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Typologie

Herr Ebbing

Herr Ebbing


Kartei Details

Karten 16
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 10.03.2023 / 20.03.2024
Lizenzierung Keine Angabe
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Das Prinzip der Dritten Typologie nach Anthony Vidler

  1. Typologie
    Die Rückführung der Architektur auf ihre Ursprünge in der Natur – Das Modell war die Urhütte.

  2. Typologie
    Resultat der Industriellen Revolution- Architektur wird in die Welt der Massenproduktion eingebunden. Benthmas Panopticon ist hier die wesentliche Typologie

  3. Typologie
    Architektur soll aus sich selbst heraus erklärbar sein und nicht aus der Natur oder aus den technischen Fortschritten. Der Ort für die Suche nach Typen wird die Stadt. Die Formen der städtischen Artefakte über die Zeit hin sind die Grundlage für eine Wiederherstellung der Architektur.“

Typologie nach Marc-Antoine Laugier, (1713-1769)

  •  Die Architektur ist wie alle anderen Künste beschaffen, das heißt ihre Prinzipien beruhen auf der einfachen Natur und das Verhalten der letzteren bestimmt klar die Regeln der ersteren

    • -  These: Absolute Schönheit der Architektur ist nicht abhängig von Konventionen und Moden etc.

    • -  Also grundlegende, essentielle Schönheit wird von Gott, also der Natur,vorhergesehen

      -  Die Architektur ahmt die Natur bzw. die Naturprozesse nach = Nachahmungsdisziplin (anderes Prinzip der Architektur)Säule = Baum 
      • -  Somit gibt es keine Konventionen in der Architektur

      • -  Laugier ist gegen die Vorstellung der Schönheit als einheitliche Willkür ohne Verstand

      • -  Er legt die Form und Konstruktion der Urhütte als Ursprung fest

      • -  Durch die Einfachheit der Urhütte wird das wichtigste gesehen und dadurch werden Fehler vermieden 

      • Mann kann nichts falsch machen 

Antoine Chrysosotome Quatremère de Quincy (1755-1849):

  • -  Repräsentant des idealistischen, akademischen Klassizismus

  • -  Alles hat eine Vorgeschichte, nichts kommt aus dem Nichts, dies gilt für alle

    Erfindungen des Menschen

  • -  Trotz Veränderung sind elementare Prinzipien beibehalten und klar ersichtlich

  • -  Typus bezieht sich auf die Idee, die dem Modell selbst als Regel dient. Das Modell, ist

    ein Objekt, das man so wie es ist, wiederholen muss

  • -  Typus = Idee, die dem Modell als Regel dient

  • -  Streit zwischen alten und neuen Architekten

  • -  Alt: Alles liegt in der Antike

  • -  Modern: Architektur darf nichts mit Historie zu tun haben

  • -  Quincy positioniert sich klar zur alten Architektur

  • -  Alles taucht in der Natur auf, Architektur ahmt diese nur nach

  • -  Ursprung = Definition von Typus

  • -  Stütze > Balken > Säule > Gebälk → alles stützt auf antiker Historie

  • -  Grundidee der Urhütte bedeutet, es gibt vielfältige Ausfertigungen

  • -  Äußerliche Gestalt ist sehr vielfältig aber Grundtypus immer gleich

  • -  Beispiel Säule: ionisch, korinthisch, dorisch

  • -  Architektonische Prinzipien, die sich bewährt haben

Jean-Nicola-Louis Durand (1760-1834):

  • -  Theoretiker der industriellen Revolution

  • -  Verfasst eine systematische Gebäudelehre und entwickelt daraus eine

    Kombinationslehre

  • -  Funktionalistische Architektur = zweckmäßig und rational

  • -  Strenge Systematisierung der Darstellung und Erfassung

  • -  Eine neue Form der Kompositionslehre, vor allem aber einer Kombinationslehre

 

  1. Systematik

    • -  Seziert Gebäude in einzelne Bauteile

    • -  Jedes Bauteil ist erfasst

    • -  Macht Raster zur Grundlage jedes Entwurfs

    • -  Quadratische und richtungsloses Raster

    • -  Verweis auf Systembauweise

    • -  Unterschiedliche Gebäude und Typologie: Darstellung bei allen gleich

    • -  Sehr wegweisend, da er systematisch und immer gleichen Art der Darstellung

      arbeitet

    • -  Vereinheitlicht z.B. Ansichten alle ohne Schatten etc., sodass alles leicht vergleichbar

      ist

    • -  Während industriellen Revolution entstehen große Hallen → neuer Beruf der

      Bauingenieure

    • -  Damit auch Bauingenieure vernünftige Häuser bauen können, entstand seine

      Vereinheitlichung

    • -  Gibt die Schritte eines Entwurfs stringent vor, welche Reihenfolge zu befolgen ist

  2. Kombination

    • -  Kombiniert verschiedene Säulenordnungen, als eine Art Entwurfshandbuch ➔ Die Kombination von der Sammlung, führt dann zu einem guten Ergebnis

    • -  Vorbild: Klassizismus, aber er erwähnt es nicht richtig.

    • -  Wenige Typologien sollen miteinander kombiniert werden, dann funktionieren die

      Gebäude

Gottfried Semper

1. Kritik an Durand:

  • -  Starke Systematik ermöglicht keine Kunst mehr

  • -  Heterogen, alles wird unter einen Hut gebracht

2. Unterschied zu Durand:

  • -  Semper geht von einer individuellen Persönlichkeit der Architekten und Künstler aus

  • -  Durand dagegen: gute Architektur durch Systematik ohne individuelle Kunst

  • -  Semper sieht die Analogie in der Zoologie und Anatomie

  • -  Durand sieht die Analogie der Architektur in bestehender Architektur

3. Warum Zoologie?

  • -  Skelette verändern sich teils, nach den jeweiligen Existenzformen aber Kern bleibt

    erhalten

  • -  Form muss sich modifizieren, je nach Existenzform

  • -  Gibt Hinweis, dass die Grundtypen die Grundlage des Entwerfens sind

  • -  Grundtypen mit ihrer Mannigfaltigkeit müssen trotzdem die Grundidee

    durchschimmern lassen = wahre Geheimnis der Baukunst

4. Stoffwechseltheorie von Semper:

  • -  Beispiel Tempel

  • -  Zuerst Holztempel, dann Steintempel

  • -  Form bleibt weites gehend erhalten aber Material passt sich an

Baron Georges Cuvier (1769-1832)

  • -  Naturforscher und Mitbegründer der Zoologie als vergleichende Anatomie

  • -  Tierreich geordnet nach ihrer Organisation, dient als Grundlage für Naturgeschichte

    der Tiere

  • -  Einführung in die vergleichende Anatomie

Was ist der Werkbund?

Der Deutsche Werkbund wurde 1907 gegründet und war eine Vereinigung von Künstlern, Handwerkern, Architekten und Industriellen. Die Ziele des Werkbundes waren die Förderung einer modernen, funktionalen Gestaltung von Produkten und die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Handwerk, Industrie und Kunst. Zu den Merkmalen des Werkbundes gehören:

  • Betonung der Funktionalität und Zweckmäßigkeit von Produkten und Architektur
  • Fokus auf der Verbindung von Handwerk, Industrie und Kunst
  • Verwendung von modernen Materialien und Produktionsmethoden
  • Vereinfachung von Formen und Verzicht auf überflüssige Verzierungen
  • Gestaltung von Produkten und Architektur im Sinne der Gesamtkunstwerk-Idee
  • Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Handwerkern, Architekten und Industriellen
  • Förderung der Ausbildung von Gestaltern und Handwerkern

Der Werkbund hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des modernen Designs und der Architektur des 20. Jahrhunderts und war eine wichtige Kraft bei der Etablierung des Industriedesigns.

Was ist der werkbundstreit?

  • Der Werkbundstreit war eine Auseinandersetzung zwischen Vertretern des Deutschen Werkbunds und des traditionalistischen Handwerks um die Rolle der Kunst in der Industrie.
  • Der Deutsche Werkbund, gegründet 1907, setzte sich für die Zusammenarbeit von Künstlern und Handwerkern ein, um hochwertige Produkte für den Massenmarkt herzustellen.
  • Die traditionalistischen Handwerker kritisierten den Werkbund als zu theoretisch und abgehoben von der Realität des Handwerks.
  • Ein Auslöser des Streits war die Ausstellung des Werkbunds in Köln im Jahr 1914, auf der moderne industrielle Produkte gezeigt wurden, die von den Handwerkern als unästhetisch und unpraktisch kritisiert wurden.
  • Der Werkbundstreit wurde auch durch politische Spannungen verschärft, da der Werkbund als Teil der liberalen und progressiven Bewegung angesehen wurde, während die traditionalistischen Handwerker eher konservativ und national eingestellt waren.
  • Der Streit endete letztendlich mit einem Kompromiss, bei dem der Werkbund anerkannte, dass Handwerk und Industrie sich nicht vollständig vereinen lassen, aber dennoch zusammenarbeiten sollten, um hochwertige Produkte herzustellen.