Methoden der Sozialen Arbeit
Klausurrelevante Themen
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Kartei Details
Karten | 26 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 08.03.2023 / 30.11.2024 |
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Rahmenbedingungen Sozialpädagogisches Handelns:
Einflussfaktor Gesellschaft und Politik
- Zwecke und Aufgaben der Sozialen Arbeit variieren mit den politischen und finanziellen Rahmenbedingungen des Staates.
- Sie findet in einem historischen und sozialpolitischen Kontext statt und unterliegt gesellschafts- und berufspolitische Macht- und Aushandlungsprozessen, die die Arbeitsaufträge in den verschiedenen Arbeitsfeldern wesentlich beeinflussen.
- Funktion des Arbeitsfeldes: Jede Fachkraft sollte sich ein begründetes berufliches Selbstverständnis zu Funktion und Stellenwert der Arbeit in ihrem Arbeitsfeld erarbeiten, da dies die eigene Rolle im Feld und auch alltägliche Einzelentscheidungen beeinflusst.
- Gesetzliche Grundlagen: Soziale Arbeit als ,,Normalfall sozialstaatlich erwartbarer Hilfen´´ fußt auf rechtliche Grundlagen. (gesetzliche Vorschriften, Rechtsansprüche, Ermessensspielräume) Artikel 20 im Grundgesetz= Bürger müssen dem Sozialstaat dienen. Artikel 28 des Grundgesetzes= Rechtsstaat
- Idealogie und die Finanzstruktur spielen eine Rolle
- Alter, Geschlecht, Umfeld, Werte und Moralvorstellungen, Herkunft, Sprachregion, Urbanisierungsgrad, Bildungsstand der Eltern, Religion des Klienten müssen bei der Sozialen Arbeit berücksichtigt werden.
- politische, finanzielle Rahmenbedingungen des Staates
- sozialpolitische Funktion des Arbeitsfeldes
- Vorschriften, Rechtsansprüche
Rahmenbedingungen Sozialpädagogisches Handelns:
Institutionelle Einflüsse:
- Ohne Institutionen keine professionelle Soziale Arbeit möglich.
- Die Organisation einer Einrichtung ist der Dreh- und Angelpunkt für die Realisierung der individuellen Kompetenzen.
- Großer Einfluss auf die Arbeit= verfügbare Ressourcen, Ideelle und materielle Hilfen.
- Die Inhalte der praktischen Ideologie, von der abhängt wie differenziert die vielschichtigen und komplexen Problemlagen zu deuten und zu bearbeiten sind, entstammen dem Kontext der Einrichtung.
- Praktische Ideologien (bevorzugte Konzepte und
Methoden, Techniken) - Umfeld, Mitarbeiterqualifikation, Zielgruppen
- Kommunikationsverhältnisse, Machtverhältnisse
- Formelle, informelle Abläufe
Rahmenbedingungen Sozialpädagogisches Handelns:
Sozialräumliche Umwelt
- Einrichtungen Sozialer Arbeit agieren in einem sozialräumlichen Kontext und einem komplexen Geflecht sozialer Institutionen, die sowohl kooperieren als auch konkurrieren.
- Grundlage ist eine sorgfältige Bestandsaufnahme und Analyse des Umfeldes der Institution = Sozialraumanalyse ( Wohnumfeld, Verkehrslage Bevölkerungsstruktur, relevante Sozialraumthemen, Lage, Erwartung und Ruf der Einrichtung)
- Erwartungen aus der mittelbaren Gesellschaft
- Aktionsradius, Netzwerke der Sozialen Interaktion
- Konkurrenz, Angebote und Nachfragende
Rahmenbedingungen Sozialpädagogischen Handelns
Infos aus dem Begleitheft:
Strukturmerkmale Galuske:
- Galuske hat 4 bzw. 5 Merkmale herausgearbeitet, die für die Soziale Arbeit charakteristisch sind im Unterschied zu anderen Professionen. Sie werden Strukturmerkmale genannt.
Strukturmerkmale der Sozialen Arbeit:
- Allzuständigkeit: Im Gegensatz zu anderen Professionen kann prinzipiell jedes Problem aus dem Alltag zum Gegenstand sozialpädagogischer Intervention führen.
- Fehlende Monopolisierung der Tätigkeitsfelder: (Monopolisierung= Vorrecht/Alleinanspruch) Durch die Allzuständigkeit haben es die Akteurinnen der sozialen Arbeit im Dienste ihrer Klienten mit vielen anderen Professionsgruppen (Lehrer, Richter etc.) zu tun. Fehlende methodische Systematik führt zu einer statusminderung.
- Schwierigkeiten bei der Durchsetzung von Kompetenzansprüchen in Bezug auf Probleme: Gegenüber Laeien schwierig zu erklären, warum ,,Alltagsprobleme´´ eine professionelle Hilfe mit einer wissenschaftlichen Methodik bedürfen.
- Abhängigkeit von staatlicher Steuerung: Soziale Arbeit findet immer Kontext von Hilfe und Kontrolle statt => ,,Doppeltes Mandat´´= Einschränkung des fachlichen Korridors
- Klienten als Co-Produzent: Im Rahmen einer personenbezogenen sozialen Dienstleistung kann das Produkt der Hilfe nur in kooperation zwischen Dienstleistungsanbieter und Nutzer erbracht werden.
Rahmenbedingungen Sozialpädagogischen Handelns
Infos aus dem Begleitheft:
Konsequenzen für die Soziale Arbeit:
- es kann keine ,,supermethode´´ geben
- Da Soziale Arbeit nahe am Alltag des Klienten bewegen soll, sind starre methodische Vorgehensweisen unangebracht.
Galuske zieht folgende Konsequenzen aus den Strukturmerkmalen für das methodische Handeln:
- Methodische Handeln verläuft nicht gradlinig, sondern bewegt sich im Spannungsfeld von: -Strukturierung und situativer Offenheit - Erzeugung von Nähe und gleichzeitiger Ermöglichen von Distanz - Professioneller Selbstverständigung - Gestaltung von Hilfeprozessen - Professionelle Legitimation des eigenen Handelns - Schaffung von Rationalität, Zuverlässigkeit und Kalkulierbarkeit für die Klienten
- Methoden Sozialer Arbeit können nicht in einem technologischen Sinne verstanden werden, sondern sie zielen vielmehr darauf ab, eine planvolle, nachvollziehbare, überprüfbare und kontrollierbare Gestaltung von Hilfeprozessen zu ermöglichen. Die Methoden sind auf unterschiedlichen Ebenen im Hilfeprozess angesiedelt und dienen der Hilfestellung für die Akteurinnen.
Biografiearbeit
Einleitung biografische Fallrekonstruktion:
- Biografien sind soziale Konstrukte, welche die den Individuen a) als Orientierungshilfe in Gesellschaften dienen und b) umgekehrt gesellschaftliche Einflüsse auf Individuen offenlegen.
- Dabei sind die Lebenserfahrung der Adressatinnen und die Wirkung des institutionellen Rahmen gleichermaßen von Bedeutung
- => Biografie betrachten= Gesellschaft betrachten
- In der Sozialen Arbeit können rekonstruktive Verfahren der Biografie -> Lebenswelt der Adressatinnen, sowie Selbst- und Weltdeutungsmuster kennen gelernt werden.
- =Besseres Verständnis der Sorgen und Nöte des Klienten
- =Klient kann Persönlichkeit ausdrücken und partizipativ an der Hilfegestaltung mitwirken
- Biografische Fallkonstruktionen= strukturale Hermeneutik (n. Oevermann), Textanalyse (n.Schütze) und thematische Feldanalyse (n.Fischer)
Biografiearbeit
Schritte der Biografische Fallrekonstruktion:
- Analyse biografischer Daten und Hypothesenbildung
- Textanalyse und thematische Feldanalyse (Thema= Rekonstruktion der Struktur des erzählten Lebens)
- Rekonstruktion der Fallgeschichte (welche Bedeutung hat die erzählten Erlebnisse für Adressat)
- Vornahme von Feinanalyse (in Anlehnung an der strukturale Hermeneutik)
- Kontrastierung des erzählten mit den erlebten Leben (Aufzeigen welchen Bedeutungs- bzw. Sinnzusammenhang der Erzählte zum Erlebten steht.)
Biografiearbeit
Das narrative Interview, als Methode der biografischen Falllrekonstruktion:
- Bevorzugte Methode, stammt aus der Psychotherapie, wird in Forschungskontexten, als auch in der sozialpädagogischen Praxis angewendet.
- Für beide Anwendungen erfolgt es in drei Phasen:
- Offene Erzählaufforderung+ vorgebrachte Haupterzählung (Zuhören)
- Erzählinternes Nachfragen (Verständnisfragen)
- Erzählexternes Nachfragen ( Fragen die sich auf die Forschungsfragen beziehen)
- Bei der Methode des narrativen Interviews sind leichte Modifaktionen vorzunehmen, in Bezug auf die zeitliche Dauer oder beim Umgang mit besonders sensiblen Gesprächsinhalten.
- !!! Fallkonstruktives Vorgehen bedeutet in der Sozialen Arbeit, dass Handlungsabläufe nicht standartisierbar sind.
Biografiearbeit
Grundlegendes
- Biographien sind subjektive und bedeutungsstrukturierende Konstruktionen des individuellen Lebens, wie sie sich in der kognitiven, emotionalen und körperlichen Auseinandersetzung zwischen individuellem Erleben und gesellschaftlichen und kulturellen Dimensionen herausbilden.“ Der Kern der Biographien ist der jeweilige individuelle „EigenSinn“ in der Lebensgestaltung eines Individuums als Subjekt, der sich erst durch die biographische Rekonstruktion des Erlebens erschließt. (Ingrid Miethe: Biographiearbeit 2011. S. 21.)
- Anamnese (<-rekonstruktiv): Sammlung von Vorinformationen= u.a. kritische Lebensereignisse, Belastungen
- Diagnose (<-hermeneutisch): Problemklärung, Ursachen, Konzepte für Lösungswege, Optionen für Ziele
- Intervention: Professionelle Angebpte wie Beratung, Überweisung, Betreuung, Erziehung
- Evaluation: Erfolgsbilanz, Kostenrechnung, Fremd- und Selbstevulation, Supervision...
Ziele der Biographiearbeit:
- In-Erfahrung-Bringen wie Menschen sich selbst und die Welt sehen, was sie in ihrem Leben erreichen wollen und
- welchen Sinn sie ihrem Leben zuschreiben und geben wollen.
Funktionen der Biographiearbeit nach Erik Weber:
- Aufarbeitung von Deprivations-, Isolations- und Gewalterfahrungen
- Schaffung von Erinnerungsgegenständen, die Lebensgeschichten festhalten und bei Wechsel der Einrichtung mitgenommen werden können
- Identitätsstärkung unter erschwerten Bedingungen
- Wiederentdecken an welchen Punkten des Lebens eigene und nicht fremd bestimmte Entscheidungen getroffen wurden
Methoden der Biographiearbeit:
- Ziel, mittels biographischer Analysen und methodisch fundiert einen verstehenden Zugang zu den Adressat*innen zu erhalten und sie in ihrem biographischen Prozess zu unterstützen (vgl. Jakob 2018)
- interpretative u. sinnrekonstruierende Erschließung von Fällen
- narrativ angelegte Gesprächsführung soll Adressaten bei der Bewältigung biographischer Anforderungen unterstützen
Methodenbeispiele:
- Biografischer Zeitbalken/ Zeitstrahl
- das narrative Interview
- Genogramm
Tripelmandat (Staub-Bernasconi)
In Anlehnung an das Doppelte Mandat: Berücksichtigung der eigenen Profession.
Grundsätze der eigenen Profession:
• Wissenschaftliches Wissen
• Ethische Basis
• Menschrecht und Menschenwürde
• Eigene Haltung
Das „Doppeltes Mandat“ als Grunddilemma sozialer Pädagogik/Sozialer Arbeit:
• Spagat zwischen pädagogisch-sozialtherapeutischen Maßnahmen und rechtlich-organisatorischen Bedingungen
• Starke Abhängigkeit von staatlicher Steuerung und Einbindung in bürokratische Strukturen
• Bewährung und Reproduktion von „Normalzuständen“
Konsequenzen für die SP:
• „Doppeltes Mandat“ schränkt die professionelle Autonomie stark ein.
Folgen:
- Die Wahl einer Methode/eines Konzeptes wird erheblich erschwert
- Wille zu helfen genügt nicht den Anforderungen
- Der Ausweg aus dem Dilemma bedarf gründlicher methodischer Reflexion
- Notwendigkeit der Einbindung in Hilfen und Kontrollsysteme
- gleichzeitig Fokus auf fachliche Autonomie und Klientenerwartungen
Einzelfallanalyse
Problemdefinition:
Anamnese:
Sammlung von Vorinformationen= u.a. kristische Lebensereignisse, Belastungen.
Handlungsprinzipien:
- Eigene Deutungsmuster berücksichtigen
- Sachbezüge setzen (keine Wertung, Beurteilung)
- Unvollständigkeit der Information berücksichtigen
- Situation und Kontext berücksichtigen
Grundsatz:
- Das was wir beobachten und werten ist die Grundlage der möglichen Hilfeleistung und nicht die mögliche Tatsache an sich!
Grundfragen:
- Gibt es überhaupt ein Problem?
- Oder liegen hier Wertungen, Zuschreibungen oder ähnliches vor?
Hypothesenbildung
- Unter Hypothese ist eine vorläufige Annahme von verschiedenen Zusammenhängen der Klientensysteme zu verstehen.
- Eine Vielfalt an Hypothesen soll zu einer Vielfalt von Sichtweisen und Möglichkeiten führen.
Nach Selvini Palazzoli et al. (1981)wird der Wert einer Hypothese nach der Nützlichkeit abgewogen.
- Ordnungsfunktion, d.h.= Unterscheidung von Wichtig und Unwichtig und Herstellen eines Weges zu kognitiver Ordnung.
- Anregungsfunktion= Bieten von neuen Sichtweisen, sowohl dem Berater als auch dem Klienten; Überprüfen des Gedachten; Suchen und Aufgreifen von neuen Möglichkeiten
Grundlegendes:
- Nicht das Problem, sondern dessen Definition strukturiert den Fall!
- Problemdefinition nicht einsam, sondern gemeinsam (mit der Klientel) vornehmen
- keine Expertokratie, sondern ein Aushandlungsprozess mit dem Klienten
Einzelfallanalyse
Auftragsklärung:
Sozialdiagnose:
- sozialpädagogische Diagnostik als professionelle und zentrale Methode der Sozialpädagogik
- Soziale und personenbezogene Ressourcen und Problemlagen von KlientInnen werden gezielt und in mehrfacher Hinsicht unter Anwendung unterschiedlicher Verfahren und Instrumente analysiert
- als dialogischer, transparenter Prozess
- entsprechend wissenschaftlicher, ethischer, rechtlicher Maßstäbe
- Ziel: Einleitung von wirksamen bzw. hilfreiche Interventionen einzuleiten
Zugänge zum Fall/Diagnose:
- Lebenslagen und Lebensgeschichten ( Daten und Fakten; Soziale und materielle Situation; Kritische Lebensereignisse; Beeinträchtigungen und Gefährdungen; Ressourcen; Aufträge und Erwartungen)
- Sichtweise und Selbstdeutungen (Erfahrungen, Sichtweisen, Einschätzungen von Mädchen und Jungen, Eltern, sowie anderen Schlüsselpersonen aus Familie, Freundeskreis etc.)
- Hilfesysteme und Hilfegeschichte ( Maßnahmen; Übergänge, Brüche, Wechsel; Diagnosen und Interventionen; Kooperationen und Konflikte; Erfolge und Misserfolge der Organisation)
Instrumente/Methoden:
- Ecomapping, Genogram, Zeitstrahl/Zeitbalken, Familie-Helfer-Landkarten, Crossing.
Grundlegendes:
- der eigenen fachlichen Position (wofür bin ich zuständig, wofür nicht?),
- des Auftrags der Klientel
- weiterer Auftragslagen (von Personen und Institutionen) im Hintergrund
- Eigenen Arbeitskontext reflektieren
- Kontext des Zugangs der Klientel zum Hilfesystem
- etwaigen gleichzeitigen Kontakt zu anderen Institutionen/Helfern
- Vorerfahrungen der Klientel mit Lösungsversuchen / Motivation der Inanspruchnahme bei früherer und jetziger Hilfe
- die Chronologie des Problems
Einzelfallanalyse
Inhaltliche Umsetzung Teil1:
Einordnung von Fällen nach Perspektive =>
- Ein Fall von...(Jugenkriminalität; Häuslicher Gewalt; Sexueller Missbrauch; Gesetzesbezug oder Bezug auf allg. Vorschriften)
- Fall für..(psychologisch; arbeits-, jugendhilfe; sozial-, straf-,..-rechtlch; medizinisch; soziologisch; kulturell; ethisch; etc.) =Checkliste möglicher Bezüge aufbauen.
- Der Typus „Fall für“ schaut nach den Instanzen, die sich mit einem Fall befassen oder auch befassen könnten/müssten.
- => Sozialpädagogen müssen daher wissen, aus welchen Gründen Klienten zu einem Fall für andere Institutionen werden, welche Folgen das für sie hat und unter welchen Bedingungen eine Verweisung an andere Institutionen sinnvoll ist.
- Fall mit.. geht es um die Beziehung zu den in dem Fall sich begegnenden Menschen, vor allem um die Beziehung des Helfers zum Klienten.
- = Fallbezogene Fragen stehen im Kontext (Was mache ich jetzt mit meinem Fall? Was machen die mit mir? Was will und kann ich und was der/die Andere mitmachen? Was können wir zusammen machen?)
Methoden:
Einordnung der Verstehenden Fallarbeit nach Michel-Schartze
- Problemdefinition der Beteiligten= a) Auftraggeber b) Problemsicht c) Zielvorstellung
- Falltypologie 1: Sachverhalte und zuständige Institutionen a) Sachverhalt/Situation b) Zuständige Institution
- Falltypologie 2: (mit) betroffene Personen und deren Problemsicht a) (mit) betroffene Person. b) Problem -Perspektiven
- Differenzierung der Zielvorstellung in vier Ebenen: a) Ebenen der Hilfe ( 1.Verhaltensebene; 2.Begründungsebene; 3.Normebene; 4.Hilfezielebene) b) Inhalte des Hilfsprozesses
- Feststellung/ Festlegung individueller Kompetenzen: a) Problemaspekt b) Lösungsziel( was soll erreicht werden) c) Was ist zu tun? Wie soll das Ziel erreicht werden? d) Was macht Klient(ensystem)? e) Ggf. Hilfe durch wen und wobei?
Einzelfallhilfe
Arbeitsregeln zur Intervention:
Eingreifendes Handeln (Machtgebrauch) kann unvermeidlich und notwendig sein, muss sich aber an strengen Kriterien messen lassen.
- Der Eingriff: Eingriffe dürfen vorhandenes Potential der Selbstbestimmung nicht zerstören.
- Legitime Ziele von Eingriffen sind dagegen die Abwehr unmittelbar drohender Gefahren, die Verteidigung von Rechten und manchmal die Erhaltung und Herstellung von Schonräumen und Entlastungen
- Alle Legitimation von Eingriffen steht in der Sozialpädagogik unter dem Vorbehalt, dass sie versuchen muss, den Eingriffsanteil ihrer Intervention nach Möglichkeit zu verkleinern und den Anteil an Angeboten und gemeinsamem Handeln zu verstärken = Hilf mir es selbst zu tun
- Das Angebot: Für die Entwicklung jeweils passender Angebote müssen Rahmenangebote (augmentativ) und Angebote i.e.S. (alternativ) unterschieden werden.
- Zur Klärung sozialpädagogischer Angebote ist es sinnvoll, Angebote, die Situationen ändern sollen, von Angeboten, die Verhalten und Wollen ändern sollen zu unterscheiden.
- Zur Klärung sozialpädagogischer Angebote ist es sinnvoll, (materielle) Ressourcen und (immaterielle) Dienstleistungen zu unterscheiden
- Sozialpädagogische Angebote können nach situationsbezogen und personenbezogen unterschieden werden
- Gemeinsames Handeln: Raum für gemeinsames handeln kann entstehen, wenn die jeweiligen „Vorschläge“, was getan werden sollte, unverfälscht wahrgenommen und ohne Diskriminierung akzeptiert werden (Freiwilligkeit des Tuns)
- Evaluation: Veränderungen im Klientensystem und dessen Angemessenheit überprüfen
- Im Falle möglicher Nichtveränderung: Finalhypothesen aufstellen
- Sinn des Problems eruieren, das „Problem“ ist oft ein Lösungsversuch
- Selbstevaluation (Klient und Soz. Päd) fragt nacht dem Status der Auftragserledigung, Veränderungen, Erfolgskriterien, Konsequenzen aus der Bilanzierung
->Hilfeplan:
- Hilfeplanung als institutionalisierte Fallarbeit mit festen Regeln.
- (In) direkt vorgeschrieben durch SGB VIII, II, XII, V …
- Hilfeplanung benutzt „Decknamen“ wie Förderplanung, Entlassungsplanung, Interventionsplanung, usw.
- Hilfeplanung als Kreislauf
Einzelfallanalyse
Begleitheft Teil1.:
Gesprächsfähigkeit als Schlüsselqualifikation
- Bei der Asubildung der ersten Sozialarbeiterinnen ging es v.a. um die Professionalisierung kommunikativer Fähigkeiten
- Zentrale Bedeutung von Anamnese und Diagnose stellt bei der Eruierung des Hilfebedarfs einen hohen Anspruch an den Gesprächsfähigkeiten
- Aufbau einer längerfristigen, tragfähigen Beziehung zw. Sozialarbeiter und betroffenem Klienten
- Gegen Ende des 20.Jhrd. hielten zwei fundamentale neue Entwicklungen der Gesprächsführung Einzug in die Praxis Sozialer Arbeit 1. Systemische Beratung 2. Interdisziplinäre Verbindung verschiedener Ansätze
Einzelfallanalyse
Begleitheft Teil 2:
Zur Einzelfallhilfe zu Fall im Feld und Case Management:
- Stand von Beginn an in der Kritik. Wesentlicher Punkt, dass die Person zu sehr im Zentrum steht und die Umgebung und das Umfeld des Klienten zu wenig Beachtung findet
- Diese Kritik kan nur teilweise berechtigt angesehen werden.
- Denn ein Einbezug des Umfelds war sehr wohl gegeben.
- Diese Kritik hält sich seit den 80ern konstant und trifft auf das Case Management zu.
- Fall-Feld Diskussion: Der Einzelfall wird fokussiert und der Sozialraum wird vernachlässigt. Die Entstehung von Problemen wird in der Person selbst gesucht und weniger in der Umgebung (Wichtige Ressourcen aus Sozialraum können nicht mit einbezogen werden)
- Weiterentwicklung durch Feldbezug erhalten= Perspektivwechel von Fall zu Feld (Orientierung an den Sozialraum) => Veränderung/Gestaltung des Sozialraums.
- Weitere Entwicklung der Einzelfallhilfe durch Case Management (Es haben sich Hilfsangebote und Institutionen vervielfältigt)
- Dies führte zu einer Unübersichtbarkeit der Hilfsangebote
- -> Case Manager fungieren als Lotsen.
- und diese erschaffen bedarfsgerechte neue Hilfsangebote
Case Management wird mit geregelten, aufeinander folgenden Phasen beschrieben:
- Vorfeldkärung (Kontaktaufnahme)
- Assesment (gesundheitliche und soziale Bestandsaufnahme)
- Vermittlung der Dienstleistung (Koordination)
- Durchführung der Dienstleistung (Begleitung und Überprüfung)
- Entpflichtung
- Evaluation
- Zielgruppe des Case Managements sind vor allem Personen mit sehr komplexen Problemlagen (für die Lösung der Problemlagen verschiedene Dienstleister benötigt werden)
- Aufgabe =Organisation und Koordination der unterschiedlichen Dienstleistungsanbieter und Begleitung des Klienten durch dieses Hilfeprozess
- Kritik: ,, Managerielle Ausrichtung´´ (führende) und die Ausprägung des Fallmanagements (die von der Agentur für Arbeit praktiziert wird).
Einzelfallanalyse
Inhaltliche Umsetzung Teil2:
In der Jugendhilfe hat sich die sozialpädagogische-hermeneutische Diagnose bewährt. Dabei werden in einem Hilfeprozess drei Schritte durchlaufen.:
- Über die Lebenssituation sprechen
- Lebensthemen werden gedeutet und
- die Aufgabenstellung.
Die Diagnose wird in der Regel immer in Teams besprochen, sodass mehrere Sichtweisen dabei zum Tragen kommen.
Außerdem werden in sozialen Diagnosen immer die Perspektiven der Adressatinnen mit einbezogen. = ,,Dialogischen Verständigung´´
Grundlegendes:
- Gewichtung der Problemaspekte
- Differenzierung in einzelne Auftragslagen
- Differenzierung in unterschiedliche Problemebenen
- Erfassung individueller und institutioneller Kompetenzen
Gemeinwesenarbeit
Begriffe:
3 verschiedene Bedeutungsebenen von Gemeinwesen:
Territoriales GWA
- Ein geographischer Ausschnitt der Gesellschaft; z.B. das Zusammenleben in einer Stadt oder Gemeinde
Funktionales GWA
- Eine Interessengemeinschaft; z.B. Vereine oder Parteien
Kategoriales GWA
- Eine fremd definierte Gemeinschaft mit bestimmten Merkmalen; z.B. Jugendliche oder Arbeitslose
Gemeinwesenarbeit:
- wird meist initiiert und von außen gelenkt bzw. unterstützt (z.B. Pädagoge)
- Personen werden bewusst zusammengeführt
- Gemeinwesenarbeit ist ein Prozess und kann als Methode eingesetzt werden
- Orientiert sich an den Bedürfnissen und Interessen der im Stadtteil lebenden Menschen und fördert deren Teilhabe am ökonomischen, kulturellen, politischen und sozialen Leben
- Die Selbstorganisation und Selbsthilfeaktivitäten stehen dabei im Vordergrund
- Einerseits wird Gemeinwesenarbeit als eine Methode betrachtet und andererseits meint sie auch den kirchlichen Gemeindeaufbau und / oder stadtteilbezogene Intervention
Gemeinwesenarbeit
Ziele:
- Die im Stadtteil lebenden Menschen erfahren eine Verbesserung.
- Sie werden bei der Erschließung ihrer eigenen Kompetenzen unterstützt.
- Die Selbstbestimmung der Personen wird unter Wahrung deren Wünsche und Bedürfnisse gefördert.
- Die vorhandenen Ressourcen (Bewohner, Vereine, Kirche, etc.) im Stadtteil werden genutzt und zusammengeführt.
- GWA ist eine Vermittlungsinstanz / Schnittstellenmanagement für den Ideentransfer zwischen den Institutionen (Bürokratie) und dem realen Leben im Stadtteil (Lebenswelt)
Gemeinwesenarbeit
Methoden:
Wohlfahrstaatliche Gemeinwesenarbeit
- Hier geht es nicht um die Organisation der Selbsthilfe sondern um die Verbesserung der Dienstleistungsangebote vor Ort
- Sozialarbeiter ist der Koordinator und bietet Betreuungsangebote, Freizeiten etc. an
- Ziel ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen den Bürgern und den Behörden und die Intensivierung der zwischenmenschlichen Beziehungen
- Diese Form der Gemeinwesenarbeit macht die Betroffenen zu passiven Empfängern staatlicher Fürsorge. Sie dürfen zwar ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern, werden bei fundamentalen Entscheidungen (gesellschaftlich; politisch)jedoch ausgegrenzt
Ideologiekritische Gemeinwesenarbeit
- Der gesellschaftliche Rahmen, bedingt durch die demokratische Verfassung genügt, Macht und Herrschaft gerecht zu regeln.
- Doch die Menschen haben nicht gelernt, ihren Freiraum kreativ zu füllen.
- Mangelhafte Kommunikation verhindert dauerhafte Kooperationen.
- Schwerpunkte der Konzeption:
- Integration
- Harmonie
- Verschiedenheit in der Einheit
Aggressive Gemeinwesenarbeit
- Der aggressive Ansatz entwickelte sich aus der Kritik an der wohlfahrtsstaatlichen Methode.
- Benachteiligte Minderheiten sollten sich für eine Revolution von unten zusammenschließen, um die Macht- und Kräfteverhältnisse zu verändern.
- ein aufdeckendes sowie kämpferisches Vorgehen war die Devise.
- Favorisiert wurden disruptive Aktionsformen wie z.B. Demonstrationen, Mietstreiks, die Verletzung der Verkehrsregeln oder auch öffentlicher Ungehorsam
Gemeinwesenarbeit
Entwicklungsschema (Früchtel, Budde, Cyprian):
- Sozialstruktur: Einkommensverteilung, räumliche Segregationen, Infrastrukturausstattung, sozialpolitische Philosophie einer Kommune
- Organisation: Institutioneller Kontext, Zuständigkeiten, Arbeitsplatzbeschreibungen, Spezialisierungen, Finanzsysteme, Kooperationssysteme, Trägerstruktur
- Netzwerk: Verknüpfungen zwischen den Bürgern eines sozialen Raums um integrierende Lösungen zu erreichen
- Individuum: subjektive Wahrnehmungs-und Deutungsmuster, Erfahrungen, Ausstattung, Lebensstil, Lebenslage, soziale Netzwerke.
Gemeinwesenarbeit
Begleitheft:
- Hat in Deutschland ihren Ursprung in den 1960er Jahren, um insbesondere umzumutbare Wohnverhältnisse aufzubegehren.
Dabei ging es primär um:
- Initierung von Mieterinitiativen
- Demonstrationen
- Organisationen
- Kritik an als unsinnig empfundenen Prestigeprojekten und korrupten Funktionsträgern
- Organisation von öffentlichen Foren und Pressekampagnen.
Ziele der klassischen Gemeinwesenarbeit:
- Anregung der Anwohner eines bestimmten (sozialen) Raumes zu selbstständigen Vertretung ihrer Interesse
- Politisierung und Aufruf zum offenen Widerstand gegen ungerechte Strukturen im öffentlichen Raum
- Sensibilisierung für die Bedürfnisse besonders betroffener Radgruppen in der Gemeinschaft. #
Kritik:
- ,,Eigenbrötlerei´´ und Geltungssucht der Initiatoren
- Unklare und unzureichende methodische Begründungen
- Versuch der ungefragten politischen Disziplinierung der Öffentlichkeit
Gründe für den zunehmenden Bedeutungsverlust der GWA
- Projekte können sich nur in wenigen Kommunen dauerhaft etablieren ( =fehlende Vetretung auf polt. Ebene)
- Vernachlässigung der Schnittstellen zu potenziellen Kostenträgern
- Zu wenig Interesse auf fachlich-wissenschaftlicher Seite
- Seit den 1980ernJahren entwickelt sich GWA zu einer stadtteilbezogenen Sozialen Arbeit = Konzept der Sozialraumorientierung. (Ziel= mehr Kooperation statt Konfrontation)
Handlungskontexte und Handlungstypen:
Handlungskontexte in der Sozialen Arbeit können nach ihrer zeitlichen Intensität und dem Grad der Einmischung, wie folgt unterschieden werden.:
- Lebensweltersetzende Angebote (Heim)
- Lebensweltergänzende Angebote (Tagesgruppe)
- Lebensweltunterstützende Angebote (Beratungsstelle)
- Lebenswelt ,,ergänzende´´ und arbeitfeldübergreifende Projekte (Gemeinwesenarbeit etc.)
- Disziplin- und professionsbezogene Arbeitsfelder (Sozialpädagogische Aus- und Weiterbildung etc.)
Faktoren die das berufliche Handeln prägen und bestimmte Handlungstypen konstituieren sind:
- Dauer der Kooperation
- Umfang der gemeinsamen verbrachten Zeit
- Lebenswelt und Alltagsnähe
- Formalisierungsgrad (Klären/vereinfachen) der Interaktion
- Spektrum der bearbeitenden Probleme
- Ausmaß der fallbezogenen Vernetzung mit anderen Diensten und Einrichtungen.
Die je auf den einzelnen Fall bezogene Kombination dieser Faktoren ergibt einen jeweiligen Handlungstypus (Handlungsprofil ist durch zeitliche Intensität stark bestimmt) = drei bekannte Grundtypen (stationär/teilstationär und ambulant)
- Koordinierende Prozessbegleitung (vorwiegend ambulant)
- Fokussierte Beratung
- Begleitende Unterstützung und Erziehung (Bewo etc.)
- Niedrigschwellige Förderung und Bildung (Maßnahmen)
Die Intervention der Sozialen Arbeit können nach Intensität systematisiert werden. Es gibt zwei Anordnungen. Erstens die zeitliche Intensität und zweitens der Grad der Einmischung.
Handlungskompetenzmodell:
- Das Handlungskompetenzmodell ergibt sich aus der Summe der Potenziale, über welche eine Person verfügen muss, um komplexe und bedeutende Aufgaben zu bewältigen.
Teilkompetenzen (Laut Maja Heiner)
- Fallkompetenz (bezogen auf das jeweilige Klientensystem)
- Systemkompetenz (bezogen auf die Organisation/ Leistungssystem)
- Selbstkompetenz (bezogen auf die Person als Fachkraft)
Grundlegende Kompetenzmuster, um professionell und wirksam handeln zu können:
- Analyse- und Planungskompetenz (Informationsbeschaffung, Nutzung, Deutung und Erklärung …)
- Interaktions- und Kommunikationskompetenz (situatives, spontanes, rasches Reagieren)
- Reflexions- und Evaluationskompetenz (Steuerung des eigenen Tuns)
Notizen der Vorlesung
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