Persönlichkeitspsychologie (Personenzentrierte Theorie)
Sozialwissenschaften BM Gesundheit und Soziales
Sozialwissenschaften BM Gesundheit und Soziales
Kartei Details
Karten | 29 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 02.06.2023 / 01.04.2025 |
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Erläuteren Sie den Bezug zu den Humanistischen Persönlichkeitstheorien
Die personenzentrierte Theorie gehört zu den HPT. Die HPT gehen von der Annahme aus, dass der Mensch danach strebt, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln und sich selbst zu verwirklichen (Seine eigenen Fähigkeiten entfalten). Der Mensch wird als aktives Wesen betrachtet.
Nennen Sie den Vertreter und das Menschenbild der personenzentrierten Theorie
- Der Mensch ist im Kern gut.
- Wird der Mensch in seinem Selbstverwirklichungsstreben nicht eingeschränkt wird, entwickelt er sich zu einem positiven und sozialen Wesen.
- Das Gegenteil der Psychoanalyse.
Erklären Sie den Begriff Aktualisierungstendenz und nennen Sie ein Beispiel
Der Mensch wird nicht durch äussere Reize gesteuert. Er weist selbst ein Potenzial zur Entfaltung seiner selbst auf. Der Mensch besitzt die Tendenz zur Entwicklung all seiner Möglichkeiten im Sinne der Entfaltung und Erhaltung des Organismus.
- Obwohl für das Kind das Krabbeln leichter ist, probiert es mühsam zu laufen.
Es ist also das Grundlegende Motiv für das Menschliche Verhalten und ist das angeborene Bestreben, die Entwicklungsmöglichkeiten zu entfalten.
Erklären Sie die Begriffe: Organismus, organismisches Erleben und organismischer Bewertungsprozess
Organismus:
- Der «innere Kern» eines Menschen der subjektiv, von innen gefühlte, Körper eines Menschen. Er bildet den Ausgangspunkt für die Aktualisierung des Menschen.
Organismisches Erleben:
- All das, was innerhalb des menschlichen Organismus zu jedem Zeitpunkt vor sich geht und dem Menschen gewahr ist.
Organismischer Bewertungsprozess:
- Der Organismus ist, nach Rogers, fähig zu bewerten, ob bestimmte Ereignisse die Selbstverwirklichung fördern oder hemmen.
Erklären Sie den Begriff Selbstkonzept und die dazugehörigen Begriffe: Selbstaktualisierung, Real-Selbst, Ideal-Selbst. Dazu erläuteren Sie die Auswirkung des Real- und Ideal-Selbst.
Durch Selbsterfahrungen (Erfahrungen die einen Selbst betreffen und gefühlsmässig erlebt werden), bildet sich das Selbstkonzept.
Das Selbstkonzept stellt durch die Erfahrungen zustande gekommene Gesamtheit aller Wahrnehmungen, Meinungen, Urteilsbildungen und Bewertungen des Individuums über sich selbst und seine Umwelt dar.
- Einschätzung der eigenen Person. Diese eigene subjektive Betrachtung muss nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen.
Schüler erlebt in der Schule das er versagt. Er wird das Erleben so bewerten, dass er meint aus ihm würde nichts werden.
Selbstaktualisierung: Der Teil der Aktualisierungstendenz, der für die Entwicklung des Selbstkonzeptes zuständig ist.
Selbstkonzept besteht aus:
- Real-Selbst:
- Das tatsächliche Bild, das eine Person von sich hat und was sie kann. Stellt das Bewusstsein des Menschen dar.
- Bsp.: «Ich bin aufgeschlossen und kontaktfreudig».
- Ideal-Selbst:
- Das Bewusstsein eines Menschen, wie er gerne sein möchte oder wie andere ihn haben möchten.
- Bsp.: «Ich muss in der Schule gute Leistungen bringen».
Der Mensch probiert die Differenz zwischen Real- und Idealselbst möglichst gering zu halten. Gibt es grosse Unterschiede, führt es zu inneren Spannungen und psychischen Problemen.
Erläutern Sie die Entstehung des Selbstkonzeptes anhand von Beispielen
- In erster Linie entsteht das Selbstkonzept durch äussere Erfahrungen mit und über die eigene Person.
- Bsp.: Wird ein Kind oft abgelehnt wird, kann es zur Überzeugung kommen «mich mag keiner».
- Zudem prägen Forderungen der Bezugspersonen das Selbstkonzept
- Bsp.: Kind hat von den Eltern gelernt, dass es lieb und nett sein muss. Das hat das Kind in seinem Selbstkonzept verinnerlicht.
- Auch positive und negative Rückmeldungen von anderen Personen, die die Sichtweise bestimmen, welche eine Person von sich selbst hat (Insbesondere Beziehungsbotschaften).
- Weiter sind Zuschreibungen (meist eine negative Behauptung zu einer Person), welche das Selbstkonzept prägen.
- Bsp.: Ich muss nicht lernen, ich bin sowieso dumm, weil ich blond bin.
Zeigen Sie den Zusammenhang zwischen dem Selbstkonzept und der Selbstachtung auf.
- Bewertungsbedingungen sind Wertmassstäbe anderer Personen, die ein Mensch erfüllen muss, um deren. Zuneigung und Wertschätzung zu erhalten.
- Bsp.: Gewähren Eltern Liebe nur wenn das Kind den Teller leer isst, entsteht das Selbstkonzept: «Ich bin nur dann liebenswert, wenn ich den Teller ausesse».
- Verinnerlicht ein Mensch die Wertemassstäbe, dann kann er sich selbst nur positiv fühlen, wenn er sich innerhalb dieser Bedingungen verhält. Erfüllt er die Bewertungskriterien nicht, fühlt der Mensch sich ablehnenswertàpsychische Störungen.
Selbstachtung ist die gefühlsmässige wertende Einstellung einer Person zu sich selbst und die Wertschätzung, die eine Person für sich selbst empfindet.
- Selbstachtung hängt stark mit dem Selbstkonzept zusammen.
- Eine bedingungslose Wertschätzung und hohe Selbstachtung führt zu einem eher flexiblen Selbstkonzept => Können Erfahrungen akzeptieren und in das Selbstkonzept integrieren.
- Bsp.: Frau ist wütend auf den Mann. Ihr Selbstkonzept ist, dass sie eine liebevolle Frau ist. Sie zeigt ihre Wut aber trotzdem, da sie wegen ihrer hohen Selbstachtung das Selbstkonzept auf diese Situation anpasst.
- Eine Geringschätzung und geringe Selbstachtung führt zu einem eher starren Selbstkonzept. => Nicht in der Lage neue Erfahrungen zu integrieren
- Bsp.: Die Frau, welche das Selbstkonzept hat, dass sie liebevoll sein muss, wird die Wut nicht zeigen. Sie hat ein starres Selbstkonzept und erlebt die Situation als unangenehm.
Erläutern Sie die Beziehung zwischen Aktualisierung und Selbstkonzept (Kongruenz, Inkongruenz)
Der Mensch besitzt zwei Bewertungsebenen:
Organismisches Erleben und Selbstkonzept.
Kongruenz: Übereinstimmung des Selbstkonzept mit dem organismischen Erleben einer Person.
- Das heisst: das, was eine Person in sich selbst erfährt, von ihr auch bewusst so gesehen wird und mit dem, wie sie sich selbst sieht und sein möchte, in Einklang steht.
- Bsp.: Hat ein Kind Wut auf eine andere Person und hat aufgrund seiner Erfahrung und Erziehung verinnerlicht, dass es mal wütend sein darf, so stimmen Selbstkonzept und organismisches Erleben überein.
Inkongruenz: Nichtübereinstimmung des Selbstkonzeptes mit dem organismischen Erleben einer Person.
- Bsp.: Das Kind hat verinnerlicht, dass es lieb sein muss. Ist es nun Wüten, gerät es in Schwierigkeiten, da das Selbstkonzept und das organismische Erleben nicht übereinstimmen.
Ausgangspunkt für seelische Fehlentwicklung.
Nennen Sie die zwei verschiedenen Abwehrreaktionen nach Karl Rogers
Es entsteht eine Abwehr, eine Reaktion auf Erfahrungen dar, die im Widerspruch zum Selbstkonzept stehen und als bedrohlich empfunden werden.
Verleugnung:
- Dort wird die Existenz einer Erfahrung völlig verneint, Bedrohliche Erfahrungen werden negiert und so vom Bewusstsein ausgeschlossen (Verdrängung)
Verzerrung:
- Bei der die Bedeutung der Erfahrung so verändert und entstellt wird, dass sie mit dem Selbstkonzept wieder übereinstimmt.
Erfahrungen können:
- Wahrgenommen und in das Selbstkonzept integriert werden, was eine gesunde Entwicklung zur Folge hat.
- Verleugnet oder verzerrt werden, was eine psychische Fehlentwicklung zur Folge haben kann.
Sie erläutern in eigenen Worten die Entstehung psychischer Störungen aus Sicht des personenzentrierten Ansatzes.
Durch die andauernde Unvereinbarkeit des SK und organismischen Erleben, ergeben sich psychische Spannungen quälender Zustand.
Voraussetzung, dass die Inkongruenz vergegenwärtigen lässt, ist eine aktuelle Erfahrung. So wird die Inkongruenz wahrgenommen.
- Bsp.: Junger Mensch hat das SK nach Geborgenheit und ein Wunsch nach Selbstständigkeit. Diese Inkongruenz wird zum Problem, weil er an der Uni aufgenommen wurde.
Psychische Störung entsteht also im Zusammenspiel von bestehender Inkongruenz, welche aufgrund eines starren SK nicht aufgelöst werden kann, und einem aktuellen Ereignis.
Sie erläutern die fünf förderlichen Haltungen in der Erziehung und wenden diese an.
- Rogers legt grossen Wert auf die Grundhaltung der Erziehung.
- Aufgabe der Erziehung ist: Das Bestreben des Menschen, seine Entwicklungsmöglichkeiten zu erhalten/entfalten und zu verwirklichen sowie Unabhängigkeit und SK zu erlangen.
Förderliche Haltung in der Erziehung:
- Bedingungslose Wertschätzung: Anerkennung und Wohlwollen zeigen, ohne diese an Bedingungen zu knüpfen.
- Verstehen: Einfühlen in die innere Welt eines anderen und Wahrnehmung der subjektiven Welt eines anderen.
- Echtheit: Erzieher ist zum Erziehenden aufrichtig und Verhalten stimmt mit Einstellung überein.
- Fördernde nicht dirigierende Einzeltätigkeiten: Angebote machen, Anregungen, Vorschläge, Hilfestellung
- Trennung von Sache und Person: Belohnung und Strafe nicht auf die Person, sondern auf das Verhalten.
Sie nennen zwei mögliche Kritikpunkte der personenzentrierten Haltung.
- Gesellschaftliche Prozesse werden vernachlässigt
- Die Annahme, dass der Mensch in seinem Kern «gut» ist, ist umstritten
- Die Theorie ist nicht erschöpfend wissenschaftlich fundiert
- Die Begriffe sind unscharf und zum Teil mehrdeutig.
Sie erläutern die Merkmale des Begriffs "Persönlichkeit" in eigenen Worten.
- Keine einheitliche Begriffsbestimmung, dennoch Gemeinsamkeiten:
- Bestehen aus verschiedenen Merkmalen
- Merkmale verschieden stark ausgeprägt
- Merkmale konstant, aber nicht starr
- Merkmale von Individuum zu Individuum verschieden Individuell
- Gedankliches Konstrukt
Sie erläutern, was man unter typologischen Persönlichkeitsmodellen versteht und beurteilen diese kritisch. Sie erläutern ein Beispiel für typologische Persönlichkeitsmodelle.
- Typologische Persönlichkeitsmodelle:
- Aus bestimmten Merkmalen werden Persönlichkeitsmerkmale erfasst z.B. Gesicht, Körperbau, Körpersäfte.
- Kritikpunkte dieses Persönlichkeitsmodells:
- Sehr grob
- Mischtypen
- Nicht wissenschaftlich belegt
- Nur ein ausgewähltes Merkmalkomplex z.B. Körperbau
- Bestätigungsfehler (Confirmations bias)
- Umwelteinfluss wird ignoriert (nur Genetik)
Wie ist das typologische Persönlichkeitsmodell Körpertypen nach Sheldon aufgebaut
- Ektomorph
- Körperbau: Schlank, gorss
- Temperament: Intellektuell, zurückgezogen, einzelgänger, nervös
- Mesomorph
- Körperbetont, athletisch, stark
- aktiv, energievoll, draufgängerisch
- Endomorph
- rund, weich, plump
- entspannt, gesellig, lustig
Sie erklären die wichtigsten Merkmale der psychologischen Richtung Tiefenpsychologie in eigenen Worten.
- Es werden unbewusste & verdrängte Inhalte untersucht
- Pessimistisches Menschenbild
- Mensch ist Triebgesteuert
- Fokus auf das Unbewusste nur geringe Teile der seelischen Vorgänge laufen bewusst ab.
- Unbewusste seelische Vorgänge und innere Kräfte wirken sich auf das individuelle Verhalten und die Entwicklung der Persönlichkeit gemäss bestimmten Gesetzmässigkeiten.
- Erleben und Verhalten kann nur in Zusammenhang mit der Biografie eines Menschen verstanden werden.
Sie erläutern was man unter eigenschaftsorientierten und faktorenanalytischen Persönlichkeitsmodellen versteht
Faktorenanalytische Persönlichkeitsmodelle:
- Durch die Zusammensetzung und die Ausprägung der verschiedenen Persönlichkeitsmerkmale kann dann die Persönlichkeit eines Menschen bestimmt und benannt werden => Big FIVE
Eigenschaftorientierte Persönlichkeitsmodelle:
- Mehrere Eigenschaften werden aufgelistet und so entsteht ein Persönlichkeitsmodell
Zählen Sie die 5 Hauptdimensionen der Persönlichkeit auf
- Gewissenhaftigkeit => organisiert, vorsichtig, diszipliniert
- Nachlässigkeit => desorganisiert, unzuverlässig, nachlässig, Impulsiv
- Verträglichkeit => hilfsbereit, vertrauenswürdig, mitfühlend
- Unverträglichkeit => rücksichtslos, misstrauisch, unkooperativ
- Neurotizismus => emotionale Instabilität: ängstlich, unsicher, selbstmitleidig
- emotionale Stabilität =>ruhig, sicher, selbstzufrieden
- Offenheit für Erfahrungen => zielstrebig, fantasievoll, unternehemenslustig
- Verschlossenheit für Erfahrungen => pragmatisch, bevorzugt Routine, angepasst
- Extraversion => nach aussen gewandt: gesellig, lebenslustig, herzlich
- nach innen gewandt => zurückhaltend, ernst, reserviert
Mit der Hilfe des Big-Five-Modells ist es möglich, ein Persönlichkeitsprofil eines Menschen in verschiedenen Bereichen zu erstellen
Sie erläutern 4 verschiedene Möglichkeiten zur Erhebung der Persönlichkeit und hinterfragen diese kritisch
- Beobachtungen => systematisch, nach bestimmten Regeln
- Laborstudien/ experimentelle Forschung => systematisch, nach bestimmten Regeln
- Fallstudien => einzelne Personen umgehend untersucht = Gespräch
- Persönlichkeitstest (Fragebogen) => ein/ mehrere Persönlichkeitsmerkmale werden gemessen, umfangreiche Liste von Fragen
- Projektive Tests => Interpretation vieldeutiger Reize & daraus Schliessung der Persönlichkeit ( Erfüllen wissenschaftliche Kriterien nicht immer)
Erklären Sie das Instanzenmodell (Theorie der Psychoanalyse)
Instanzenmodell: Zweites topisches Modell
- Versuch Erklärungen für das Unbewusste des Menschen, sein Verhalten, seine Persönlichkeit und seine Entscheidungen zu finden
- wird von Psychotherapeuten/innen in der Psychoanalyse genutzt
- Persönlichkeit besteht aus 3 verschiedenen Persönlichkeitsanteilen.
Über-Ich:
- Repräsentiert die moralischen Prinzipien der Persönlichkeit.
- Modalitätsprinzip
- Bewertet Wünsche
- Normen, Werte, Gewissen, Vernunft, Erziehung
Ich:
- Das Ich vermittelt zwischen dem Über-Ich und dem ES.
- Realitätsprinzip, Vermittlung
- Verwirklicht zugelassene Wünsche
- Entscheidungen
Es:
- Trieb und Bedürfnisse.
- Lustprinzip, Wünsche, Energie, unbewusst
Ich Stärke:
- Balance zwischen Über-Ich und ES.
Ich Schwäche:
- Balance ist aus dem Gleichgewicht. (zB. Zwangsstörung, Sucht)
Erklären Sie das Schichtenmodell (Theorie der Psychoanalyse)
Das Bewusste:
- Alle seelischen Inhalte die unmittelbar zugänglich sind (Gefühle, Wünsche, Gedanken).
- Volle Kontrolle
Das Vorbewusste:
- Alle seelischen Inhalte, die aktuell nicht bewusst sind, auf die aber zugegriffen werden kann. (Friseurtermin, Erfahrungen, Persönlichkeitmerkmale, Ängste, Beziehungen). --
- Im Hinterkopf Abrufbar
- Z.B. Schalten von Auto am Anfang bewusst, danach Vorbewusst
Das Unbewusste:
- Alle seelischen Inhalte, die dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich sind. (Instinkte, traumatische Erlebnisse).
- Das Vorbewusste und das unbewusste haben einen grossen Anteil auf unser Handeln. Fehlleistungen sind laut Freud ungewollte Verhaltensweisen, welche durch den Einfluss unseres Unbewusstseins einen Einfluss auf das Leben und Verhalten haben. (versprechen, verlesen, verlesen, verhören, vergessen)
Erklären Sie das Phasenmodell: Entwicklung der Libido
- Orale Phase (0-1 J.)
- Zone: Mund, Zunge (Saugen, Schlucken, Lutschen)
- neg.: zu frühes Entwöhnen
- pos.: zur richtigen Zeit entwöhnen & Kind nicht hungern lassen
- Anale Phase (1-3 J.)
- Anus
- neg.: Druck von Eltern beim Gang aufs Töpfchen
- pos.: Zeit lassen, um auszuprobieren
- Phallische Phase (3-6 J.)
- Geschlechtsteile
- neg.: Ödipuskomplex (Konkurrenz mit Vater), Kastrationsangst, Penisneid (Schlüssel zur Herrschaft und Macht)
- pos.: kein einseitiges Erziehen der Eltern
Zählen Sie die 3 Merkmale der Trieblehre auf
- Triebquelle = Hunger
- Triebziel = Satt werden
- Triebobjekt = Essen (muss zwingend ein Gegenstand sein)
Welche zwei Haupttriebe nach Freud gibt es?
Eros=> Lebenstrieb:
- Ziel: Selbsterhaltung
- Als Sexualtriebe bezeichnet
- Mit Überleben, Vergnügen & Fortpflanzung beschäftigt
- Instinkte sind für Erhaltung des Lebens des Individuums & Fortbestand der Spezies nötig.
- Ebenfalls Durst, Hunger oder Schmerzvermeidung.
Thanatos=> Todestrieb:
- Ziel: Selbstzerstörung
- Zerstörungsinstinkte wie z.B. Aggression gegen aussen aber auch Selbst Verletzung oder Suizid.
Welche 3 Grundformen der Angst gibt es?
Angst vor Realität:
Das Ich fürchtet sich vor Konsequenzen der Aussenwelt, die auf Befriedigung von Wünschen folgen bzw. folgen würden. Solche Konsequenzen können beispielsweise Angst vor Bestrafung, Verlust von Anerkennung oder gerichtliche Verurteilung sein. => Realangst
Angst vor den Forderungen des Über-Ichs:
Das Ich fürchtet sich vor den Forderungen des Über-Ichs, was mit Schuldgefühlen und Gewissensbissen, mit Selbstvorwürden verbunden ist. => Gewissensangst
Angst vor Ansprüchen des Es:
Das Ich fürchtet, dass Ansprüche des Es übermächtig werden und es die Kontrolle über das Es verliert. => Neurotischer Angst.
Erklären Sie die 9 Abwehrmechanismen auf und nennen Sie jeweils ein Beispiel.
Projektion: Eigenschaften, die die eigene Person betreffen, die man aber an sich selbst nicht wahrhaben, kann bzw. will, werden anderen Personen bzw. Personengruppe oder Gegenständen zugeschrieben und dort bekämpft.=> Das Versagen im sportlichen Bereich wird dem Schiedsrichter zugeschrieben.
Reaktionsbildung: Im Bewusstsein wird das Gegenteil des zu Verdrängenden fixiert; die Abwehr der Angst geschieht durch die Verkehrung ins Gegenteil.=> Nachdem Max einen Korb von Lea bekommen hat, wird er ihr gegenüber aggressiv und grob sein, obwohl er sie eigentlich begehrt.
Verschiebung: Wünsche und Bedürfnisse, die sich nicht am Original befriedigen können, werden an einem Ersatzobjekt realisiert.=> Eine Vorgesetzte lädt ihre Aggressionen bei ihren Mitarbeitern ab, weil sie private Probleme hat.
Rationalisierung: Verpönte Wünsche und Bedürfnisse sowie unangepasste Verhaltensweisen werden verstandesmässig mit vernünftigen Gründen gerechtfertigt, um die wahren Gründe, die man nicht wahrhaben kann oder will, zu vertuschen.=> Mangelnder sozialer Kontakt wird dadurch erklärt, dass man selbst keine derartigen Kontakte wünscht und auch nicht braucht.
Identifikation: Die Abwehr der Angst gelingt durch Gleichsetzung mit anderen Person, z.B. mit starker Persönlichkeit, aggressive Menschen, Sänger, Musiker, Schauspieler.=> Kind, das vor Dunkelheit Angst hat, macht sich vor, dass es Superman sei, der sich vor nichts fürchtet.
Widerstand: Mensch wehrt sich gegen Aufdecken verdrängter Inhalte & Vorgänge=> Erzieher, der ungerecht ist und dies nicht wahrhaben will, wird sehr unangenehm reagieren, wenn ihm Ungerechtigkeit vorgeworfen wird.
Sublimierung: Nicht zugelassene Wünsche & Bedürfnisse werden umgesetzt in Leistungen, die sozial erwünscht sind / hoch bewertet werden.=> Herr Müller wird ständig von seinem Chef zurechtgewiesen. Herr Müller getraut sich jedoch nicht, sich zu wehren. Seit einiger Zeit geht Herr Müller regelmässig ins Karate. => Anstelle des Bösen, etwas Gutes tun ist erwünscht
Fixierung: Verhaftetbleiben an ensprechender Erlebens- & Verhaltensweisen einer Entwicklungsphase.=> Der 8-jährige Max lutscht immer noch am Daumen.
Regression: Zurückfallen auf bestimmte Phase vorherrschende Erlebens- & Verhaltensweisen. => Ein Kind braucht nach der Geburt eines Geschwister wieder einen Schnuller.
Sie geben Erziehungsratschläge basierend auf der psychoanalytischen Theorie und kennen die Auswirkung von Erziehungsfehlern auf die Entwicklung.
- Ersten sechs Lebensjahre entscheidend für Persönlichkeitsentwicklung
- Erfahrungen aus dieser Zeit prägen Mensch
- Fehlentwicklung können zu Fixierung/ Regression oder pathologische Verhaltensweisen (Zwänge, Vermeidung etc.) führen.
- Autoritäre, vernachlässigende, Lassez-faire Erziehung => unzureichender Befriedigung der Triebwünsche => Triebfrustation => Fixierung oder Regression
- verwöhnende, überbehütende, verzärtelnde Erziehung => exzessiver Befriedigung der Triebwünsche => Fixierung oder Regression
Sie nennen 3 Möglichkeiten an das Unbewusste zu gelangen
- Fehlleistungen z.B. Freud'scher Versprecher
- Traumanalyse
- Freies Assoziieren
- Hypnose
Sie beurteilen die psychoanalytische Theorie nach Sigmund Freud kritisch
- Arbeitete kaum empirisch
- Intoleranz gegenüber anderen Wissenschaftlern
- Teils fehlende Eigenarbeit
- Grundannahme sehr eindimensional
- Enorm beeinflusst durch Lebensumstände
- Aussichten Freuds sind nicht eingetreten
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