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Familiensoziologie

Sozialwissenschaften BM Gesundheit und Soziales

Sozialwissenschaften BM Gesundheit und Soziales


Kartei Details

Karten 12
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 03.06.2023 / 05.06.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Definieren Sie den Begriff Soziologie.

Soziologie ist die Wissenschaft der sozialen Wirklichkeit von Zusammenleben und Zusammenwirken von Menschen.

Sie können die Aufgaben der Familiensoziologie aufzählen sowie anhand von Beispielen aufzeigen.

  • Wechselwirkung zwischen der Familie und der Gesamtgesellschaft oder Teile der Gesellschaft werden untersucht. Bsp: Wie wirkt sich die Armut auf die Familie aus?
  • Familie als eigenes System, als kleingruppe mit ihren Aufgaben Rollen und Wirkungen auf die Persönlichkeit des Menschen werden beschrieben und erforscht. Bsp: Inwiefern beeinflusst das Erziehungsverhalten die schulische Leistung eines Kindes?
  • Strukturen, Formen und Funktionen der Familie historisch und gegenwärtig. Bsp: Inwiefern hat sich das Rollenbild des Vaters in den letzten 50 Jahren verändert?

Sie nennen Gründe für die Entstehung der Familiensoziologie

  • entstand als Reaktion auf die sozialen Probleme der Industrialisierung.
  • Anlass und Schwerpunkte familiensoziologischer Forschungen sind in der Regel krisenhafte Situationen oder Anstöße von Aussen wie z.B: Veränderung der heutigen Familiensituation.
  • émile Durkheim wird als Begründer der Familiensoziologie betrachtet. Er hat versucht sich mit der Gesamtheit von Familienbeziehungen zu beschäftigen

Zählen Sie die Merkmale der Kernfamilie auf

  1. mind. 2 Personen => ein Paar oder erwachsene Person + Kind
  2. mind. ein Kind, das versorgt und erzogen wird.
  3. Familienmitglieder sind durch starke Gefühle miteinander verbunden (Intimgruppe)
  4. Zusammenleben in einer Wohn-Lebens und Haushaltsgemeinschaft

Nennen Sie die Entstehungsmöglichkeiten der Verwandtschaft

Entsteht ein Beziehungsnetz durch genetische Abstammung so spricht man von Blutsbande.

Verwandtschaft: bezeichnet man ein Beziehungsnetz von Menschen, dieses entsteht durch:

  • Genetische Abstammung (Mutter und Tochter)
  • Heirat (Schwiegermutter und Schwiegertochter)
  • Adoption (Rechtlich und staatlich anerkannte Tatbestand, als Eltern(teil) ein Kind oder mehrere Kindern der Regel auf Lebenszeit als eigenes anzunehmen ohne Rücksicht auf biologische Abstammung)
  • Eingetragene Lebenspartnerschaft 

Nennen Sie die 6 Kriterien von Familie und jeweils zwei Beispiele (Form der Familie)

  1. Entstehung der Familie
    • biologische Elternschaft
    • Adoptivfamilie: Kind durch Adoption
    • Pflegefamilie: Kind von Pflegefamilie aufgenommen
    • Inseminationsfamilie: Kind entsteht durch Reproduktionsmedizin
    • Stieffamilie: neuzusammengesetzte Familie, in der das Kind aus früherer Partnerschaft stammt
    • Patchworkfamilie: Kinder stammen aus früheren Partnerschaften & es gibt aus neue Partnerschaft ein gemeinsames Kind
  2. Anzahl der Ehepartner in einer Familie
    • Monogamie: Eine Frau & ein Mann sind miteinander verheiratet = Einehe
    • Polygamie: gibt 2 Formen: Polyandrie = Eine Frau mit mehreren Männer verheiratet/ Polygenie = Mann mit mehreren Frauen verheiratet 
  3. Anzahl Generationen
    • Kernfamilie: 2 Generationen, Eltern/ Alleinerziehende & Kind/er
    • Ein-Eltern-Familie: lebt nur ein Elternteil mit Kind/er
    • Erweiterte Familie: auch andere Verwandte mit Eltern & Kind leben
      • Mehrgenerationenfamilie: mind. 3 Gen. Bsp. mit Grosseltern
      • Grossfamilie: mind. 2 Gen. & Seitenverwandt wie Onkel, Tanten
  4. Lokalitätsregeln: Wer trifft Entscheidungen über Wohnsitz der Familie
    • Neolokale Familie: "neue" Familie bestimmt selbst ihren Wohnort
    • Patrilokale Familie: Wohnsitz wird von Familie des Vaters bestimmt
    • Matrilokale Familie: Wohnsitz wird von Familie der Mutter bestimmt
    • Ambilokale Familie: Ehepaar kann sich entscheiden, ob es sich am Wohnort der Eltern der Frau oder der Eltern des Mannes niederlässt
  5. Ausrichtung der sexuellen Orientierung:
    • heterosexuelle Familien: weiblich und männlicher Geschlechtspartner mit einem/ mehreren Kind/er zusammen
    • Regenbogenfamilie/ queer families: gleichgeschlechtliche Eltern & ein/ mehreren Kind/er
  6. Geschlechtsspezifische Machtverteilung:
    • patriarchalen Familien: bestimmen Männer über Frauen & Kinder. Oft haben Frauen keinen eigenen Besitz & leben unter Vormundschaft des Mannes. Arbeitsteilung ist nach Geschlecht getrennt.
    • matriarchalen Familien: Frauen Vorherrschaft 
    • partnerschaftlichen Familienmodell: Ehepartner gleiche Rechte & Pflichten

Sie erlätern die Funktionen der Familie von früher und heute

Familiale Leistungen, die im Idealfall erbracht werden, aber auch unvollkommen bleiben können.

  • Versorgung und Pflege menschlichen Lebens => Ort an dem Kinder geboren, angenommen oder adoptiert werden und heranwachsen können. Körperliche und psychische Versorgung sowie Erziehung dieser Kinder.
  • Standortfindung (Platzierung) => Kind erhält durch die Familie einen bestimmten Platz in der Gesellschaft. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellung, Herkunft und die Einstellung der Eltern beeinflussen die Entwicklung eines Kindes. Z.B: Ob die Eltern arm oder reich, angesehen oder geringgeachtet, „eingeboren“ oder Migranten sind beeinflussen weitreichend die Entwicklung des Kindes.
  • Haushaltsfunktion => Familie bildet Wohn- und Haushaltsgemeinschaft, Mitglieder stellen ihr Einkommen zur Verfügung zur Bedürfnis Befriedigung des Einzelnen, die Mitglieder können sich körperlich und seelisch regenerieren sowie geschützt und versorgt werden. Grundbedürfnisse des Menschen können innerhalb des familiären Rahmens erfüllt werden z.B Nahrung, Schlaf…
  • Erholungs- und Freizeitfunktion => Die Zunahme an Freizeit durch technische Entwicklungen ermöglicht die Gestaltung der gemeinsamen Freizeit. Durch diese Zunahme an Freizeit hat es das Bedürfnis diese mit der Familie zu verbringen verstärkt.
  • Spannungsausgleichsfunktion=> Familie ist ein Gleichgewicht zum Leben, sie bietet die Möglichkeit Gefühle zu zeigen und auszuleben sowie sich selbst zu verwirklichen. Sie bilden einen Ausgleich zu den Konflikten, Spannungen und Abwertungen am Schul- und Arbeitsplatz.
  • Sozialisation von Kindern => Familie leistet die primäre Sozialisation, in welcher die Voraussetzung für alle späteren sozialen Lernprozesse geschaffen werden. Kinder entwickeln in der Familie ihre Persönlichkeit wie z.B: soziale Kompetenzen, Einfühlsamvermögen, Lern- und Leistungsbereitschaft, Arbeitsmotivation, Fleiss, Kulturelle Kompetenzen, Übernahme sozial anerkannte Ziele/Werte/Einstellungen.

Sie erklären was mit Funktionsentlastung der heutigen Familien gemeint ist und veranschaulichen dies anhand eines Beispieles.

  • Die Verurteilung von Verstössen (Gerichtsfunktion): Heute: wurde im Zuge dieser Entwicklung vom Staat (Polizei und Gericht) übernommen. Früher: hatte der Verwandtschaftsverband die Funktion der Gerichtsbarkeit
  • Industrialisierung: Früher: war eine wichtige Aufgabe von Familien das Herstellen von Gütern und Leistungen, die das Überleben sicherten z.B sie haben selber Gemüse und Früchte angebaut, Wolle selbst gespunnen… Die Arbeitsstätte war zugleich auch die Wohnstätte.
  • AusbildungsfunktionFrüher: Erziehung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen geschah durch das Zusammenleben mit Erwachsenen in der Familie. Mussten so früh wie möglich Hilfsdienst übernehmen. Heute: Durch die Einführung der Schulpflicht von Kindern und Jugendlichen wird diese weitgehend vom Staat bzw. Wirtschaftsbetrieben übernommen (Ausbildung) 
  • KindererziehungFrüher: von der Familie übernommen, Heute: durch Kindertagesstätten, Jugendarbeit
  • Versorgung von Verwandten: Früher: von der Familie selbst, Heute: Alten- und Pflegeheim