Internationales Vertragsrecht
- Rechtliche Grundlagen der Internationalen Beschaffung verstehen- Wichtige Vertragstypen erarbeiten und anwenden- Rechtliche Störfälle managen- Grenzüberschreitende Verträge abschliessen- Mit wichtigen Vertragsdokumenten arbeiten- Wiener Kaufrecht anwenden- Submissionsrecht anwenden- Global Sourcing Risiken berücksichtigen
- Rechtliche Grundlagen der Internationalen Beschaffung verstehen- Wichtige Vertragstypen erarbeiten und anwenden- Rechtliche Störfälle managen- Grenzüberschreitende Verträge abschliessen- Mit wichtigen Vertragsdokumenten arbeiten- Wiener Kaufrecht anwenden- Submissionsrecht anwenden- Global Sourcing Risiken berücksichtigen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 56 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 23.09.2023 / 06.05.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20230923_internationales_vertragsrecht
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20230923_internationales_vertragsrecht/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Créer ou copier des fichiers d'apprentissage
Avec un upgrade tu peux créer ou copier des fichiers d'apprentissage sans limite et utiliser de nombreuses fonctions supplémentaires.
Connecte-toi pour voir toutes les cartes.
Was regelt das IPRG?
Das IPRG (Bundesgesetz über das internationale Privatrecht) regelt, welches nationale Recht bei grenzüberschreitenden Sachverhalten gilt und welche Gerichte international zuständig sind.
In welchen Fällen findet das Wiener Kaufrecht keine Anwendung?
Das CISG findet keine Anwendung, wenn:
Privatkauf (nicht zwischen Unternehmen) vorliegt,
Ware vom Vertrag ausgeschlossen ist (z. B. Immobilien, Aktien),
Vertragsparteien das CISG ausdrücklich ausschließen,
nur eine Partei aus einem Nicht-Vertragsstaat stammt.
Was passiert bei Wahl von Schweizer Recht bei einem internationalen Warenkauf?
Bei Wahl von Schweizer Recht gilt automatisch das CISG (Wiener Kaufrecht) –
es sei denn, es wird im Vertrag ausdrücklich ausgeschlossen.
Was regelt das Produktsicherheitsgesetz (PrSG)?
Das Produktsicherheitsgesetz (PrSG) regelt, dass nur sichere Produkte in Verkehr gebracht werden dürfen – es schützt Gesundheit und Sicherheit von Personen und verpflichtet Hersteller zu Sicherheitsprüfungen, Warnhinweisen und Rückrufen bei Gefahr.
Was passiert, wenn keine Rechtswahl getroffen wurde?
Fehlt die Rechtswahl, bestimmt das IPRG das anwendbare Recht – meist gilt das Recht des Staates, in dem die leistungserbringende Partei ihren Sitz hat (Art. 117 IPRG).
Welche Sicherungsmittel gibt es bei grenzüberschreitenden Verkehr?
:
Typische Sicherungsmittel sind:
Bankgarantie / Bürgschaft
Akkreditiv (Letter of Credit)
Eigentumsvorbehalt
Vorauszahlung / Anzahlung
Konventionalstrafe
Pfandrecht
Was regelt das Produktehaftpflichtgesetz?
Das Produktehaftpflichtgesetz (PrHG) regelt die Haftung des Herstellers für Personen- und Sachschäden, die durch fehlerhafte Produkte verursacht werden – auch ohne Verschulden (Gefährdungshaftung).
Was regelt das Wiener Kaufrecht (CISG)?
Das Wiener Kaufrecht (CISG) regelt den internationalen Warenkauf zwischen Unternehmen – insbesondere den Vertragsabschluss, Pflichten der Parteien, Mängelrechte und Rechtsfolgen bei Vertragsverletzungen.
Wie unterscheidet sich die Nachbesserung im Wiener Kaufrecht (CISG) vom OR?
Im CISG hat der Verkäufer ein Recht zur Nachbesserung, wenn sie zumutbar ist (Art. 48 CISG).
Im OR (Art. 205 OR) gibt es kein ausdrückliches Nachbesserungsrecht – der Käufer kann direkt Wandelung oder Minderung verlangen.
Welche Grundprinzipien und internationale Regelungen gelten für das öffentliche Beschaffungswesen?
Welche Grundprinzipien und internationalen Regelungen gelten für das öffentliche Beschaffungswesen?
Antwort:
Grundprinzipien:
Transparenz
Gleichbehandlung / Nichtdiskriminierung
Wettbewerb und Wirtschaftlichkeit
Nachhaltigkeit (neuere Ausrichtung)
Internationale Regelungen:
– WTO GPA (Government Procurement Agreement)
– Bilaterale Abkommen (z. B. CH–EU)
– BöB / IVöB als Umsetzung auf Bundes- und Kantonsebene
Was sind Schwellenwerte in der öffentlichen Beschaffung und welche Prinzipien gelten bei deren Überschreitung?
Schwellenwerte sind Wertgrenzen, ab denen strenge Vergabevorschriften (z. B. internationale Ausschreibung) gelten.
Bei Überschreitung gelten:
Offenes Verfahren mit öffentlicher Ausschreibung
Transparenz- und Gleichbehandlungsprinzip
Beachtung internationaler Verpflichtungen (z. B. WTO GPA)
Was müssen Unternehmen im Bereich Datenschutz nach DSGVO beachten?
Unternehmen müssen nach DSGVO:
Rechtsgrundlage für jede Datenverarbeitung haben (z. B. Einwilligung, Vertrag)
Transparenz und Informationspflichten gegenüber Betroffenen erfüllen
Datensicherheit technisch und organisatorisch sicherstellen
Rechte der Betroffenen wahren (z. B. Auskunft, Löschung, Datenübertragbarkeit)
Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten führen
Meldung von Datenschutzverstössen innerhalb von 72 Stunden
Datenschutzbeauftragten benennen (bei Pflicht)
Was bedeutet Compliance und wer trägt im Unternehmen die Verantwortung?
Compliance bedeutet die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und internen Richtlinien.
Die Verantwortung liegt beim Top-Management, also der Geschäftsleitung – sie muss sicherstellen, dass im Unternehmen ein funktionierendes Compliance-System besteht.
Was ist das Cassis-de-Dijon-Prinzip und wie ist es im THG (Technische Handelshemnisse) geregelt?
Das Cassis-de-Dijon-Prinzip besagt, dass ein Produkt, das in einem EU- oder EWR-Staat rechtmässig hergestellt und verkauft wird, auch in der Schweiz zugelassen ist.
Im THG (Technisches Handelshemmnis-Gesetz) ist es geregelt als Grundsatz zur Erleichterung des Marktzugangs, sofern keine zwingenden Schweizer Vorschriften entgegenstehen (z. B. Gesundheit, Sicherheit).
Was muss ein Unternehmen gegen Korruption und BEstechung unternehmen?
Klare Verhaltensrichtlinien und Antikorruptionsrichtlinien einführen
Mitarbeitende schulen und sensibilisieren
Geschenke und Einladungen regeln (z. B. Obergrenzen, Meldepflicht)
Kontrollmechanismen und Whistleblowing-Systeme einrichten
Verstösse konsequent sanktionieren und dokumentieren
Was sind wichtige Vertragspunkte zur Riskiominimierung?
Anwendbares Recht und Gerichtsstand
→ Klarheit darüber, welches nationale Recht gilt und wo Streitigkeiten ausgetragen werdenGeheimhaltung (NDA – Non-Disclosure Agreement)
→ Schutz vertraulicher Informationen vor unbefugter WeitergabeRegelungen zum geistigen Eigentum (IP – Intellectual Property)
→ Absicherung von Marken, Patenten, Software, Entwicklungen etc.Gewährleistungsregelungen
→ Definition von Mängelansprüchen, Fristen, Haftung und NachbesserungLieferbedingungen gemäß Incoterms 2010
→ Festlegung von Verantwortlichkeiten und Risiken beim Warenversand
Welche Sicherungsinstrumente können bei Verträgen in Betracht gezogen werden?
Konventionalstrafe (Vertragsstrafe)
→ Finanzielle Sanktion bei Nichterfüllung oder Verzug; motiviert zur VertragstreueGarantie
→ Selbständige Verpflichtung eines Dritten (z. B. eines Herstellers oder einer Bank), für die Erfüllung bestimmter Leistungen einzustehenBürgschaft
→ Dritter (Bürge) haftet subsidiär für die Erfüllung der Schuld, wenn der Hauptschuldner ausfälltAkkreditiv (Letter of Credit)
→ Zahlungsgarantie einer Bank an den Verkäufer, sobald bestimmte vertraglich vereinbarte Dokumente vorliegen (v. a. im internationalen Handel)Eigentumsvorbehalt
→ Käufer wird erst Eigentümer der Ware nach vollständiger Zahlung – Schutz vor ZahlungsausfallPfandrecht
→ Recht, eine Sache zu verwerten, wenn eine Forderung nicht erfüllt wird
Was ist ein Akkreditiv (Letter of Credit)?
Ein Akkreditiv ist ein Zahlungsversprechen einer Bank, das zugunsten eines Verkäufers gegeben wird. Die Zahlung erfolgt, wenn dieser bestimmte vertraglich vereinbarte Dokumente fristgerecht und ordnungsgemäss einreicht.
Wer sind die typischen Beteiligten bei einem Akkreditivgeschäft?
- Käufer / Importeur (Antragsteller)
Verkäufer / Exporteur (Begünstigter)
Eröffnende Bank (Bank des Käufers)
Benachrichtigende oder bestätigende Bank (Bank des Verkäufers)
Was ist der Hauptvorteil eines Akkreditivs für den Verkäufer?
Sicherheit, dass die Zahlung erfolgt – unabhängig von der Bonität des Käufers, solange die Dokumentenanforderungen erfüllt sind.
Welche Dokumente sind typischerweise bei einem Akkreditiv erforderlich?
Handelsrechnung
Transportdokumente (z. B. Konnossement / Bill of Lading)
Ursprungszeugnis
Versicherungsnachweis
ggf. Inspektionszertifikate
Was bedeutet „unwiderrufliches Akkreditiv“?
Ein unwiderrufliches Akkreditiv kann ohne Zustimmung aller Beteiligten nicht geändert oder aufgehoben werden – es bietet hohe Sicherheit für beide Seiten.
Welche Risiken bestehen bei Akkreditivgeschäften?
Formfehler in Dokumenten können zur Nichtzahlung führen
Komplexe Abwicklung
Zeitverzögerungen
Bankgebühren
Welche Vorteile hat ein Akkreditiv für den Käufer?
Zahlung erfolgt nur bei dokumentierter Vertragserfüllung
Kontrolle über Versand und Lieferbedingungen
Welche sind die Hauptquellen des Schweizer Rechts?
Gesetz
Gewohnheitsrecht
Gerichtspraxis (Judikatur)
Was ist das oberste Gesetz der Schweiz?
Die Bundesverfassung – sie bildet die Grundlage der gesamten Rechtsordnung.
Wie ist die Rechtssordnung in der Schweiz aufgebaut?
Bundesstaat mit drei Ebenen: Bund, Kantone, Gemeinden
Gewaltentrennung: Legislative (Gesetzgebung), Exekutive (Vollzug), Judikative (Rechtsprechung)
Verfassungsstaat: Bundesverfassung als oberstes Gesetz
Rechtsquellen: Gesetz, Gewohnheitsrecht, Gerichtspraxis
Privatrecht und öffentliches Recht als Hauptbereiche
Kodifiziertes Recht – Gesetze klar strukturiert in Gesetzbüchern
Was regelt das Schweizer Zivilgesetzbuch (ZGB) und wie ist es aufgebaut?
Das ZGB regelt das allgemeine Privatrecht und besteht aus fünf Teilen:
Personenrecht (z. B. Rechtsfähigkeit, Wohnsitz)
Familienrecht (z. B. Ehe, Scheidung, Kindsverhältnis)
Erbrecht (z. B. gesetzliche Erbfolge, Testament)
Sachenrecht (z. B. Eigentum, Besitz, Grundbuch)
Einleitungsartikel (allgemeine Grundsätze des Zivilrechts)
Was regelt das Obligationenrecht (OR) und welche Bereiche umfasst es?
Das OR ist Teil des ZGB, wird aber als eigenständiges Gesetz behandelt. Es regelt das Wirtschafts- und Vertragsrecht und umfasst:
Allgemeine Vertragsregeln (z. B. Vertragsabschluss, Mängel, Verjährung)
Einzelne Vertragstypen (z. B. Kauf, Miete, Arbeitsvertrag)
Gesellschaftsrecht (z. B. AG, GmbH, Kollektivgesellschaft)
Handelsrechtliche Vorschriften (z. B. Buchführung, Firmenrecht)
Haftpflichtrecht (unerlaubte Handlungen, Schadenersatz)
Was ist das Wiener Kaufrecht (CISG) und wann kommt es zur Anwendung?
Das CISG (Wiener Kaufrecht) ist ein internationales Übereinkommen über den Warenkauf.
Es gilt automatisch bei grenzüberschreitenden Kaufverträgen zwischen Unternehmen, wenn beide Länder Vertragsstaaten sind – ausser es wird ausdrücklich ausgeschlossen. Es regelt den Vertragsabschluss, Pflichten der Parteien und Rechtsfolgen bei Vertragsverletzung.
-
- 1 / 56
-