Einstellungen verhalten
COGNITIVE DISSONANCE
unangenehmer psychologischer Zustand, wenn unserer Verhaltensweise nicht unserer Einstellung entspricht -> unser Verhalten kann dann aber auch unsere Einstellungen beeinflussen
-
- 1 / 31
-