Arbeit/Gesundheit
Ausgedachte Fragen
Ausgedachte Fragen
Kartei Details
Karten | 115 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.07.2023 / 19.07.2023 |
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Zeigarnik: Definieren Sie Rumination im Feld der A&O-Psychologie
- Wiederkehrende, negative, arbeitsbezogene Gedanken in der freien Zeit
- Beschäftigte grübeln am meisten über die Vergangenheit (discrepancy: working through, attainment: regret), manchmal auch negativ über die Zukunft (worry)
Zeigarnik: kann man Ruminationsgedanken von anderen ähnlichen Gedankenarten (negative work reflection, detachment) hinsichtlich ihrer Auswirkungen unterscheiden?
- faktorenanalytisch unterscheiden sich Rumination, Detachment, Problem-solving pondering und negative wirk reflection voneinander, denn jede Komponente beeinflusst bestimmte Outcomevariablen unterschiedlich
- Beispiel: affective rumination verstärkt Burnout, detachment reduziert Burnout
Zeigarnik: was beschreibt der Zeigarnik-Effekt, was der Ovsiankina-Effekt? Welche Auswirkungen haben unerledigte Aufgaben?
- Zeigarnik Effekt = unerledigte Aufgaben werden besser erinnert + im Arbeitskontext treten Gedanken an unerledigte Aufgaben spontan auf
- Ovsiankina Effekt = unerledigte Aufgaben erzeugen Spannung und das Bedürfnis, diese Aufgaben zu beenden
- Unerledigte Aufgaben erzeugen Rumination, verhindern Detachment (weil Gedanken auch spontan auftreten) und verhindern Erholung (Zeigarnik-Effekt)
Zeigarnik: Beschreiben Sie das Studiendesign der Metaanalyse nach Syrek zum Zeigarnik-Effekt.
- Wochenbuchstude:
- am Freitag fragt man die TN, welche Aufgaben sie nicht erledigt haben,
- am Montag erhebt man a) affektive Rumination, b) Schlafqualität, c) problem-solving pondering (d.h. nachdenken, um die Probleme der Arbeit zu lösen)
Zeigarnik: wie hängen Schlafqualität und -quantität miteinander zusammen?
- kein 100% direkter Zusammenhang, d.h. mehr Schlaf führt nicht automatisch zu besserem Schlaf
- eher mittlerer Zusammenhang
Zeigarnik: zu welchen Ergebnissen kommt die Metaanalyse nach Syrek et al. zum Zeigarnik-Effekt?
- Unerledigte Aufgaben hängen schwach direkt mit Schlafbeeinträchtigung zusammen
- aber: vollständige Mediation über die affektive Rumination: unerledigte Aufgaben führen zu affektiver Rumination, welche zu mehr Schlafbeeinträchtigungen führt
- Annahme, dass problem-solving pondering den Zusammenhang zwischen unerledigten Aufgaben und Schlafbeeinträchtigungen mediiert und reduziert, zeigt sich nicht signifikant, aber die Richtung ist richtig
- Problem-Solving Pondering zeigt sich eher als Moderator: generell führen unerledigte Aufgaben zu mehr Schlafbeeinträchtigungen, aber wenn man problem-solving pondering betreibt (was eine Chance auf eine Lösung innehält), dann ist der Zusammenhang schwächer und die Schlafqualität höher
Zeigarnik: wie wirkt sich Zusatzarbeit am Wochenende auf Erholung aus? Gehen Sie dazu auf die Ergebnisse nach Weigelt und Syrek ein.
- direkter negativer Zusammenhang zwischen unerledigten Aufgaben und Detachment
- Zusammenhang zwischen unerledigten Aufgaben und Detachment mediiert durch Zusatzarbeit = unerledigte Aufgaben in der Arbeitswoche tragen zu mehr Zusatzarbeit am Wochenende bei (z.B. um die Aufgaben abzuschließen oder sich vorzubereiten), was psychologisches Detachment reduziert (man kann nicht abschalten) =
- Zusammenhang zwischen unerledigten Aufgaben und Detachment moderiert durch den Zielfortschritt = werde ich am Wochenende mit meinen Aufgaben fertig, kann ich besser abschalten (mit Zusatzarbeit fertig zu werden kann durchaus einen positiven Effekt auf Detachment haben)
Zeigarnik: wie wirkt sich Zusatzarbeit am Wochenende auf Detachment aus, wenn man sich Menschen anschaut, die ihre Aufgaben erledigen vs. Menschen, denen dies nicht gelingt? Gehen Sie dazu auf die Ergebnisse nach Weigelt und Syrek ein.
- Anzahl erledigter Aufgaben am Wochenende steht in Zusammenhang mit Detachment
- Je mehr die Menschen erledigen können, desto besser können sie abschalten (positiver Effekt)
- Menschen, die ihre Aufgaben nicht erledigen können (bzw. keinen Fortschritt erleben), erleben weniger Detachment
Zeigarnik: was beschreibt das Konzept der Competence-Need-Satisfaction? Welche Ergebnisse gibt es zu diesem Konzept im Rahmen unerledigter Aufgaben?
- Competence-Need-Satisfaction = Bedürfnis, sich kompetent zu fühlen bzw. Befriedigung dieses Bedürfnisses
- unerledigte Aufgaben tragen zur arbeitsbezogenen Rumination bei, was dazu beitragen sollte, dass man am Wochenende das Bedürfnis nach Kompetenzgefühl hat, weil man dies in der Arbeitswoche nicht erreicht hat
- Ergebnisse: Moderation des Zusammenhangs zwischen unerledigten Aufgaben und Competence-Need-Satisfaction durch proaktives Arbeitsverhalten
- d.h. je mehr ich in der Arbeitswoche schon geleistet habe, desto schwächer der Zusammenhang zwischen unerledigten Aufgaben und Competence-Need-Satisfaction, da das Bedürfnis nach Kompetenzgefühl bereits befriedigt wurde
Zeigarnik: Beschreiben Sie den Moderationseffekt von proaktivem Verhalten auf den Zusammenhang zwischen unerledigten Aufgaben und Competence-Need-Satisfaction nach Weigelt
- Für Menschen, die während der Arbeitswoche viel proaktives Arbeitsverhalten gezeigt haben, gibt es nur einen schwachen bis gar keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl unerledigter Aufgaben und Competence Need Satisfaction am Wochenende
- Für Menschen, die nur wenig proaktives Verhalten gezeigt haben, ist eine hohe Anzahl unerledigter Aufgaben stark mit einem unbefriedigten Bedürfnis nach Kompetenzgefühl korreliert = d.h. unerledigte Aufgaben tragen dazu bei, dass das Bedürfnis nach Kompetenz nicht befriedigt ist
Zeigarnik: welche praktischen Implikationen ergeben sich aus dem Zusammenhang zwischen unerledigten Aufgaben und der Competence Need Satisfaction?
- proaktives Verhalten während der Arbeitswoche kann vor negativem Affekt am Wochenende schützen (da es den Zusammenhang zwischen unerledigten Aufgaben und einem unbefriedigten Bedürfnis nach Kompetenzerleben moderiert)
Zeigarnik: wie hängen tägliche unerledigte Aufgaben mit Erholungsindikatoren zusammen? Welche Moderationseffekte konnten nach Seibel et al. gezeigt werden?
- Es gibt keinen Haupteffekt von unerledigten Aufgaben am Abend auf Detachment und Erholung am Morgen (da man weiß, dass man am nächsten Morgen weiterarbeiten kann)
- Moderationseffekte:
- Moderation der unerledigten Aufgaben auf Erholung am Morgen durch Freizeitaktivitäten: wenn unerledigte Aufgaben dazu führen, dass ich meine Freizeitaktivitäten absage, führt das zu geringerer Erholung
- Moderation der unerledigten Aufgaben auf abendliches Detachment durch Pondering: wenn ich am Abend viel über die unerledigten Aufgaben nachdenke (wichtig: nicht problemorientiertes Nachdenken), kann ich am Abend schlechter abschalten
Zeigarnik: welche Tipps kann man Berufstätigen für die Arbeitswoche mitgeben, um negative Effekte von unerledigten Aufgaben zu vermeiden?
- generell: versuchen, Aufgaben unter der Woche zu erledigen oder bei zu vielen Aufgaben diese zu delegieren
- generell: unerledigte Aufgaben unter der Woche sind nicht so schlimm, aber zum Wochenende hin sollten sie erledigt werden
- to-do Listen schreiben, um wiederkehrende spontane Gedanken an Aufgaben zu reduzieren
- unter der Woche proaktives Verhalten zeigen, um Competence Need Satisfaction zu erreichen
- Freizeitaktivitäten nachgehen
- Boundary Management praktizieren
Zeigarnik: welche Tipps kann man Berufstätigen für ddas Wochenende mitgeben, um negative Effekte von unerledigten Aufgaben zu vermeiden?
- generell: unerledigte Aufgaben am Freitag behindern die Erholung am Wochenende
- Aufgaben vor dem Wochenende versuchen abzuschließen
- Already-Did Listen schreiben, um zu sehen, was man bereits geschafft hat
- Aufgaben in Subaufgaben unterteilen, um bei ggf. Bearbeitung am Wochenende Zielfortschritt zu empfinden und so mehr abschalten zu können + fertigstellen, was geht, aber nicht auf Kosten der Freizeit
- Aufgaben in Subaufgaben unterteilen, um problem-solving ponderig zu erleichtern, was die Chance auf eine Lösung beinhält - lösungsorientiert und nicht negativ über die Arbeit und Aufgaben nachdenken
Zeigarnik: welche Aussagen sind korrekt?
Erholungsforschung: wie sieht die historische Geschichte der Erholungsforschung aus?
Erholungsforschung: was besagt das Allgemeine Adaptationssyndrom nach Seyle?
Erholungsforschung: was beschreibt das Transaktionale Stressmodell nach Lazarus?
Erholungsforschung: wie kann Erholung definiert werden (nach Craig und Cooper)?
Erholung ist der gesamte Prozess, der angewandt wird, um nach einem Stressoren, welcher das Beanspruchungsniveau einer Person erhöht hat, wieder auf das Ausgangsniveau vor dem Stressor zurückzukommen
Erholungsforschung: beurteilen Sie die Aussage, dass Erholung ist zwei unterschiedliche Prozesse bzw. Begriffe unterteilt werden kann.
Wie kann der (meist kreisläufige) Prozess von Stress und Erholung beschrieben werden?
Erholung kann einerseits als Erholungsprozess gehesen werden, d.h. als recovery, oder aber als Zustand, d.h. als Erholtheit oder als state of being recovered.
Stressoren (Belastungen, wie z.B. Zeitdruck, Lärm, schwere Aufgaben) resultieren meist in einer Stressreaktion (Beanspruchung, z.B. schlechte Stimmung, Müdigkeit, psychosoziale Beschwerden). Erholungsaktivitäten wie z.B. Entspannung oder Abschalten können dem gegenüber einen Erholungsprozess anleiten, bei dem neue Ressourcen aufgebaut werden und in einem Zustand der Erholtheit (z.B. neue Energie, positive Stimmung) enden.
Erholungsforschung: Erklären Sie die Unterscheidung zwischen Stressoren (stressors) und Stressreaktionen (strain). Führen Stressoren immer zu Stressreaktionen?
Stressoren sind Faktoren (interne oder externe Stimuli), die mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu einer Stressreaktion führen. Stressoren können mit Belastungen gleichgesetzt werden.
Stressreaktionen (strain) sind subjektiv intensiv wahrgenommene unangenehme Spannungszustände, die aus der Befürchtung entstehten, dass eine stark aversive Situation nicht kontrollierbar ist, obwohl deren Vermeidung subjektiv wichtig erscheint.
Wichtig ist, dass Stressoren nicht immer und nicht bei jedem zu einer Stressreaktion oder Beanspruchung führen, denn wie im Transaktionalen Stressmodell angesprochen ist der wahrgenommene Stress ein wichtiger Faktor. Werden die Stressoren unter Berücksichtigung der vorhandenen Bewältigungsstrategien nicht als Belastung wahrgenommen, so entsteht auch keine Stressreaktion.
Erholungsforschung: was besagt das Bild des Biegeblechs über den Zusammenhang von Stressoren, Beanspruchung und Erholung?
Erholungsforschung: beschreiben Sie den Unterschied zwischen Erholungsaktivitäten und Erholungserfahrungen
Erholungsaktivitäten können in high-duty und low-duty Aktivitäten eingeteilt werden
= high-duty Aktivitäten sind z.B. Haushaltsaktivitäten, Kindererziehung oder arbeitsbezogene Aufgaben
= low-duty Aktivitäten können körperlicher oder sozialer Natur sein, oder nur geringen Aufwand erfordern (low-effort), also z.B. Fernsehen sein
Erholungserfahrungen können in Detachment, Control, Mastery und Relaxation eingeteilt werden (d.h. Abschalten, Selbstbestimmtheit, Erfolgserlebnisse bei Herausforderungen, Entspannung)
Erholungsforschung: wie hängen low-duty Erholungsaktivitäten und high-duty Erholungsaktivitäten mit Work Engagement und Vitalität über den Mediator Detachment/Entspannung zusammen? (Siehe Tabelle nach Ten Brummelhuis)
- Social, low-effort und physical activies hängen über Detachment positiv mit Vitalität zusammen
- Social und low-effort activities hängen über relaxation positiv mit Vitalität zusammen
- Physical activities hängen zwar negativ mit Entspannung aber über Entspannung positiv mit Vitalität zusammen
- Social und low-effort activities hängen über Vitalität positiv mit Work Engagement zusammen
- work-related und household tasks hängen negativ mit Detachment/Relaxation und negativ mit Vitalität zusammen
- work-related und household tasks hängen negativ mit Vitalität und negativ mit Work Engagement zusammen
- child care hängt nicht signifikant zusammen
Erholungsforschung: wie hängen low-duty und high-duty Erholungsaktivitäten mit den Erholungserfahrungen zusammen? Auf was wirken sich die Erholungserfahrungen aus? (siehe Diagramm nach Ragsdale und Beehr)
Erholungsforschung: was beschreibt das Erholungsparadoxon?
Ein erhöhter Workload trägt zu mehr Depression, emotionaler Erschöpfung und Beanspruchung bei, weshalb man sich am Ende des Arbeitstages in seiner Freizeit erholen müsste. Das Paradoxe ist, dass negative Arbeitsereignisse das Abschalten in der Freizeit stören, die Schlafqualität leidet und man durch Erschöpfung weniger sportlichen Aktivitäten nachgeht.
Das liegt daran, dass man Ende des Arbeitstages häufig negativer Affekt vorliegt, für z.B. Sport oder Soziales neue Ressourcen aufgebracht werden müssten (und die Energieressources schlicht ausgelaugt sind) und Selbstregulationskompetenzen nach einem Arbeitstag auch reduziert sind.
COR: was ist die Grundannahme der Conversation of Resources Theorie?
- Menschen streben danach, neue Ressouren zu akquirieren und ihre Ressourcen aufrechtzuerhalten/zu pflegen
- psychologischer Stress tritt auf, wenn eine wichtige Ressource vom Verlust bedroht ist, wenn eine Ressource verloren geht, wenn es nicht gelingt, nach Ressourcenverlust Ressourcen wieder zurückzugewinnen
COR: welche vier Grundsätze postuliert die COR?
- Ressourcenverluste sind salienter (schlimmer) als Ressourcengewinne (Verluste fallen stärker ins Gewicht als Gewinne)
- Menschen müssen Ressourcen investieren, um Ressourcen aufzubauen (d.h. z.B. Verwendung von Ersparnissen bei Verlust)
- Werden Ressourcen verloren, ist Ressourcengewinn salienter, d.h. Ressourcengewinn gewinnt an Bedeutung, wenn Ressourcen verloren gehen (Ressourcen, die nach Verlust gewonnen werden, haben einen höheren Wert)
- Sind Ressourcen erschöpft, gehen Menschen in einen Defensivmodus (d.h. werden defensiv, aggressiv etc.)
COR: welche vier Grundsätze (bzw. Prinzipien) postuliert die COR?
COR: welche Aussagen zu Ressourcen in der COR-Theorie sind korrekt?
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