Gesundheit & was es kostet
Gesundheitsökonomie
Gesundheitsökonomie
Fichier Détails
Cartes-fiches | 49 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Finances |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 30.05.2023 / 03.06.2023 |
Lien de web |
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Prinzip 4: Menschen reagieren auf Anreize
− Beispiele für Anreize:
− Art der Entlohnung (fester Lohn oder je nach Umsatz)
− Steuern (Einkommensteuer, Zigarettensteuern)
− Strafen und Vorschriften (Sicherheitsgurte, Haftbarkeit)
Prinzip 5: Durch Handel werden alle Teilnehmenden besser gestellt
Dafür gibt es zwei Gründe:
- Wenn der Handel freiwillig ist, werden die Individuen nur tauschen, wenn es ihnen nach dem Tausch mindestens genauso gut geht wie davor. (Fussball-Bildli)
- Wir bekommen die Güter, die uns besser gefallen.
- Handel ermöglicht Spezialisierung in der Produktion (von Individuen, von Ländern) und damit eine insgesamt grössere Produktion.
- Wir können mehr konsumieren.
Prinzip 6: Märkte sind oft die beste Organisationsform für wirtschaftliche Aktivitäten
− Der Wettbewerb zwingt die Unternehmen die Kosten zu senken (produktive Effizienz).
− Das Gewinnstreben bringt die Unternehmen dazu, Güter zu produzieren, die den Konsumenten am meisten Nutzen bringen (allokative Effizienz).
− Freie Märkte reagieren selbständig auf neue Technologien und neue Bedürfnisse (dynamische Effizienz).
Gesundheit ist der «Output» der Produktion des Gesundheitswesens
− Aber auch andere Faktoren «produzieren» Gesundheit.
Gründe für Zunahme:
- Bessere Hygiene für Kind & Mutter (bessere Wasserqualität)
- Industrialisierung, mehr Möglichkeiten (günstiger herstellen, Handel, Lohn verdienen, mehr Zugang zu Nahrungsmittel)
- Antibiotika
- Impfungen, speziell für Kinderkrankheiten (wurden älter)
- Medizinischer Fortschritt (Herzschrittmacher, kardiologische Mittel, Defibrillator)
Gesundheit messen wir anhand der Lebenserwartung & Lebensqualität
DALYs
Disability Adjusted Life Years (DALYs) als Massstab für Gesundheit
YLD
YLL
years lived with disability
years of life lost
- Bei welchen Krankheiten sind die YLD (years lived with disability) anteilsmässig grösser als die YLL (years of life lost)?
-> Muskuloskelettale Krankheiten
-> Mentale E.
-> Oth. NCD
2. Welche Krankheiten haben einen höheren Anteil in Ländern mit tiefen Einkommen?
a) Muskuloskelettale Krankheiten
YLD (weil es weniger operiert wird, mehr unergonomische körperliche Arbeit / in Industrieländern sitzen wir jedoch mehr)
2. Welche Krankheiten haben einen höheren Anteil in Ländern mit tiefen Einkommen?
b) Tumorerkrankungen
YLL (schwierig zu behandeln auch in Industrieländern, Wahrscheinlichkeit an Krebs zu sterben als an mangelnder Hygiene, Gewalt wie in Entwicklungsländern)
2. Welche Krankheiten haben einen höheren Anteil in Ländern mit tiefen Einkommen?
c) Mütterliche und neonatale Erkrankungen (in Entwicklungsländern höher als in CH)
YLL (frühe Kontrollen, mangelnde Hygiene)
2. Welche Krankheiten haben einen höheren Anteil in Ländern mit tiefen Einkommen?
d) Unbeabsichtigte Verletzungen
YLD (in Schweiz höher als in Entwicklungsländern)
vorteilhafte Gesundheitsleistungen:
Präventive Leistungen, Therapeutische Behandlungen, Hilfsmittel (Hörgeräte,…), Impfungen, Kontrolle (Frühentdeckungen von Tumoren)
unvorteilhafte Gesundheitsleistungen:
Diagnostiken (MRI, CT, Koloskopie (Nebenwirkungen bei Darm, …)), viele Therapien (Krebs, obwohl nicht geheilt werden kann)
Das Gesundheitswesen ist im Gegensatz zu anderen Bereichen der Wirtschaft (z.B. Handel, Industrie) von und/oder geprägt. Zwei Ursachen:
1. Unregulierte Märkte führen aufgrund von Marktversagen zu grossen Ineffizienzen:
• Asymmetrische Information (Überangebot, Übernachfrage)
• Kostenbeteiligung: Bezahlter Preis oft geringer als Kosten der Leistung (Übernachfrage)
2. Gesellschaftlicher Konsens für medizinische Grundversorgung für die gesamte Bevölkerung.
Wird ermöglicht durch Versicherungsobligatorium und Prämiensubventionen.
«Gesundheitsökonomie»
2 zentrale Ideen der ökonomischen Denkweisen:
- Ressourcen sind knapp bzw. beschränkt
- Ressourcen sollten von der Gesellschaft effizient genutzt werden
3 zentrale Konzepte:
Präferenzen
- Individuen haben Präferenzen. Sie wissen, was sie wollen, und v.a. was ihnen mehr oder weniger lieb ist:
Rote oder blaue Socken? / Cola-Zero oder normale Cola? / Das Wohl der Anderen vs. das eigene?
3 zentrale Konzepte:
Rationalität
- Die Ökonomie geht davon aus, dass Menschen sich rational verhalten (meistens, einigermassen, zumindest im Durchschnitt und auf lange Sicht).
D.h. sie handeln so, dass sie ihre Ziele unter den gegebenen Umständen und mit dem gegebenen Wissen am besten verwirklichen können. / Klar: dieser «Homo Oeconomicus» ist ein «Modell», eine Vereinfachung der Wirklichkeit. / Mehr und mehr wird auch untersucht, wann sich Individuen gerade nicht rational verhalten.
3 zentrale Konzepte:
Opportunitätskosten
- Aufwand/Kosten FÜR etwas aufnehmen, bedeutet immer auch etwas Anderes («Opportunität») aufzugeben. Nicht nur Geld! Wenn mit einer Beziehung nicht genügend Zeit für andere Beziehung
Z.B. mehr für Heilkosten aufzuwenden, bedeutet weniger für Prävention zur Verfügung zu haben / auf eine Therapie verzichten setzt Ressourcen für eine andere frei / weniger über eine Krankheit zu forschen, ermöglicht mehr über eine andere zu forschen / mehr für Gesundheit auszugeben, bedeutet weniger für z.B. Bildung oder soziale Sicherung auszugeben
Analysieren Sie die folgenden Probleme aus ökonomischer Perspektive. Überlegen sie, inwiefern hier Präferenzen, Rationalität, Opportunitätskosten und Ressourcen eine Rolle spielen.
Herr Scholz ringt damit, heute Abend joggen zu gehen oder doch lieber den Abend mit Bier und Chips vor dem Fernseher zu verbringen.
Seine Präferenz ist vlt. Chips vor dem TV, es wäre langfristig irrational Bier & Chips vor dem TV zu konsumieren, wenn er sich für den Sport entscheidet, gibt er dafür einen gemütlichen Abend auf
Gewisse Knieoperationen werden – obwohl die klinische Evidenz klar ist – heute zu oft bzw. bei den falschen PatientInnen durchgeführt.
Verursacht Opportunitätskosten, Finanzielle Anreize bei Ärzten oder ein Druck bei Fallzahlen von OPs, irrational, auf Seite der Patienten mangelnde Informationen
DALYs
Was uns am meisten gesunde Lebensjahre raubt, Gesundheitseinschränkung mit & ohne Tod zur Folge (z.B. Rücken-/Kopfschmerzen)
Sie können verschiedene Kostenarten unterscheiden.
Direkte Kosten
Kosten, welche durch die Krankheit und Behandlung entstehen. Das sind
- medizinische Kosten
(durch Behandlung im Spital und ambulant, Therapien, Medikamente u.a.) oder - nicht-medizinische Kosten (Kosten einer Putzhilfe, Fahrkosten aufgrund Einschränkungen, Wohnungsumbau u.a.)
Indirekte Kosten
Sind primär auf einen durch Krankheit/Behinderung/Tod verursachten Produktivitätsverlust zurückzuführen:
- gradueller oder totaler Erwerbsausfall oder Produktivitätseinbusse (temporär oder permanent)
- Auch nicht-bezahlte Arbeit wie z.B. Kinderbetreuung gehört hierher, wird aber selten berücksichtigt.
- Betreuung des Erkrankten durch Angehörige
Intangible Kosten
Schwer messbare und erfassbare Kosten, eben «in-tangibel», nicht in Münz umrechbar.
- Z.B. Einbusse an Lebensqualität der PatientInnen
- Belastung der Angehörigen
- Stigmatisierung von Kranken etc.
Nehmen Sie an, eine 30-jährige, erwerbstätige Person erleidet eine Grippe-Infektion mit Komplikationen. Die Person hat während 5 Tagen hohes Fieber (und bleibt zu Hause), geht dann zum Hausarzt, welcher eine schwere Lungenentzündung diagnostiziert und sie gleich an den Notfall des Spitals überweist. Hier wird eine Antibiotika-Behandlung eingeleitet. Da die Entzündungswerte sehr hoch und der Allgemeinzustand der Person mittlerweile sehr schlecht ist, wird die Person eine Nacht stationär aufgenommen. Noch während der Nacht bessern sich die Symptome und die Person kann das Spital am nächsten Tag wieder verlassen. Nach 4 weiteren Tagen zu Hause, fühlt sich die Person wieder fit und geht zur Arbeit.
- Direkte Kosten: Arzttermin (Krankenkasse, Out-of-Pocket), stationärer Spitalaufenthalt (Krankenkasse + Kanton) -> pro Fall / nicht pro Tag, Antibiotika
- Indirekte Kosten: 9 Tage an welchen sie nicht arbeitet -> Produktivitätsverlust
- Pflegeaufwand durch Angehörige (indirekte Kosten)
- Einbusse von Lebensqualität der Patientin (intangible Kosten)
Sie kennen 3 idealtypische Modelle der Finanzierung des Gesundheitssystems:
Sozialversicherungsmodell
Finanzierung durch eine obligatorische Sozialversicherung. Die Leistungserbringungen erfolgen privat und öffentlich, bezahlt wird von Versicherungskassen. Z.B. Deutschland, Österreich, Schweiz
Sie kennen 3 idealtypische Modelle der Finanzierung des Gesundheitssystems:
Nationaler Gesundheitsdienst
Gesamte Bevölkerung hat kostenlosen Zugang zu staatlich organisierten medizinischen Einrichtungen, die vor allem aus über Steuern finanziert werden. Z.B. GB, Schweden, Italien
Sie kennen 3 idealtypische Modelle der Finanzierung des Gesundheitssystems:
Privatversicherungssystem
Finanzierung in erster Linie über freiwillige private Krankenversicherungsbeiträge. Wer mehr bezahlt, kann mehr Leistungen einkaufen. Die Leistungserbringung erfolgt vorwiegend privat. Z.B. USA
- In der Praxis zeigen sich in einem Land meist Elemente aller 3 Organisationsformen – in unterschiedlicher Ausprägung. So hat z.B. in Ländern mit nationalem Gesundheitsdienst die Privatversicherung oft einen nicht unbedeutenden Stellenwert, da Versicherte damit Wartefristen und Rationierung umgehen können. In den USA wiederum sind ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung über die Sozialversicherungen Medicare (65+, Personen mit Behinderung) und Medicaid (Sozialhilfe-BezügerInnen) versichert.
Nehmen Sie an, eine 30-jährige, erwerbstätige Person erleidet eine Grippe-Infektion mit Komplikationen. Die Person hat während 5 Tagen hohes Fieber (und bleibt zu Hause), geht dann zum Hausarzt, welcher eine schwere Lungenentzündung diagnostiziert und sie gleich an den Notfall des Spitals überweist. Hier wird eine Antibiotika-Behandlung eingeleitet. Da die Entzündungswerte sehr hoch und der Allgemeinzustand der Person mittlerweile sehr schlecht ist, wird die Person eine Nacht stationär aufgenommen. Noch während der Nacht bessern sich die Symptome und die Person kann das Spital am nächsten Tag wieder verlassen. Nach 4 weiteren Tagen zu Hause, fühlt sich die Person wieder fit und geht zur Arbeit.
Überlegen Sie nun, für wen diese Kosten anfallen. Unterscheiden Sie genau nach Finanzierungsregimes/Kostenträger.
Vermutlich hat die Patientin die Franchise nicht so hoch, so dass der grosse Teil die Krankenkasse übernimmt (Hospitalisation (Spital, Ärzte)+ Indirekte Kosten), Geschäft bei dem sie arbeitet, für die Patientin selber, weil sie ein Teil (10%) selber bezahlen muss
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